Meines Erachtens nach verleitet D&D schon dazu, "neutrale" Begegnungen im Zweifelsfalle lieber mit Gewalt zu lösen. Das liegt aber nicht an den unmittelbar zuständigen Regelmechanismen, sondern an der systeminhärenten Ausrüstungsabhängigkeit.
Wenn man nach langer Kampagne endlich dem Schwarzen Ritter Schlagmichtot gegenübersteht, dem letzten und mächtigsten Diener des finsteren BBEG Lord Dunkeldark von Phynsthernyss, dann sollte es eigentlich völlig im Ermessen der Spieler bzw. Charaktere stehen, wie sie damit umgehen. Natürlich könnte man ihn erschlagen, aber genau so gut könnte man sich an ihm vorbeischleichen, ihn irgendwie austricksen oder ihn vielleicht sogar bekehren. Und grundsätzlich bringt D&D auch für all diese Ansätze die passenden Regelmechanismen mit; also wäre eigentlich alles möglich.
Trotzdem ist man in der Praxis gut beraten, wenn man den Finsterling kurzerhand aus den Socken haut. Der hat nämlich ein schickes magisches Schwert, einen magischen Schild, eine magische Rüstung und viele andere nette magische Spielzeuge, die man letztendlich brauchen wird wenn man eine Chance gegen Lord Dunkeldark haben will.
Erschwerend kommt noch hinzu, daß es hier und da Spielleiter gibt, denen z.B. die diplomatische Lösung "zu einfach" ist und die dafür dann auch noch weniger XP vergeben anstatt im Gegenteil auch noch den fehlenden Loot irgendwie zu kompensieren.
Noch was Grundsätzliches zum Thema:
Ich finde es schon irgendwie befremdlich, wenn Begegnungen in Publikationen in "Kampf", "Skill" und "Rollenspiel" unterteilt werden. Natürlich gibt es immer wieder Situationen, die eine bestimmten Lösungsansatz begünstigen oder vielleicht sogar erzwingen; aber man sollte das keinesfalls standardmäßig so kategorisieren.
Bis bald;
Darastin