Autor Thema: Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?  (Gelesen 4684 mal)

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Narya

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Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
« Antwort #30 am: 10. Oktober 2010, 16:33:48 »
Das mit den Spielern die Sachen nur auswürfeln wollen, oder nicht aus sich herrauskommen kenne ich.

Ich spiele und mastere in der gleichen Gruppe (wir teilen uns das mastern), und ich versuche es eigentlich immer über die NSCs zu regeln.

Wir haben da unseren Kanmpfmönch der unser Sorgenkind ist. Sie ist etwas desinteresiert was Char Entwicklung angeht, und auch ziemlich eingespannt privat durch ihr Studium. Ich werde sie also zwingen müssen mit einem NSC über sich selbst reden zu müssen.

Mit dem ansgesprochnen Problem könnte das folgendermassen aussehen

SL: Die Wache will euch nicht reinlassen, überrede sie

P: "Ich würfel eine 16"

SL" Spiel es aus"

Anhand des Gewüfelten Wacvhergebnisses entscheidet sich dann obs geklappt hat oder nicht. Dann gewöhnt sich der Spieler daran solche Fertigkeiten auszuspielen.

Ikheo

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Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
« Antwort #31 am: 14. Oktober 2010, 12:47:34 »
Das hatte ich auch schon, Spieler kann seinen Charakter nicht ausspielen, dann hab ich meinen Spieler damals vorgeschlagen den Charakter zu wechseln, auf einen Charakter mit dem er sich identifizieren kann und den dann auch ausspielen kann, so wurde dann aus dem Magier mit ner Int und Wis von 16 (die der Spieler nie ausspielen konnte) nen Barbar mit ner Int von 9 und ner Wis von 6 und plötzlich gings  :wink:
Auch hatte ich schon nen sehr stillen Spieler in der Gruppe, der sich fast nie an Gesprächen beteiligt hat, dann hab ich mich dazu hinreisen lassen, den Char von nem NSC verfluchen zu lassen und der Char war stumm, dann ist der Spieler plötzlich aufgetaut und hat ständig gesagt "Mein Charakter schüttelt den Kopf, er macht folgende Grimasse, er zeigt die Zunge, usw", ich war ziemlich überrascht, später gab ich dem Spieler dann auch die Möglichkeit den Fluch loszuwerden, aber er fand seinen stummen Krieger dann irgendwie cool.
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2010, 12:58:17 von Ikheo »

Tempus Fugit

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Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
« Antwort #32 am: 14. Oktober 2010, 13:05:46 »
Sollte man generell etwas anders egeln, denke ich. Dafür gibt es ja die Fertigkeiten und man sollte sie auch schon nutzen.

Evtl. wird es klar im Beispiel "Stadt betreten wollen"

1. "Ich würfel Diplomatie": Modifikator mit -2 bis -4 auf den Wurf

2.  "Ich schaue mal, was ich bei der Wache bewirken kann und schau sie mir etwas genauer an und überlege, was da an Argument gut fruchten kann": Modifikator -2 bis 0

3. "Ich versuche die Wache zu überzeugen, dass ich ein Einwohner der Stadt werden könnte, auf jeden Fall eine starke Kraft innerhalb der Mauern und das ich das Gesetz respektiere und er sich auf mich verlassen kann. Zusätzlich danke ich ihm und lobe ihn für seinen Dienst": Modifikator 0 bis +2

4 "blablabla": Modifikator +2 bis +4
Übermensch, weil Rollenspieler

AnOceanSoul

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Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
« Antwort #33 am: 19. Oktober 2010, 17:52:10 »
So ganz erkenne ich das Problem nicht. Ähnliche Situationen hatte ich schon das ein ums andere Mal und ich fand es sehr einfach das zu handeln.

Viel komplizierter wird es m.M. wenn ein Spieler denkt, dass er Charisma & Co. (Diplomatie) sehr niedrig halten kann (Werte), aber den Rest "einfach mal eben" mit gutem Rollenspiel ausgleicht. Besagtem Spieler habe ich klipp und klar gesagt, dass er seine Werte entsprechend seines Spiels anpasst, oder ich ihn zukünftig einfach auflaufen lasse.
Das Argument, dass ja sonst niemand was sagt (was oft stimmt...) hab ich gelten lassen und ihn gebeten, wenigstens ein Minimum an Punkten zu verteilen, damit er Regeltechnisch lediglich nicht vollkommen undiplomatisch ist.

Aber so wie es hier beschrieben wird, würde ich es einfach ignorieren bzw. es als die Aufgabe des Spielleiters sehen, dass er den Spieler unterstützt. Wenn der Spieler erstmal merkt, dass er auch was sagen kann und dass er Erfolg hat (egal wie dumm er sich vielleicht angestellt hat ^^), dann wird er warm mit der Sache und sagt öfter was.
Es gibt auch Spieler, die sagen das gesamte Spiel über nichts und freuen sich nen Bären, wenn sie würfeln dürfen und der Gruppe geholfen haben.

Solche Spieler sind angenehm. Sie sind zwar kein "vollwertiges" Spielmitglied, wenn sie sonst sehr still sind (3 von der Sorte bräuchte ich nicht...), aber er tut ja niemanden damit weh, dass er einfach still ist.

Ergo: Motivier ihn und zeig ihm, dass seine Werte was bringen, auch wenn er sich grad nicht ganz so geschickt ausdrückt. Oder lass ihn einfach so spielen wie er das gut findet... Diplomatisch GUT sein, bedeutet nicht auch LAUT zu sein oder das einsetzen zu wollen.

Wenn er allerdings nonstopp ankommen würde und meint: Ich würfel mal.. Super, ich hab ne 35, ich hab den jetzt überredet. Dann würd ich ordentlich nen Strich durch die Rechnung machen.. "Spiels aus, sonst war der Wurf fürn Eimer"... "Würfel nur, wenn ich dich darum frage"
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Darigaaz

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Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
« Antwort #34 am: 20. Oktober 2010, 15:09:44 »
Zitat
Das Argument, dass ja sonst niemand was sagt (was oft stimmt...) hab ich gelten lassen und ihn gebeten, wenigstens ein Minimum an Punkten zu verteilen, damit er Regeltechnisch lediglich nicht vollkommen undiplomatisch ist.
Wo ist das Problem, der Wurf entscheidet und Charaktere mit Punkten haben Vorteile, Diplomatie geht über CHA und nicht über INT oder WIS. Er kann also meinetwegen das tollste Argument haben, wenn er scheiße aussieht und keine Punkte drin hat bzw. sein SC keine rhetorische Kompetenz, dann bringt er das abstrakt durch den Würfel entsprechend vor. Und das ist kein automatischer Erfolg, allenfalls kann man einen Bonus auf seine Idee geben.

Solange der Würfel entscheidet, gibt es da gar keine Diskussion. Es soll Spaß bringen, das auszuspielen aber nicht, um des Erfolges willen sondern um des Spielens willen.
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AnOceanSoul

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Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
« Antwort #35 am: 20. Oktober 2010, 15:21:21 »
Solange der Würfel entscheidet, gibt es da gar keine Diskussion. Es soll Spaß bringen, das auszuspielen aber nicht, um des Erfolges willen sondern um des Spielens willen.

Ausschließlich der Wurf entscheidet endet gern darin, dass gar nichts mehr gesagt wird, sondern nur gewürfelt. Und wenn jemand in Diplomatie und allem was dazu gehört vollkommen versagt (Wurftechnisch), sich aber nonstopp in den Vordergrund drängelt und alles gut ausspielt, finde ich es durchaus angemessen den Spieler darauf hin zu weisen, dass es SO nicht geht.
Sollte m.M. auch kein Problem sein, dass man dem Spieler sagt, dass er entweder seine Werte wenigstenst nicht im Minusbereich hat.

Und ja, es gab netterweise auch das ein oder andere Geschmolle, wenn ich ein super tolles Argument nicht hab ziehen lassen, weil der Wurf grottenschlecht war. Da es allerdings generell so gelaufen wäre (gute Argumente VS grottige Würfe), wars die einfachste Lösung.
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Darigaaz

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Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
« Antwort #36 am: 20. Oktober 2010, 15:25:20 »
Zitat
Ausschließlich der Wurf entscheidet endet gern darin, dass gar nichts mehr gesagt wird, sondern nur gewürfelt.
Das ist das andere Extrem. Dann kann man auch gerne mal direkt sagen, spiels aus. Finde ich unproblematisch und nicht schwer. Ich will weder das eine noch das andere. Er soll klar argumentieren, was für mich als DM wichtig ist, um Interaktion zu haben und Boni/Mali zu vergeben aber nur Würfeln reicht nicht.

Aber eben auch nicht nur aussprechen.
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AnOceanSoul

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Was tun, wenn der Spieler seinen Charakter nichtmal annähernd spielen kann?
« Antwort #37 am: 20. Oktober 2010, 15:29:39 »
Zitat
Ausschließlich der Wurf entscheidet endet gern darin, dass gar nichts mehr gesagt wird, sondern nur gewürfelt.
Das ist das andere Extrem. Dann kann man auch gerne mal direkt sagen, spiels aus. Finde ich unproblematisch und nicht schwer. Ich will weder das eine noch das andere. Er soll klar argumentieren, was für mich als DM wichtig ist, um Interaktion zu haben und Boni/Mali zu vergeben aber nur Würfeln reicht nicht.

Aber eben auch nicht nur aussprechen.

 :cheesy: Wir hatten lange überlegt wie wirs am Dümmsten machen können. Und da besagter Spieler zum Min-Maxen neigt, hab ich ihm freundlich erklärt, dass es so nunmal nicht geht. Er ist wie n kleines Kind, das sich freut, wenn er den meisten Schaden austeilt - darauf legt er seine Charaktere auch gern aus, wenn ich da nicht meine Finger drüber hab. Und wie gesagt: Beim Rest wird dann Geschmollt, wenn ichs nicht durchgehen lasse.
Und nein, wir würfeln nicht immer und sofort, sondern ich lass erstmal ein Gespräch entstehen und lass dann zwischenzeitlich mal würfeln. Generell ist das auch kein Problem, weil sich die meisten Würfe im Grünen Bereich bewegen... Aber bei ihm war das schon äußerst extrem  :huh: Wenn man mit Diplomatie (und Co.) bei rund -2 liegt und Null Punkte drauf verteilt hat, dann muss man sich nicht wundern, wieso DAS Argument schlechthin gerade nicht gezogen hat. Und das Gemotze darüber hab ich mir erspart, indem er am Ende wenigstens ne +4/5 auf Diplomatie hatte.
Und die Attribute waren (durch Buy Points) alle sehr bedenklich verteilt... á lá Computerspielmanier. Aber durch die Zeit sind wir recht gut durch gekommen  :twisted:
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