Umfrage

Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?

Es wird grundsätzlich gewürfelt, auf rollenspielerische Darstellung verzichten wir in der Regel
3 (3.3%)
Wer will darf ausspielen, über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber ausschließlich der Würfelwurf
9 (9.8%)
Wer will darf ausspielen und man kann sich so einen Bonus auf den Würfelwurf erspielen
32 (34.8%)
Meistens spielen die Spieler diese Fertigkeiten von selbst aus, über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber letztendlich der Würfelwurf
26 (28.3%)
Es wird von allen erwartet, dass man ausspielt was auszuspielen geht, einfach nur würfeln gibt es bei uns nicht
8 (8.7%)
Auf ausspielbare Fertigkeiten wird in der Regel gar nicht gewürfelt, nur das Rollenspiel entscheidet über Erfolg oder Misserfolg
4 (4.3%)
Ganz anders, und zwar... (Bitte angeben)
10 (10.9%)

Stimmen insgesamt: 90

Umfrage geschlossen: 25. April 2011, 10:33:01

Autor Thema: Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?  (Gelesen 11718 mal)

Beschreibung:

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Goemoe

  • Mitglied
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #30 am: 20. April 2011, 10:14:08 »

"Mein Charakter kann Diplomatie, ich versuche den König mal umzustimmen" *würfelwürfel*, das gibt es bei mir nicht.
Ich erwarte auch nicht, dass der Spieler eine flammende Rede hält. Er sollte aber eine gewisse Vorstellung davon haben, welche Überzeugungsstrategie sein Charakter anwenden will, um den König umzustimmen. Dafür muss man nichtmal besonders extrovertiert sein. Und er sollte zumindest ansatzweise versuchen, das dann auch auszuspielen.
Das hat mit intro und extrovertiert kaum was zu tun. Wer retorisch geschult ist und selbst Charisma hat, kommt immer anders rüber als jemand, der Probleme hat sich auszudrücken. Es gibt auch völig ungehemmt losquatschende Menschen mit arg begrenztem Wortschatz, die in einer Ingame Diplomatie Situation nichts zustande kriegen.

So wie du an die Sache rangehst, untergräbst du im gewissen Sinne sogar das Rollenspiel, denn niemand kann bei dir eine Rolle übernehmen, die er nicht im realen Leben auch verkörpern kann. Das ist traurig, denn das ist ja auch einer der Reize im Rollenspiel. Die Würfelwürfe sind je gerade dafür da festzuhalten, was die fiktive Rolle zu leisten im Stande ist.

Einen Bonus gleich welcher Art auf einen Skillwurf, nur weil der Spieler des Berserkers besonders redegewandt ist, halte ich für falsch. Jeder sollte sich die Rolle aussuchen können, die er/sie Lust hat zu spielen und nicht die, die er in den Augen des Spielleiters glaubwürdig darstellen kann.

DU#1229

  • Gast
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #31 am: 20. April 2011, 11:16:57 »
typisch Gate ::)
Lass es gut sein, Xiam. Man will und wird Dich nicht verstehen.

@Topic: ich handhabe es immer mal wieder anders. Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Herangehensweisen an Fertigkeitenproben. Abgesehen davon spreche ich es oft kurz im Voraus mit meinen Spielern ab, ob und/oder wie es für sie okay wäre.
Außerdem bin ich ein Freund von Belohnungssystemen. Schafft Anreize, fordert heraus und gibt nicht nur dem besagten Spieler ein gutes Gefühl (respektive ein Erfolgserlebnis). Zumal ich sehrwohl in der Lage bin, zu differenzieren, auf die Spieler individuell einzugehen und die Happen im Spiel nach besten Möglichkeiten gerecht zu verteilen.

Fischkopp

  • Mitglied
    • Rorschachhamster
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #32 am: 20. April 2011, 11:46:45 »

"Mein Charakter kann Diplomatie, ich versuche den König mal umzustimmen" *würfelwürfel*, das gibt es bei mir nicht.
Ich erwarte auch nicht, dass der Spieler eine flammende Rede hält. Er sollte aber eine gewisse Vorstellung davon haben, welche Überzeugungsstrategie sein Charakter anwenden will, um den König umzustimmen. Dafür muss man nichtmal besonders extrovertiert sein. Und er sollte zumindest ansatzweise versuchen, das dann auch auszuspielen.
Das hat mit intro und extrovertiert kaum was zu tun. Wer retorisch geschult ist und selbst Charisma hat, kommt immer anders rüber als jemand, der Probleme hat sich auszudrücken. Es gibt auch völig ungehemmt losquatschende Menschen mit arg begrenztem Wortschatz, die in einer Ingame Diplomatie Situation nichts zustande kriegen.

So wie du an die Sache rangehst, untergräbst du im gewissen Sinne sogar das Rollenspiel, denn niemand kann bei dir eine Rolle übernehmen, die er nicht im realen Leben auch verkörpern kann. Das ist traurig, denn das ist ja auch einer der Reize im Rollenspiel. Die Würfelwürfe sind je gerade dafür da festzuhalten, was die fiktive Rolle zu leisten im Stande ist.

Einen Bonus gleich welcher Art auf einen Skillwurf, nur weil der Spieler des Berserkers besonders redegewandt ist, halte ich für falsch. Jeder sollte sich die Rolle aussuchen können, die er/sie Lust hat zu spielen und nicht die, die er in den Augen des Spielleiters glaubwürdig darstellen kann.
Er untergräbt das Rollenspiel, weil schlechte Rollenspieler schlechtes Rollenspiel betreiben? Hm...  :-|
Bzw. wenn ich meinen Barden nicht glaubwürdig darstellen kann, weil ich stottere (um mal ein Extrembeispiel zu nehmen, und nein, ich persönlich stottere nicht), dann ist das sicherlich eine Sache wo ich mir als Spieler überlegen muß, wie ich damit umgehe. Entweder Aufschreiben oder die Mitspieler um Geduld bitten, aber bitte, nicht alles auf die Würfel schieben. Das ist schlechtes Rollenspiel. 

Und um bei dem Beispiel des redegewandten Berserkers zu bleiben: Wenn der Spieler einen Grund hat als Berserker eloquent zu reden, soll er seinen Bonus haben. Warum auch nicht. Sind hier schließlich nicht im Kindergarten wo jeder bemuttert werden muß vom SL. "Wäh! Wäh! Heinzi finnet schönere Worte als ich und is' deswegen besser beim Sprechen! Das ist unfair!" Nein. Das ist so, deswegen ist das nicht unfair.  ::) Arbeite dran anstatt zu meckern.
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #33 am: 20. April 2011, 12:26:11 »
typisch Gate ::)
Lass es gut sein, Xiam. Man will und wird Dich nicht verstehen.
Ich glaube auch. Ich fand Archoangels Kommentar von der Vorseite erst ziemlich gehässig. Aber wenn ich ehrlich sein soll, da steckt tatsächlich ein Funken Wahrheit drinne. Nimm nur eine bestimmte Vokabel in den Mund, geh' mit deiner Argumentation nur einen Milimeter in eine bestimmte Richtung, dann löst du garantiert bei den üblichen Verdächtigen einen Abwehrreflex aus. Das scheint tatsächlich wie beim Pavlowschen Hund: Tunnelblick, reflexartiges Gegenanargumentieren ohne überhaupt erstmal zuende gelesen geschweige denn über das Gelesene einen klitzekleinen Moment nachgedacht zu haben. Ich habe die Vermutung das liegt daran, dass meine Idee irgendwie verflucht nach DSA-Teufelswerk klingt, denn da gab es ja gerüchteweise die berühmt berüchtigten Rollenspiel-Abenteuerpunkte, die um ein Haar zum Untergang des rollenspielerischen Abendlandes geführt hätten, wenn nicht der stahlende Ritter D&D gekommen und die Rollenspielgemeinde erleuchtet und errettet hätte. Nein, das wird deswegen scheinbar schon mal pauschal, ohne die graue Masse hinter den Augen überhaupt anzuschalten, wegverdammt, bevor es sich noch jemandem als Idee einprägen kann. Igittigitt, weg damit.

Ich versuche es ein letztes Mal.

Der Ausdruck Belohnung kommt überhaupt nicht von mir. Den hat jemand anders ins Spiel gebracht, wahrscheinlich um sein Missfallen dafür auszudrücken, dass jemand am Tisch sich unerhörterweise das Recht nimmt, zu beurteilen, wann die Spieler was gut und wann sie was schlecht gemacht zu haben, und diese damit zu Belohnungsempfängern, Bestraften, ja geradezu geistlosen, nicht zu eigenen Handlungen fähigen DSA-Zombiespielern unter der Knute des SL zu degradieren  ::)
Abgesehen davon, dass das jeder SL permanent tut (die Handlungen der Charaktere zu bewerten), schon alleine um die Konsequenzen des Handelns der Spieler in der Spielwelt einzuschätzen, hat der von mir propagierte Spielmechanismus aber auch gar nichts mit Belohnung zu tun. Es ist einfach nur das Inkrafttreten von Konsequenzen, die aus kreativem Verkörpern der Rolle des eigenen SC erwachsen. Punkt.

Nochmal zum mitmeißeln:
1. Ich beurteile nicht die Qualität des Schauspiels der Spieler und belohne diese.
2. Ich beurteile die Ideen, die ein Spieler (selbstverständlich im Rahmen der Möglichkeiten seiner Figur) ins Spiel einbringt und gewähre ihm dafür einen Bonus. Nochmal, weil man es scheinbar gar nicht oft genug sagen kann: Die schauspielerische Umsetzung dieser Idee spielt überhaupt keine Rolle.

Wenn also in Spieler sagt "Ich hab Diplomatie, ich überrede den Händler mir einen Nachlass auf seine Wahre zu gewähren" *würfel*, dann kann er das gerne tun, muss aber damit leben, dass er dann stur nach Tabelle würfelt.
Wenn ein Spieler sagt "Ich möchte den Händler gerne überreden, mir einen Preisnachlass zu gewähren, und zwar indem ich ihm vorschlage, dass ich ihm den Händler vom Nachbarstand, mit dem er immer wieder Streit hat, zumindest für einige Wochen von Hals schaffen könnte...", dann ist das eine kreative Idee, wie genau diese Überredung aussehen könnte und da wird von mir dann schonmal ein Bonus auf den Wurf gewährt.
Und ja, ich weiß, das ist Pfui pfui, böser SL, aber: Ich nehme mir dann tatsächlich heraus, zu beurteilen, ob die von dem Spieler gewählte Überredungsstrategie funktionieren könnte und wie gut, alldieweil ich der SL bin und die Hintergründe kenne und weiß und beurteilen kann, ob der Händler darauf anspringen würde oder ob nicht. Sauerei, nicht? Ist das Leben als Spieler in meiner Runde nicht scheiße ungerecht, weil nicht alle gleich sind und nicht allein deie Würfel alles entscheiden?

Und nochmal: man muss dafür nicht extrovertiert sein, denn auf's Ausspielen kommt es nicht an. Man muss dafür nur ein bisschen die grauen Zellen anstrengen, um Situationen kreativ zu lösen, zumal sich daraus nette Sidequests entwickeln können (s.o.) und das IMHO eine Bereicherung des Spiels darstellt. Aber ich habe bei manchen tatsächlich den Eindruck, da wird am Rollenspielabend das Hirn an der Garderobe abgegeben, damit der leere Schädel dann als Würfelbecher herhalten kann.

Ja, jetzt kommt dann natürlich der Einwand "Aber was ist mit dem armen Klaus, der den ganzen Abend fast immer nur schweigend am Tisch sitzt, weil er nunmal nicht so großartige Ideen hat? Muss der denn nun unbedingt auch noch bestraft werden, indem sein SC nie Boni bekommt, und die SC von anderen schon?"
Tja, der Klaus hat's schon schwer. Der sollte dann mal überlegen, ob P&P-Rollenspiel für ihn das richtige Hobby ist, oder ob er nicht vielleicht bei einem MMORPG, wo alles über die Engine läuft, nicht besser aufgehoben wäre. Ich gehe auch nicht in die Kneipe zum Skatspielen und erklär dann meinen Mispielern, dass ich pro Spiel bitte zwei Stiche zurück nehmen können will, da ich als Strategienulpe sonst kein Land gegen die sehe und man ja die Chancen wieder gleich machen muss. Dann zeigen die mir einen Vogel und das völlig zurecht. Wenn ich trotzdem Skat spielen will, muss ich damit leben, dass ich immer verliere. Würde mir allerdings keinen Spaß machen. Mir würde aber auch Rollenspiel als Passivling, der immer nur von den anderen mitgezogen wird und nie eigene Ideen entwickelt, keinen Spaß machen und ich würde schnell zu dem Schluss kommen: Das ist wohl nicht mein Spiel.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #34 am: 20. April 2011, 12:31:23 »
Einen Bonus gleich welcher Art auf einen Skillwurf, nur weil der Spieler des Berserkers besonders redegewandt ist, halte ich für falsch. Jeder sollte sich die Rolle aussuchen können, die er/sie Lust hat zu spielen und nicht die, die er in den Augen des Spielleiters glaubwürdig darstellen kann.

Wer bei mir Rollenspiel spielen will, muss auch seine Rolle (aus)spielen wollen. Ob er es glaubwürdig kann, ist dabei unwichtig, aber er muss es zumindest versuchen. Ich vergebe auch keine Belohnungen (in Form von Boni) für die Güte des Rollenspiels, sondern ich belohne gute Rollenspielideen. Ob der Spieler die dann auch wie ein Vollblutschauspieler umsetzt, ist völlig unwichtig. Wichtig ist, dass er die Idee hat, wie er sich (rollengerecht) einbringen kann und es dann versucht.
Ich weiß nicht, wie ich es noch deutlicher formulieren soll (Hervorhebung von mir). Es ist wohl, wie Nadir sagt: Man will es einfach nicht verstehen, da allein schon die Richtung des Gedanken unbehaglich ist.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

uthoroc

  • Mitglied
    • Maps & More
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #35 am: 20. April 2011, 13:08:18 »
Amen, Wormy. Sehe das genauso, deswegen habe ich ursprünglich das "Belohnung" immer in Anführungszeichen gesetzt. Ich muss meine Spieler auch nicht belohnen, damit sie tolles Rollenspiel betreiben.

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #36 am: 20. April 2011, 13:22:38 »
Es ist ja keine Belohnung, nicht einmal eine in Anführungszeichen, von daher hast du das Konzept gar nicht verstanden.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Tempus Fugit

  • Mitglied
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #37 am: 20. April 2011, 13:50:50 »
Das ist ja tendenziell mal wieder so ein Thema, wo der Bullshit-Pegel durch die Decke bricht, daher sollte ich sowas eigentlich meiden - naja, Vieles sollte ich...

Ich glaube Xiam zu verstehen, wie er das handhabt. Das kann man so machen. Schwierig halte ich dabei nur, dass man sich irgendwann ein Argumentationsmagazin gesammelt hat um in entsprechender Situation damit zu schiessen. Man erhält also irgendwie einen Bonus, aber letztlich entscheidet doch der Würfel. Dann brauch ich aber den Bonus auch nicht vergeben. Sicher ist der Ansatz gut und ich verfolge ihn teilweise auch.
Dennoch limitiert man damit die Spieler. Ich will einen hochintellignten, gewitzten Schurken spielen, bin aber selbst nicht so die Leuchte und was ich meinem Kollegen am morgen hätte antworten sollen, fällt mir Abend auf dem Klo ein. Ich werde also was ich rüberbringen will sowieso schon nicht so gut schaffen und bekomm dann auch noch aus der Mechanik einen reingedrückt. Schade, spiel ich halt wieder den stummen Super-Mega-Killer, der mehr von Kampfsport und Waffentechnik versteht als die Designer. Auch nicht, was ich wünsch (und sicherlich ein angreifbares Beispiel).

D&D ist einfach nicht das System, was sowas gut abbildet. Es kann das sicher, aber ich komm auch nicht mit einem Dackel zum Hunderennen.

Fischkopp macht jedoch mal wieder seinem Namen alle Ehre und sollte lieber tauchen gehen. Ganz simpel einseitig argumentiert.

Belohnungen sind immer ein schlechtes Mittel bei derartigen Gruppenspielen, aber dazu hatte ich bereits in der Vergangenheit genug gesagt. Wer es begriffen hat schön, wer nicht egal.
Nebenbei ist bereits ein Bonus auf einen Wurf eine Belohnung.
Übermensch, weil Rollenspieler

Wormys_Queue

  • Mitglied
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #38 am: 20. April 2011, 14:03:03 »
Ich glaube auch. Ich fand Archoangels Kommentar von der Vorseite erst ziemlich gehässig. Aber wenn ich ehrlich sein soll, da steckt tatsächlich ein Funken Wahrheit drinne. Nimm nur eine bestimmte Vokabel in den Mund, geh' mit deiner Argumentation nur einen Milimeter in eine bestimmte Richtung, dann löst du garantiert bei den üblichen Verdächtigen einen Abwehrreflex aus. Das scheint tatsächlich wie beim Pavlowschen Hund: Tunnelblick, reflexartiges Gegenanargumentieren ohne überhaupt erstmal zuende gelesen geschweige denn über das Gelesene einen klitzekleinen Moment nachgedacht zu haben. Ich habe die Vermutung das liegt daran, dass meine Idee irgendwie verflucht nach DSA-Teufelswerk klingt, denn da gab es ja gerüchteweise die berühmt berüchtigten Rollenspiel-Abenteuerpunkte, die um ein Haar zum Untergang des rollenspielerischen Abendlandes geführt hätten, wenn nicht der stahlende Ritter D&D gekommen und die Rollenspielgemeinde erleuchtet und errettet hätte. Nein, das wird deswegen scheinbar schon mal pauschal, ohne die graue Masse hinter den Augen überhaupt anzuschalten, wegverdammt, bevor es sich noch jemandem als Idee einprägen kann. Igittigitt, weg damit.

Nur mal so als Einwurf: Wenn ich mich von diesem Absatz angesprochen fühlen würde (ich tus ehrlich gesagt nicht, aber da du nicht differenzierst und gerade mit mir diskutierst, könnte ich das theoretisch als auf mich gemünzt verstehen), hätte ich an dieser Stelle schon gar keine Lust mehr, den Rest genau zu lesen. Zumal deine Reaktion auch sehr nach reflexhaftem Austreten klingt. Gestern der Sandbox-Spieler, heute DSA-Teufelswerk, da komm ich mir dann schon ein wenig doof vor, weil das halt so gar nichts mit meiner Spielwirklichkeit zu tun hat.

Aber ich fühl mich einfach mal nicht angesprochen. :)
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Goemoe

  • Mitglied
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #39 am: 20. April 2011, 14:09:53 »

"Mein Charakter kann Diplomatie, ich versuche den König mal umzustimmen" *würfelwürfel*, das gibt es bei mir nicht.
Ich erwarte auch nicht, dass der Spieler eine flammende Rede hält. Er sollte aber eine gewisse Vorstellung davon haben, welche Überzeugungsstrategie sein Charakter anwenden will, um den König umzustimmen. Dafür muss man nichtmal besonders extrovertiert sein. Und er sollte zumindest ansatzweise versuchen, das dann auch auszuspielen.
Das hat mit intro und extrovertiert kaum was zu tun. Wer retorisch geschult ist und selbst Charisma hat, kommt immer anders rüber als jemand, der Probleme hat sich auszudrücken. Es gibt auch völig ungehemmt losquatschende Menschen mit arg begrenztem Wortschatz, die in einer Ingame Diplomatie Situation nichts zustande kriegen.

So wie du an die Sache rangehst, untergräbst du im gewissen Sinne sogar das Rollenspiel, denn niemand kann bei dir eine Rolle übernehmen, die er nicht im realen Leben auch verkörpern kann. Das ist traurig, denn das ist ja auch einer der Reize im Rollenspiel. Die Würfelwürfe sind je gerade dafür da festzuhalten, was die fiktive Rolle zu leisten im Stande ist.

Einen Bonus gleich welcher Art auf einen Skillwurf, nur weil der Spieler des Berserkers besonders redegewandt ist, halte ich für falsch. Jeder sollte sich die Rolle aussuchen können, die er/sie Lust hat zu spielen und nicht die, die er in den Augen des Spielleiters glaubwürdig darstellen kann.
Er untergräbt das Rollenspiel, weil schlechte Rollenspieler schlechtes Rollenspiel betreiben? Hm...  :-|
Habe ich nirgends so geschrieben, da interpretierst du rein, was du lesen möchtest.

Zitat
Bzw. wenn ich meinen Barden nicht glaubwürdig darstellen kann, weil ich stottere (um mal ein Extrembeispiel zu nehmen, und nein, ich persönlich stottere nicht), dann ist das sicherlich eine Sache wo ich mir als Spieler überlegen muß, wie ich damit umgehe. Entweder Aufschreiben oder die Mitspieler um Geduld bitten, aber bitte, nicht alles auf die Würfel schieben. Das ist schlechtes Rollenspiel.  
Es ging bei mir nie um gutes oder schlechtes Rollenspiel, ist auch gar nicht das Thema in diesem Thread.

Zitat
Und um bei dem Beispiel des redegewandten Berserkers zu bleiben: Wenn der Spieler einen Grund hat als Berserker eloquent zu reden, soll er seinen Bonus haben.
Ja, wenn der Spieler einen Grund hat. Aber auch darum ging es hier gar nicht, sondern um das Beispiel, dass der Spieler ganz andere Fähigkeiten besitzt als der Charakter. Daher nahm ich den klassisch ungehobelten(dummen) Berserker als Beispiel. hast du vielleicht nicht verstanden.

Zitat
Arbeite dran anstatt zu meckern.
Wer im Glashaus sitzt...

Goemoe

  • Mitglied
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #40 am: 20. April 2011, 14:16:49 »
Nochmal zum mitmeißeln:
1. Ich beurteile nicht die Qualität des Schauspiels der Spieler und belohne diese.
2. Ich beurteile die Ideen, die ein Spieler (selbstverständlich im Rahmen der Möglichkeiten seiner Figur) ins Spiel einbringt und gewähre ihm dafür einen Bonus. Nochmal, weil man es scheinbar gar nicht oft genug sagen kann: Die schauspielerische Umsetzung dieser Idee spielt überhaupt keine Rolle.

Wenn also in Spieler sagt "Ich hab Diplomatie, ich überrede den Händler mir einen Nachlass auf seine Wahre zu gewähren" *würfel*, dann kann er das gerne tun, muss aber damit leben, dass er dann stur nach Tabelle würfelt.
Wenn ein Spieler sagt "Ich möchte den Händler gerne überreden, mir einen Preisnachlass zu gewähren, und zwar indem ich ihm vorschlage, dass ich ihm den Händler vom Nachbarstand, mit dem er immer wieder Streit hat, zumindest für einige Wochen von Hals schaffen könnte...", dann ist das eine kreative Idee, wie genau diese Überredung aussehen könnte und da wird von mir dann schonmal ein Bonus auf den Wurf gewährt.
Und ja, ich weiß, das ist Pfui pfui, böser SL, aber: Ich nehme mir dann tatsächlich heraus, zu beurteilen, ob die von dem Spieler gewählte Überredungsstrategie funktionieren könnte und wie gut, alldieweil ich der SL bin und die Hintergründe kenne und weiß und beurteilen kann, ob der Händler darauf anspringen würde oder ob nicht. Sauerei, nicht? Ist das Leben als Spieler in meiner Runde nicht scheiße ungerecht, weil nicht alle gleich sind und nicht allein deie Würfel alles entscheiden?
Alles klar... du hast recht, wir haben aneinander vorbei geredet. So wie ich den Text hier verstehe, sind wir völlig einer Meinung  :thumbup:

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #41 am: 20. April 2011, 14:19:31 »
Nur mal so als Einwurf: Wenn ich mich von diesem Absatz angesprochen fühlen würde (ich tus ehrlich gesagt nicht, aber da du nicht differenzierst und gerade mit mir diskutierst, könnte ich das theoretisch als auf mich gemünzt verstehen), hätte ich an dieser Stelle schon gar keine Lust mehr, den Rest genau zu lesen. Zumal deine Reaktion auch sehr nach reflexhaftem Austreten klingt. Gestern der Sandbox-Spieler, heute DSA-Teufelswerk, da komm ich mir dann schon ein wenig doof vor, weil das halt so gar nichts mit meiner Spielwirklichkeit zu tun hat.
Ja, Wormy, du darfst dich gerne angesprochen fühlen. Und ja, das ist Austreten, Austreten erster Güte - allerdings alles andere als reflexhaft. Denn nachdem ich in mehreren Posts mehrfach geschrieben habe, wie genau ich das meine, und mir ebenfalls wiederholt von Kritikern dennoch genau das, was ich nicht tue, vorgeworfen wird, dann ist irgendwann mal meine Geduld zuende. Das kann nämlich nur zwei Ursachen haben, entweder kann man mich nicht verstehen oder man will es nicht.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ersteres der Fall ist, so beschränkt ist hier nämlich keiner. Also kommt für mich eigentlich nur letzteres in Frage (man will es gar nicht verstehen), und das ist für mich schlichtweg eine Respektlosigkeit. Mir braucht hier auch niemand mit "ich habe schon verstanden, ich aber eine andere Meinung" zu kommen, denn wenn mir genau das, was ich explizit geschrieben habe, was ich nicht tue, vorgeworfen wird, dann hat man genau das nicht.

Uthrock z.B. redet schon wieder von "belohnen, damit sie tolles Rollenspiel betreiben", obwohl ich direkt über ihm geschrieben habe, dass der Bonus überhaupt keine Belohnung für gutes Rollenspiel ist. Und da fragst du dich ernsthaft, wieso ich mich bei so viel Ignoranz verarscht fühle?
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Darigaaz

  • Mitglied
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #42 am: 20. April 2011, 14:35:46 »
Ich vergebe +2/-2 nach eigener Urteilsbildung, die ich bei den Leuten, mit denen ich DnD spiele, auch machen kann, ohne, daß ich mir darüber weitere Gedanken machen muß.

Abgesehen davon, ist es für mich nicht schlimm, wenn man sich anstrengt, weil man evtl. einen Bonus bekäme. Wenn das Abenteuer allen Spaß bringt, bringen sie sich automatisch mit maximalem Einsatz ein. Von daher wird das entweder obsolet oder es kommen tolle Ideen raus, die mich als DM überraschen und bei denen dann +2 vergeben wird.

Und ja, -2 wäre dann eine Art Bestrafung, interessiert mich jedoch herzlich wenig.

Zitat
Nebenbei ist bereits ein Bonus auf einen Wurf eine Belohnung.
Diese erwähnten kleinen Boni auf Würfe kommen erst dann zum Tragen wenn man

a) sowieso einen extrem hohen Wert (maximale ranks/AC/schießmichtot)

b) sowieso einen extrem niedrigen Wert

besitzt. Von daher ist es ziemlich egal, ob man ihn vergiebt, aber es kann zur Verbesserung des Spielens genutzt werden. Man kann es also nutzen oder nicht. Die Bewertung für den Einsatz ist bei den Leuten hier aber das Problem.
« Letzte Änderung: 20. April 2011, 14:44:59 von Darigaaz »
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #43 am: 20. April 2011, 14:39:46 »
Irgendwie wird das alles zu streng gesehen. Ohne alles gelesen zu haben, sag ich mal das ich mich da meinen Spielern soweit anpasse. Wenn sie proaktiv würfeln, müssen sie hinterher ihr Würfelergebnist ausspielen, wenn sie erst spielen und dann auf Verlangen würfeln, dann ist es so herum. Teilweise bekommen sie dann einen Bonus, entsprechend wie gut sie ihre Argumente oder wasauchimmer vorgetragen haben. Ist auch selten so das die Spieler etwas ausspielen weil sie erwarten eine Belohnung zu bekommen, sondern eigentlich weil es ein Rollenspiel ist.

Wormys_Queue

  • Mitglied
Umfrage Nr. 238 - Fertigkeiten ausspielen oder würfeln?
« Antwort #44 am: 20. April 2011, 14:44:29 »
Denn nachdem ich in mehreren Posts mehrfach geschrieben habe, wie genau ich das meine, und mir ebenfalls wiederholt von Kritikern dennoch genau das, was ich nicht tue, vorgeworfen wird, dann ist irgendwann mal meine Geduld zuende. Das kann nämlich nur zwei Ursachen haben, entweder kann man mich nicht verstehen oder man will es nicht.

Und das hat genau was mit mir zu tun?

Aber egal, ich hab meine Antwort. Du keilst also lieber aus als zu argumentieren. Auch gut,spart mir eine Menge Zeit.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds