Über die Seiten des Threads verteilt gab es ja immer die Suche nach der Schuldfrage, was hätte, was wäre, was würde. Und es ist nicht so, daß ich, als Privatperson, unsere Arbeit als makellos darstellen will. Es gibt einige Sachen, die wir tatsächlich hätten besser machen können.
Ein dicker Fehler unsererseits war, als die 4E noch garnicht am Himmel stand, die Abschaltung unseres eigenen Forums und damit einhergehend eine Schwächung der Kundenbindung. Firmen wie Paizo haben ein Forum, eine Anlaufstelle für Fans und Kunden, um mit den "Machern" in Kontakt zu treten und zu bleiben. Diese Kundenbindung, die wir zu Vampire / World of Darkness-Zeiten noch hatten, ist gebröckelt. Ich habe zwar immer PMs oder Emails, die ich bekommen habe, egal zu welchem System oder Thema, gern und auch hoffentlich ausführlich genug beantwortet, aber für das Gros der Kunden ist F&S ohne Forum kein leicht zugänglicher Verlag. Das D&D Gate und das Alte Welt-Forum haben wir immer unterstützt, aber es ist nicht das selbe wie etwas Eigenes. Das man mit uns reden kann, haben hoffentlich Messen und Cons gezeigt, aber die paar Termine pro Jahr reißen bei einem Gesamteindruck nichts raus.
Hätten wir die 4E mehr pushen können? Ich denke schon, aber dafür hätten wir, meiner Meinung nach, ein vollständiges System am Markt gebraucht. Das hatten wir nicht, da wir die Grundregelwerke nicht auf einmal, sondern nacheinander herausgebracht haben. Dafür gab es mehrere Gründe, einer war, das wir die Texte und Files sehr spät bekommen haben ( ich glaube das hatte Oliver auf der Messe Essen schon gesagt), was im Fall der Texte wohl auch daran lag, daß Wizards bis zum Schluß die 4E aufpoliert haben. Was man uns vorwerfen kann ist, nicht mit mehreren Übersetzern simultan an jedem der Corebooks gearbeitet zu haben, sondern Stefan eins und Daniel zwei machen zu lassen. Wir haben mit beiden die komplette 3.5 durch gearbeitet, beide machen ihre Arbeit super (besonders Daniels Übersetzungen mit Anmerkungsblöcken, der gerade Sinnfehler im Original raussucht und hervorhebt ) und sie hatten die Qualität die wir haben wollten. Wir rechnen Übersetzungen nach Standardmanuskriptseiten ab, es wäre uns nicht teurer gekommen, 6 Übersetzer pro Buch gleichzeitig zu beschäftigen. Ich weiß aber nicht, ob das Ergebnis zufriedenstellend gewesen wäre, denn wir hätten in dem Fall mit unbekannten Übersetzern arbeiten müssen. Wir wollten ein gutes Produkt machen, WotC wollte einen höheren Produktausstoß.
Wir sind sicher nicht frei von Fehlern, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das Resentements in einem Forum zu schlechten Verkaufszahlen führen (vielmehr stellen sie einen Trend in der Käuferschicht da: Sie sind also keine Ursache, sondern eher eine Warnung, daß das Produkt zumindest auf den ersten Blick nicht jeden überzeugt) und ich hoffe, daß wir in Zukunft trotzdem noch Bücher machen können, die unseren Kunden, also auch euch, Spaß machen. Glaubt also bitte nicht, wir würden die D&D-Sache abhaken und nichts lernen.
Ach ja, Approvalprozesse und Lizenzauflagen saugen.