Früher habe ich einen ausgewählten Soundtrack laufen lassen und versucht darüber und meiner Stimme und kleiner Accessoires die Stimmung dieser Welt einzufangen. Hat beizeiten ganz gut geklappt.
Als kleine Hilfen habe ich natürlich Kartenmaterial, Handouts, kleine Geschichten oder Tagebucheinträge, ausgedruckte oder selbstgemalte Bilder etc verwendet.
An Musik habe ich auch gedacht, aber die vermittelt ja nunmal eher eine Stimmung als wirklich Informationen und Besonderheiten, die eine bestimmte Welt von den Welten abgrenzt, die meine Art von Spieler automatisch im Kopfe hat, wenn er sich zu mir an den Tisch begibt. Dabei handelt es sich dann zumeist um wilde Mischungen aus Herr Der Ringe Eindrücken (spätestens seit der Verfilmung), etwas Fluch der Karibik oder 80er Jahre Streifen wie "Der Tag des Falken" oder so...
Handouts und andere Hilfsmittel sehen bei mir gerne mal schei*** aus, weil ich auf dem kreativen Sektor zwar einigermassen was anbieten kann, aber was künstlerisch/handwerkliche Umsetzung angeht, total versage.
Den besten Einstieg hatten wir, als ich eine Kampagne in einer Art Kaer, wie bei Earthdawn anfing zu leiten. Mikrokosmos, begrenter Handlungsspielraum, feste Strukturen... das war sehr übersichtlich und hatte die bisher dichteste Athmosphäre.
Du hast mich durchschaut. Irgendwie zumindest
Das Setting was ich im Kopfe hatte, als ich die Frage stellte, war tatsächlich Earthdawn. Wobei ich das dann extra aus der Fragestellung rausgelassen habe, da ja ED tatsächlich mit einer einfachen kurzen monologartigen Erzählung eingeführt werden kann. Das ist ja das schöne am Setting das man aus der Abgelegenheit und mit einer vorgegeben Portion Unkenntnis die Welt neu bzw. wieder entdeckt. Und da die Atmosphäre tatsächlich recht ansprechend ist, ist es das eine System/Setting was ich mit einer vermeintlich neuen Gruppe antesten wollte.
Sehr interessante Frage, Cut.
Danke
Durch eine eigene Webseite für die Spieler, auf der auch ein "Campagin Guide" der Welt zu finden ist (Karten, Stadtpläne, Ortsbeschreibungen, Geschichte, Kalender, Pantheon, etc.). Das Ganze wird je nach meiner Zeit, Muße und dem, was die Spieler in Erfahrung bringen können, immer weiter befüllt.
Naja, zumindest theoretisch - praktisch habe ich schon lange nichts mehr daran gemacht, weil es doch sehr zeitintensiv ist.
Das wäre natürlich mit das Beste was man machen kann. Ich habe auch einen Bekannten, der für sein englischsprachiges Forum sowas entwickelt. Dennoch wäre das übertrieben, weil man nicht für jede Kampagne so einen Aufwand betreiben muss/kann/möchte/braucht.
Desweiteren bin ich auch zum Webpage-Bau nicht befähigt. Zumindest habe ich es noch nicht probiert und müsste zu viel Zeit ins Lernen neuer Fertigkeiten investieren.
Ich habe aus dem Grund die Standartwelt gewählt. Da können die Spieler sich die Welt selbst ausdenken und bringen von Zeit zu Zeit ganz eigene Ideen ein, mit denen sie die ansonsten uns allen unbekannte Welt ausschmücken. So nimmt die Welt von Mal zu Mal mehr Konturen an.
Ich habe mich zumeist um dieses Problem gedrückt, in dem ich in bekannten Welten gespielt habe: Star Trek, Star Wars, Babylon 5, Stargate zum Beispiel. Da haben die Leute alle ein paar Bilder, Geräusche und Eindrücke im Sinn, noch ehe man sich das erste mal an einen Tisch setzt um zu spielen. Das kann zwar auch beengend oder störend sein, wenn die Einschätzungen und Vorstellung zu arg auseinander liegen, ist aber bei mir bisher (fast) immer gut gegangen. Man fühlte sich dann sehr schnell heimisch und musste wenig erklären.
Wenn Du zB in einer Star Trek Runde sagst: "Auf dem Wandschirm erscheint ein romulanischer Warbird!" dann haben die meisten Spieler das gleiche Bild im Kopf. Sagst Du aber bei Leuten, die keinen direkten Zugang zu D&D Produkten hatten "Es betritt ein Elf die Lichtung" sehen die sofort Legolas angerannt kommen...
Dein Ansatz ist bestimmt lohnend für eine kreative und sich beteiligende Gruppe. Sie funktioniert sicherlich bei einer anderen Art von Spielern, als denen die ich "zur Verfügung" habe. Die meinen sind (leider) nicht unbedingt scharf drauf, viel selber zu kreiern. Die möchten etwas für sie stimmiges vorgesetzt und näher gebracht bekommen, ohne allzuviel "Lernzeit" am Spieleabend selber zu haben.