Was denn? Ich finde die Frage absolut berechtigt. Nur weil die Leute 4E spielen, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht wenigstens in einer vernünftigen Kampagnenwelt spielen dürfen.
Dafür gibt es leider ein paar Stolpersteine. Zum einen ist es natürlich eine Frage der manpower. Paizo ist nach wie vor ein recht kleines Unternehmen, und um zwei Systeme parallel bedienen zu können, müssten sie ihren Mitarbeiterstab sicherlich aufstocken. Immerhin wäre das, genügend Nachfrage (und damit verbunden Erfolg) vorausgesetzt, sicher eine Option. Bis dato ist Paizo aber sicher besser damit beraten, dass eigene System (3.5 bzw. PFRPG) voll und ganz zu unterstützen als halbherzige Unterstützung für verschiedene Systeme anzubieten
Das größere Problem ist allerdings die GSL. Paizo-Produkte sind OGL-Produkte. Da OGL und GSL sich gegenseitig ausschließen, müsste Paizo entweder (wie andere Third-Party-Publisher) an der GSL vorbeioperieren oder sie müssten mit dem Vertrieb ihrer OGL-Produkte aufhören, da die GSL es ausschließt, das Golarion unter beiden Lizenzen bearbeitet wird. Ersteres beinhaltet gewisse Risiken, zweiteres schließt sich (für Paizo) von selbst aus.
Wie das bei einer überarbeiteten Lizenz aussieht, ist dann wiederum eine andere Frage. Ich denke nicht, dass Paizo der 4E per se feindlich gegenüber steht und würde es bei gegebenen Umständen es durchaus für möglich halten, dass sie auch diesen Markt bedienen (sie wären ja blöde, wenn sie das nicht täten).
Solange es nur um die Kampagnenwelt geht, sehe ich auch keine großen Probleme. Das Kampagnenbuch (bzw. der Gazetteer) sind beide recht fluff-lastig und enthalten nur wenig Regelmaterial, die Welt an sich ließe sich sicher auch im Rahmen der 4E-Regeln recht einfach verwenden. Wie es ja auch 4e-Konversionen interessierter Fans gibt, die die Abenteuer der Kampagnen in das neue Regelsystem umsetzen.
Übrigens finde ich es eigentlich recht angenehm, dass dieser Bereich des Forums bisher von den Editionsstreitigkeiten verschont geblieben ist. Ich könnte durchaus damit leben, wenn das so bleibt