Autor Thema: Die schönen deutschen Universitäten  (Gelesen 8756 mal)

Beschreibung: und ihre Arroganz

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DU#1229

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #30 am: 23. November 2010, 15:24:01 »
Selbst ein Abi von 1,0 ist in HH kein Argument, hier sofort einen Studienplatz nach Wahl zu bekommen. Zwei Wartesemester muss man da schon einkalkulieren  ::)

Naja, zum Glück habe ich erst spät 'studiert' ;)

Wasum

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #31 am: 23. November 2010, 15:24:07 »
Damit ist die Gate-Sokrates-Runde ja nun erledigt!

Viel Spaß beim Master in der Heimat :D

AnOceanSoul

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #32 am: 23. November 2010, 15:33:39 »
Ist sie?? :lol:

Ich finde durchaus die Ansichten und Erfahrungen anderer Leute interessant. Was wo ich genau weiter studieren werde, werde ich mir noch überlegen. Bzw. es einfach davon abhängig machen wo ich gut einen Platz bekomme  :wink: (denn eine Garantie hab ich aktuell auf keinen der beiden Masterplätze, weil beide Master zum 1. bzw. 2. Mal angeboten werden).
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls

Valerigon

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #33 am: 23. November 2010, 16:15:12 »
Was die Abiturnote und Leistungen im Studium betrifft, so habe die die Feststellung gemacht, das vor allem Jungen in der Schule in Fächer, die sie nur wenig interessieren, wenig Arbeit investieren, was zu schlechteren Noten führt. Da bei der Abi-Note ja Leitungen aus unterschiedlichen Bereichen zusammengefasst werden, spiegelt diese Note nicht unbedingt das Können der einzelnen Person wieder.
Desweiteren entscheidet man sich bei der Studienwahl i.d.R für ein Fach, was einen Interessiert und bei dem die Stärken der eigenen Person von Nutzen sind. Deswegen erzielt man hier bei den Noten oft deutlich bessere Leistungen, als in der Schule.

Was die Dozenten betrifft, die sich für was besseres halten:
Bei uns gab es im Grundstudium Dozenten die ganz klar gesagt haben, dass sie es als ihre Aufgebe betrachten diejenigen auszusortieren, die sich nicht für würdig halten dieses Studienfach zu studieren. Dementsprechend schwer sahen dann auch die Klausuren aus.
Warum für morgen planen, wenn man heute Abend schon tot sein kann.

AnOceanSoul

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #34 am: 23. November 2010, 16:57:44 »
Was die Dozenten betrifft, die sich für was besseres halten:
Bei uns gab es im Grundstudium Dozenten die ganz klar gesagt haben, dass sie es als ihre Aufgebe betrachten diejenigen auszusortieren, die sich nicht für würdig halten dieses Studienfach zu studieren. Dementsprechend schwer sahen dann auch die Klausuren aus.

 :-| Was hab ich n Glück mit meinen Dozenten.... die sagen immer: "Wir wollen euch was beibringen"... Für alles andere haben wir eine Klausurkommision die unangemessen schwere Klausuren prüfen würde und wenn sie eindeutig über einen gewissen Schweregrad drüber geht, müsste der Dozent dies vor einer Kommision rechtfertigen und gegebenenfalls anpassen.
Nix Egotrip. Und das alles können wir zu 100% anonym machen.... Gesegnet sein gute Studentenvereinigungen.
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Valerigon

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #35 am: 23. November 2010, 17:06:59 »
Wir hatten in einem späteren Semester auch mal eine Prüfung, die unverhältnismäßig schwer war, so dass in der Prüfung, nachdem die Bestehensgrenze von 60% auf 40% gesenkt wurden war, trotzdem noch ein Drittel der Studenten durchgefallen ist. Dort gab es massive Proteste und der Studentenrat wurde eingeschaltet. Ende vom Lied: Der Professor hat was das Design der Prüfung betrifft mehr oder weniger Narrenfreiheit. Die Nachklausur, die knapp eine Woche nach der ersten Prüfung stattfand hatte dann auch einen Schwierigkeitsgrad, der dem der ersten Prüfung entsprach und auch hier, wurde die Bestehensgrenze letztendlich gesenkt. Somit blieb denen die hier auch zum 2ten Male durchgefallen sind nur noch ein Versuch; dieser allerdings mündlich. Wer da durchfiel, konnte höchstens noch einen Härtefälleantrag stellen, um ein weiteres Mal zur Prüfung anzutreten, sonst war das Studium nach 4 Jahren vorzeitig beendet.
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AnOceanSoul

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #36 am: 23. November 2010, 17:12:55 »
Ende vom Lied: Der Professor hat was das Design der Prüfung betrifft mehr oder weniger Narrenfreiheit.

Was bei uns m.M. nicht möglich ist. Obwohl es Klausuren gibt, die wirklich äußerst streng und teilweise unfreundlich korrigiert werden (Statistik  ::)), ist es immer noch alles verhältnismäßig. Sogar wenn man sich als Student ärgert, wieso man die Punkte nicht bekommen hat, muss man sich eingestehen, dass es nicht mies vom Dozenten war.
Über unsere deutsche Uni hier könnte ich aber im Fachbereich Mathe wahre Gruselgeschichten erzählen ;) U.a. hatte ein Dozent meinem Kumpel mündlich zugesagt, dass er die Klausur mitschreiben darf. Direkt bei der Klausur wurde ihm dann gesagt, dass der Dozent das jetzt doch nicht wollte und er nicht mitschreiben dürfte. Von dieser einen Klausur hing dann die Masterzulassung von meinem Kumpel ab - was dem besagten Dozenten aber vollkommen egal war. Mündliche Zusagen?? Kann ers beweisen?? Nö, also hat er keine Handhabe....

 :blink: Bei uns wird wirklich alles zentral geregelt. Natürlich kostet das mehr Verwaltung, dafür kommt aber auch eine gewisse Konsistenz rein. So werden diverse Prüfungsordnungen, Sonderfälle etc. nicht vom Dozenten geregelt, sondern von dem BOZ, der Verwaltung unserer Fakultät.... (die persönlich Rücksprache mit dem Dozenten halten)
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Archoangel

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« Antwort #37 am: 23. November 2010, 17:43:14 »
Für alles andere haben wir eine Klausurkommision die unangemessen schwere Klausuren prüfen würde und wenn sie eindeutig über einen gewissen Schweregrad drüber geht, müsste der Dozent dies vor einer Kommision rechtfertigen und gegebenenfalls anpassen.

Da fragt man sich, warum das deutsche Bildungssystem in der Kritik steht. Das ist ja lachhaft. Wenn die Klausur zu schwer ist wird sie abgelehnt? Echte Lernmotivation.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Valerigon

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #38 am: 23. November 2010, 17:44:43 »
U.a. hatte ein Dozent meinem Kumpel mündlich zugesagt, dass er die Klausur mitschreiben darf. Direkt bei der Klausur wurde ihm dann gesagt, dass der Dozent das jetzt doch nicht wollte und er nicht mitschreiben dürfte. Von dieser einen Klausur hing dann die Masterzulassung von meinem Kumpel ab - was dem besagten Dozenten aber vollkommen egal war. Mündliche Zusagen?? Kann ers beweisen?? Nö, also hat er keine Handhabe....

Da hätte ich erst mal einen Aufstand geprobt und gefordert die Klausur mitzuschreiben. Wenn sie dich dann dazu bewegen wollen, den Saal doch bitte zu verlassen und nochmal das Gespräch mit dem Dozenten zu suchen, sich einfach weigern zu gehen und darauf bestehen mitzuschreiben. In so einem Falle kann man dann auch mal etwas lauter werden, um die anderen Studenten an der fagwürdigen Entscheidung des Dozenten teilhaben zu lassen.
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AnOceanSoul

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« Antwort #39 am: 23. November 2010, 17:47:11 »
Für alles andere haben wir eine Klausurkommision die unangemessen schwere Klausuren prüfen würde und wenn sie eindeutig über einen gewissen Schweregrad drüber geht, müsste der Dozent dies vor einer Kommision rechtfertigen und gegebenenfalls anpassen.

Da fragt man sich, warum das deutsche Bildungssystem in der Kritik steht. Das ist ja lachhaft. Wenn die Klausur zu schwer ist wird sie abgelehnt? Echte Lernmotivation.

Oder aber ein gewisser Schutz vor größenwahnsinnigen Lehrkräften. 4 EC/ECTS bedeuten einen gewissen Lernumfang. Studenten sind nicht plötzlich dümmer, weil sie in Fach B plötzlich alle nicht bestehen - wo das doch in Fach A mit einer normalen Durchfallquote geklappt hat.

Da wird einfach eine gewisse Anarchie verhindert. Und niemand spricht von etwas schwereren Klausuren. Lachhaft finde ich es übrigens eher, dass du SO reagierst. Beinahe jedem ist es schon einmal über den Weg gelaufen, dass ein Klausur (egal ob Schule oder Uni), vollkommen aus dem Rahmen fällt.
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AnOceanSoul

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« Antwort #40 am: 23. November 2010, 17:49:28 »
U.a. hatte ein Dozent meinem Kumpel mündlich zugesagt, dass er die Klausur mitschreiben darf. Direkt bei der Klausur wurde ihm dann gesagt, dass der Dozent das jetzt doch nicht wollte und er nicht mitschreiben dürfte. Von dieser einen Klausur hing dann die Masterzulassung von meinem Kumpel ab - was dem besagten Dozenten aber vollkommen egal war. Mündliche Zusagen?? Kann ers beweisen?? Nö, also hat er keine Handhabe....

Da hätte ich erst mal einen Aufstand geprobt und gefordert die Klausur mitzuschreiben. Wenn sie dich dann dazu bewegen wollen, den Saal doch bitte zu verlassen und nochmal das Gespräch mit dem Dozenten zu suchen, sich einfach weigern zu gehen und darauf bestehen mitzuschreiben. In so einem Falle kann man dann auch mal etwas lauter werden, um die anderen Studenten an der fagwürdigen Entscheidung des Dozenten teilhaben zu lassen.

Der Kerl ist vollkommen frustriert ohne ein Wort gegangen, weil er so vor den Kopf gestoßen war. Danach hat er in der Mensa noch am Nachbartisch mitbekommen wie Leute sich amüsiert haben, wie dumm man sein kann zu ner Klausur zu gehen, ohne zugelassen zu sein  :X :X

Kritisieren ist da öfter mal nicht, weil du ja die Person in die Pfanne haust, die dir morgen die Note geben wird. Finde ich auch immer wieder verwunderlich und bin zu 100% froh, dass das bei mir alles sehr global geregelt wird. Ist halt echt ein enormer Organisationsaufwand.
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Valerigon

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #41 am: 23. November 2010, 18:13:16 »
Kritisieren ist da öfter mal nicht, weil du ja die Person in die Pfanne haust, die dir morgen die Note geben wird. Finde ich auch immer wieder verwunderlich und bin zu 100% froh, dass das bei mir alles sehr global geregelt wird. Ist halt echt ein enormer Organisationsaufwand.

Klar kann ein solches Verhalten für einen selbst von Nachteil sein. Aber ich vertrete in solchen Situationen die Linie, eher das zu tun, was ich für richtig halte, auch wenn es sich für mich als nachteilig erweisen sollte.

Da fällt mir in Bezug auf arrogante Kommilitonen noch was ein. Bei uns im Studium gibt es in jedem Jahrgang welche, die sich beschweren, wenn eine Klausur zu leicht war uns zu gut ausgefallen ist. Sie sind offenbar der Meinung, dass sie den meisten Mitstudenten weit überlegen sind und dies ja nicht erkenntlich wird, wenn der großteil der Studenten eine 1 in der Prüfung hat. Das führt dann regelmäßig dazu, dass im nächsten Jahr die Prüfung in diesem Fachbereich ungleich schwerer wird, bevor dann im Jahr darauf wieder eine leichtere Prüfung geschrieben wird, da man ja weniger Arbeit hat, wenn man pro Semester nur eine Klausur veranstalten muss, weil alle Studenten diese Bestanden haben.
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Wormys_Queue

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Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #42 am: 23. November 2010, 18:15:14 »
Hört sich ja gruselig an.

bei uns im Fachbereich geht es zwar recht anspruchsvoll (auch im Vergleich zu anderen Universitäten) zu, dafür wird aber eigentlich alles dafür getan, dass die Studenten die Klausuren bestehen können. Vorausgesetzt sie geben sich Mühe (und da haperts bei vielen Studenten). Unsere Dozenten sind aber eigentlich auch außerhalb der Sprechzeiten jederzeit ansprechbar.
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Wormy's Worlds

Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #43 am: 23. November 2010, 19:04:41 »
Nun Psychologie ist in Deutschland ein Fach mit hohem Prestige. Das Bildungsbürgertum schickt dort seine Mädchen hin, dazu kommt dass Du es als Frau in so einem Hühnerladen eh schwerer hast (allen Diskussionen zur Emanzipation zum trotze). Die Umstände in Psychologie in Deutschland werden ähnlich sein wie die bei den rosa-Poloshirt-mit-aufgeklappten-Kragen-trägern. Ich hab eine Freundin die in Münster Psychologie studiert hat, und sie meint das ein Großteil der Hühner dort selber einen Psychater brauchen...

Speren

  • Lektor
Die schönen deutschen Universitäten
« Antwort #44 am: 23. November 2010, 19:47:22 »
1. Vorlesung 1995, Begrüßungsrede des Dekans:

"Liebe Studentinnen und Studenten, das Wichtigste zuerst:
Schauen Sie sich die Sitznachbarn links und rechts neben sich genau an. Am Ende des Studiums werden diese nicht mehr dabei sein.
Ihr Problem ist nur: Für ihre Sitznachbarn gilt dasselbe."


Manche Fachbereiche hatten immer schon was Elitäres, ob verdient oder nicht lasse ich mal dahingestellt. Medizin, Jura, Psychologie durchaus auch, etc. Dann wurden noch die Universitäten untereinander verglichen, denn manche Unis waren eben "besser" als andere. BWL/Wirtschaft studierte man damals gefälligst in Münster, Heidelberg, Marburg, Freiburg oder an Privat-Unis bzw. in St. Gallen.

Ansonsten bin ich froh, mit dem ganzen Rotz nichts mehr zu tun zu haben. Das "gute alte System" der einfachen Zugangsberechtigung hatte schon was für sich: Abi 2,2 (nach Bundeswehr: 1,8), mit dem man bis auf wenige Ausnahmen alles studieren konnte (außer Medizin--> Abi-unabhängiger medizinertest!), Vorstudium abgeschlossen (Noten waren egal), Hauptstudium 5 Klausuren, 3 Hausarbeiten, 2 mündliche Prüfungen, 1 Diplomarbeit--> *zack* Diplom. Für meinen Beruf war die Note auch egal, brauchte nur das Diplom.

Die Note des Staatsexamens war nochmal relevant, aber da man mit ein bischen Geschick (nicht Leistung!) da auch einiges nach oben korrigieren konnte, ist das auch nicht wirklich schwierig. Abgesehen davon bekommt man mit einem Staatsexamen besser als 3.0 in meinen Bereich überall eine Stelle bzw. kann sie sich nahezu aussuchen.
No one touches the faerie!