Autor Thema: Druiden und Abenteuer?  (Gelesen 2494 mal)

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adalbert

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Druiden und Abenteuer?
« am: 14. Mai 2004, 14:07:48 »
 Servus!

Warum sollte sich ein Druide ins Abenteuer stürzen, wenn er sich dadurch nicht um seinen Wald, seinen See etc. (halt die Natur) kümmern kann?

Oder hab ich einfach nur einen eingebrannten Topos eines Druiden im Kopf? Ich stelle mir den nämlich ziemlich klischeehaft vor: Im Wald, sammelt Holz, haut böse Monster, sorgt halt für ein harmonisches Gleichgewicht. Ich hab zwar schon einen gespielt, und habe weiß Gott andere Sachen gemacht, wie mich um die Natur zu kümmern, hab mir aber bis jetzt noch nie Gedanken drüber gemacht.

Und was könnte einen Druiden-NPC veranlassen, von böser Gesinnung zu sein?

-adi
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge große Schatten

TheRaven

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #1 am: 14. Mai 2004, 14:11:59 »
 Dazu steht einiges im PHB bei der Klasseneinleitung. Aufgrund den Informationen und Theorien dort kann man sich locker viele, viele andere Gründe einfallen lassen, welche plausibel sind. Die klassischen Motivatoren sind die Ablehnung gegenüber Undead, Constructs und Aberrations, dass erkunden der Welt auf der Suche nach neuartigen Tieren und Pflanzen, sowie das aktive Bereisen der Welt um überall gegen das Unrecht an der Natur anzukämpfen.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

BlackLupus

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #2 am: 14. Mai 2004, 14:19:01 »
 Hi,

warum sollte ein Druide nicht den Drang verspüren auch andere Gegenden aufzusuchen um sein Wissen zu erweiteren. Er würde sich zwar niemals in einer Ortschaft oder gar einer großen Stadt niederlassen nur denke ich nicht, dass er sich an einen festen Punkt gebunden fühlt außer natürlich damit seine Heimat und seinen Ursprung zu verbinden.

Zumal im Rollenspiel der Spieler ja seinen Charakter nicht unbedingt "von Druiden gezeugt" spielen muss, sondern die Möglichkeit hat ihn als Findelkind aufwachsen zu lassen, welches später auszieht um seine Herkunft zu erkunden.

Lupus

TheRaven

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #3 am: 14. Mai 2004, 14:46:54 »
 
Zitat von: "BlackLupus"
Zumal im Rollenspiel der Spieler ja seinen Charakter nicht unbedingt "von Druiden gezeugt" spielen muss...
Also das wäre in der klassischen Folklore ja sowieso eine äusserst grosse Ausnahme. Druidenfamilien sind eine Sache, welche es eigentlich nicht gibt. Druiden stehlen oder kaufen sich junge Buben, welche sie dann zu ihrem Nachfolger ausbilden. Dieses Spiel wiederholt sich dann fortwährend.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

adalbert

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #4 am: 14. Mai 2004, 14:54:39 »
 
Zitat von: "TheRaven"
Dazu steht einiges im PHB bei der Klasseneinleitung. Aufgrund den Informationen und Theorien dort kann man sich locker viele, viele andere Gründe einfallen lassen, welche plausibel sind. Die klassischen Motivatoren sind ... dass erkunden der Welt auf der Suche nach neuartigen Tieren und Pflanzen, sowie das aktive Bereisen der Welt um überall gegen das Unrecht an der Natur anzukämpfen.
Ja OK, da (ich benutze noch 3.0, und auch noch auf deutsch! Bitte steinigt mich nicht!) steht was von „wissen über Natur sammeln“, und „führen Angriffe, gegen solche Kreaturen…wenn diese sich im Territorium des Druiden ausbreiten“.

Wenn es also sein sollte, dass sich ein Druide einer Gruppe anschließt um eben solches Wissen über ihnen nicht vertraute Pflanzen und Tiere zu erhalten, und das Abenteuer es vorsieht, einige Tage in einer Stadt zu verbringen (sagen wir mal Ordulin) - und ist eigentlich nicht jede Stadt ein Unrecht gegen die Natur? - da würde ich, wenn ich ein Druide wäre (nicht einen Druiden gespielt, sondern echt) würde ich mich auf jeden Fall verpissen, und auf die Gruppe sch***en, denn bis auf Straßenköter und Moos im Rinnsal, wird es wohl kaum was zu entdecken geben; also sind die Abenteueranreize im Spielerhandbuch doch ziemlich sperrlich.

Was sollte also einen Druiden dazu bewegen, sich darauf einzulassen? Gerade weil ich die Klasse gerne spiele, und den anderen Spielern gern plausibel erklären und argumentieren will, warum ich die Strapazen auf mich nehme, auch wenn es für mich keinen Nutzen geben sollte, hätte ich gern ein paar Anreize oder Ideen gehört, die ein bisschen Vielfalt ins Spiel reinbringen.


-adi
Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge große Schatten

Geistwandler

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #5 am: 14. Mai 2004, 15:00:17 »
 nimm einfach mein lieblingsmotiv für einen druidenspieler:

druide schläft - druide erlebt eine vision - vision erzählt von einer mächtigen gefahr / einem geschändeten druidenheiligtum - druide wacht voller tatendrang auf - druide macht sich auf ins große abenteuer!

einfach, schnell und plausibel.
*hush*hush*

TheRaven

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #6 am: 14. Mai 2004, 15:00:44 »
 Wie gesagt, Druiden sind ja nicht alle automatisch alte, weissbärtige und missmutige Männer, welche stur im Wald rumsitzen und Eichhörnchen zählen. Ein 18 jähriger Druide wird wohl wie jeder andere junge Mann das Abenteuerfieber spüren und mal was erleben wollen. Mit jugentlicher Neugier in die Welt hinausziehen und sie erkunden. Dazu gehören aber Städte genauso wie irgend ein Hain im finsteren Wald.

Wie gesagt, mit etwas Fantasie sollte dir doch wirklich genug einfallen.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

TheRaven

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #7 am: 14. Mai 2004, 15:04:30 »
 
Zitat von: "adalbert"
würde ich mich auf jeden Fall verpissen, und auf die Gruppe sch***en, denn bis auf Straßenköter und Moos im Rinnsal, wird es wohl kaum was zu entdecken geben
Und du willst ein Druidenspieler sein. Eine Schande für unsere Zunft. Wer ein Wort wie "Strassenköter" benutzt und nicht einmal die Schönheit eines Mooses würdigen kann, welches sich gegen die Menschen und Städte durchsetzt, der sollte vielleicht eine andere Klasse wählen. Ausserdem klingt deine Flucherei auch nicht gerade Weise.

Andererseits ist es ja Rollenspiel und ein Druide scheint in der Tat eine gute Wahl zu sein, wenn du eine Herausvorderung suchst. ;)
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- Friedrich

adalbert

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #8 am: 14. Mai 2004, 15:07:08 »
 
Zitat von: "Geistwandler"
nimm einfach mein lieblingsmotiv für einen druidenspieler:

druide schläft - druide erlebt eine vision - vision erzählt von einer mächtigen gefahr / einem geschändeten druidenheiligtum - druide wacht voller tatendrang auf - druide macht sich auf ins große abenteuer!

einfach, schnell und plausibel.
:)
Das ist doch was!

Könnte man doch glatt ein Abenteuer drum bauen!
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Talwyn

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #9 am: 14. Mai 2004, 15:07:25 »
 
Zitat
und ist eigentlich nicht jede Stadt ein Unrecht gegen die Natur?

Ganz so drastisch würden es wahrscheinlich nur die militanteren Druiden betrachten. Solange die Stadtbewohner die Natur respektieren und nicht rücksichtslos Wälder roden, um Weideland zu erhalten, werden die Druiden schon damit leben können.

Darüber hinaus sind auch in städtischen Umgebungen Druiden denkbar, denn auch hier ist die Natur nicht völlig verschwunden: In der Kanalisation gibt es Ratten, in den Straßen streunende Hunde und Katzen, Schwalben nisten unter dem Dachfirst der großen Taverne und der Fluss, an dem die Stadt liegt ist reich an Fischen verschiedener Größen.

Der städtische Druide könnte ein heruntergekommener alter Mann sein, der schäbige Lumpen trägt und eine Zuneigung zu den pelzigen kleinen Tieren hat, die von den anderen Bewohnern eher als Plagen und Schädlinge betrachtet werden.

Die meisten Stadtbewohner halten den städtischen Druiden für einen weltfremden alten Spinner, und die Druiden der Wälder sind der Meinung, dass er für eine verlorene Sache kämpft.

Der urbane Druide selbst hat aber erkannt, dass auch eine Stadt ein in sich geschlossenes und empfindliches Ökosystem darstellt: Die Ratten ernähren sich von den Abfällen der Menschen und sorgen so dafür, dass diese nicht im Schmutz ersticken. Andersherum übertragen sie aber auch tödliche Krankheiten und sorgen so dafür, dass die Zahl der Menschen nicht explodiert. Streunende Hunde und Katzen sind die natürlichen Feinde der Ratten und sorgen dafür, dass die Nager ihrerseits nicht überhand nehmen.

Ich glaube, dass das ein zwar ungewöhnlicher aber auch ein sehr interessanter Charakter sein könnte, wenn man sich nur ein bisschen Mühe gibt. Ist eben mal was anderes als der stereotype bärtige Mann, der im Wald auf dem Baum sitzt und mit seiner Sichel Misteln schneidet :D

adalbert

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #10 am: 14. Mai 2004, 15:28:54 »
 Auf jeden Fall haben mir einige, andere (positive) Sichtweisen eines Druiden und seinen Abenteurn gezeigt. Das Ausspielen eines solchen scheint doch facettenreicher zu sein als ich dachte.

Ich würde halt noch gerne erwähnen, dass ich alles andere als ein  leidenschaftlicher Leser bin, und keine Fantasy-Romane lese, und daher auf die Sachen in den Regelbüchern angewiesen bin.

Aber vielleicht sollte ich das mal in Angriff nehmen? Na ja, mal sehen.

 :unsure:
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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #11 am: 14. Mai 2004, 15:53:24 »
 Der stereotype Druide wird meist als weiser Kauz dargestellt, der zurückgezogen in den Wäldern lebt. Man könnte sich nun tatsächlich fragen warum ein Druide in die Welt hinaus ziehen will.

Zum einen ist oben genannter "stereotyper Druide" meist schon alt. Ein junger Druide/Druidin hat meist noch gar nicht die innere Ruhe und Gelassenheit für ein solches Leben.
Zweitens sollte man sich die Frage stellen: Wie wird man denn "weise" ? Es heißt zwar "Mit dem Alter kommt die Weisheit", aber wenn man sein ganzes Leben nur im Wald rumsitzt und wartet bis man alt ist, dann ist man nicht weise, sondern... nunja, alt.
Weisheit kommt durch Erfahrung, und Erfahrungen muß man im wahrsten Sinne des Wortes "sammeln". Und wer irgend etwas "sammeln" möchte, muß seinen 'Hintern' nun mal vor die Tür bewegen und raus in die Welt gehen.
Ich fände es eigentlich eher untypisch für einen jungen Druiden wenn er nicht in die Welt hinausziehen würde um sich seine Zähne abzustoßen. Einem Kleriker würde ich es zutrauen sein ganzes Leben nur in seinem Tempel zu verbringen, aber Druiden lernen nicht als Lehrbüchern und alten Schriften sondern aus dem Leben.

Wirkliche Probleme kommen meiner Meinung nach erst bei höherstufigen Druiden auf. Kommt natürlich drauf in was für einer Welt man spielt, aber meistens bilden Druiden ja Druidenzirkel. Soweit im mich erinnere besteht ein solcher Zirkel aus einigen Druiden (genaue Zahl weiß ich nicht mehr, irgendwas um die 10) sowie 3 Erzdruiden. Eigentlich wird es für einen Druiden der mittleren Stufe (ich glaube so ab Stufe 8, kann mich aber auch irren) Zeit selber einen Platz als Druide im Zirkel einzunehmen. Vorher galt er nämlich noch als Initiant, und genau diese Initiantenzeit ist eigentlich die Zeit für das Abenteuerleben eines Druiden.
Danach kann es schon recht kritisch werde mit der Begründung weiterhin auf Abenteuer zu ziehen, aber ich denke diese Probleme wird man zusammen mit seinem SL ebenfalls lösen können.
(so könnte er z.B. im Auftrag des Zirkels bestimmte Vorkommnisse untersuchen. Druiden sollten da eigentlich genau Freiheit genießen um das auf ihre Art zu machen, also auch in Verbindung mit der Abenteuergruppe...)
Nur der frühe Vogel fängt den Wurm. Aber die zweite Maus frisst den Käse.

Blackthorne

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #12 am: 14. Mai 2004, 16:07:09 »
 
Zitat von: "TheRaven"
...wenn du eine Herausvorderung suchst. ;)
Oder eine Heraushinterung.

Brüll, Kreisch, Überschnapp.

@Gottesanbeterin: Das ist AD&D-Restwissen (von mir auch "Geistiger Sondermüll" genannt). Das muß raus aus den Köpfen.  ;)  
D&D 5E: Ich wünsch euch dann mal viel Spaß.

TheRaven

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Druiden und Abenteuer?
« Antwort #13 am: 14. Mai 2004, 16:48:14 »
Zitat von: "Blackthorne"
Oder eine Heraushinterung.
Brüll, Kreisch, Überschnapp.
 
Ich könnte jetzt sagen, dass dies Absicht gewesen sei und irgendeinen hirnrissigen Grund erfinden wie jüngst in http://forum.dnd-gate.de/index.php?showtopic=1922' target='_blank'>diesem thread. Aber wieso sollte ich. ;)
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