Wenn jemand eine Idee für mehr Bürgerbeteiligung bei Wahlen hat, bei der dann die Stimmen ähnlich schnell ausgezählt werden können, wie vorher, dann immer her damit. Nur weil die Wahlurnen durch die Gegend gefahren werden, sind wir hier nicht in einer Bananenrepublik und allein der Vergleich stellt den Artikel ins Abseits.
Du hast nicht unrecht, dass der Vergleich nicht ganz fair ist. Aber dass dieses Verfahren großartig schneller sein soll will ich bezweifeln. Üblich war oder ist, dass die Stimmen dezentral in den Wahllokalen gezählt werden und das Ergebnis üblicherweise erst telefonisch und dann nochmal amtlich in Schriftform übermittelt wird.
Die Stimmen werden darüber hinaus aufgehoben, falls es Unstimmigkeiten gibt und Nachzählungen erforderlich werden.
Warum die Zentralisierung jetzt schneller sein soll erschließt sich mir nicht, im Gegenteil, es kommt der Transport hinzu, sonst dürfte sich doch nichts ändern!?
Gegenfrage: Warum muss man denn das wissen, wie der einzelne Abgeordnete gestimmt hat?
Wie Ungold schon schrieb: Damit ich bei der nächsten Wahl weiß wen ich wähle oder genauer: Wen ich nicht wähle!
Es gibt ja hier und da entsprechende Informationen, auch statistische Informationen wer wie abgestimmt hat. Ich nutze das zuweilen vor Wahlen, insbesondere was meine Erststimme angeht (und da muss ich mir ja nur zwei Kandidaten angucken wie sie bei den Fragen, die mir wichtig sind gestimmt haben).
Ich finde es übrigens amüsant, dass bei der Einführung von Wahlcomputern (die die Auszählung übrigens wieder erleichtern würden, siehe erstes Thema) Zeter und Mordio geschrien während die Einführung einer elektronischen Abstimmungsanlage im Bundestag als der Heilsbringer schlechthin gepriesen wird. Ja, ne, ist klar. Überall wo irgendwas elektronisch passiert, ist Raum für Manipulation und überall dort wird auch früher oder später der Manipulatinsvorwurf im Raum stehen. Und was dann? Abstimmungsanlage checken und immer wieder neu abstimmen?
Das ist ein Unterschied. Die Wahlcomputer sind eben dies: Computer, auf denen Software läuft, die nur mäßíg gegen Manipulation geschützt ist. Vor allem aber wo sich Manipulationen unter Umständen nicht nachweisen lassen (weil sie sich z.B. nach Erfolg selbst entfernen).
Später wurde der Begriff "Wahlmaschine" ins Gespräch geworfen und wäre das eine solche wäre das Problem auch nicht so gegeben. Sprich: Wäre die gesamte Logik in fester Verdrahtung realisiert ist eine Manipulation schwierig und eine unbemerkte/nichtnachweisbare nahezu unmöglich.
Gleiches gälte für eine Abstimm-Maschine, wenn die nicht in Software gegossen ist, sondern einfach nur Zählwerke antreibt ist das relativ sicher. Theoretisch könnte man gar etwas Mechanisches machen anstelle etwas Elektrischem.
Ich kann die Ablehnung durch den Petitionsausschuss gut nachvollziehen, wenn auch die Begründung sehr schlecht formuliert ist
Ja und nein, ich kann die Ablehnung auch nachvollziehen, finde die Begründung aber nicht schlecht formuliert, sondern an den Haaren herbei gezogen.
- Es gibt keinen Bedarf? WTF?
- Keine Gewähr für Zuverlässigkeit? - Okay, das hast du passabel verargumentiert. "Verständlich"
- Sind bereits Öffentlich - Ja tatsächlich würde es mir reichen, wenn ich von jeder Abstimmung Fotos hätte. Dann kann ich selbst nach den besagten zwei Abgeordneten gucken, die für mich relevant sind.
- Nicht wie Schweiz? - Erm ja klar.