hihi, mir kam spontan ein zitat aus einem Iron Maiden Song in den Sinn als ich den ersten Teil las "I am not a number... I am a free man..."
Das ist aus der sehenswerten Serie "Nummer Sechs", im Original "The Prisoner", ebenso wie "I will not be pushed, filed, stamped, indexed, briefed, debriefed or numbered."
Das zweite und mehrDas Intro inkl. des ersten Zitats (ja, das war lang)
You Must Conform*
und schließlich
Iron Maiden – The PrisonerAnsonsten bin ich pro Polizisten-Nummernschild (was, wie gesagt, ja auch für den Einsatz spezielle Chiffren sein können) und sehe Polizeiarbeit generell sehr kritisch, was aber daran liegt, dass Polizisten nunmal mit Macht ausgestattet sind und man Machtinhaber immer kritisch sehen muss, weil die Versuchung eben da ist, dies auszunutzen. Ich glaube gleichzeitig, dass man sich in Deutschland sehr viel mehr Mühe gibt, ungeeignete Personen auszufiltern und, wenn denn mal was öffentlich wird, dies auch zu ahnden, als dies beispielsweise in den USA ist. Was mich mehr stört als die faulen Eier, die es immer und überall gibt, sind eher der stillschweigende Zusammenhalt**, der dann oft passiert, von wegen, "ich habs nicht genau gesehen" oder "ich weiß nicht genau, wer das war". Darum ist es auch wichtig, dass auch die "Gegenseite" filmen darf und nicht, wie z.B. in England, davon abgehalten wird, Polizisten zu filmen oder zu fotografieren. Und dann können Videos eben ins Netz geraten und den Druck ausüben, dass auch Staatsanwaltschaften eingeschaltet werden müssen.
**Was aus falsch verstandener Kameradschaft passieren kann oder aus Angst vor Mobbing oder einfach der "Verräter" zu sein. Außerdem ist auch das nicht polizeispezifisch, sondern typisch für jede in-group.
Ich bin also nicht per se gegen Polizisten, weiß aber, dass es eben auch da solche und solche gibt, und dass eben bei regierungskritischen Demonstrationen der Staat auch ein Interesse hat, die Demonstranten unter Druck zu setzen oder schlechter aussehen zu lassen, als sie sind (siehe "Säure-Angriff" und mehr bei G8) und dass es neben der Hektik des Augenblicks auch bewusstere Aktionen gibt. Wie manche Polizisten stillschweigend sympathisieren, gibt es eben auch andere, die Kritik nicht gerne sehen.
Ja, es gibt auch Arschlöcher bei den Demonstranten. Aber da finde ich eben immer, dass es der Job von Polizisten ist, mit Arschlöchern umzugehen, ohne loszuprügeln. Sie sind die Profis in der Situation. Und eben diejenigen mit der Staatsgewalt, ergo die, auf die ich mehr achtgebe. Dass es aber berüchtigte Truppen gibt, kommt mir nicht zum ersten Mal unter, und dass diese Truppen eben dann zu jeweiligen Situationen gekarrt werden. Und gerade im Vor- und Umfeld von Heiligendamm ist doch einiges an Scheiße passiert.
*ich bin mir der Ironie bewusst, dass hier das Nicht-Verraten als Ehre dargestellt wird, während ich es oben für Polizisten kritisiere. Dabei tröste ich mich damit, dass es in der Videosequenz um die brutale Schulgewalt geht, die einfaches Quatschen drakonisch bestraft, es im Polizistenbeispiel aber um Verhalten geht, das zu Recht geahndet werden sollte. Nicht darum, wer seinen Schreibtisch nicht aufgeräumt hat. Ich denke, das ist immer ein Abwägen zwischen Vorgefallenem und drohender Strafe. Wenn einer einen Stein auf Menschen wirft, sage ich, wer das war – wirft er aber einen Stein auf Menschen, die ihn erschießen wollen, halte ich die Klappe.