Mehr und mehr fällt es mir zumindest leichter die heftigen Abneigungen gegen diese Partei zu verstehen, ich kann sie zwar nicht so richtig nachvollziehen, aber zumindest doch nachfühlen. Ich bin tendenziell links sozialisiert worden (Papi: SPD, Mami: FDP, viel einflussreicher aber Mitschüler: alles was links von der Mitte ist) und ich könnte mich bei Wahlwerbung der rechts-außen Parteien manchmal fast übergeben. Manchmal glaube ich, dass es am Rande der Legalität ist, was da so publiziert wird.
So und auch wenn ich nicht so empfinde: Ich kann durchaus nachfühlen, dass dem ein oder anderen - vor allem vielleicht christdemokratisch orientierten - ebenfalls das Gegessene hochkommt oder zumindest ein unwohles Gefühl, wenn die Linken von Verstaatlichung, Grundeinkommen oder De-Europäisierung reden.
Interessanterweise entspricht meine politische Sozialisierung in etwa der deinen (sozialliberal). Aber wahrscheinlich kann ich auch gerade deswegen mit unreflektierten linken Meinungen ohne Bezug zur Realität nichts anfangen.
Wie Eleonora sagte: Die Linke kann nur deswegen so daherreden, weil sie sicher ist, ihre Versprechungen nie umsetzen zu müssen. Im Gegensatz zu ihren Wählern wissen sie nämlich ganz genau, dass das niemals finanzierbar wäre. Im Prinzip fabriziert sie damit eine Wahllüge, die sich hinter Kohls berühmter Wahllüge kein bißchen verstecken muss. Statt dessen schürt sie dumpfe Ängste (Sozialabbau,Neoliberalismus), was sie tatsächlich durchaus mit den Extremisten vom rechten Rand vergleichbar macht. Die Linke besetzt eben nur andere Themen.
Ich habe so das gefühl das hier einige schreiben die noch nie in die Verlegenheit gekommen sind das soziale System in anspruch zu nehmen dank guter Familie die das Studium sponsert.
Ich bin z.B. jemand, für den genau das Gegenteil zutrifft. Gerade deswegen weigere ich mich aber auch, Parteien zu wählen, deren Programm das reinste Arbeitsplatzvernichtungsprogramm darstellt. Das gilt zwar zunächst nur für die Linke, aber leider ist die SPD so unglaubwürdig in ihren Aussagen, im Bund nicht mit der Linken zusammengehen zu wollen, dass ich denen leider auch meine Stimme verweigern muss.
Hm ... könnten wir Deutschalnd nicht in drei Zonen aufteilen?
Alle CDU/FDP Wähler in die Eine, alle SPD/Grünen in die Andere und dann noch eine Sonderbewirtschaftungszone (kurz: SBZ, oder einfach "Die Zone") für die Linken.
Dann warten wir 20 Jahre ab.
Herrliche Ironie. So ähnlich war Deutschland prä Wiedervereinigung ja aufgeteilt (anfangs noch ohne Grünen). Unnötig zu sagen, dass ich in diesem Fall ohne zu zögern in den CDU-regierten Teil Deutschlands ziehen würde. Also nach Baden-Württemberg.