Ich habe dieses Jahr zu Weihnachten Keltis (Spiel des Jahres 2008) sowie Stone Age (nominiert für den gleichen Preis) verschenkt. Nach jeweils zwei Testrunden mein vorläufiges Urteil:
Keltis ist extrem vom Zufall abhängig. Wer zu Beginn schlechte Karten hat, kommt nicht ins Spiel, sitzt rundenlang nur herum und kann nicht wirklich teilnehmen - äußerst frustrierend. Schlimm ist das vor allem, weil mit einem festen Vorrat von Karten gespielt wird, der sich irgendwann erschöpft: Je länger man also (gezwungener Maßen) tatenlos herum sitzt, desto geringer werden die Chancen, noch einmal ins Spiel zurückkommen zu können. In diesem Sinne: Epic Fail und eine Ohrfeige für die Jury. Das Spiel funktioniert nicht richtig und birgt großes Frustpotenzial dadurch, dass man durch ungünstige Karten einfach vom Spiel ausgeschlossen wird.
Stone Age ist da ganz anders: Hinreichend komplex mit einer (immer noch gut überschaubaren) Anzahl von Handlungsoptionen, die es einem Spieler immer erlauben, aktiv mitzuspielen und dies nicht nur Alibi-mäßig. Das Spiel ist taktisch anspruchsvoll, ist sehr gesellig und verfügt über eine hübsche Ausstattung aus Holzfiguren, robusten Pappbögen, Lederwürfelbecher und Holzwürfeln. Der Spielplan ist sehr hübsch gestaltet und insgesamt bietet das Spiel auch für erfahrenere Brettspieler einiges an Potenzial. Die Komplexität ist in etwa vergleichbar mit den Siedlern von Catan inkl. Ritter-Erweiterung. Der einzige Kritikpunkt von meiner Seite besteht darin, dass es etwas schwierig ist, abzuschätzen wo man selbst Siegpunkte-mäßig steht - für die anderen Spieler sollte man gar nicht erst versuchen, dies einzuschätzen.
Fazit: Keltis stinkt, Stone Age ist großes Kino. Bei Interesse kann ich gerne Rezensionen zu den beiden Spielen schreiben.
Schöne Grüße,
Talwyn
Extrem genervt, durch eine Runde Keltis, in der er so gut wie nichts machen konnte und am Ende erwartungsgemäß mit -14 Punkten das Schlusslicht gespielt hat.