"Ganz anders", obwohl ich gute Bilder sehr inspirierend finde. Es sprechen jedoch dei Dinge für mich dagegen, "wichtig" oder so anzukreuzen:
Erstens sind gute Bilder von beispielsweise Prestigeklassen durchaus inspirierend, aber ich habe auch erlebt, dass sie die Fantasie auch eingrenzen. Man findet das Bild cool, will sowas spielen und vergisst darüber hinaus, welches Potenzial noch in einer Klasse oder Prestigeklasse stecken kann. Wer immer nur Bilder von Zwergen mit langen Rauschebärten und fetter Rüstung sieht, der glaubt dann irgendwann, man könne keine geschickten Zwerge in leichter Rüstung spielen. (Sorry, den Seitenhieb auf einen gewissen Thread im Charakterforum konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.)
Außerdem führen sehr gute Bilder oft dazu, dass quasi "derselbe" Charakter von mehreren Spielern gespielt wird. So ist im Engel Grundbuch 2.0 ein so tolles Bild
eines Gabrieliten drin, dass ich bis jetzt von fast jedem Gabrielitenspieler gehört habe "so sieht mein Charakter aus". Toll, alles Klone ...
Typisches Beispiel von "Bild ist
zu cool".
Zweitens können schlechte Bilder einem die Lust auf eine Klasse ganz schön verderben. Mir ging das jedenfalls so, als ich das Bild der Favoured Soul gesehen habe. Und bevor ich ein Bild habe, das mir die Lust auf etwas eigentlich Cooles verdirbt, da habe ich lieber gar kein Bild dazu.
Drittens taugen Bilder nur bedingt zum Einsatz am Spieltisch, eben weil sie einer vielseitigen Sache ein einziges Bild zuordnen. Ich zeige inzwischen bei Monsterbegegnungen nur noch selten das Bild aus dem Monsterkompendium dazu, weil ich oft das Gefühl habe, dass dadurch Flair verloren geht. Beispielsweise begegnet der Gruppe ein in zerfetzte Roben gehüllter Untoter mit rotglühenden Augen, in dessen Umgebung ein eisiger Hauch weht ... Das könnte nahezu jeder beliebige Untote sein. Beschreibe ich das nur, dann ist da ein Hauch von Spannung, die Spieler sind sich unsicher, was das sein könnte, sie sind vorsichtig und aufmerksam. Zeigt man jedoch das Bild, dann erkennen die Spieler das Monster an "seinem" Bild und das OOC-Wissen nimmt einen Teil der Spannung heraus.
Auch kommt man von diesen Bildern schlecht weg, hat man sie einmal gezeigt: Soll der Untote mal keine zerfetzte Robe, sondern eine noch fast intakte Rüstung tragen, dann wirkt jedoch das gezeigte Bild stärker, und die Spieler behalten oft die berobte Gestalt im Kopf statt des Kämpfertypen.