Ich musste auch mit erschrecken feststellen wie sehr meine Kopfrechen-Skills dank Taschenrechner litten. Und wie schnell man verlernt zu erkennen was man eigentlich im Kopf rechnen könnte. Klar, 'n Komma verschieben (x10
a)sieht man noch, aber so'n kram wie 450/15... hmm Taschenrechner her. Irgendwann ist mir das auch bei 10+12 oder so passiert.
Natürlich kann man diese Aufgaben im Kopf berechnen, sogar schneller als mit dem Taschenrechner (inkl. Eingabe) was ich meine ist der Effekt, dass man nicht mehr auf Anhieb erkennt, dass das eine Kopfrechenaufgabe ist.
Die beiden erschreckesten Erlebnisse, die ich zu dem Thema hatte war einmal ein Vorstellungsgespräch von mir, wo ich wahrscheinlich eine ganze Minute gebraucht habe um 5x1,8 ("wie viele Kilometer sind denn fünf Seemeilen" oder "wie viel km/h sind denn fünf Knoten?"). Naja ich hab's mit "Aufregung" abgetan, aber schon erschreckend.
Das zweite Erlebnis war, als ich jemanden kennen lernte, der über 17 Jahre alt war (er hatte die Schule bereits abgeschlossen) und nicht
wusste wie man schriftlich addiert. Nein, er hat nicht lange gebraucht, nein es ist ihm nicht einfach schwer gefallen, nein er war nicht einfach ein schlechter Kopfrechner (von wegen einstellige Zahlen addieren), nein er wusste einfach nicht wie man das macht.
Ähnlich erschreckend fand ich zuvor, als ich Personen kennen lernte, die nicht wussten wie man die Fläche eines Quadrats oder Dreiecks (naja okay) berechnet aber das mit dem schriftlichen addieren hat mich echt umgehauen.
Was mich etwas wundert ist, dass so viele Personen Schwierigkeiten mit Brüchen und Prozenten zu haben scheinen. Das ist allerdings so verbreitet, dass die ja wohl kaum alle einfach nur doof sein können.
Mein Nachbar ist da der geilste, O-Ton "Für mich ist ein Prozent ein Euro, wenn die Mehrwertsteuer von 16 auf 19% erhöht wird kostet alles drei Euro mehr".
Astrein! (Der Mann ist 46 Jahre alt und gelernter aber erwerbsloser Landmaschinen-Schlosser. Und ich dachte Schlosser müssen rechnen können)