Autor Thema: Göttliche Zauberwirker und Gesinnungen  (Gelesen 2153 mal)

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Sol

  • Globaler Moderator
Göttliche Zauberwirker und Gesinnungen
« am: 08. Mai 2010, 14:14:52 »
Gibt es auf Golarion wirklich die One-Step Regel oder nicht mehr?

Wenn ich allein nach dem PCCS gehen würde, dann wäre meine Antwort wohl ja, allerdings...

Ich habe schon das Gerücht gehört, dass es wegen der stark ausgeprägten Rechtschaffenheit von Asmodeus wohl auch Paladine von ihm geben könnte. (Das wäre mehr als ein "One-Step".)

Dann lese ich in Abenteuern von einem (nicht-gefallenen!) Chaotisch Neutralen Iomedae-Kleriker. In einem anderen Abenteuer von einem Lawful Evil Anhänger einer Neutralen Gottheit (auch dieser kann definitiv noch seine göttlichen Zauber wirken; sie sind nicht "deaktiviert"). In wieder einem anderen Regelwerk lese ich von einem Rechtschaffen Guten Anhänger einer neutralen Gottheit. Da kommt man langsam ins Zweifeln, ob ein göttlicher Zauberwirker von seiner Gesinnung her bloß eine Stufe von seiner Gottheit entfernt sein darf.

Ich bin auch der festen Überzeugung, dass sich da manche Golarion-Regelwerke förmlich widersprechen.

Daher meine Frage (primär eben an die Pathfinder und gleichzeitig Golarion-SL), wie handhabt ihr das mit Gesinnungen und den jeweiligen Gottheiten? Wäre bei euch in der Runde ein chaotisch neutraler Kleriker einer rechtschaffen guten Gottheit (z.B. Iomedae) überhaupt vorstellbar?

Es gibt übrigens Hinweise darauf im Golarion-Setting, dass eine Philosophie oder ein "reiner Glaube an etwas" nicht ausreicht, um göttliche Magie wirken zu können. Ich beziehe mich da nicht unbedingt allein aufs bloße Pathfinder-Regelwerk als solches, sondern gehe von einem spezifischen Golarion-Bezug aus (beim Spiel mit Pathfinder-Regeln in dieser Kampagnenwelt und Berücksichtigung von deren Besonderheiten).
« Letzte Änderung: 08. Mai 2010, 14:18:19 von Sol »
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

DU#1229

  • Gast
Göttliche Zauberwirker und Gesinnungen
« Antwort #1 am: 08. Mai 2010, 17:03:44 »
Hi SoL :)

Wir (also ich  :twisted: ) handhabe das am Tisch so, dass ein Kleriker genau einen Schritt von der Gesinnung seines Gottes entfernt sein darf. Da gibt es dieses neunteilige Quadrat mit den Gesinnungen und daran orientiere ich mich.

Ausnahmen mache ich persönlich insofern, als dass es durchaus Pharasmiten-Paladine geben kann, die aber auch einen gewissen rechtschaffenen Aspekt Pharasmas bevorzugt verehren. Warum diese übrigens als total Neutral gehandelt wird, erschließt sich mir nicht. Rechtschaffen Neutral würde meines Erachtens nach besser passen.

CN Iomedae-Kleriker sind albern und wahrscheinlich eher ein Fehler, wenn es in der Beschreibung nicht weiter erläutert wird.

Sol

  • Globaler Moderator
Göttliche Zauberwirker und Gesinnungen
« Antwort #2 am: 08. Mai 2010, 17:41:16 »
Wenn man sich den Fluff und eben die Art von Pharasma durchliest, dann würde LN bei ihr auch Sinn ergeben. (Wee Jas und Kelemvor haben ja auch LN als Gesinnung zum Beispiel und sind "Totengötter bzw. Götter, die in Verbindung mit dem Tod stehen".)

Gerade Paladine sind oftmals die "Untotenkiller" schlechthin. Insofern würden Paladine auch schon ziemlich gut zu Pharasma passen.



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Wormys_Queue

  • Mitglied
Göttliche Zauberwirker und Gesinnungen
« Antwort #3 am: 08. Mai 2010, 18:46:27 »
Gibt es auf Golarion wirklich die One-Step Regel oder nicht mehr?

Wenn ich allein nach dem PCCS gehen würde, dann wäre meine Antwort wohl ja, allerdings...

nur für Kleriker. Für Paladine ist das nicht explizit angegeben, weil es da nicht nötig sein sollte. So jedenfalls James jacobs auf den paizo-Boards:

Zitat
There's no rule for this because there shouldn't NEED to be a rule.

Paladins MUST be lawful good.

In order to worship a deity, you need to follow that deity's teachings and philosophies and do things that would make that deity proud.

If you don't worship a lawful good deity, you are increasingly doing things to impress your deity that are at odds with being a paladin.

Once an axis of your alignment drifts more than one step away (law to chaos or good to evil), maintaining a paladin's code and following a deity's philosophy and teachings become pretty much impossible to maintain for long. And without long-term maintenance, that faith simply cannot hold the order together.

To be devout, you need to adhere closely to your deity's alignment. To be a paladin, you need to be lawful good. That pretty much sums it up, as far as I can tell.

On Golarion, the following deities in particular are established in game canon as having paladin orders: Erastil, Iomedae, Torage, Sarenrae, Abadar. I suspect that both Shelyn and Irori have a few paladins worshiping them as well, but they don't have as many as the other five. There are no paladins serving any of the other deities.

Da ich deine Beispiele nicht auf Anhieb nachvollziehen kann, weil ich nicht weiss, wo die auftauchen, kann ich auch nur vermuten, dass es sich um Fehler handelt, die durchs Lektorat gerutscht sind.

Persönlich muss ich zugeben, dass mir die Regel an sich ziemlich schnuppe ist und dass mir die Eberron-Regelung eigentlich besser gefällt. Auf der anderen Seite habe ich inzwischen auch die Schnauze ziemlich voll von Charakteren, die absichtlich gegen das/ein Setting gebürstet sind. Ich würds also nicht von vorneherein verbieten, immerhin könnte ja eine gute Idee dahinterstecken, aber wenn es an derselben mangelt, ist das sicher ein Bereich, mit dem man mir auch sehr schnell schlechte Laune machen kann.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Sol

  • Globaler Moderator
Göttliche Zauberwirker und Gesinnungen
« Antwort #4 am: 08. Mai 2010, 19:28:38 »
Als SL würde ich persönlich halt sagen, dass eine "Entfernung" von einer Gesinnungsstufe auf der Gesinnungsskala in der Regel eigentlich bei den Spielern ausreichen dürfte. Trotzdem interesse ich mich eben auch für andere Meinungen.

Ich bin ja eigentlich auch als Spieler, der auch ab und an mal auf Eberron spielt, daran gewohnt, dass es durchaus auch anders sein kann. Nämlich, dass man völlig "frei" in seiner Gesinnung ist, egal "was" man anbetet. Grundsätzlich hätte ich kein riesengroßes Problem damit, dass trotz Gottheit die Gesinnung relativ frei wählbar wäre. Die Frage ist halt nur, ob das ganze auch zu Golarion als Spielwelt passen würde...
(Bisher hatte ich da halt eher nicht so den Eindruck in 99% der Fälle, lasse mich aber gerne eines besseren belehren, falls da (begründet) auch andere Meinungen bestehen...)

« Letzte Änderung: 08. Mai 2010, 19:30:44 von Sol »
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Wormys_Queue

  • Mitglied
Göttliche Zauberwirker und Gesinnungen
« Antwort #5 am: 08. Mai 2010, 22:26:39 »
Als SL würde ich persönlich halt sagen, dass eine "Entfernung" von einer Gesinnungsstufe auf der Gesinnungsskala in der Regel eigentlich bei den Spielern ausreichen dürfte.

Denk ich eigentlich auch. Ich bin aber eh der Meinung, dass eine ganze Menge Material vor allem dazu nützlich ist, den SC spannende neue Gegner entgegenzustellen und gar nicht unbedingt in die Hände der Spieler gehört.

Das hängt aber sehr von der Spielweise ab. In fertigen Settings wie den Realms, Eberron oder Golarion bevorzuge ich es eigentlich, wenn die Spieler Charaktere spielen, die möglichst gut in die Welt passen. Balanceprobleme aussen vor gelassen kann es aber auch total spannend sein, die Spieler einfach machen zu lassen und das Setting um sie herumzubasteln.

Aber letztlich ist das immer Verhandlungsbasis. Und wenn ich beispielsweise an einen gewissen Arathis denke, war das zwar von der Klasse her gesehen nicht gerade mein Wunschcharakter für meine erste Golarionrunde (weil ich zu dem Zeitpunkt halt so gar keinen Plan von den Drachen Golarions hatte), aber dennoch war er ja hochinteressant und hat mich zu einigen Ideen inspiriert. Deswegen verbiete ich so ungerne was. Damit beschränkt man letztlich nur die eigene Phantasie (und natürlich die der Mitspieler).
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Wormy's Worlds

Zanan

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    • Zanan's at the Gates
Göttliche Zauberwirker und Gesinnungen
« Antwort #6 am: 09. Mai 2010, 00:44:08 »
Die OSR hielt ich schon am ersten Tag der 3.0E für Quark, für meine bevorzugte Abenteuerwelt der FR hat man die dann aber noch verschärft, indem man sie auf alle Anwender der göttlichen Magie ausdehnte. Das dann im Lore mal eben ganze Orden wegbrachen, hat die Regel-Hardliner nicht weiter gestört. Dabei hatten sich vorher bereits Leute die Mühe gemacht (Faiths & Avatars, Demihuman Deities und Powers & Pantheons) für alle und jede Gottheit der FR die möglichen Gesinnungen sowohl für den "Klerus" als auch die verehrende Bevölkerung (worshippers) festzulegen.

In der Mythical Vistas - Serie (3,5E, Green Ronin) hat man es im Hamunaptra Setting sehr schön gelöst, als man die Gesinnungen für Kleriker wegließ und einfach schrieb, daß die Götter mitunter Kleriker nahezu jeder Gesinnung dulden, da diese nur bestimmte Aspekte der Gottheit verehrten. Diametral entgegengesetze Gesinnungen sind da aber nicht wahrscheinlich, weil man sich einfach auf den GMV der Spieler und des SL verließ.

Ich für meinen Teil halte es in 3.5E wie auch in PF eher locker mit den Gesinnungen, es sei denn, man spielt z.B. eben einen Paladin. Ansonsten kann bei mir auch eine chaotische Gottheit einen Orden (etc.) haben, der sich and Richtlinien oder einen Codex hält, der nicht sonderlich Chaotisch ist. Somit wären die dann u.U. LG, LN oder auch LB.
Ust, usstan elgg dos ...

Cease this tirade, take a breath, and think. Then you will realize, enemy of the Dark Elves, that my concern for your well being has always been, at best, limited.