Autor Thema: Tollwütige Hunde am Spieltisch  (Gelesen 8086 mal)

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Taraxacum

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Tollwütige Hunde am Spieltisch
« am: 12. August 2008, 18:15:41 »
Hallo Kobolde,

unsere Gruppe steckt mal wieder in die alljährlichen Probleme. Wir Spieler verhalten uns wie tollwütige Hunde im RP. Egal welche Gesinnung wir annehmen. Wir haben das Problem eigentlich von jeher, unser SL meint, wir spielen P&P wie ein Computerspiel, "Liste abarbeiten" und unser Rollenspiel beschränkt sich meistens nur auf Drohungen gegenüber NSC. Sagt er, und ich bin nicht völlig abgeneigt ihm zuzustimmen.

Was wir bereits gemacht haben, waren schon Kreativpausen, Neubeginn von Gruppen, die den Wunsch darstellten unsere Chars besser aufeinander abzustimmen, Gespräche ins Gewissen und jedesmal sagten alle "jaja", nickten voller Zuversicht um dann kurze Zeit später genau das wieder am Tag zu legen.

Ich wasche meine Hände in keinster Weise in Unschuld, schließlich bin ich ein Wolf im Schafspelz. Aber so langsam langt es mir von leere Versprechungen und die üblichen 08/15 Vorsätze. Wir brauchen Hilfe und wissen wirklich nicht weiter. Es ist das fünfte Jahr in Folge, wo wir erneut das gleiche Problem wieder aufarbeiten und es hat sich aus meiner Sicht bei keinem etwas geändert.

Was können wir tun um eine gesittete RP-Atmosphäre zu erschaffen und aufrecht zu erhalten?
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

Gorilla

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #1 am: 12. August 2008, 18:24:37 »
Schwierige Aufgabe.
Ne Pauschalantwort wird sich dafür aber sicher nicht finden lassen.

Wahrscheinlich liegt es in erster Linie an mangelnder Spieltiefe und Identifikation.
Je mehr sich jeder Spieler mit seinem Char beschäftigt, desto plastischer wird dieser i.d.R auch.
Versucht doch zu vereinbaren, dass jeder bis zur nächsten Spielsitzung ein schönes Charbild erstellt (oder googelt oder was auch immer), das auch zum Char passt. Dann sollte jeder Spieler an der Beschreibung seines Chars arbeiten. Das Aussehen, Verhalten, was er mag und was nicht, wie seine Familienverhältnisse sind, was seine Ziele sind, all das zu Papier zu bringen kann helfen, einen Draht zum Char zu bekommen.
Auch eine kleine Einführungsgeschichte zum Abenteuer von und für jeden Char bringt mehr Tiefe.

Vielleicht liegt es aber auch einfach am SL und den Abenteuern, die euch so handeln lassen.
Versucht doch erstmal rauszufinden, warum jeder so (re)agiert und dann kann euch sicher hier geholfen werden.
Die Kunst der Diplomatie ist es, den Gegner selbst die Wahrheit glauben zu machen.

Taraxacum

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #2 am: 12. August 2008, 18:36:14 »
Das ist ein sehr großes Problem bei uns. Gerade die plastische Ausarbeitung ist DAS Problem bei uns schlecht hin. Wie unser SL zurecht meint, unsere Chars könnten einzeln ganze Romane ausfüllen, jedoch werden sie so miteinander sehr inkompatibel.

Vor einiger Zeit habe ich versucht ein Abenteuer zu leiten, in dem sich die Vergangenheiten der Chars wiederteffen und sie als Gruppe jeweils ein Bischen von dem anderen erfahren könnten. Zu Beginn nahm ich meinen Freund (den SL)  als ersten dran, schliesslich entwickelten wir beide diese RP-Idee. Wir spielten seinen Plot, als Einführung ins Abenteuer, mit dem Ziel, die anderen zu intrigieren mit zu machen. Kuz nachdem ich den nächsten SC angegangen bin stänkerten alle anderen, das wäre ihnen zu Charakterspezifisch und so starb die Idee.  :X

Wir lernten, dass zu stark überarbeitete Persönlichkeiten zu starr für unsere wilde Gruppe waren. Ich für meinen Teil, der gerne seine Chars bis ins kleinste Detail ausarbeitet, sogar Ticks dieser erstellt, Verhaltensmuster, etc. war nicht selten vor der Frage gestellt, töte ich jetzt den anderen SC, persönlichkeitsgerecht, oder entscheide ich mich als Spieler dem anderen Spieler nicht zu schaden. natürlich entscheid ich mich imme rvon Spieler zu Spieler.
Aus meinem Fehler habe ich ja gelernt und nun habe ich kurze allround Vorgeschichten. Dies scheint etwas leichter zu sein, aber Inplay sobald sich eine Möglichkeit bietet bin ich genauso ein tollwütiger Hund wie die anderen.
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

TheRaven

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #3 am: 12. August 2008, 19:06:55 »
Wenn wirklich alle Spieler eine "gesittete Atmosphäre" wollten, dann hättet ihr diese. Oder anders gesagt "jaja heisst leck mich am Arsch". Ich denke es existieren schlicht andere Bedürfnisse die eine höhere Priorität haben als die Sitte. Insofern gibt es nur zwei Lösungen:

- Sich mit der Situation abfinden oder diese sogar umarmen und das Spiel auf die Stimmung anpassen, nicht umgekehrt
- Vorgängig die Bedürfnisse befriedigen, welche der "gesitteten Atmosphäre" abträglich sind


In diesen Worten steckt viel Wahrheit, nutze sie weise.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Gerthrac

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #4 am: 12. August 2008, 19:21:56 »
Was Raven sagt.

Außerdem hört es sich so an, also ob mindestens 1 Spieler (einer reicht da schon) gegenüber der Gruppe und/oder dem SL antagonistisch agiert, bewusst oder passiv aggressiv. Überleg mal, ob es sozusagen einen Alphawolf gibt, um beim Bild mit den Hunden zu bleiben, der die anderen mitreißt.

Ach ja: Vorgabe vom SL am Kampagnenstart: Gruppenkompatible SCs müssen erstellt werden, SCs müssen sich kennen und zusammen klarkommen. Andernfalls: Nicht gestattet. Wirkt Wunder. Es wird Heulen und Zähneklappern geben, doch irgendwann werden sie sich zusammenraufen.
Hilft gegen diesen: "Aber das würde mein Charakter tun" Ausredenmist, der doch eh nur darauf ausgelegt ist, sich wie ein Idiot zu benehmen und der Gruppe zu schaden. Nichts gegen dich, das wird nur immer von z.B. die Gruppe bestehlende Schurken verwendet.

Wenn einer mal NSCs bedroht, lass sie die Konsequenzen spüren. Ohne Samthandschuhe.

Nette Sig übrigens, Taraxacum. Die mittlere.

DU#1229

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #5 am: 12. August 2008, 19:25:42 »
Das ist ein sehr großes Problem bei uns. Gerade die plastische Ausarbeitung ist DAS Problem bei uns schlecht hin. Wie unser SL zurecht meint, unsere Chars könnten einzeln ganze Romane ausfüllen, jedoch werden sie so miteinander sehr inkompatibel.

Vor einiger Zeit habe ich versucht ein Abenteuer zu leiten, in dem sich die Vergangenheiten der Chars wiederteffen und sie als Gruppe jeweils ein Bischen von dem anderen erfahren könnten. Zu Beginn nahm ich meinen Freund (den SL)  als ersten dran, schliesslich entwickelten wir beide diese RP-Idee. Wir spielten seinen Plot, als Einführung ins Abenteuer, mit dem Ziel, die anderen zu intrigieren mit zu machen. Kuz nachdem ich den nächsten SC angegangen bin stänkerten alle anderen, das wäre ihnen zu Charakterspezifisch und so starb die Idee.  :X

Wir lernten, dass zu stark überarbeitete Persönlichkeiten zu starr für unsere wilde Gruppe waren. Ich für meinen Teil, der gerne seine Chars bis ins kleinste Detail ausarbeitet, sogar Ticks dieser erstellt, Verhaltensmuster, etc. war nicht selten vor der Frage gestellt, töte ich jetzt den anderen SC, persönlichkeitsgerecht, oder entscheide ich mich als Spieler dem anderen Spieler nicht zu schaden. natürlich entscheid ich mich imme rvon Spieler zu Spieler.
Aus meinem Fehler habe ich ja gelernt und nun habe ich kurze allround Vorgeschichten. Dies scheint etwas leichter zu sein, aber Inplay sobald sich eine Möglichkeit bietet bin ich genauso ein tollwütiger Hund wie die anderen.

Probleme, die wahrscheinlich viele kennen.
Reine Vermutungen:
Könnte es an den zu genau ausgearbeiteten Hintergründen liegen? Die Spieler ziehen ihren Charakter zu stringent durch und ordnen sich der Gruppe nicht ein/unter? Sind die Spieler zu sehr auf ihren Führungsanspruch in der Gruppe fixiert? Gibt es einen Machtkampf untereinander?
Wollt ihr vielleicht gar nicht das spielen, worauf ihr euch als Kompromiss geeinigt hattet? Passt die Konstellation der Spieler (RL) nicht zusammen?

Wir hatten einen Störenfried, und seitdem der raus ist, läuft die Gruppe (die sich vorher geradezu zerhackt hatte) wieder rund.


Taraxacum

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #6 am: 13. August 2008, 04:46:49 »
Wenn wirklich alle Spieler eine "gesittete Atmosphäre" wollten, dann hättet ihr diese. Oder anders gesagt "jaja heisst leck mich am Arsch". Ich denke es existieren schlicht andere Bedürfnisse die eine höhere Priorität haben als die Sitte. Insofern gibt es nur zwei Lösungen:

- Sich mit der Situation abfinden oder diese sogar umarmen und das Spiel auf die Stimmung anpassen, nicht umgekehrt
- Vorgängig die Bedürfnisse befriedigen, welche der "gesitteten Atmosphäre" abträglich sind


In diesen Worten steckt viel Wahrheit, nutze sie weise.
Deine 2 Punkte sind mir eigentlich schon seid längerem auch durch den Kopf gegangen, hatte aber immer Angst dies in der Gruppe vorzuschlagen. Ich muss gestehen, es wäre eine hilfreiche Lösung. Nun muss ich mir überlegen wie man das positiv anbringen könnte.

Was Raven sagt.

Außerdem hört es sich so an, also ob mindestens 1 Spieler (einer reicht da schon) gegenüber der Gruppe und/oder dem SL antagonistisch agiert, bewusst oder passiv aggressiv. Überleg mal, ob es sozusagen einen Alphawolf gibt, um beim Bild mit den Hunden zu bleiben, der die anderen mitreißt.

Ach ja: Vorgabe vom SL am Kampagnenstart: Gruppenkompatible SCs müssen erstellt werden, SCs müssen sich kennen und zusammen klarkommen. Andernfalls: Nicht gestattet. Wirkt Wunder. Es wird Heulen und Zähneklappern geben, doch irgendwann werden sie sich zusammenraufen.
Hilft gegen diesen: "Aber das würde mein Charakter tun" Ausredenmist, der doch eh nur darauf ausgelegt ist, sich wie ein Idiot zu benehmen und der Gruppe zu schaden. Nichts gegen dich, das wird nur immer von z.B. die Gruppe bestehlende Schurken verwendet.

Wenn einer mal NSCs bedroht, lass sie die Konsequenzen spüren. Ohne Samthandschuhe.

Nette Sig übrigens, Taraxacum. Die mittlere.
Das mit der Gruppemkompatibilität versuchen wir ja immer wieder. Vielleicht klappt es ja endlich mit 4E. Leider leite ich es noch nicht um so strenge Zusammenhänge zwischen den SC zu fordern, und meiner Meinung nach verfolgt der andere SL diese Politik nicht so extrem. Er ist ein guter SL, ein netter Kerl, aber für unsere Gruppe einfach zu nachgiebig.
Genau so ein Ausredenmist hat aktuell wieder zum Problem geführt. Und es blieb nicht dabei. Dan fingen alle mit irgend welchen Spinnereien. Ich töte eine alte arme Frau, weil sie sterben muss damit wir siegen können, der Schurke ist damit nicht einverstanden, es wäre ihm zu Kaltherzig, der Warmage will immer nur Blut sehen und seine Diplomatie besteht aus Blutvergießen, und unser Diplomat, ein Changeling ist ein eiskalter Taktiker in der aktuellen Gruppe. Dabei schimpfen wir uns gut bis neutral gesinnt. :huh:
Es ist nur das aktuelle Beispiel, aber so verhalten wir uns immer.
Das ist ein sehr großes Problem bei uns. Gerade die plastische Ausarbeitung ist DAS Problem bei uns schlecht hin. Wie unser SL zurecht meint, unsere Chars könnten einzeln ganze Romane ausfüllen, jedoch werden sie so miteinander sehr inkompatibel.

Vor einiger Zeit habe ich versucht ein Abenteuer zu leiten, in dem sich die Vergangenheiten der Chars wiederteffen und sie als Gruppe jeweils ein Bischen von dem anderen erfahren könnten. Zu Beginn nahm ich meinen Freund (den SL)  als ersten dran, schliesslich entwickelten wir beide diese RP-Idee. Wir spielten seinen Plot, als Einführung ins Abenteuer, mit dem Ziel, die anderen zu intrigieren mit zu machen. Kuz nachdem ich den nächsten SC angegangen bin stänkerten alle anderen, das wäre ihnen zu Charakterspezifisch und so starb die Idee.  :X

Wir lernten, dass zu stark überarbeitete Persönlichkeiten zu starr für unsere wilde Gruppe waren. Ich für meinen Teil, der gerne seine Chars bis ins kleinste Detail ausarbeitet, sogar Ticks dieser erstellt, Verhaltensmuster, etc. war nicht selten vor der Frage gestellt, töte ich jetzt den anderen SC, persönlichkeitsgerecht, oder entscheide ich mich als Spieler dem anderen Spieler nicht zu schaden. natürlich entscheid ich mich imme rvon Spieler zu Spieler.
Aus meinem Fehler habe ich ja gelernt und nun habe ich kurze allround Vorgeschichten. Dies scheint etwas leichter zu sein, aber Inplay sobald sich eine Möglichkeit bietet bin ich genauso ein tollwütiger Hund wie die anderen.

Probleme, die wahrscheinlich viele kennen.
Reine Vermutungen:
Könnte es an den zu genau ausgearbeiteten Hintergründen liegen? Die Spieler ziehen ihren Charakter zu stringent durch und ordnen sich der Gruppe nicht ein/unter? Sind die Spieler zu sehr auf ihren Führungsanspruch in der Gruppe fixiert? Gibt es einen Machtkampf untereinander?
Wollt ihr vielleicht gar nicht das spielen, worauf ihr euch als Kompromiss geeinigt hattet? Passt die Konstellation der Spieler (RL) nicht zusammen?

Wir hatten einen Störenfried, und seitdem der raus ist, läuft die Gruppe (die sich vorher geradezu zerhackt hatte) wieder rund.
Wie ich sagte, wir sind wie tollwütige Hunde, bei uns herrscht reinste Anarchie. Jeder ist speziell ich bezogen. Unsere Chars komunizieren nicht Inplay miteinander und der Spieler dahinter verlangt immer, dass wir die Beweggründe des Chars nachvollziehen. Dies herrscht bei uns allen! Niemand hätte geglaubt, dass ich derjenige sein würde, mit meinem Char, der eine arme alte Frau niederstecken würde aus heiterem Himmel. Und niemand hätte gedacht, dass gerade der Schurke, derjenige wäre, der Hemmungen und ein ernstes Glaubensproblem damit hätte. Und wir beide haben angenommen es wäre eine ganz klare Linie, die wir verfolgten.

Das Ambiente, das unser SL erschafft ist sehr gut. Die Stilmittel auch. Seine NSC machen Spaß auf RP. Wir spielen aktuell Ravenloft. Er hat sich selber übertroffen. Das einzige was mir noch fehlen würde, wären noch Bilder der Umgebung, aber das muss nicht sein! Es wäre nur ein Schmankerl.
Also von seiner Seite aus stimmt alles, wenn wir es schaffen würden uns alle in einer Bahn zu boxieren wäre dieses Thema endlich vorbei.
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

Nathan Grey

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #7 am: 13. August 2008, 08:15:05 »
Naja, dann sollte der SL die Welt wohl besser ausspielen, wie sie auf solche Personen reagiert. Besonders in Ravenloft haben böse Taten immense Auswirkungen..."plötzlich ziehen die Nebel auf und verschlucken den *beliebigen SC einsetzen, welcher grad irgendwenn aus niederen Beweggründen getötet hat*, als sich der Nebel lichtet ist der *beliebigen SC einsetzen, welcher grad irgendwenn aus niederen Beweggründen getötet hat* verschwunden"...und schon hat Ravenloft einen NSC mehr und gleichzeitig eine neue Domäne.

Taraxacum

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #8 am: 13. August 2008, 09:36:44 »
Was denkt ihr wie schnell die MIMIMI Rufe ausarten würden? :D Ich kann damit leben, mir passiert sowas nicht, aber die anderen...

Mein Vorschlag ist bei solchen geistigen Ausfällen endlich mal eine böse Gruppe zu spielen, da würden wir uns alle nichts mehr vormachen. Aber die anderen wollen das nicht wahrhaben. Ganz ehrlich, wenn ich auf meine Gruppe als SL herunter schaue, sehe ich rein bösartige Chars. :huh:
Sie können sich soviel verstellen wie sie wollen, den SC Seelenheil bekommen wir nur als böse Gruppe.
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

Nathan Grey

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #9 am: 13. August 2008, 09:45:01 »
Naja, es muss halt klargestellt werden, dass wenn sie Scheisse bauen auch mit den Konsequenzen leben müssen. Oder ihr spielt ne böse Gruppe :D

Aber warum die anderen Spieler es nicht wahrhaben wollen verstehe ich nicht. Vielleicht solltet ihr wirklich mal SC ohne Vorgeschichte spielen, welche aufwachen, zwar noch ihre Fähigkeiten haben, aber sich nicht mehr an Ihr Leben erinnern können und probieren Dinge herauszufinden und dabei Helden werden oder so.

Gorilla

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #10 am: 13. August 2008, 10:10:13 »
Was denkt ihr wie schnell die MIMIMI Rufe ausarten würden? :D Ich kann damit leben, mir passiert sowas nicht, aber die anderen...

Mein Vorschlag ist bei solchen geistigen Ausfällen endlich mal eine böse Gruppe zu spielen, da würden wir uns alle nichts mehr vormachen. Aber die anderen wollen das nicht wahrhaben. Ganz ehrlich, wenn ich auf meine Gruppe als SL herunter schaue, sehe ich rein bösartige Chars. :huh:
Sie können sich soviel verstellen wie sie wollen, den SC Seelenheil bekommen wir nur als böse Gruppe.

Und? Was ist schlimm daran, wenn die Spieler jammern?
Entweder ihr macht RP und wollt auch "die Guten" sein, dann verhaltet euch auch so. Oder ihr seid dann einfach "die Bösen" und das hat dann Konsequenzen:
- kein NSC traut der Gruppe mehr
- kein NSC wird der Gruppe aus freien Stücken helfen
- die Gruppe besteht aus gesuchten Schwerverbrechern (evtl. mit Kopfgeld)
- Zaubersprüche, Items, usw. gegen "evil" wirken gegen die Chars

Dazu kommen dann noch eventuelle metaphysische Aspekte (wie von Nathan beschrieben).
Wenn die Spieler dann dumm aus der Wäsche kucken, sollte ihnen langsam bewusst werden, was los ist.
Entweder ändern sie dann etwas oder sie finden sich damit ab, dass sie böse sind.

Jedenfalls fehlt es bei euch eindeutig an Konsequenz seitens des SpielLEITERs und an Respekt eurerseits gegenüber der Welt, die der SL für euch erschaffen will.

Ein letzter Versuch meinerseits an deiner Stelle wäre so etwas wie eine "göttliche Intervention":
ein Halbgott, Racheengel, etc. ercheint der Gruppe und weist sie darauf hin, wie "schlimm" es um ihre unsterblichen Seelen steht. Sollten sie sich nicht ändern und bessern, werden sie allmählich in die Tiefen der Höllen abgleiten. Das kann dann tatsächliche Konsequenzen haben, wie zB körperlicher Verfall, Mutationen, Aussetzer,...
Ist etwas plumb, aber es gibt Systeme, bei denen so etwas wie ein variabler "gut -böse"-Wert existiert und das muss nichts Schlechtes sein.
Allerdings ist das nur ein Hilfsmittel für den SL und wenn der der Gruppe ohnehin kein Paroli bieten kann, sehe ich wenig Hoffnung für euch als gute Gruppe.
Die Kunst der Diplomatie ist es, den Gegner selbst die Wahrheit glauben zu machen.

Lhor

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #11 am: 13. August 2008, 10:30:27 »
Lass sie mal ne böse Gruppe spielen und sich richtig austoben.
Mit meiner Stammgruppe hab ich mal eine Kampagne gespielt mit allem drum und dran.
Sie haben wirklich böse Charaktere gespielt.
Mord, Vergewaltigung, Entführung, Folter, Brandstiftung... einfach alles.
Es war ein gewolltes Chaos, weil sie im Grunde keine Vorgaben hatten. Sie haben sich einfach z.B. vorgenommen die Prinzessin gegen ein Lösegeld zu entführen und schon ging das Abenteuer los.
Nach dieser wirklich grausamen Kampagne (die damit endete, dass ein Paladinorden sie schliesslich doch geschnappt hatte) setzte ein therapeutischer Effekt ein und sie  wollten nie wieder böse Gruppen spielen.

Inzwischen kennen sie den Wert von Hindernissen und Grenzen, die durch eine gute Gesinnung oder evtl. ehrenvolle Gesinnung zustande kommen.

Sie wollen auch einfach nicht mehr, dass ich ihnen die Grausamkeit ihrer Tat derart detailiert darstelle, dass ihnen die Chips im Halse stecken bleiben.
Wann immer sie eine böse Tat begehen, bringe ich soviel Realismus rein wie möglich. Das lässt einen daran zweifeln wie cool böse zu sein doch ist.
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer

Nathan Grey

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #12 am: 13. August 2008, 10:35:54 »
Wenn ich mich nicht irre, gibt es im Ravenloft Regelwerk auch eine Abschnitt, was mit SC passiert die böse Taten vollbringen, so mit Hörnern wachsen oder nem Pferdefuss usw. Also gibt es eigentlich genug Möglichkeiten zu züchtigen.

Taraxacum

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #13 am: 13. August 2008, 10:36:31 »
Interventionen seitens göttlicher Einflüsse gibt es bei uns nie, besionders weil wir in Eberron spielen, wo sowas eher nicht der Fall ist.

Ich glaube es wäre wirklich ein guter Punkt auch mal die anderen zu fragen ob sie überhaupt Respekt vor der Arbeit des SL haben. Wenn ich auf mich zeige, ...ich frage mich das manchmal auch selber ob es richtig ist was ich treibe, einerseits eifere ich meinem Freund in der Darstellung der Welt, Zusammenspiel mit den SC, Beschreibung, etc. und bewundere seine Leistungen, andererseits scheine ich das zu ignorieren immer wenn ich meine Ausfälle habe, wie ist es da bei den anderen, ich werde sie auch mal fragen, vielleicht bringt das endlich ein wenig Einsicht in die Gruppe. Es ist wirklich so, das die SL sich immer nach dem Leiten relativ schlecht fühlen bei uns. ich dachte es wäre nur bei mir so, aber es scheint auch der andere SL hat nicht selten das Gefühl auch.

Lohrs Beitrag ist auch eine Sache, die ich selber auch genutzt habe und werde es auch meinem Freund vorschlagen. Damals, als ich es anwandte, war es nur als Stilmittel gedacht (Sie hatten für den Falschen gearbeitet und Unschuldige umgebracht), aber sie fühlten sich echt elendig.
Ich glaube auch, man sollte uns einfach mal als SL freie Hand lassen um dann später vor den Scherben zu stehen um zu sehen was man da angerichtet hat.
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

Lhor

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Re: Tollwütige Hunde am Spieltisch
« Antwort #14 am: 13. August 2008, 10:46:15 »
Wenn ich mich nicht irre, gibt es im Ravenloft Regelwerk auch eine Abschnitt, was mit SC passiert die böse Taten vollbringen, so mit Hörnern wachsen oder nem Pferdefuss usw. Also gibt es eigentlich genug Möglichkeiten zu züchtigen.

Ach das finden die am Ende wahrscheinlich noch cool
„Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.“
Arthur Schopenhauer