Autor Thema: [Burning Wheel] Ein Neustart  (Gelesen 1524 mal)

Beschreibung: Einstieg

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DU#1229

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« am: 11. November 2009, 00:10:43 »
Hallo!

Wie habtr Ihr den Einstieg Eurer Gruppe in das System BW überlebt geplant und durchgeführt? Ich stehe vor eben jenem Problem und ich rätsel jetzt bereits seit längerer Zeit, wie ich meinen beiden verbliebenen Spielern das System:
a) erkläre
b) beibringe
c) schmackhaft mache.
Ich selbst würde das sehr gern ausprobieren, auch wen auf mich als SL ein erheblicher Aufwand zukommen wird. Nur fehlt mir ehrlich gesagt der Ansatzpunkt, wie ich den beiden Spielern das System kurz und knackig, verständlich erklären kann.
Meine Frage hier ist, ob und welche Hilfsmittel ihr benutzt habt? Hattet Ihr Handouts? Berandors Video als Hausaufgabe? Das selbstständige Einlesen in die Regeln vorausgesetzt?


Eine zweite Frage wäre, wie ihr angefangen habt. Habt Ihr zuerst mal ein kleines Szenario geleitet, oder gleich und unmittelbar mit einer Kampagne angefangen? Beides hat ja seine Vor- und Nachteile.

Und schlussendlich interessiert mich natürlich, wie Eure Spieler das System selbst angenommen haben.


p.s. ich kenne meine beiden Kapeiken und gehe davon aus, dass wir wahrscheinlich mit der Charaktererschaffung anfangen werden, da die Beiden ungern pregenerierte Charaktere spielen.

Heretic

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #1 am: 11. November 2009, 00:25:36 »
Ich sehe dein Problem nicht, und ich konnte meiner Runde, die bisher nur D&D und andere ältere Dinge kannte, sogar Burning Empires näherbringen...

DU#1229

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #2 am: 11. November 2009, 00:33:40 »
Hilft mir ja leider nicht sonderlich weiter, Heretic. Nicht etwa, dass Du es geschafft hast interessiert mich, sondern das "wie". ;)
Ich könnte da auch einfach unbeschwert und unbekümmert daran gehen und sehen, was passiert. Da ich täglich diverse, komplexe und wissenschaftliche Dinge erkläre, wird mir das wahrscheinlich nicht schwer fallen. Aber wenn sich jemand Hilfen zurechtgebastelt hat oder auch nur einen guten Tipp hat, dann bin ich natürlich sehr dankbar.
Gerade BW macht mir echt ein wenig Kopfzerbrechen, weil es halt sehr crunchy ist und nicht unbedingt intuitiv, leicht erlernbar.

Tzelzix

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #3 am: 11. November 2009, 09:15:06 »
Ein "Rezept" kann man da natürlich schwerlich geben, weil das auch immer von den Menschen abhängt, mit denen man da am Tisch sitzt. Wie interessiert sind diese an Regeln und wie selbstständig würden sie sich darin einarbeiten? Wir haben z.B. ohne große vorherige Erklärungen der Regelfeinheiten mit dem World Burning begonnen. Als erstes habe ich also den Spielern grob auseinander gesetzt, was die Besonderheiten an Burning Wheel sind und warum mich das System reizt. So Dinge wie Berandors Video könnten helfen, aber es ist natürlich persönlicher, wenn du das erzählst oder kurz schriftlich zusammenfasst. Prominente Dinge sind, würde ich jedenfalls sagen, das Artha-System (Belief, Instincts, Traits und ihre Zusammenhänge), soziale Konfliktmechanik und weniger Task-, mehr Konflitkorientierung. Darüber hinaus "Player Empowerment", sprich, die gemeinsame Erschaffung von Welt und Spielhandlung, Definition von "Spielwahrheiten" mit Wises und so weiter. Die Details wie Kämpfe, DoW und Co. funktionieren, sind in meinen Augen erst einmal nebensächlich.

Nachdem man also den Grundstein gelegt hat und damit hoffentlich Interesse da ist, kann man das Thema festlegen und die Welt planen. Dazu ist der Fragenkatalog aus dem BW-Wiki sehr hilfreich. Berandor hatte den mal für unsere OG-Runde auch übersetzt. Anhand dieser Fragen bekommt man eine ganz gute Idee, wo es hingehen soll. Auf dieser Basis kann der SL sich dann weitere Gedanken machen (die Spieler natürlich auch) und der nächste wichtige Schritt in der Erschaffung sind dann natürlich die Charaktere, da ohne deren Beliefs, Instincts und Relationsships/Affiliations/Reputations keine Handlung da wäre. Je nachdem wie das ausfällt kann sich dann gern auch nochmal der Fokus ändern. Vielleicht ein paar mehr Details dazu:

Wir haben insgesamt 3 Sitzungen nur mit Welterschaffung und Charakteren verbracht, aber gerade letzteres sollte man beschleunigen können, wenn du die Möglichkeit hast, deinen Mitspielern die entsprechenden Lifepaths vorher mal zum Lesen zu geben und natürlich erklärst, was es damit auf sich hat. Das grobe Konzept der Charaktere sollte nach dem World Burning einigermaßen klar sein,  viel Hilfe wirst du vermutlich in die Beliefs und Instinkte investieren müssen, da sich die meisten Leute damit am Anfang schwer tun (alles eine Frage der Gewöhnung) und man gern mal Beliefs produziert, die im Spiel nachher brach liegen oder keine echte Motivation zu Handlungen enthalten. Das kann man natürlich nach ein, zwei Sitzungen nachjustieren, aber es schadet sicher nicht, dafür bereits am Anfang ein Bewusstsein zu schaffen.

Das System kann man dann während des Spiels langsam vertiefen. Wir haben zunächst rein mit "Simple Tests" und "Versus Tests" begonnen und dann nach und nach weitere Elemente eingebracht, wann immer es passend war. Das erste DoW gab es nach zwei Sitzungen, dann aber auch nur die Kurzversion (Body of Argument = Will), Ressourcen kamen auch erste nach zwei bis drei Sitzungen, Circles in der 5., etc.. Den ersten Fight! hatten wir z.B. gerade erst letzten Freitag nach 5 Sessions (könnte auch die 6. gewesen sein, inkl. World Burning) und dann auch nur mit halber Komplexität (sprich keine Positionierung, keine Reichweiten, keine Modifikatoren). Bisher sind wir damit gut gefahren, es verlangsamt das Geschehen natürlich immer etwas, weil man auch SL trotz aller Vorbereitungen etwas nachlesen muss, um die Details zu verinnerlichen, aber insgesamt wird man nicht so von der Komplexität erschlagen wie es vielleicht passieren würde, wenn man gleich alle Sachen voll einbringt ab Session 1.

Bei uns ergab das World Burning zusammengefasst das hier. Zwecks Übersicht und Ideensammlung schreiben wir alles in ein Wiki. Die Welt entwickelt sich im Moment mit dem Spiel, ich hinke allerdings mit Karte und Beschreibung ein kleines wenig zurück. :)
Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity.

Talwyn

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #4 am: 11. November 2009, 13:53:54 »
Bei uns ging das relativ unproblematisch, weil meine Spieler selbst den Wunsch geäußert hatten mal wieder etwas anderes als immer nur D&D zu spielen. Schmackhaft machen kann man es den Spielern aber denke ich mit einem One-Shot, in dem du die Stärken des Systems betont. Besonders gut kann man Spieler IMO z.B. damit locken, dass sie durch Einsatz ihrer Wises Fakten über die Spielwelt definieren können. Das gibt den Spielern mit einem Mal eine aus anderen Rollenspielen nicht gekannte Erzählkompetenz und kommt meines Wissens nach gut an.

Außerdem ist wichtig, dass du rüberbringst, dass Konflikte die zentrale Rolle überhaupt im System einnehmen. Ein Einstiegsszenario wie "The Gift" oder "The Sword" eignet sich daher ganz gut. Allerdings finde ich persönlich "The Sword" nicht so gut gelungen (hauptsächlich wg. dem Roden, der irgendwie keine rechte Motivation hat, überhaupt großartig etwas zu tun, außer auf seine Bezahlung zu pochen). "The Gift" wiederum ist IMO eigentlich erst ab 6 Spielern gut und kann sein ganzes Potenzial erst entfalten, wenn beide Fraktionen voll besetzt sind.

Man könnte natürlich selbst ein kleines Szenario ausarbeiten, das speziell dazu dient, neue Spieler für Burning Wheel zu begeistern. Als Grundpfeiler eines solchen Szenarios würde ich folgende Anforderungen festlegen:

- Jeder beteiligte Charakter hat einen Belief, bei dessen Erreichung die Pläne eines anderen Charakters durchkreuzt werden.

- Jeder beteiligte Charakter hat einen Belief, der ihn an einen der anderen Charaktere bindet bzw. ein Bündnis zwischen diesen Charakteren wahrscheinlich macht. Bei diesem potenziellen Alliierten handelt es sich nicht um einen Charakter, der in direktem Zwist mit dem Rivalen des ersten Charakters befindet (es sollten sich also auf Grund ihrer Beliefs nicht zwei SC verbünden, die denselben Widersacher haben).

- Das Szenario sollte räumlich mehr oder weniger abgeschlossen sein.

- Jeder Charakter verfügt über eine Wises-Fertigkeit, die es ihm erlaubt, während dem Spiel Fakten zu schaffen, die ihm bei der Erfüllung seiner Beliefs helfen können. Die Spieler müssen vor dem Spiel (am besten mit einem Beispiel) darüber aufgeklärt werden, wie sie diese Wises-Fertigkeit sinnvoll einsetzen können. Der SL sollte auch während dem Spiel die Wises ansprechen, wenn die Spieler sie nicht nutzen.

- Die Beliefs sollten insgesamt so angelegt sein, dass es früher oder später zu einem offenen Konflikt in Form von Rededuellen oder Kämpfen kommt. Bei einem Rededuell empfiehlt es sich, die "Not A Big Deal"-Mechanik einzusetzen, bei Kämpfen auf jeden Fall mit Bloody Versus Tests arbeiten!

- Keine Circles, keine Relationships, keine Affiliations, keine Reputations. Das ist für eine Einführung viel zu komplex. Ebenso würde ich Magiewirker von vornherein nicht mit Aufnehmen. Am besten legt man das Szenario von vornherein so an, dass diese Elemente nicht genutzt werden können: Die Charaktere befinden sich an einem Ort bzw. in einer Situation, in denen sie auf sich gestellt sind - in einem Dungeon, in der Wildnis, auf hoher See usw. usf. Wichtig ist, dass die Wises der SC trotzdem nützlich sein müssen: Hinterhof-Wise auf einem Segelschiff bringt nicht wirklich viel.

- Keine NSC oder bestenfalls Statisten! Die SC stehen hier im Rampenlicht. Wenn das Szenario z.B. auf einem Schiff spielt, dann ist ein SC ganz sicher der Kapitän, einer ist der mächtige/wichtige/gruselige Passagier, einer der Spion eines fremden Landes, einer ein Glücksritter im Besitz der einzig korrekten Schatzkarte - die NSC sind allesamt bedeutungslose Matrosen ohne echten Anteil an der Geschichte (obwohl natürlich ein SC versuchen könnte, sie zum Meutern zu bringen, um seine Ziele zu erreichen).

Könnte man ja mal in Angriff nehmen...

Tzelzix

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #5 am: 11. November 2009, 16:11:12 »
Vielleicht noch ein paar Dinge, die ganz nützlich sind:


Die Online-Tools kann man nur per Passwort nutzen, wobei das immer irgendwelche Sachen aus den BW-Büchern sind. Die Tools sind super, um ohne große Kopfschmerzen ein wenig mit Konzepten herum zu spielen und die LP kennen zu lernen.
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DU#1229

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #6 am: 11. November 2009, 22:42:23 »
Danke für die klasse Tipps!

Ich gebe am Wochenende mal ein ausführliches Feedback, da ich drei Tage frei habe :)

DU#1229

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #7 am: 13. November 2009, 17:05:34 »
Und weil gerade nichts los ist bei und in der Praxis, nun meine Antwort :)

Da ich mit den Spielern gleich den Start einer Kampagne spielen wollte, müsste ich das Szenario so aufbauen, dass ich die Spieler langfristig in das Setting einbinde. Daher würde ich davon Abstand nehmen wollen, die Spieler gegeneinander agieren zu lassen. Hier wäre es wohl deutlich besser, beide auf die eine Seite zu stellen. Gerade hinsichtlich des Hintergrundes, da ich das Ganze im MIDNIGHT Setting stattfinden lassen werde. Hier könnte es natürlich auch zu kleineren Komplikationen zwischen den Spielern kommen. Allein schon die Einstellung zum Überleben in dieser Welt...

Die Konflikte sind auch meinem Empfinden nach ein sehr wichtiger Teil, den ich dringend in den Vordergrund stellen möchte. Hier werde ich mit den Spielern zusammen ein nachhaltiges Konfliktpotential mit den Beliefs und Instincts ausarbeiten. Gerade bei den ersten Charakteren in diesem komplizierten System finde ich es weniger schlimm, wenn die Entwicklung parallel und gemeinsam geschieht. Später wirds dann anders werden...

Das Einführungsszenario sollte auf jeden Fall auf die Welt und die zu transportierende Stimmung ausgelegt sein. Ich werde wohl ein dörfliches Setting empfehlen. Hier lässt sich bestimmt einiges an Konflikten spielen und an Regeln umsetzen. Jedoch möchte ich den Spielern ihre Freiheiten lassen, die Welt ein wenig mit-zu-burnen, da ich das einen innovativen und spannenden Schritt empfinde. Hier werde ich zwar viel Obacht walten lassen müssen, aber ich vertraue meinen Jungs ;)

DU#1229

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #8 am: 13. November 2009, 17:13:49 »
Deinen Tipp mit den Circles, Ressources und Affiliations und Co, werde ich gern berücksichtigen, Talwyn. Denn genau diese Dinge sind gerade für den Start zuviel des Guten und werden evtl zum Teil komplett ignoriert. Ich mag Münz- und Währungssysteme :)

Da ich ja nur zwei Spieler habe, wird das wohl eine sehr dichte Erfahrung werden. Allerdings kann ich so vorgefertigte Szenarien getrost vergessen. Aber als Inspirationshilfe stehen die schon auf der Liste der zu lesenden Dinge.

NSCs erfüllen bei mir meist eine wichtige Funktion des Leitens, weil ich so die Spielercharaktere über ihre Verbindungen und Kontakte hervorragend in die Welt einbauen kann. Das werde ich wohl mal versuchen zu lassen und stattdessen die Beliefs und Instincts voll auskosten.

Auch Magie werde ich aus zwei Gründen lassen. Erstens ist die regelseitig schwer umzusetzen und auch im vorliegenden Hintergrund noch schwieriger rollen zu spielen.

Also soweit schonmal danke, ich "feed-backe" mal die Tage ;)

DU#1229

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #9 am: 13. November 2009, 17:27:48 »
Auch den langsamen Einstieg mit den Tests finde ich eine sehr gute Idee, Tzel. Wenngleich ich anfangs versuchen werde wenig zu "Forken" ;D und die anderen Specials kann man ja auch über die Sitzungen einbauen. Je nach Bedarf kann es natürlich auch schnell mal zu einer spontanen Notwendigkeit kommen... und genau hier schließt meine nächste Frage an:

Wie sicher (auf das Regelgerüst bezogen) seid ihr gewesen, als ihr die erste Sitzung geleitet habt? Ich stelle es mir schwierig vor, wenn SL und Spieler allesamt Neulinge sind. Oder bin ich da zu ängstlich?

Tzelzix

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #10 am: 13. November 2009, 22:34:47 »
Ich kenne das System ja schon eine Weile, bin aber nicht wirklich sicher in den Mechaniken, weil ich darin keine große Übung habe. Die Grundregeln hat man ja schnell drauf und abseits dessen würde ich sowieso bei "aufkommender Not" immer eine runter gekochte Version der Mechniken nutzen. Es hilft, wenn man schnell ein, zwei Dinge nachschlagen kann, also das Buch kennt, aber im Zweifelsfall lieber schnell entscheiden und später noch einmal richtig stellen, als stundenlang zu lesen.

Ich würde sagen, dass keine der Mechaniken dich in Schwierigkeiten bringen wird, wenn du nicht 100% sicher bist, weil der Kern immer gleich ist und kleine Fehler sich leicht kaschieren lassen, wenn man ein wenig gütig für die Spieler entscheidet. Insofern lieber Learning by Doing. Mal davon ab haben am Anfang eh alle genug damit zu tun, sich damit vertraut zu machen, dass man seine Test für Aufstiege notieren muss und was es mit Artha auf sich hat und so weiter und so fort. Da würde ich mindestens 2 Situngen keine erweiterten Mechaniken einführen. Im Zweifelsfall helfen immer Versus-Test, mit denen man auch Kämpfe oder Rededuelle gut abhandeln kann (DoW mit "Not a big Deal" ist ja nur noch das Scripting oben drauf).
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Tyrion the Imp

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #11 am: 14. November 2009, 00:44:38 »
Ein Problem dabei, dass man mit einem Szenario in die Kampagne starten will, ist die Kampagne an sich. Ich finde, ein sehr großer Vorteil bei Spielen wie BW oder auch SotC (auch wenn das sonst ganz anders ist) oder selbst bei PtA (ditto) sind die Angaben der Spieler für das, was sie spielen wollen. Bei BW wird das ja über Beliefs, vielleicht auch Instinkte und Beziehungen geregelt. Das (und eine Erschaffungs-Checkliste für die Welt) wird ja zuerst bestimmt, und dann macht der SL danach die Welt und schneidet sie auf die Spieler zu. Wenn du aber ein solches Szenario vorab entwirfst, dann machst du ja die Welt alleine und nimmst m.E. bereits ein sehr schönes Element des Spiels heraus.

Ich würde daher auf jeden Fall ein Einstiegsszenario spielen. Mit zwei oder drei Spielern kann man auch problemlos The Sword spielen, dann lässt du eben den Roden weg (den halte ich auch für die schwache Stelle), oder du nimmst die Sache mit dem heiligen Gral aus dem Wiki. Und dann, wenn die Spieler das mögen, machst du Welt und Charaktere.

Wie auch bei anderen Indies – ich erwähne wieder Spirit of the Century – empfiehlt es sich auch hier, eine Sitzung für die Charaktererschaffung und Weltfestlegung einzuplanen. Wenn man alles gemeinsam durchgeht, ist das gar nicht so schlimm.
Gewinner des WM-Tippspiels 2010
»For it is the chief characteristic of the religion of science that it works«

Tzelzix

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[Burning Wheel] Ein Neustart
« Antwort #12 am: 14. November 2009, 01:51:00 »
Dem kann ich nur zustimmen. Den Ton und die grobe Idee der Welt kannst du wohl versuchen schon vorab lose zu fixieren. Etwa in der Art "Lasst uns etwas spielen, dass wie Midnight ist" (sofern davon jeder eine Vorstellung hat) und dann wird sich daraus schon etwas schönes ergeben. Du kannst dann ja Karten und Co. immer noch aus dem Fundus von Midnight ziehen, aber die Welt und ihre Details sind dann nicht per Buch vorgegeben, sondern werden von den Spielern mit entworfen. Eine der "coolsten" Sachen an BW und anderen Indies ist doch gerade die gemeinsame Gestaltung. Ob das nun in Form von "Wises" und den BITs passiert oder auf anderem Weg.
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