Ich wüsste halt einfach zu gerne, wie du diese Blutlinien begründen willst.
Im Prinzip sehe ich dahinter einfach eine konsequente Weiterentwicklung des Grundgedankens, der hinter der Klasse Hexenmeister steht. Erklärung:
Zunächst mal gilt es festzuhalten, dass arkane Magie prinzipiell jedem zugänglich ist. Es gibt keine biologischen oder kulturellen Einschränkungen, die es den Angehörigen irgendeines Volkes verbieten würde, das Studium der Magie aufzunehmen (sofern sie die nötige Intelligenzbegabung haben).
Neben denen, die arkane Magie studieren, gibt es aber auch jene, die eine inhärente Begabung dafür haben: die Hexenmeister. Auch hier wieder gibt es keine grundsätzliche Beschränkung über die Notwendigkeit hinaus, ein genügend hohes Charisma aufbringen zu können.
Die Frage ist nun, woher diese Begabung rührt. Wenn man die Quelle der Magie als allgegenwärtig betrachtet (die Macht in Star Wars, die Weave in Faerun, Saidin und Saidar im Rad der Zeit), und das mit der uralten Idee verknüpft, dass diese Begabung durch Abstammung bedingt ist, also den jeweiligen Personen "im Blute liegt", dann ist man eigentlich ganz schnell bei den Blutlinien des Pathfinder Rollenspiels. und von der Idee, dass man vielleicht einen Drachen, einen Leichnam oder ein Feenwesen in der Urahnenreihe hat, bis zu der Idee, dass es Familienstammbäume gibt, in denen diese Begabung weitergetragen wird, ist es auch nur ein kleiner Schritt.
Ich weise an dieser Stelle nochmals darauf hin, dass die Blutlinien offenbar nicht rein arkanen Ursprungs sind, da es auch Blutlinien gibt, die dem Hexenmeister den Zugriff auf göttliche Zauber ermöglicht. Die Idee, dass bei den Blutlinien die Götter ihre Hand im Spiel haben mögen, ist also gar nicht so weit hergeholt
Woran du dich jetzt besonders zu stören scheinst, sind die mangelnden Beschränkungen, was den Einsatz der Blutlinien angeht. Dass diese Beschränkungen fehlen, ist eine reine Systementscheidung, weil man niemandem vorkauen will, wie er die Blutlinien einsetzen soll. Diese Einschränkungen für deine Welt sinnvoll vorzunehmen, ist also an dir und wenn du nicht möchtest, dass ein elfischer Hexenmeister die Zwergenblutlinie haben kann (weil Elfen nieee mit Zwergen und so), dann ist das vollkommen legitim.
Aber vom System zu verlangen, dass es diese Einschränkungen mitliefern muss, würde dem Grundgedanken zuwiderlaufen, dass auch im Pathfinder-Rollenspiel die Regeln von der Welt getrennt sind. Das sinnvoll zusammenzuführen ist die Aufgabe des Spielleiters.
Ich hätte z.B. nach kurzem Nachdenken durchaus einen Verwendungszweg für eine Menschen- oder auch die Adelsblutlinie in Golarion. immerhin gibt es dort den ein oder anderen Gott, der früher mal ein Mensch war, und immerhin gibt es mit den Azlanti eine menschliches Urvolk, dessen Blut in manchen Familien vielleicht noch besonders stark fließen mag.
Warum sollte also beispielsweise Cayden Caillean den Test des Sternensteins nicht deswegen bestanden haben, weil er einer solchen Familie angehört (und vielleicht sind ja alle menschlichen Hexenmeister mit der Menschenblutlinie Familienangehörige?) Und warum sollten Hexenmeister mit der Adelsblutlinie nicht eine Abstammungslinie aufweisen, die auf azlantische Könige zurückzuführen ist (hm, oder: warum nicht Nachfahren der Runenfürsten
)
natürlich muss man dieser Interpretation nicht folgen (und wohlgemerkt hast du jedes Recht, nur die offiziellen Blutlinien zuzulassen). Aber die von dir angesprochene Verwässerung sehe ich hier nicht, solange man neue Blutlinien mit dem Hintergrund der gewählten Welt in Einklang bringen kann. und das kann eben auch bedeuten, dass man selbst Begrenzungen einbauen kann.
Für mich selbst gilt das allerdings auch für die offiziellen blutlinien. Jetzt mal im Ernst (das wurde ja beim ersten Mal nicht aufgenommen): Wie will man denn begründen, dass ein menschlicher Hexenmeister die Blutlinie des Grabes besitzt? Ernsthaft mit einem Untoten in der Ahnenreihe? Selbst wenn man dem Wortlaut folgt, dass der Urahn quasi erst nachträglich zum Vampir wurde, ist das doch bescheuert. Da könnte ich auch argumentieren: ich hab die Elfenblutlinie, weil meine Mutter nach meiner Geburt einen Elfen geheiratet hat.
Da würde mir die Idee, dass der Charakter eine Todeserfahrung gemacht hat und dabei von Pharasma (oder wegen mir auch Urgathoa) gezeichnet wurde, deutlich sympathischer. Aber dann sind wieder die Götter im Spiel. ^^