und ist eigentlich nicht jede Stadt ein Unrecht gegen die Natur?
Ganz so drastisch würden es wahrscheinlich nur die militanteren Druiden betrachten. Solange die Stadtbewohner die Natur respektieren und nicht rücksichtslos Wälder roden, um Weideland zu erhalten, werden die Druiden schon damit leben können.
Darüber hinaus sind auch in städtischen Umgebungen Druiden denkbar, denn auch hier ist die Natur nicht völlig verschwunden: In der Kanalisation gibt es Ratten, in den Straßen streunende Hunde und Katzen, Schwalben nisten unter dem Dachfirst der großen Taverne und der Fluss, an dem die Stadt liegt ist reich an Fischen verschiedener Größen.
Der städtische Druide könnte ein heruntergekommener alter Mann sein, der schäbige Lumpen trägt und eine Zuneigung zu den pelzigen kleinen Tieren hat, die von den anderen Bewohnern eher als Plagen und Schädlinge betrachtet werden.
Die meisten Stadtbewohner halten den städtischen Druiden für einen weltfremden alten Spinner, und die Druiden der Wälder sind der Meinung, dass er für eine verlorene Sache kämpft.
Der urbane Druide selbst hat aber erkannt, dass auch eine Stadt ein in sich geschlossenes und empfindliches Ökosystem darstellt: Die Ratten ernähren sich von den Abfällen der Menschen und sorgen so dafür, dass diese nicht im Schmutz ersticken. Andersherum übertragen sie aber auch tödliche Krankheiten und sorgen so dafür, dass die Zahl der Menschen nicht explodiert. Streunende Hunde und Katzen sind die natürlichen Feinde der Ratten und sorgen dafür, dass die Nager ihrerseits nicht überhand nehmen.
Ich glaube, dass das ein zwar ungewöhnlicher aber auch ein sehr interessanter Charakter sein könnte, wenn man sich nur ein bisschen Mühe gibt. Ist eben mal was anderes als der stereotype bärtige Mann, der im Wald auf dem Baum sitzt und mit seiner Sichel Misteln schneidet