Autor Thema: Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe  (Gelesen 7047 mal)

Beschreibung: Recht auf Spaß oder Dienstleister?

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hewimeddel

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #15 am: 04. Juli 2011, 23:03:49 »
Wer muss nun nachgeben?

Sobald jemand nachgeben MUSS geht man am Besten:
Da du eine Konfliktlösung per Kompromiss ausgeschlossen hast, gibt es nur noch die Lösung, dass Klaus und Bernd sich einen Anderen suchen müssen, der das mitmacht, während Hugo sich wohl auch neue Mitspieler suchen muss.

Aber ganz ehrlich: Auch ich wollte mit keinem der drei verbohrten Knallköpfe da spielen wollen, wenn die wegen sowas die Runde sprengen.

tschau
hewi
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Taraxacum

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #16 am: 05. Juli 2011, 02:35:03 »
Zitat
Wie gesagt, es ist ein Geben und Nehmen. Der SL muss nicht jeden "Mist" annehmen, aber er sollte nicht den Ideen der Spieler verschlossen sein
Ähnliche Antworten haben schon einige hier gegeben, aber wo wird hier die Grenze gezogen? Ab wann schränkt eine Idee des SL den Spass der Spieler so stark ein, dass sie nicht mehr rechtens ist (oder auch umgekehrt).

Hier mal ein theoretisches Gedankenbeispiel, bei dem der SL und die Spieler aus persönlicher Überzeugung handeln:
SL Hugo  und zwei seiner Freunde (Klaus und Bernd) spielen schon viele Jahre zusammen RPGs und haben eine Menge Spass dabei, bis eines Tages Klaus und Bernd die Idee haben rollenspieltechnisch etwas Neues auszuprobieren. Beide sind sehr freigeistig und entschließen so, dass ihre Chars sich in einander verlieben und ein homosexuelles Pärchen bilden. Aus dem bisherigen Verlauf der Kampagne wissen sie, dass das keine Probleme mit dem Setting provoziert. Die zwei sind ein echt gutes Team und malen sich schon die lustigen und interessanten RP-Encounter aus, die das provoziert, aber als sich zeigt, dass Hugo um einiges konservatiever (vielleicht sogar homophob/angeekelt, whatever) als gedacht ist und sich mit der Idee gar nicht anfreunden kann entsteht ein echter Konflikt.
Wer muss nun nachgeben? Hugo, der mit seiner veralten Weltanschauung die entusiastischen Ideen der Spieler unterdrückt, oder die Spieler weil Hugo nun einmal der SL ist und sie ihm durch ihr homosexuelles Char-Pärchen den Spass an der Kampagne vermiesen. Da es ein theoretisches Gedankenexperiment zur Findung einer Grenze ist gibt es hier nicht die Möglichkeit für Kompromisse (Sl kann sich mit dem Gedanken unter keinen Umständen anfreunden und Spieler waren von ihrer Idee so überzeugt und von Vorfreude mitgerissen, dass sie darauf bestehen).
Ähnliche Fälle treten immer dann ein, wenn der SL den Spielern etwas verbieten will, nicht weil es dem Spiel schadet, sondern weil er selbst damit nicht klar kommt.
Naja, solange dieses Thema in der Wirklichkeit immernoch als Problem von der Mehrheit der Menschen angesehen wird, werde ich mich speziell für das P&P nicht äußern. Man kann nur so handeln wie in der Wirklichkeit.

Wo liegt die Grenze des "gemeinsamen Geschmacks"? Das kann ich nicht sagen, aber solange sich jeder bemüht in einer Gruppe den anderen bestmöglich entgegen zu kommen, kann das Ergebnis nur besser sein. Der SL muss immer verstehen, welche Machtstellung er hat und wie sehr diese die Motivation der Spieler beeinflusst. Dennoch bleibt er aber ein Spieler mit gleichen Rechten und Pflichten in der Gruppe.
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

Deus Figendi

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #17 am: 05. Juli 2011, 05:31:53 »
Persönlich hab ich aber deutlich mehr Spass daran, wenn die Spieler Spass haben, als wenn sie zähneknirschend nach meiner Pfeife tanzen.
Ich denke, im Idealen Fall hat der Spielleiter einfach Spaß daran andere zu Unterhalten. Dann ist seine Aufgabe als "Unterhalter" zwar andere zu bespaßen, seinen eigenen Spaß zieht er dann aber aus dem Erfolg dies zu tun.

Früher war das bei mir genau so, meine eigene Freude am Spiel zog ich aus groß aufgerissenen Augen, schallendem Gelächter, positivem Feedback, Spielern, die vor Aufregung aufstehen, weil sie sich nicht mehr im Sessel halten können und sofort. Aus Emotionen der anderen (lechts) aus deren Spaß am Spiel.
Gut unterhalten => guten Job gemacht => Erfolg => Erfolgserlebnis => gut fühlen.

Heute läuft es bei mir etwas anders, ich glaube ich unterhalte nicht (mehr) besonders gut (warum auch immer*), stattdessen ist es dieser Tage eher die soziale Komponente. Ich ziehe im Wesentlichen meinen Spaß also aus dem Spiel, weil ich mit Leuten die ich mag zusammen spiele. Dafür müsste ich nicht leiten und dafür müssten wir nicht rollenspielen, wir könnten auch inne Kneipe gehen oder Brettspiele spielen... da wiederum spielen aber die Interessen der anderen Mitspieler eine Rolle, die z.B. für nen Brettspielabend nicht den Weg auf sich nehmen würden oder wollten. Naja und Spielleiter bin ich geworden in der Gruppe, weil mir nicht geglaubt wurde, dass ich wenig Plan von D&D habe ("ist doch der Gate-Typ, der hat automatisch Ahnung"), tja ich habe sie (ja euch) eines besseren belehrt :D

Oh und dieses Thema ist sowas von ein Spielleiter-Thema, das Spielleiterforum ist für genau solche Fragen da, Fragen, die systemübergreifend funktionieren, soziale Aspekte behandeln oder Spiel-Theorie etc. daher schieb ich mal :D

*Ich habe da so meine Theorien, weiß aber nicht welche Faktoren wie stark greifen. Einmal ist diese soziale Motivation viel geringer als die die ich aus dem Spaß anderer zog, es ist also eine Art Abwärtsspirale, dann spielten wir früher monatlich und relativ lange (so 8-10h) und jetzt 14tägig und 4h. Wahrscheinlich habe ich es über eine längere Abstinenz auch einfach ein stückweit verlernt zu leiten und letztlich glaube ich heute auch mit anspruchsvolleren Leuten zu spielen.
Ach ja und sicher ganz wichtig: Die Zeit. Damals war ich erwerbslos und schrieb in 1-2 Wochen ein Abenteuer, welches ich in- und auswendig kannte, heute leite ich fertige Abenteuer, deren Details und Verflechtungen ich immer wieder vergesse und nachschlagen muss. Das mit dem Vergessen bzw. merken-können ist vielleicht auch ne Altersfrage, dunno.


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Gorilla

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #18 am: 05. Juli 2011, 08:40:30 »
Ich habe die Rückseite der DVD-Verpackung gelesen, aber den Film muss ich noch sehen und die Spieler erschaffen ihn. Und das meist gut.

Ich denke, genau das ist der Punkt. RP geht nunmal nur zusammen = miteinander.
So ganz verstehe ich auch das ständige Problemherbeigerede im Gate nicht, da ich/wir in unterschiedlichsten Gruppen eigentlich fast immer einen gemeinsamen Nenner gefunden haben. Wenn ich feststelle, dass ich RP mit manchen Leuten eben nicht kann, gut, dann eben nicht.
Wie Hewi auch schon sagte: Das klappt halt nicht mit jeder so richtig gut ;)

@G4schberle:
Das ist doch ganz einfach.
Es gibt die Formel:
aSpielspaß = v{r²+(t-rg*t)-1}

...willste jetzt auf zwischenmenschliche Prozesse ne valide Antwort?
Und wie ändert sich die Situation, wenn wir feststellen, dass Hugos Homophobie in seiner eigenen latenten Homosexualität begründet liegt?
Und sich nach einiger Zeit herausstellt, dass das ganze ein von Klaus inszeniertes Szenario war, um seinen Verdacht bzgl. der latenten Homosexualität von Hugo zu bestätigen, damit dieser seine Frau und die beiden Kinder verlässt, um mit ihm (Klaus) durch zu brennen?
...
Also, irgendwann is auch gut...  :huh:
Die Kunst der Diplomatie ist es, den Gegner selbst die Wahrheit glauben zu machen.

Wormys_Queue

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #19 am: 05. Juli 2011, 09:50:25 »
Wer muss nun nachgeben?

Soweit es mich angeht, die Spieler (und zwar auch dann, wenn ich einer der Spieler wäre). Die Motivation des Spielleiters für dieses Verbot außen vorlassend, ist es für die Spieler einfacher, ein weniger Anstoss erregendes Charakterkonzept umzusetzen, als für den Spielleiter, seine diesbezügliche Aversion zu überwinden. Entsprechende Diskussionen mag man gerne außerhalb des Spiels führen, aber im Spiel selbst geht es vor allem darum, gemeinsam Spass zu haben, und das können die Spieler sicher auch,ohne den SL vor den Kopf zu stoßen.

Jetzt mal im Ernst: Wenn ich mit allen Leuten, deren Ansichten mit teilweise die (nicht vorhandenen) Haare zu Berge stehen lassen, kein Rollenspiel betreiben wollte, sofern die nicht zuvor ihre Weltanschauung an meine angepasst haben, dann wäre ich ein sehr einsamer Spielleiter. Um beim Beispiel zu bleiben: So blöde ich Homophobie auch finde, ist sie nun mal ein weit verbreiteter Teil der Wirklichkeit, und ich tue meinen homosexuellen Mitmenschen und -Spielern sicher keinen Gefallen damit, wenn ich bei ansonsten ganz sympathischen Leuten diesen Charakterzug lautstark anprangere und sie damit letztlich für vernünftige Kommunikation unzugänglich mache. Auch bin ich nicht der Erzieher der Nation, der ständig seine Freunde mit ihren echten oder vermeintlichen Schwächen konfrontiert. Sofern mir der SL die Haltung also nicht aufs Auge drückt, kann ich es in diesem Zusammenhang auch einfach mal ausblenden.

Offen zur Schau getragene und formulierte Homophobie führt allerdings schnell dazu, dass die entsprechende Person bei mir schnell Idiotenstatus erreicht, und mit Idioten geb ich mich nicht lange ab. Mit denen spiele ich auch nicht.
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Wormy's Worlds

Keks

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #20 am: 06. Juli 2011, 14:29:50 »
Ich finde irgendwie die Frage, ob ein SL ein "Recht" darauf hat, Spaß zu haben schon merkwürdig gestellt. Letztenendes ist es doch ein Hobby/Spiel und soll allen Spaß machen. Das es dann mal Situationen gibt, die keinen Spaß machen (wer verliert schon gerne?) gibt es auch anderswo.

Aber natürlich hat der SL eine Aufgabe, die sich ja schon im Namen wiederfindet: Nämlich andere zu leiten. Auch das hat man anderswo, bspw. Job und nicht jeder ist für das Leiten gemacht bzw. möchte es, da es natürlich oft auch anstrengender ist (man muss schließlich Entscheidungen treffen und fungiert somit potenziell immer zum Sündenbock der Leute, die diese Entscheidungen nicht treffen wollen, sonst könnten sie ja auch leiten. Da ist oft schon Konflikt vorprogrammiert).

Man darf sich aber trotzdem von den Anderen bei seinen Entscheidungen helfen lassen, sich also anhören, was wer wie warum findet und sollte Ratschlägen gegenüber offen sein, das ändert meiner Erfahrung nach auch oft die Haltung der anderen.

In Sachen Verbot: Kommt bspw. ein Spieler und möchte z.B. XY-Supergeile Rasse spielen, weil die so "coole" Fähigkeiten (und ein LA von +5) hat und ich dann sage "Nö, is nicht" kommt das beim Spieler an wie "Ich find deine Idee beschissen".
Wenn ich aber sage "Ich schau's mir mal an", das dann auch tue und dem Spieler dann sage "Ne ist nicht, du siehst doch, darum und darum ist die spielstörend und lässt sich schlecht einbinden und vermutlich müssten dir die anderen Spieler sofort den Schädel einschlagen, damit es logisch bleibt." fühlt sich der Spieler ernstgenommen. Auch wenn aus seiner Idee nichts wurde hat er gemerkt, das sich der Leiter damit befasst hat und es nicht "aus Prinzip" abgelehnt hat. Das sollte man meiner Meinung nach als SL beherzigen.

Das wäre für mich ein wichtiger Punkt, der übrigens auch auf viele andere Bereiche des Lebens zutrifft.

Eine andere Sache, die glaube ich schon genannt wurde, ist die Frage nach dem "Was will ich eigentlich?" bzw. "Was macht mir noch Spaß?"

Ich glaube, dazu muss man sich wieder das "Leiten" in der Bezeichnung "Spielleiter" herausfischen. Leiten heißt, anderen Leuten einen Rahmen zu geben, in dem sie handeln können, dürfen und sollen unter der Anleitung durch einen selbst. Ich glaube, strikte Vorgaben machen, Dinge, die einem nicht passen zu verbieten, mit Willkür handeln und die Attitüde "Wenns dir nicht passt, such dir doch ne andere Runde" zu vertreten hat nicht wirklich was mit leiten zu tun sondern eher mit Diktatur. Da sollte man sich fragen, ob es das eigene Ego wirklich so nötig hat. Rollenspiel ist weder für Spieler noch für den SL eine Plattform zur Selbstdarstellung und Machtausübung.

Eher sollte man immer einen Dialog offen halten und berechtigte Kritik auch mal überdenken und sich - im Rahmen - auch anpassen können. Aber genauso müssen die Spieler auch anpassungsfähig sein (wobei anpassen ja anscheinend immer einen negativen Beigeschmack hat, aber nur so bleibt man auch sozialkompetent. Anpassen heißt ja nicht, sich selbst aufzugeben. Sagen wir vielleicht eher, auf andere eingehen können).

Bei mir war es bspw. so, das meine ersten Schritte beim meistern grauenvoll waren. Man macht sich ewig Gedanken, arbeitet Fraktionen, Plots, Items, Monster und Möglichkeiten aus und dann machen die Spieler natürlich genau das, was man garnicht bedacht hat, wodurch dann die ganze weitere Planung total obsolet wurde. Das war für mich natürlich frustrierend, diese Frustration habe ich dann öfters mal an die Spieler weitergegeben wodurch diese manchmal natürlich auch bockig reagiert haben.

Mit der Zeit hab ich dann überlegt, dass mir das so keinen Spaß macht und mal geschaut, was die unterschiedlichen Spieler eigentlich so für Typen sind und sie auch einzeln gefragt, was sie sich so vorstellen. Da nun der eine mehr Wert auf bspw. RS legt, der andere mehr Powergamer ist und auf Kämpfe steht, der dritte sone Mischung aus beidem etc. hab ich die Abende immer mehr so angepasst, dass jeden mal was dabei ist + das ich aufgehört habe, alles zu detailreich auszubauen. Meißt überleg ich mir nur noch die Probleme, die den Spielern begegne und garnichtmehr die Lösungen und bin dann selbst gespannt, wie sie das machen bzw. welche Ideen kommen.
Aber durch die Anpassungen bzw. durch das auf die andern eingehen habe ich jetzt auch nicht meinen SL Stil großartig verändert, dennoch läuft es mittlerweile viel reibungsloser und ich bin auch flexibler und hab mehr Spaß bei der Sache.

Taraxacum

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #21 am: 06. Juli 2011, 15:16:33 »
So ist es, das P&P ist ein Hobby, ein Teamplay. Wenn einer den Spaß nicht daran hat, vermiest es die Laune aller am Tisch.

Aber ich würde niemals sagen, dass sich manche zum Leiten fühlen in Sinne von Anführen. Als SL führst du gar nichts an, außer deine NSC. Du bist der Geschichtenerzähler und der SchiRi bei Regelfragen. Wenn der SL sich als Anführer der Gruppe sieht, ist das Ende nahe. Schnell werden die Spieler dann abspringen aus verschiedenen Gründen, oder nehmen dann jeden Gehirnfurz des SL einfach hin, weil er/sie das Alphatier ist und die Spieler nicht das nötige Profil haben, ihre Meinung zu sagen. Egal wie, der Spaß ist in so einer Gruppe weg. Und dann wird der "anführende" SL auch auf lange Sicht nicht froh.
Der Gelbhosenpiepmatz tanzt Moonwalk

Keks

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #22 am: 06. Juli 2011, 15:30:02 »
Na, "führen" hat dann mehr das, was ich mit Diktatur bezeichnet habe, das macht keinen Sinn, da geb ich dir recht. Leiten ist dann eben den Rahmen vorgeben (die Story) und die Möglichkeiten für die Spieler (Schiri spielen, Regeln).

Und ich hab auch nicht "sich zum leiten fühlen" geschrieben, sondern das manche das nicht können/wollen ;) Was ja nicht schlimm ist, wenn man sowas von sich weiß, umso besser. In unserer Runde gibts auch zwei, die würden wohl nie leiten wollen, wär ihnen viel zu anstrengend und stressig. Ist doch ok, es ist halt eine der Aufgabe, die man bekommt.
« Letzte Änderung: 06. Juli 2011, 15:35:01 von Keks »

Wormys_Queue

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #23 am: 06. Juli 2011, 19:41:04 »
Wenn ich aber sage "Ich schau's mir mal an", das dann auch tue und dem Spieler dann sage "Ne ist nicht, du siehst doch, darum und darum ist die spielstörend und lässt sich schlecht einbinden und vermutlich müssten dir die anderen Spieler sofort den Schädel einschlagen, damit es logisch bleibt." fühlt sich der Spieler ernstgenommen. Auch wenn aus seiner Idee nichts wurde hat er gemerkt, das sich der Leiter damit befasst hat und es nicht "aus Prinzip" abgelehnt hat. Das sollte man meiner Meinung nach als SL beherzigen.

Umgekehrt herum gilt aber auch, dass die Spieler bei einem Nein des Spielleiters auch erst mal nachfragen könnten, warum er das ablehnt, anstatt gleich von Willkür und Diktatur zu reden. Und das ist auch der Hintergrund von Xiams Frage, denn speziell in den üblichen Forendiskussionen kann man oft allzuleicht den Eindruck gewinnen, dass der Spielleiter selbst gar kein Recht auf eigene Wünsche mehr hat sondern nur noch nach der Pfeife der Spieler tanzen darf. Wenn sich das in der Realität mehrheitlich anders verhält, dann um so besser, aber dann stellt sich halt die Frage, warum so viele Leute in den Foren so einen blöden Stuss schreiben.
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Wormy's Worlds

Keks

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #24 am: 07. Juli 2011, 10:33:21 »
...aber dann stellt sich halt die Frage, warum so viele Leute in den Foren so einen blöden Stuss schreiben.

Naja, jeder macht halt andere Erfahrungen und niemand ist gleich  :D und jeder kann ja nur von seinen Erlebnissen berichten, bei dem einen sind die positiver, beim anderen eben nicht.

Das Beispiel ist ja auch nur theoretisch, man müsste dazu sagen, wie oft solche Situationen kommen und wie in jeder dann wer warum reagiert.
Zu Konflikten darf es ja auch mal kommen, das ist doch völlig in Ordnung. Jeder in der Runde sollte zumindest so erwachsen sein um einzusehen, dass er nicht immer alles haben kann (Spieler als auch SL). Die Konflikte sollten aber nicht permanent einseitig auftauchen, so dass niemand die Lust verliert, weil sich die Spieler entweder dem SL ausgeliefert fühlen oder der SL das Gefühl hat, er ist der Honk für die Spieler.

Ich versuche z.B. auch immernoch in unserer Runde von einigen Leuten die Einstellung zu beseitigen, ich als SL sei ihr Feind und Gegner der nur darauf wartet, dass sie einen Fehler machen um sie dann mit Feuerbällen zu bombardieren (die Formulierung ist jetzt etwas überspitzt). Ich versuch dann auch immer klar zu machen "Du, ich spiel das Spiel mit euch, nicht gegen euch und freu mich jedesmal, wenn ihr irgendein Problem löst, wie ich es garnicht erwartet hätte." Genauso ärger ich mich manchmal, wenn ich extrem gut Würfel (besonders wenn ich bei Kämpfen offen würfel) und eine Gruppe von Monstern die Gruppe fast plattmacht. Mir liegt selbst nichts daran, alle Chars sterben zu lassen, aber manche Spieler haben (durch ihre Erfahrung) einfach soeine Einstellung zum SL.

Brummbärg

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #25 am: 07. Juli 2011, 19:09:26 »
Also,
Ich habe die vorherigen Beiträge noch nicht gelesen, da ich mich hier neu eingefunden habe und mir dieser Thread direkt zugesagt hat und somit geb ich dann auch mal zum besten was SL sein für mich bedeutet.

In gewisser Weise würde ich sagen, ja es ist die Aufgabe des SL die Runde "zu unterhalten" aber er soltle sehen dass er selber dabei nciht zu kurz kommt. Man trifft sich ja zum gemeinsamen Spass haben und Abenteuer erleben. Natürlich gibt es Situationen wo Spieler (sowie SL ;D ) am verzweifeln sind, aber wenn ein Abenteuer oder eine große Kampange nicht einen gewissen Herausforderungsgrad hat wird sie ja dann doch langweilig.

Ich finde auch dass man die verschiedenen Spielertypen da auch nciht ausser Acht lassen darf. Ein klassischer Hack 'n Slasher wird niemals Spass an einer Aufgabe finden in der es ,durch geschicktes Auspielen der NPC's gegeneinander und gezielter Einsatz von Fähigkeiten, darum geht die Intrige einer Adelsfamilie aufzudecken. Wohingegen der scharfsinniger RPGler kein Spass daran hat sich ducrch ein riesen Dungeon voller Mobs zu schnetzeln.
Die Mischung machts :)

Spass steht somit für mich und die Spieler mit denen ich Spiele an erster Stelle. Daher bleibt auch jedem Spieler, nach einer abgeschlossenen Storyline, offen selbst mal hinter dem Meisterschirm platz zu nehmen da es uns allen Freude bereitet!

Vll habe ich nun viele Punkte wiederholt, aber es geht ja schließlich um eine eigene Meinung ;D
Düdelüdelüü

Hautlappen

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #26 am: 07. Juli 2011, 21:26:18 »
Die beiden von dir genannten Spielstile lassen sich meines Erachtens gut vereinbaren.
IdR wird der SL einen Mix aus beiden favorisieren wenn er es mit einer heterogenen aber kompromissbereiten Gruppe zu tun hat.
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Xiam

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  • Mörder der 4E
Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #27 am: 08. Juli 2011, 08:58:28 »
Umgekehrt herum gilt aber auch, dass die Spieler bei einem Nein des Spielleiters auch erst mal nachfragen könnten, warum er das ablehnt, anstatt gleich von Willkür und Diktatur zu reden. Und das ist auch der Hintergrund von Xiams Frage, denn speziell in den üblichen Forendiskussionen kann man oft allzuleicht den Eindruck gewinnen, dass der Spielleiter selbst gar kein Recht auf eigene Wünsche mehr hat sondern nur noch nach der Pfeife der Spieler tanzen darf. Wenn sich das in der Realität mehrheitlich anders verhält, dann um so besser, aber dann stellt sich halt die Frage, warum so viele Leute in den Foren so einen blöden Stuss schreiben.
Genau das ist der Hinmtergrund meiner Frage. Ich bin positiv überrascht, frage mich jetzt aber auch, wieso in Diskussionen immer wieder rüber kommt, dass der SL ein regelrechter Masochist sein muss, da die Spieler komplett den TOn angeben und er gefälligst zu liefern hat, alldeiweil er sonst ein schlechter SL, DSA-Meister, Autokrat, Willkür-SL, Erzähl-Onkel oder was einem sonst noch für Bezeichnungen dafür einfallen mögen ist.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Wormys_Queue

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #28 am: 08. Juli 2011, 10:02:10 »
Ich mag mich jetzt nicht wieder mit dir darüber streiten, aber wir sind uns ja letztens auch über das Thema in die Haare geraten, weil du mir ähnliche Behauptungen unterstellt hast, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass ich das keineswegs so gesagt habe. Ich hatte da sogar extra nochmal nachgefragt und von dir ausdrücklich bestätigt bekommen, dass du mich gemeint hast, obwohl ich das mehrfach dementiert hatte.

Ich denke also, dass sich da bei dir inzwischen auch eine gewisse Empfindlichkeit aufgebaut hat, die dich bei diesem Thema schnell mal Sachen in den falschen Hals bekommen lässt. Das kann ich sogar nachvollziehen, weil mich diese platten Sprüche auch extrem nerven. Aber aus meiner Sicht legst du da inzwischen manche Worte einfach zu sehr auf die Goldwaage. Und da dir (wie mir) selber auch ein gewisser Hang zur Polemik gegeben ist, artet das dann eben schnell mal aus.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Darigaaz

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Der Spielleiter (SL) und seine Aufgabe
« Antwort #29 am: 08. Juli 2011, 11:29:22 »
Zitat
Genau das ist der Hinmtergrund meiner Frage. Ich bin positiv überrascht, frage mich jetzt aber auch, wieso in Diskussionen immer wieder rüber kommt, dass der SL ein regelrechter Masochist sein muss, da die Spieler komplett den TOn angeben und er gefälligst zu liefern hat, alldeiweil er sonst ein schlechter SL, DSA-Meister, Autokrat, Willkür-SL, Erzähl-Onkel oder was einem sonst noch für Bezeichnungen dafür einfallen mögen ist.
Werde doch mal konkret ;). Ich kann mich ehrlich gesagt an keine Diskussion erinnern - außer über Gruppenverträge - wo dem SL jegliche eigene Entscheidung abgesprochen wure. Es gab Diskussionen wo Entscheidungen in Frage gestellt wurden aber schließlich trat man diese hier offen breit. Diese ganzen Bezeichnungen wie Autokrat DSA-Meister etc. habe ich bis jetzt noch nie hier gelesen.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!