@Archoangel:
Die mein ich durchaus. Plus halt Leute die mehr Beachtung für Nichtkampfencounter wollen. Dann noch die "früher war alles besser Fraktion" die sich am Multiclassingwust der 3.5 störte und die gern sehen wenn die Waffen sich nicht nur im Schaden unterscheiden...dann noch die Leute die jahrelang "D&D ist nur in dem Stufenbereich sinnvoll" gerufen haben. Und so weiter. Wirklich vereinbar sind diese Gruppen nicht mit deiner Aufzählung, trotzdem stimmen beide Aufzählungen. Schau dir mal die Leute an die jetzt 4E spielen. Alles Neueinsteiger und Brettspielfans? Kann man überhaupt eine Kategorie drauss machen die nicht "Rollenspieler" allgemein betrifft? Kannst dir ja mal den Spass machen und die Leute welche im Thread "Wer spielt alles 4E" gepostet haben in Kategorien stecken anhand ihrer Spielweisen und Vorlieben im RP.
Das es viel Protest gibt liegt ja letztlich auch daran dass diese vielen Richtungen nicht immer miteinander vereinbar sind. Und bei allem Umbruch den man im neuem System hat, zum Teil vergessen wurde die neuen Regeln auch mit Inhalt zu füllen. Regeln sind Rahmen...so gut es auch ist sie zu verbessern, sie brauchen auch Inhalte. Es gibt schon berechtigt die Kritik man habe zu viel auf einmal geändert und darüber dies vergessen, und die liegt ja nicht nur dran dass sich Spieler dran gewöhnen müssen. Dies bezieht sich auch auf die Qualität, welche darunter leidet wenn man zuviel auf einmal versucht.
Viel Protest gibt es aber auch weil es einfach ist D&D 4E zu kritisieren...ich muss mir ja nur eine Richtung herausnehmen und einfach mal sagen dass wäre die einzige die es gibt. Und auf diesen Rahmen beschränkt sieht das Bild dann auch tatsächlich danach aus. Um mal ein Beispiel zu nennen...hier hat mal einer (ist noch gar nicht so lange her) aufgezählt dass 3/4 aller Powers Kampfpowers wären. Hey, und weisst du was...nachdem es 4 Powerarten gibt und bei 3 davon Kampfpowers dransteht stimmt das.
Wenn ich dies aber als Massstab dafür nehme ob sich D&D mehr in Richtung Kampflastig entwickelt habe vergesse ich dass dies halt nicht alles ist was es so gibt. Man würde schliesslich auch kaum als Argument gelten lassen:
D&D 4E ist total Nichtkampflastig. 90% aller Rituale und Skills sind vollkommen irrelevant im Kampf und klar auf die Situationen daneben ausgelegt.
Weil es ja auch Quatsch wäre, und nicht mehr als eine nette Zahlenspielerei. Die 4E versucht prinzipiell sich in alle Richtungen zu entwickeln, alle Richtungen zu verbessern. Ob das eine gute Idee war, oder das Spiel insgesamt besser gemacht hat sei mal dahingestellt. Kannst du ja für dich selbst entscheiden. Aus meiner Sicht: Es sorgt vor allem dafür dass sich die Spielweisen und Herangehensweisen an das System stärker unterscheiden. Frag 10 Leute was 3.5 bedeutet, 5 denen es gefällt und 5 die es nicht mögen. Die Antworten werden sich ähneln, einzig die Perspektive wechseln.
Mach das mit der 4E und du wirst das Gefühl haben dort reden 5 von dem einem Spiel, und 5 von einem anderem. Wenn es sich denn überhaupt auf 2 gefühlte Spiele beschränken sollte.
Willst du eher beschreibendes Spiel? Super, 4E könnte das richtige für dich sein. Eher Spiel ohne Battlemap? Klasse, mach ruhig - durch verbesserte Bewegungsregeln geht das viel leichter. Spiel mit Battlemap? Super, ist ideal dafür. Willst du mehr Taktik? Na kein Problem, es kommt vor allem auf das Zusammenspiel mehr an. Willst du mehr Rätsel, Diplomatie und Fallen? Aber klar doch wurde da was gemacht. Achne, mehr Kämpfe? Weisst du die haben da die Encountergenerierung überarbeitet. Besseres Balancing? Hey, alle Klassen sind jetzt in etwa gleich nützlich. Ach, du willst das sich die Klassen stärker unterscheiden? Kein Problem, so ein Schurke macht was ganz anderes als der Magier. Neue Regeln für Mounts? Neue Regeln für Fahrzeuge? Neue Regeln für Alchemie? usw. und so fort.
Das Problem ist: D&D 4E geht mit der Keule ran. Welche Regelaspekte sind denn noch in ihrer Mechanik gleich geblieben? So viele sind es gar nicht. Und zu jedem "D&D 4E richtet sich an XYZ" kann man irgendwas finden was die eigene Meinung zu stützen scheint.
Für die Realms gilt das ähnlich. Auch dort hat man ein wenig die Methode: "möglichst für jeden ein bisschen" angewandt. Es ist kein ganz neues System, es richtet sich auch nicht nur an neue Spieler. Aber die Elemente die sich an diese richten werden natürlich von jedem altem Hasen anders wahrgenommen.