Wie oben schon gesagt...in erster Linie störte (ist ja Vergangenheit) mich daran die Aussenwirkung, denn diese Aussagen suggerieren halt noch ein bisschen mehr. Damals bekam ich häufig (ausserhalb von Forencommunitys - einfach bei Spielern die man fragte ob sie Lust hätten mal die 4E zu probieren) zu hören: "Da gibt es ja keine Regeln für Sachen ausserhalb des Kampfes.", "da gehts nur noch um mehr Power und Monster schlachten" und ähnliches. In dem Thread der weiter oben verlinkt wurde habe ich das mal ausführlicher geschildet, aber zusammengefasst: Es gab eine Phase in der man Spieler die von der 4E wirklich keine Ahnung hatten dennoch erstmal davon überzeugen musste das nicht alles was sie davon hörten auch gleich stimmt. Die Überspitzung 4E ist kein D&D mehr wurde dort dann wirklich für bare Münze genommen und nicht nur so wie Raven das darstellt als leicht veränderte Spielweise. Die "4E = WoW" Sprüche werden an der Stelle halt nicht mehr mit "WoW ist ein tolles Spiel" verbunden sondern mit konkreten empfundenen Schwächen die anhand dieses Labels suggeriert werden. Die einzelnen Punkte haben so aber eigentlich nicht mehr viel mit der 4E zu tun.
Da hat schlicht und ergreifend das Marketing versagt, wie ich schon mehrmals betont habe. Wenn es einer Firma nicht gelingt, ein bestimmtes Image loszuwerden, ist irgendwas verdammt falsch gelaufen oder man hat diesen Eindruck sogar mit den eigenen Aussagen forciert. Beides war im Falle der 4E zu beobachten.
Aber offenbar ist es so verdammt bequem mit dem Finger auf diejenigen zu zeigen, die einem persönlich mit ihrer abweichenden Meinung sowieo schon lange ein Dorn im Auge waren, wenn der Laden nicht so läuft wie man es sich vorstellt.
Allein die Tatsache, dass noch immer Geschmacksaussagen wie die von Taysal als störend und nicht erwünscht angesehen werden, zeigt doch wessen Geistes Kind diese Sichtweise ist. Ich sehe darin nämlich die gleiche Ignoranz, die immer wieder den Kritikern angekreidet wird.
Ständig wird auf Leute wie Archoangel oder Lich verwiesen, um zu zeigen wie unfair und polemisch die Kritiker doch sind. Aber auf jeden Archoangel kommt ein Arldwulf und auf jeden Lich kommt ein Drudenfusz, um mit missionarischen Eifer über den Heilsbringer 4E predigen.
Und ganz ehrlich? Diese Missionierungversuche kotzen mich persönlich mindestens ebenso an, wie die Hetztiraden von Archoangel &Co anderen auf die Nerven gehen. Bei diesen ganzen Diskussionen haben sich beide Seiten nicht wirklich mit Ruhm bekleckert, auch wenn es eigentlich immer irgendwie belanglos war.
Insofern finde ich es erbärmlich, wenn dies plötzlich instrumentalisiert wird und daraus mehr gemacht wird, als es wirklich ist. Es ist nämlich nicht viel mehr als heisse Luft.
Weder die Runden die ich damals angeboten habe noch die die ich heute anbiete oder spiele oder gesehen habe sind auf diese Weise aufgebaut. Tatsächlich ist das Spielgefühl für mich gegenüber 3.5 nur in einem Punkt anders: Weniger Gedanken über Charaktererschaffung. Im Spiel hat sich dagegen nichts geändert. Quests, Rätsel und Monster kommen und gehen, und ein Grossteil der Zeit quatscht man IG herum, genauso wie ich dies in 3.5 tat und tue und wie ich es in der 1st Edition mache.
Der Punkt ist schlicht das dieser grosse Umschwung im Spielstil vor allem in Postings in Foren existierte, und trotz der ellenlangen Debatten darum immer nur mehr heisse Luft als wirklich existent war.
Frage ich heute 4E Spieler was die Hauptänderung im Spielgefühl ist sagen die meisten wohl: "Ich mache mir weniger Gedanken um Charaktererschaffung und sowas.", vielleicht auch: "Das Balancing ist anders", oder "das Powerlevel ist niedriger" und meist auch: "Kämpfe sind spannender/taktischer."
Deine Sichtweise. Andere sehen es eben anders. Es ist nur eine Sache der Perspektive und des persönlichen Geschmackes. Insofern sind Deine Aussagen über die 4E genauso wertlos wie Archoangels Brettspielvergleiche.