Bei der Gestaltung von Endkämpfen kann man ja einiges von Actionfilmen lernen.
Man braucht einen coolen Bösewicht, dazu ein paar Schergen die sich in den Weg stellen, eine passende Kulisse und spannende Elemente, die am besten zeitversetzt wirken. Geht es nur um die Aufmachung, reichen ein paar optische Spielereien. Da es hier aber um eine Herausforderung geht, sollten alle Teile der Begegnung auch gefährlich sein. Während im Film oft der einsame Held gegen den Bösewicht antritt, sollte man im Tischrollenspiel darauf achten jeden Charakter beschäftigt zu halten. Je nach dem wie oft man spielt, sollten vollständig aufgebohrte Endkämpfe gezielt eingesetzt werden, da es sonst schnell öde wird.
Mal ein paar Beispiele, was ich so angestellt habe. Falls etwas gegen Regeln verstieß, so ist mir das herzlich egal.
Bei Star Wars kämpfte sich die Gruppe durch eine Bergfestung. Der Endkampf wurde gegen Droiden geführt und fand auf einer befestigten und mit Blastern gesicherten Klippe statt. Während die Charaktere dem Endgegner zusetzten, aktivierte dieser Verteidigungsmöglichkeiten. So stießen mehrere Wellen Droiden hinzu, während die Blastertürme aktiviert wurden. Durch eine Fehlfunktion ballerten sie wild in der Gegend umher und mit jedem Schuss wurde die Klippe ein Stück zerlegt, das Kampfgebiet somit auch kleiner. Schlussendlich standen die siegreichen Charaktere nur noch auf einem schmalen Sims, hatten aber Bösewicht, Schergen und Blaster zerstört.
Bei Shadowrun jagte die Gruppe in einer Lore durch eine unterirdische Miene. Warum der ein oder andere als Clown, Plüschdelfin oder Plastikkraken verkleidet war, ist wohl eher Nebensache. Die Bösewichter hatten jedenfalls auch mehrere Loren besetzt und jagten hinterher. Das Schienensystem war schon alt und wurde für den Freizeitpark umgebaut. So mussten einige Charaktere schießen, andere stellten während der Fahrt die Weichen, beim Sprung durch den plötzlichen Wasserfall machten sich alle so leicht wie möglich, die Bremse brach ab, man jagte auf die Endstation zu und krachte schlussendlich gegen die Wand, als auch schon die letzte Lore mit dem Schurken eintraf. da er und seine Bienenclowns ähnlich aussahen, war es nicht leicht ihn zu treffen ...
Inmitten der Wüste in einem unterirdischen Tempel. Die Charaktere sind auf den Opferaltar gekettet, der böse Halbgott bereitet alles vor, um noch mächtiger zu werden, da besinnt sich seine Hohepriesterin (die Charaktere hatten sie monatelang bearbeitet) und befreit die Charaktere, bevor sie in Ohnmacht fällt. Nun wird gegen die Diener gekämpft, während der Halbgott (oder eher Dämon) an einem Ritual werkelt. Die Charaktere müssen erst einmal an ihre Ausrüstung gelangen, die Diener erledigen, gleichzeitig den Schutzkreis deaktivieren und können dann den Erzbösewicht angreifen. Da nur sein Wille den Tempel zusammenhält, wird der Tempel mit jedem Treffer ein Stück zerstört und Sand flutet langsam die Räume. Somit muss der Gegner möglichst nahe am Ausgang getötet werden, doch er beginnt kurz vor seinem Ende in die Charaktere zu fahren und diese als Diener einzusetzen - schwer, aber machbar. Also muss auch gegen die eigenen Leute gekämpft werden, ohne diese tatsächlich zu töten ...