*bump*
Spoiler-Warnung!
Bin mit "Souls for Smuggler's Shiv" jetzt weitgehend durch (lesen, nicht spielen), und muss meine Meinung ein wenig revidieren. Ja, die Kampagne beginnt sehr railroadig - aber das beschränkt sich auf die erste Szene. Danach folgte eine tolle Sandbox auf einer tropischen Insel, die allerhand zu bieten hat - Dinosaurier, wilde Tiere, Kannibalen, untote Piraten, deren Schätze und noch mehr.
Trotz der hohen Bewegungs- und Handlungsfreiheit der Spieler gibt es aber auch eine Story, und die ist nicht übel. Einerseits ist der Haupt-Plot, der sich darum dreht, warum die Abenteurer auf der Insel gestrandet sind, andererseits gibt es fünf weitere Überlebende, die in bester LOST-Tradition ihre eigene Hintergrundgeschichte mitbringen, welche es zu erkunden gilt. Dabei fällt lediglich etwas unstimmig auf, dass zwar eigentlich keiner dieser NSC auf die verfluchte Insel Smuggler's Shiv wollte, komischer Weise finden sie alle dort aber genau das, was sie zur Erreichung ihrer persönlichen Ziele benötigen. Aber meinetwegen - es ist ein Fantasy-Spiel, da kann ich mich damit zufrieden geben, dass die allmächtige Hand des Schicksals diese fünf NSC zusammen mit den Helden auf Smuggler's Shiv stranden ließ.
Für die Spieler gibt es dann übrigens für jeden dieser NSC eine Queste zu erfüllen, die ein breites Spektrum abdecken:
- Die halbelfische Kriegerin Aerys Mavato hat ein Alkoholproblem. Glücklicherweise wachsen auf Smuggler's Shiv Beeren, die sich als wirksam bei der Bekämpfung von Entzugserscheinungen erweisen.
- Der exkommunizierte Kleriker Jask Derindi ist einer Intrige zum Opfer gefallen. Es scheint Schicksal zu sein, dass just das Schiff vor der Küste von Smuggler's Shiv auf Grund gelaufen ist, auf dem sich Dokumente befinden, die seine Unschuld beweisen.
- Die Assassinentochter Sasha Nevah wünscht sich einen kleinen Flugsaurier als Haustier. Die SC müssen im Dschungel von Smuggler's Shiv einen für sie fangen.
- Der Tian Ishirou ist im Besitz einer alten Karte, auf der das Versteck eines legendären Schatzes verzeichnet ist - leider ist aber nur ein unbekannter Küstenstreifen abgebildet und keine Hinweise, wo sie dieser befindet. Natürlich liegt besagter Schatz ebenfalls auf Smuggler's Shiv.
- Der Gnomenbarde Gelik Aberwhinge muss bei der Pathfinder Society seine Integrität unter Beweis stellen, nachdem er dabei erwischt wurde, ein gefälschtes Artefakt zu verkaufen. Wenn er also die "Nightvoice" finden kann, ein Schiff der Society, das in den Gewässern um Smuggler's Shiv verschwunden ist, würde dies sicher seinen guten Leumund wiederherstellen.
Manches wirkt hier ein wenig WoW-artig (Beeren sammeln? Flugsaurierbabys fangen?), wichtiger ist aber, dass die SC ein paar Aufgaben bekommen, die dem Abenteuer mehr Struktur verleihen. Außerdem haben die NSC jeweils eine eigene Geschichte zu erzählen und sind allesamt mit einer Organisation verbandelt, die im weiteren Verlauf der Kampagne noch eine Rolle spielen wird.
Insgesamt ein sehr gelungener Kampagnenauftakt und auch als Standalone-Abenteuer durchaus zu empfehlen (und ohne Schwierigkeiten zu benutzen).