Hi
kürzlich beim Gespräch mit ein paar anderen SLs sind wir auf das Thema: Konsequenz gekommen. Er meinte, wenn er leite, würden die Spieler immer die Konsequenz ihrer Taten zu spüren bekommen. Wenn sie was blödes tun, passiert ihnen grundsätzlich (immer) auch was blödes.
Grundsätzlich stimme ich dem ja vollkommen zu, Konsequenz muss sein. Ich versuche aber (üblicherweise) so objektiv wie möglich, die
Wahrscheinlichkeit zu beurteilen, mit der solche Konsequenzen erfolgen(falls nicht durch irgendeinen Umstand, der schon vorher für mich klar war, die Wahrscheinlichkeit nicht 1 (oder 0) ist.
Nehmen wir mal ein Beispiel von typischen "Spieler-Dummheiten", nämlich "Zündelpläne", also Pläne nach dem Motto: Wir zünden (in einer Stadt) das Haus daneben an, um von unserem Eindringen in dem Zielhaus abzulenken.
Besagter SL hätte jetzt gesagt: Bei mir wären die/derjenige(n) SC, die das Feuer gelegt haben, gesehen worden, und von der Stadtwache verhaftet.
Ich hätte hingegen mir überlegt: Wie ist die Chance gesehen zu werden ? Hmm...nur einer legt das Feuer, es ist Nacht...keine Kneipen in der Nähe...1 auf 1d6...ah ne....er trägt Vollplatte (ein Blick auf seine Hide/MS, beide nicht gut)...hm...ach, ich nehme mal 2 in 1d6.
"Ach so, du machst das von der Straße aus?", okay, 4...ach ne...3 auf 1d6, es ist schließlich Nacht.
Dann würde ich insgeheim würfeln (das würden die Spieler gar nicht speziell mitbekommen, weil ich ohnehin ständig mal ein Würfel aus Jux rolle), und vorallem würde ich mich ans Ergebnis halten.
So, als nächstes wäre die Frage, wer sieht den SC beim zündeln ? Jemand der die Füße nicht still halten kann und bei jeder Kleinigkeit zur Polizei / Stadtwache rennt ? Jemand, dem das alles scheißegal ist ? usw...
Hier würde ich vielleicht 4 oder 5 auf 1d6 setzen, dass derjenige, der es sieht, auch die Stadtwache informiert. (je nach allgemeiner Gesinnung in der Stadt oder dem Viertel, vorallem auf der Law/Chaos-Achse)
(irgendwie merke ich gerade: der d6 ist mein Freund bei solchen Sachen
)
Natürlich können je nach Situation und System solche Würfe auch Skill-Checks oÄ. sein.
Ich finde ja wie gesagt Konsequenz-trächtiges Leiten durchaus korrekt und angemessen(anders geht es schlecht), aber macht ihr das auch so, dass immer wenn die Spieler etwas übersehen haben (auch wenns grob ist), ihr ihnen gleich ein "Auto-Fail" verpasst ? Also dass quasi für die SC die Gesetze der Wahrscheinlichkeit nicht gelten, und Murphy die Oberhand hat (vorallem dann, wenn ihr der Meinung seid, dass eine Aktion "besonders blöd" sei ?)
Ich frage, weil mich gern mal die Meinung einer breiteren Gruppe von Leuten dazu interessiert. Ich persönlich empfinde es als ganz schön unfair (nicht hart, sondern unfair) so zu leiten, habe aber andererseits fast die Befürchtung, dass ich im Allgemeinen bei meinen Wahrscheinlichkeiten zu großzügig bin, die ich mir so setze.
Lasst mal hören. Ah und nochwas: Es geht jetzt erstmal um "normales Rollenspiel" und nicht Storytelling, also möchte ich die Antwort "Ich mache es so, wie ich glaube, dass die schönste Geschichte bei rumkommt" erstmal außen vor lassen, da können wir später drüber reden.
Ebenso absehen möchte ich mal von "HackMaster-esken" Spielrunden (wo den SC ohnehin immer das schlimmstmögliche wiederfährt^^)