Autor Thema: Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden  (Gelesen 4223 mal)

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Necrage

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Meine Heldengruppe könnte in ihrem aktuellen Abenteuer auf einen Kampf stoßen den sie kaum gewinnen kann. Das heißt wenn sie auf den Endboss inklusive seiner Rechten Hand und dazugehörigen Wachen stoßen. Der Kampf währe sehr hart und kann schnell in einem Gruppenkill enden (weil der Endboss hart ist und seine rechte Hand auch, zusammen zu stark). Ich möchte jetzt nur sehr ungern Endboss und dessen Rechte Hand abschwächen damit der Kampf gut schaffbar wird.
Die SC sind zurzeit in dem Turm des bösen Protagonisten unterwegs.

Es könnte gut passieren das meine Helden auf beide gleichzeitig treffen, jetzt währe es mir lieb das die Helden den Kampf meiden damit ich ihnen die Möglichkeit geben kann das sie die 2 getrennt bekämpfen können, in 2 verschiedenen Begegnungen.

Jetzt weiß ich nicht wie ich es den Helden klar machen soll das es sehr unklug währe sich bei erster Gelegenheit in den Kampf zu stürzen. Ich möchte gerne eine Welt simulieren in der nicht jeder Gegner nur dazu da ist von den Helden, zwecks XP Generierung, niedergemetzelt zu werden . Es soll nicht immer jede mögliche Begegnung gemacht sein damit die SC sie gut bewältigen können, ich möchte das die Helden lernen das man einem Kampf auch mal aus dem Weg gehen muss.

Wahrscheinlich würde ich die Helden ein Gespräch zwichen den beiden belauschen lassen, ob sie dann aber nicht blindlings in den Kampf stürzen weiß ich nicht.

Wie kann ich das meinen Helden klar machen ohne ein outofthegame Gespräch mit ihnen zu führen ?

Blutschwinge

  • Lektor
Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #1 am: 01. September 2011, 16:12:32 »
Ich sehe zwei Möglichkeiten: entweder müssen sie etwas erleben, was sie davon überzeugt, dass die beiden zu heftig sind und sie davon abhält, anzugreifen (z.B. könnten sie auf einen anderen Gegner treffen, der für die Spieler eine große Herausforderung wäre, den die beiden aber leicht überwinden).
Oder sie Beginnen den Kampf mit den Beiden und erkennen, dass sie nicht gewinnen könne - in diesem Fall sollte allerdings eine gute, also „realistische“ Fluchtmöglichkeit für die Gruppe bestehen, so dass sie sich zurückziehen kann ohne verfolgt und getötet zu werden.

Fischkopp

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    • Rorschachhamster
Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #2 am: 01. September 2011, 17:35:40 »
Töte sie einfach, anders lernen die das nie.

Ganz im Ernst!
Mein Weblog: http://rorschachhamster.wordpress.com/
"Metagaming is for pussies." -mxyzplk

Destiny_NSC

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #3 am: 01. September 2011, 20:06:08 »
Muss mich meinem Vorredner anschließen und kann dir nur sagen: Gebrannte Kinder lernen schneller!

Lass sie ruhig mal ins Messer rennen ;) ist nur gut für die Zukunft
Ein weiser Mann sagte einst: "Kekse krümeln Karfreitags kaum!"

widdi

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #4 am: 01. September 2011, 20:07:56 »
Jup, würd ich auch vorschlagen.

Sei aber nicht überrascht, wenn die SCs vielleicht ein wenig Glück haben und die Sache dann doch schaffen.... hatten wir alles schon ^^
Proud member of the PL
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos - Psionics rock!

Odeonnight

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #5 am: 01. September 2011, 23:07:10 »
Ich weiß ja nicht was deine Spieler für Chars haben, aber wenn sie halbwegs Socialskills haben, sollte es doch möglich sein, einen der schwächeren Gegner statt zu töten gefangen zu nehmen und ihn zu verhören über mögliche Fallen , wie auch über mögliche Gegner
wenn sie das ncht nutzen haben sie Pech, wer blind rumläuft hat es nicht anders verdient.

Wenn du Mitleid hast und es in dein Setting noch reinpasst kannst du der Gruppe einen Gefangenen über den Weg laufen lassen , den sie befreien und der sie als Dank vor den übermächtigen Gegner warnt , sollten sie das nicht beachten , ebenfalls Pech.

Und drittens, wenn sie es immer wieder so machen und blind nur um sich schlagen, lass sie immer wieder sterben, irgendwann müssen sie es checken oder ihr redet eben mal über solche Situationen, kann auch helfen.
« Letzte Änderung: 06. September 2011, 18:33:33 von Deus Figendi »

Necrage

  • Mitglied
Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #6 am: 02. September 2011, 00:50:11 »
Also sie so einfach sterben zu lassen ist etwas hart aus meiner Sicht, aber ich werde euch mal kurz die Sichtweise der Helden nahebringen.

Die meisten von ihnen haben keine große Pen and Paper Erfahrung und kennen Rollenspiele nur von Computerspielen, und dort trifft man selten auf Gegner die man fast nicht besiegen kann.
Bisher sind ihnen nur Gegner bei mir begegnet die sie besiegen konnten und quasi wie gemacht für sie waren. Sie haben bisher jeden encounter für sich entscheiden können, bis auf einen wo ich sie gefangennehmen habe lassen, und das haben sie mir sehr übel genommen.
Die Helden wissen nur das der eine quasi der Anführer der bösen ist und der andere dessen rechte Hand, sie können garnicht wissen das der encounter mit beiden nicht so gedacht ist (sie können also deren stärke nicht wirklich einschätzen), sie müssten das einfach mutmaßen. Das ist ja auch mein Problem, ich kann jetzt jetzt nichts mehr passieren lassen was ihnen die Gefährlichkeit der Widersacher demonstriert, das habe ich leider verpasst.
Also so richtig schuld haben die Helden nicht wirklich würde ich sagen. Sie können ja garnicht wissen das es dumm ist die beiden gleichzeitig anzugehen. Oder sollte das gesunder Menschenverstand sein ?

Ausser bei einer Kampfdemonstration lässt sich die Stärke eines Gegners ja auch schwer einschätzen, oder nicht ?

Ein gefangener der ihnen das erzählt ist nur noch schwer einzubauen , aber im Notfall muss ich das ändern.

Marleron

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #7 am: 02. September 2011, 07:40:13 »
Du kannst Sie auch vorwarnen.

Lass einen Spieler eine Vision haben , in der er sieht , wie sie in diesem Kampf sterben werden.

Wenn sie dann nicht wegrennen und sterben haben sie vieleicht doch etwas gelernt.

Würde aber auch die Gruppe sterben lassen , wenn sie meinen sie müssen  mit dem Kopf durch die Wand.

uklandor

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #8 am: 02. September 2011, 07:57:26 »
Wissen die Spieler, das sich sowohl der Oberschurke, als auch dessen rechte Hand im Turm befinden?

Wenn nicht, dann ist die rechte Hand gerade nicht anwesend und erfährt erst Tage später vom Tod seines Meisters. Einerseits schört er Rache, andererseits kann er die Pläne seines Mentors weiterverfolgen. Und die Gruppe muss erst einmal herausfinden, warum die bösen Sachen scheinbar ungestört weiterlaufen, obwohl sie der Schlange den Kopf bereits abgeschlagen haben.

Kannst du den Handlanger nicht einfach "nicht da" sein lassen, dann schickt der verwundete Meister seine rechte Hand mit einem besonders wichtigen bösen Stück zu seiner Tochter ( oder irgendwem ), während er die Charaktere aufhält. So wird der Kampf überlebbar und die Charaktere müssen erst herausfinden,w o das böse Stück hingekommen ist und sich eventuell tatsächlich mit einem Verwandten des Oberschurken auseinandersetzen. Besonders lustig, wenn sie die Gruppe als die Mörder ihres Vaters bezeichnet und selber keinen Dreck am Stecken hat. Vieleicht ist sie sogar eine gute Klerikerin, die zwar ihren Vater gehasst hat ( weil der ein übler Schurke war ), aber seine Mörder noch mehr hasst. Und die rechte Hand ist auch noch unterwegs, um das üble Netzwerk seines alten Meisters neu aufzubauen.

Eine der beiden Möglichkeiten wird doch wohl drin sein.

Necrage

  • Mitglied
Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #9 am: 02. September 2011, 11:33:00 »
Ihr seit ja schon früh im Forum unterwegs  :)

@Marleron
Das mit der Vision passt zufällig sehr gut zu dem Abenteuer. Der Bösewicht hat nämlich den Plan einen alten Geist der die Zukunft vorher sehen kann (ein Orakel) zu binden damit er ihn für seine bösen Machenschaften nutzen kann. Genau dieser Geist wird einem der Helden im Schlaf erscheinen und ihm in kryptischer Form zu sagen das man den Doppelencounter besser bleiben lässt.

@uklandor
deine Idee ist nicht schlecht, nur wird mir das dann noch etwas zu lang, und es löst meine Grundproblem nicht wirklich wie man den Helden Gefahr vermittelt bzw. zu vorsichtigerem Handeln erzieht (ohne gleich alle draufgehen zu lassen).

Das ist mir nämlich das wichtigste an der Sache, die Helden sollen begreifen das nicht jeder Gegner nur weil er existiert auch dazu gedacht ist unter ihrer Klinge zu fallen. Die Welt hält schließlich noch genug Schrecken bereit denen die Helden besser aus dem Weg gehen sollten (zumindest noch mit niedrigem Level). Ich meine wenn ich denen einen Drachen vorsetze werden sie wissen das der Gefährlich ist, einfach weil jeder Drachen kennt und in ihm einen gefährlichen mächtigen Wiedersacher sieht. Da nutzt man einfach die Fantasy Stereotypen. Von einem Normalgroßen Humanoiden gehen die Helden einfach noch nicht aus das er zu gefährlich für sie sein könnte.


Kilamar

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #10 am: 02. September 2011, 14:56:37 »
Lass gelegentlich Gegner auftauchen die offensichtlich weit stärker sind als die SC.
Die SC haben aber die Möglichkeit zu fliehen, den Kampf zu vermeiden oder müssten erst zu diesem Gegner reisen.

Sobald sie merken das die nicht Alles besiegen können, was in der Spielwelt rumläuft und Du die Begengungen nicht nach den Stufen der SCs erstellst, werden sie auch nicht mehr alles sofort angreifen.

Kilamar

AnOceanSoul

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #11 am: 02. September 2011, 18:11:51 »
Wenn man es in Betracht zieht, dass die SCs bei einem Kampf sterben werden, sollte es zu 100% auf den korrekten Regeln basieren. Also vorher sicherstellen, dass man alle wichtigen Regeln einhalten kann & diese auch einhalten.

Ich persönlich würfel ja verdeckt, und nehm es da nicht immer ga~nz so genau (eben, damit die SCs meiner Spieler nicht starben...). In so einem Fall muss allerdings alles noch korrekter als sonst ablaufen, sonst führt es nur zu Frust von Spielerseite.

Achja, sie sollten zwar keine realistische Chance haben zu überleben - aber wie schon gesagt wurde: passieren kann alles. In so einem Fall muss man sie dann gewinnen lassen und darf nicht wie ein schmollendes Kind noch eines hinterher würgen. Das nächste Mal einfach noch besser vorbereitet sein hilft ^^
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls

Necrage

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #12 am: 02. September 2011, 19:56:50 »
Also was das Würfeln angeht achte ich sehr auf Korrektheit. Ich würfel auch im Kampf immer offen und verändere keine Würfelergebnisse. Das weiß meine Gruppe auch.
Wenn der Kampf wirklich zustande kommen sollte und die Helden gewinnen den Kampf bin ich auf keinen Fall beleidigt, ich freue mich eher für die Helden. Im großen und ganzen bin ich auf der Seite der Helden, auch wenn man sich manchmal ärgert das der besondere Gegner vier Runden in folge alles danebenhaut.

@Kilamar
So werde ich es machen, ihnen einfach mal nen Gefühl dafür geben wie gefährlich die Welt sein kann.


Danke an alle für eure Beiträge.

uklandor

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #13 am: 04. September 2011, 03:52:21 »
Warum sagst du deinen Spielern nicht, das es Gegner geben wird, die sie nicht bezwingen werden können? Dann ist das vorab schon geklärt. Und mach ihnen klar, wenn der Gegner etwas tut, das sie nicht können, ist er stärker als sie.

Lass sie aber auch einmal mit der Spielwelt zusammenkrachen, falls sie nicht auf dich hören. Der Oberbösewicht mag Stufe 1 gewesen sein, aber die Stadtbevölkerung, bzw. die Familie des Schurken werden keine rechte Freude damit haben, wenn jemand den Bürgermeister erschlägt. Nur, weil er Sklaven verkauft hat ( und mit einen Teil des Geldes einen Tempelbau ermöglicht hat )

Darastin

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Erziehung der Spieler, bzw nicht jeder Kampf sollte gekämpft werden
« Antwort #14 am: 04. September 2011, 17:34:22 »
Eine Sache vermisse ich in dieser Diskussion noch:
Welchen Grund hat der Oberbösewicht, die SC nicht zu verfolgen und so selbst den Kampf zu erzwingen? Gerade angesichts der Tatsache, daß der Rechte-Hand-Mann anscheinend nicht immer unmittelbar zu Verfügung steht, ist das eine Gelegenheit, die er sich eigentlich nicht entgehen lassen sollte.

Lass gelegentlich Gegner auftauchen die offensichtlich weit stärker sind als die SC.
Gerade bei D&D ist das nicht so einfach wie es klingt - denn in diesem Spiel ist "weglaufen" sehr schwierig. Das liegt daran, daß die meisten Monster wesentlich schneller sind als typische Spielercharaktere sind. "Flucht" ist - leider - erst dann eine praktikable Option, wenn man über entsprechende Magie verfügt, und das fängt idR erst bei Dimension Door an.

Bis bald;
Darastin
Darastins Grundregeln des Rollenspiels:
1. Sei kein Arschloch!  2. Spiele nicht mit Idioten!  3. Redet miteinander!