Die "gritty" Spielwelt ist in den kleinen Beschreibungen der Charakterklassen und der Zaubersprüche (die sich in wichtigen Details von Standard-D&D unterscheiden) impliziert. Insofern ist das System schon auf eine bestimmte Art Setting hin geschrieben, so wie die AD&D2-Anpassungen auf Dark Sun auch dieses sehr spezielle Setting unterstützten.
In der Grindhouse Edition wird die herbe Grafik diesen Eindruck noch viel mehr festigen, und das ist leider der Punkt, an dem ich mit LotFP immer unzufriedener werde.
Ich habe "noch einen D&D-Klon" nicht gebraucht. Als Raggi vor fast 2 Jahren seinen Plan ankündigte, war ich mir sicher, das Ding nicht einmal angucken zu wollen. (So wie mich Hackmaster nicht die Bohne verlocken kann, oder Goodmans DCC.)
Dummerweise kann Raggi gut schreiben, und er hat sehr kluge Dinge zur Rollenspielgestaltung und -organisation in seinem Blog gepostet, so dass ich zumindest neugierig wurde.
Also hat er eines der besten (wenn nicht sogar das beste) Einsteigerrollenspiel aller Zeiten geschrieben, was Organisation und Didaktik angeht. Mit dem Thema und der Optik hingegen schießt er sich selbst ins Knie. Was nützt es, das beste Tutorial zu schreiben und ihm dann einen "FSK18"-Aufkleber zu verpassen?
Aber er will nunmal seine Abenteuer veröffentlichen, und die sind hart, böse, herb und garstig. Mit Carcosa und Vornheim (das übrigens echt klasse ist!) hat er sich in seiner Nische eingerichtet. Meinetwegen.
Für meinen Spieltisch bedeutet dies, dass ich Swords & Wizardry eben doch nicht untreu geworden bin. Es ist leichter, die LotFP-Änderungen (Tragfähigkeit, w6-Skills) auf S&W draufzusetzen (dank S&W .doc), als LotFP zu "entgarstigen" oder zu "tolkienisiseren".