Früher, an meinem alten Wohnort (bis 2001), haben wir Spielrunden schon mal bis tief in die Nacht gezogen. Manchmal wurde einfach nachmittags im Park gespielt (schönes Wetter) oder im Café, manchmal aber auch abends bis in die Puppen oder gar Marathonsitzungen über ganze Wochenenden. In den frühen Neunzigern, bevor das mit dem LARP in Mode kam, haben wir manchmal auch "DSA-Wanderungen" gemacht, also mit Zelten auf dem Buckel und Regelwerk im Rucksack quer durch die Fränkische Schweiz gewandert und abends Pen&Paper gespielt.
Da alle Beteiligte in Rad- oder Fußwegreichweite zueinander wohnten, waren Sessions bis zum Morgengrauen möglich.
Inzwischen wohne ich im Ruhrgebiet, und meine wöchentliche Runde findet am Sonntag mit berufstätigen Leuten aus drei Städten statt (Wuppertal, Düsseldorf und Hattingen). Diejenigen, die nicht auch mal am Sonntag selbst arbeiten (und daher ab und zu ausfallen), müssen meist zumindest am Folgetag früh raus, und müssen auch irgendwie wieder nach Hause, entweder mit dem Auto als Fahrgemeinschaft, was sich etwas hinziehen kann, oder mit Bus und Bahn, wo irgendwann nix mehr fährt. Daher machen wir meist noch vor 22 Uhr Schicht am Schacht, fangen aber auch schon am frühen Nachmittag an.
Ich muß ganz ehrlich sagen, daß ich solche Mammutsessions wie früher aber auch nicht mehr durchhalten könnte. Wenn ich die Nächte durchspielen will, gehe ich auf ein LARP, da hat man mehr frische Luft, und der Adrenalinspiegel stimmt auch. Bei klassischem P&P werde ich spätestens um Mitternacht hundemüde und habe einfach nicht mehr genug geistige Kapazität frei, um noch zu leiten (vermutlich würd's nicht mal zum spielen reichen).