Hm, da dachte ich doch glatt, die meisten beherrschen diesen Zauberspruch. So kann man sich irren.[/quote] Ich beherrsche ihn schon, allerdings ist bei mir eine der Komponenten den Ironie-Nutzer auch physikalisch sehen zu koennen - ohne diese Komponente kann ich den Zauber nicht wirken...
QUOTE (Scurlock) | Sicherlich hängt das Wohl des Rollenspiels nicht von der Länge der Hintergrundgeschichte ab. Nur denke ich, sollte man sich vor allem in langfristigen Kampagnen als Spieler doch schon ein wenig Mühe geben, seinem Charakter mit einer schönen Story Leben einzuhauchen. Der Spielleiter hat somit eine nette Möglichkeit, individuell auf das Vorleben des Charakters einzugehen und dies auch in die Kampagne einzubauen. Das macht das Rollenspiel dynamischer und die Charaktere auch glaubhafter. Der Charakter ist dann nicht mehr nur eine Ansammlung von Werten, sondern wird durch eine Vorgeschichte auch zu einer Persönlichkeit, mit der sich der Spieler viel besser identifizieren kann.[/quote] Das Wohl haengt sicher nicht komplett von der Laenge einer Hintergrund-Geschichte ab. Allerdings traegt eine gute Geschichte sicher viel dazu bei. Gut heisst fuer mich, dass sie- die Motivation des Charakters auf Abenteuer / in die Welt hinaus zu ziehen klar darlegt, so dass der Spielleiter nicht aus allen Wolken faellt wenn mal ein Abenteuer so garnicht zur Motivation passt und man es links liegen laesst
- dem Spielleiter Ansatzpunkte liefert um Abenteuer zu personalisieren, d.h. Abentuer im Heimatort des Charakters spielen zu lassen etc. etc.
- Moeglichkeiten bietet diesen Hintergrund mit dem Hintergrund anderer Charaktere zu verknuepfen, um die Gruppe besser zu integrieren
- eben nicht alles von Anfang an festgelegt ist, sondern Luecken vorhanden sind die der Spielleiter fuellen kann, um auch so den Charakter wieder besser einzubinden zu koennen in etwaigen Abenteuern
Das sind alles Punkte fuer mich, die man als Spieler im Hinterkopf haben sollte. Letztendlich ist auch hier ein Miteinander von Spieler und Spielleiter gefragt.
Nun zurueck zum Thema Laenge (nachdem ich ein bischen ueber das Thema Qualitaet geschwafelt habe): Meiner persoenlichen Erfahrung nach braucht man meistens einfach mehr Text um die oben genannten Ansatzpunkte und Moeglichkeiten unterzubringen.
Eines bin ich allerdings auch gerne bereit einzuraeumen: das es etwas Vertrauen in den Spielleiter braucht, um sich die Arbeit einer Hintergrundgeschichte zu machen. Auch ich bin hier schon gebranntes Kind und habe in Runden gespielt, in denen der Spielleiter den Hintergrund nur genutzt hat um den Charakter nach und nach kaputt zu machen. Aber ich kann euch verraten, dass nicht alle Spielleiter so sind
QUOTE (Scurlock) | Allerdings gebe ich Coldwyn recht bezüglich der Art der geplanten Kampagne. Für ein reines Dungeoncrawl oder Hack-Slay-Abenteuer würde ich mir als SL mit Sicherheit keinen grossartigen Charakterhintergrund wünschen bzw. als Spieler anfertigen.[/quote] Nun, wenn ich persoenlich Dungeoncrawl spielen will starte ich halt Nethack. Natuerlich will ich anderen nicht vorschreiben, dass sie das auch nicht mit Pen&Paper machen duerfen, aber unter dem Begriff Rollenspiel sortier ich das persoenlich nicht ein.
QUOTE (Coldwyn) | Ich finde Vorgeschichten nicht schlecht, ich finde aber ein passendes Gesamtkonzept des Charakters wichtiger und dies kann auch in einer Story nachgereicht werden.[/quote] Aber gerade wenn ich schon ein passendes Gesamtkonzept habe ich der Rest doch nur noch ein wenig nachdenken und ein bischen Schreibuebung...
They who dream by day are cognizant of many things which escape those who dream only by night. --Poe
« Antwort #8 am: 08. Juli 2004, 10:06:16 »
@madalex Es ist eigentlich ganz einfach. Es interessiert mich am Hintern nicht, was für eine Hintergrundgeschichte die Leute hier im Forum für ihren Charakter haben. Wieso sollte es? Aus diesem Grunde kann ich mit langen Hintergrundgeschichten von Leuten, welche ich nicht kenne, nichts anfangen. Handelt es sich jedoch um Personen, mit welchen ich Rollenspiel betreibe, dann ist dies eine ganz andere Geschichte. Da sind ausführliche Hintergründe etwas sehr schönes und interessantes. Ist es wirklich so, dass die laengeren Geschichten nicht gelesen werden weil sie zu lang sind? Ja, denn wieso sollte ich meine Zeit mit einer Geschichte verbringen, welche keinen Bezug zu mir hat und mir egal sein kann. Wieso sich also darüber aufregen? Ist doch eine klare Sache. Sorgen würde ich mir erst machen, wenn deine eigene Gruppe die Geschichte nicht liest.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben. - Friedrich
« Antwort #9 am: 08. Juli 2004, 10:14:39 »
@madalex Es ist eigentlich ganz einfach. Es interessiert mich am Hintern nicht, was für eine Hintergrundgeschichte die Leute hier im Forum für ihren Charakter haben. Wieso sollte es? Aus diesem Grunde kann ich mit langen Hintergrundgeschichten von Leuten, welche ich nicht kenne, nichts anfangen. Handelt es sich jedoch um Personen, mit welchen ich Rollenspiel betreibe, dann ist dies eine ganz andere Geschichte. Da sind ausführliche Hintergründe etwas sehr schönes und interessantes.
Ist es wirklich so, dass die laengeren Geschichten nicht gelesen werden weil sie zu lang sind? Ja, denn wieso sollte ich meine Zeit mit einer Geschichte verbringen, welche keinen Bezug zu mir hat und mir egal sein kann. Wieso sich also darüber aufregen? Ist doch eine klare Sache. Sorgen würde ich mir erst machen, wenn deine eigene Gruppe die Geschichte nicht liest. Böser, böser Raven. Haben wir heute nacht schlecht geschlafen oder keinen (anständigen) Sex gehabt?
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...
« Antwort #10 am: 08. Juli 2004, 10:21:08 »
Ist es wirklich so, dass die laengeren Geschichten nicht gelesen werden weil sie zu lang sind? Ja, denn wieso sollte ich meine Zeit mit einer Geschichte verbringen, welche keinen Bezug zu mir hat und mir egal sein kann. Wieso sich also darüber aufregen? Ist doch eine klare Sache. Sorgen würde ich mir erst machen, wenn deine eigene Gruppe die Geschichte nicht liest. @TheRaven Du liest doch sicherlich auch mal ab und an einen Roman, oder?! Aus dem gleichen Grund lese ich z.B. auch Charaktergeschichten. Einfach weil ich der Meinung bin, dass viele hier genug lesenswerte Kreativität besitzen. Andererseits bin ich mir bei Dir auch nicht so sicher ob Du etwas so normales wie "einen Roman lesen" in Deiner Freizeit unternimmst.
« Antwort #11 am: 08. Juli 2004, 10:43:52 »
Als Erstes:
Es sollte kein Zwang zu einer Hintergrundgeschichte bestehen. Niemand sollte dadurch ins Hintertreffen geraten dass er sich z.B. bei einem Charakter noch nicht von Vorne herein sicher ist oder einfach kein Händchen für so etwas hat.
Vieleicht erklärt das was ich meine: Wenn ich mir einen neuen Char erschaffe, habe ich meist schon ein Bild im Kopf, z.B.:
Der Char soll eine Ritterrüstung tragen und mit einem Zweihänder bewaffnet sein. Der Char soll einen übernatürlichen Touch haben und etwas Monströses. Der Char soll ein fanatischer Tyr-Anhänger sein und im Namen der Gerechtigkeit so gut wie Alles tun.
Gut, dass sind meine Gedanken zu einem Char zu diesem Zeitpunkt. Ein Kurzkonzept also. Hiermit würde ich mich bei meinem DM melden und erst einmal abklären ob dies so in die Kampagne passt und ob denn eigentlich mehr von Nöten ist oder ob der Rest im laufe der ersten Sitzungen erarbeitet werden kann um auch etwas besser zum Thema der Kampagne zu passen. Natürlich steht dann auch an einmal zu besprechen was das "Monströlse" denn so genau ist und wie es reinpasst. So würde ich eher einen Halb-Yuan´Ti in einer ampagne mit Yuan´Ti spielen, oder einen Halb-Ork in einer Gegend die sowohl Menschen als auch Orks hat um hier den Bogen zum Kampagnenhintergrund eher zu schaffen. Gut, es gibt exotische Ausnahmen wie etwa eine Arannea spielen, was aber wiederum so monströs ist dass es unabhängig vom Hintergrund steht, aber bei den ganzen Halb-Wesen finde ich es oftmals wichtig dass sie in die Gegend passen.
Dies gesagt: Es ist nicht so dass ich keine Hintergundgeschichten schreibe o.Ä. Für einen neuen Charakter in unserer momentanen Kampagne habe ich dem DM bisher 4 A4 Seiten abgegeben und bin bei weitem noch nicht fertig, aber mein monetaner Lieblingschar kommt mit einem einfachen "Dritter Adelssohn, keine Chance auf ein Erbe, macht das alles aus Langeweile" gut zurecht und es macht mir unheimlich viel Spaß den verwöhnten jüngstens Sproß der Familie zu spielen....
Coldwyn
Inhalltsstoffe dieses Beitrags: 50% reine Polemik, 40% subjektive Meinung, 10% ungenau recherchierte Fakten.
« Antwort #12 am: 08. Juli 2004, 11:03:17 »
Ich stimme Coldwyn vollkommen zu.
Aus meiner Sicht als Spieler:
Wie Coldwyn auch, steht bei mir als erstes die Überlegung an, was für einen Charakter würde ich gerne spielen (Klasse/Rasse/Ausrichtung etc.) wenn ich dann weiß, was ich spiele, mache ich mir meine Gedanken, was so einen Charakter zuim Abenteurer macht und versuche mir - möglichst kreativ - zu überlegen, wie sein Leben aussah, bis zu dem Zeitpunkt, wo er in die Kampagne eintritt. Hier ist natürlich klar, dass eine Hintergrundgeschichte für einen High-Level-Char deutlich anders aussehen sollte, als die eines 1.Stüflers. Außerdem kommt hinzu, dass ich einfach Spaß daran habe, die Hintergrundgeschichte als wirkliche Geschichte zu schreiben (es werden entscheidende Begegnungen auch mal in wörtlicher Rede niedergeschrieben etc.) anstatt einfach nur eine Art Lebenslauf abzuliefern.
Ich habe es gerne, wenn der betreffende SL meine Hintergrundgeschichte in die Kampagne miteinbindet. Dadurch komme ich mir wesentlich mehr mit der Kampagne verbunden vor. Es macht einfach mehr Spaß, wenn man einen alten Widersacher bekämpft, als den Bösewicht XY. Eine Liebesgeschichte ist auch etwas schönes. Des Wegen gebe ich meinem SL in meinen Geschichten immer gerne ein paar solcher Anhaltspunkte (Liebschaften, Erzfeinde, dunkle Flecken in der Vergangenheit) etc.
Aus meiner Sicht als Spielleiter:
Ich versuche meinen Spielern das zu geben, was ich als Spieler gerne habe. Also möchte ich die Charaktere möglichst tief in die Kampage einbinden. Aus diesem Grunde habe ich mir von meinen Spielern auch ausführliche Hintergrundgeschichten erbeten, aus denen hervorgehen sollte, warum sie überhaupt Abenteurer sind, was sie motiviert, was Ihre Ziele sind etc. Alle meine Spieler sind dieser Aufforderung sehr gut nachgekommen, so dass ich jetzt mehr als genug Material habe, sie in meiner Kampagne mit Dingen aus Ihrer Hintergrundgeschichte zu versorgen.
« Antwort #13 am: 08. Juli 2004, 11:28:46 »
Du liest doch sicherlich auch mal ab und an einen Roman, oder? Aus dem gleichen Grund lese ich z.B. auch Charaktergeschichten. Einfach weil ich der Meinung bin, dass viele hier genug lesenswerte Kreativität besitzen. Und genau hier scheiden sich offensichtlich die Geister. Nicht ob der Kreativität aber aufgrund des Stils. Ich lese ja auch nur Romane, welche meinem Geschmack entsprechen. Ja, ich informiere mich immer zuerst ausführlich über ein Buch, bevor ich es lese, da ich den Gedanken nicht ausstehen kann meine Zeit mit etwas zu verbringen, was mir nicht 100% gefällt. Und genau das ist für mich das Problem bei Charakterhintergründen. 90% gefallen mir nicht, da sie zu abgedreht, unglaubwürdig oder schlicht lächerlich sind. Aus diesem Grunde habe ich es aufgegeben längere Hintergründe überhaupt zu lesen. Ist vielleicht Schade wegen den 10%, welche mir gefallen würden aber naja, immerhin habe ich nicht meine Zeit mit den anderen 90% verschwendet. Andererseits bin ich mir bei Dir auch nicht so sicher ob Du etwas so normales wie "einen Roman lesen" in Deiner Freizeit unternimmst. Stimmt, ich lese praktisch nie Romane, sondern meist Sach- und Lehrbücher.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben. - Friedrich
morderer
« Antwort #14 am: 29. Juli 2004, 14:40:18 »
Ich denke, eine Vorgeschichte sollte maximal auf eine Seite begrenzt sein. Wenn sie zu lang ist und jede einzelheit drinn steht, ist es ja langweilig mit dem charakter auf reisen zu gehen? Wenn eine vorgeschichte zu lang würde ich sie glaube ich auch nicht lesen ohne große überwindung.
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