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Autor Thema: Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split  (Gelesen 10921 mal)

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Sword of Cyric

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Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #75 am: 27. März 2012, 19:31:51 »
Milchmädchenrechnung.
Ungünstige Zeiten kosten mehr Geld, durch Personalkosten, etc. Dies wird natürlich an den Verbraucher weitergegeben.
Sofern man es kann.  Auch da spuckt die Konkurrenz einem wieder in die Suppe.
Plus die Tatsache, dass andere Märkte auf der Strecke bleiben könnten, womit die Auswahl für Kunden eingeschränkt wird...er profitiert am Ende nicht davon.
Solange es nicht in einem Monopol endet durchaus. Und selbst wenn, dann zuerst einmal auf dem Weg dahin und Monopole ohne Einstiegshürden sind auch immer sehr wackelig selbst wenn es einer erreichen würde
Bsp.:
Ich kaufe Nackenkoteletts nicht für mehr als 3,33 €/kg. Wenn mein REWE dies nicht anbietet, dann vielleicht der NORMA, der PENNY oder der Schlachter nebenan, die alle in unmittelbarer Nähe zu mir sind. Fällt diese Auswahl weg, werde ich den preis evtl. nicht halten können.
Aber das sie erst mal nur 3,33 kosten ist ja bereits der Effekt des Preiskampfes all derer. Der Preiskampf in Form von Öffnungszeiten und deren Kosten weiter geben oder selbst erleiden ist nur ein weiterer Aspekt. Ansonsten können schon die Koteletts für 3,33 ein Sympton eines Preiskampfes sein der alle bis auf einen ruiniert der danach auf 4,79 hoch geht sobald er allein ist
Vielleicht kriegste deinen Arsch dann halt mal hoch anstatt PS3 zu zocken?
Nee, ich lasse mein Geld stattdessen lieber dort wo man mir entgegen kommt.
@Cyric:
Nochmal. Kunden gehen gerne im gleichen Laden einkaufen, da jeder Laden seine eigene Ordnung hat. hat man sich da erstmal zurechtgefunden, dann ist man einfach schneller. Wenn jetzt nur ein Laden Nachts aufmacht, dann gibt es vielleicht 5 Kunden die dahingehen, weil sie öfters mal nachts gehen. Diese Kunden werden mit der Zeit jedoch auch Tags über in diesen Laden gehen, da sie diesen am besten kennen, obwohl sie vorher vielleicht eher in einen anderen Laden gingen, der aber schon um 20.00 Uhr zumacht.
Dadurch verliert der Laden nicht nur Kunden die Nachts kommen, sondern auch welche die Tags kommen, denn fast keiner geht nur nach 22.00 Uhr einkaufen. Darum muss man die langen Öffnungszeiten anbieten, da sonst auch Tages-Kunden abwandern.
Womit aber diese Öffnung schon wieder einen Effekt hat. Auch lediglich einen Status Quo zu erhalten ist schon ein positiver Effekt wenn der sich ansonsten verschlechtern würde.

Sicher es es ein Ausdruck von allgemein schlechter werdenden Geschäftsbedingungen mehr aufwenden zu müssen nur um den Status Quo zu halten, aber so ist das Leben
« Letzte Änderung: 27. März 2012, 19:36:42 von Sword of Cyric »
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Speren

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Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #76 am: 27. März 2012, 19:38:23 »
Gerade die Preise für Lebensmittel sind gestiegen und werden es weiter tun.
Das letzte, was der Verbraucher braucht, ist ein Wegfallen von Konkurrenz und Preiskampf im Einzelhandel.
No one touches the faerie!

Sword of Cyric

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Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #77 am: 27. März 2012, 19:40:50 »
Gerade die Preise für Lebensmittel sind gestiegen und werden es weiter tun.
Das letzte, was der Verbraucher braucht, ist ein Wegfallen von Konkurrenz und Preiskampf im Einzelhandel.
Grundsätzlich steigt langfristig gesehen alles (auch wenn Neuheiten erst mal fallen können) und grade der harte Preiskampf im Einzelhandel hält das in Grenzen und teilweise sogar mal gegen den allgemeinen Trend.  Und auch die Lücke von Schlecker wird geschlossen werden
« Letzte Änderung: 27. März 2012, 19:49:31 von Sword of Cyric »
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Speren

  • Lektor
Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #78 am: 27. März 2012, 19:50:34 »
Gerade die Preise für Lebensmittel sind gestiegen und werden es weiter tun.
Das letzte, was der Verbraucher braucht, ist ein Wegfallen von Konkurrenz und Preiskampf im Einzelhandel.
Grundsätzlich steigt langfristig gesehen alles und grade der harte Preiskampf im Einzelhandel hält das in Grenzen und teilweise sogar mal gegen den allgemeinen Trend.  Und auch die Lücke von Schlecker wird geschlossen werden
Schlecker hinterlässt keine Lücke. Rossmann/DM haben schon lange dieses Marktsegment unter ihrer Kontrolle.

Bei Lebensmitteln sieht das ein bisschen anders aus. Durch den Anstieg der Verbraucherpreise (insbesondere eben auch Lebensmittel) hatten wir letztes Jahr das erste Mal (wenn ich den Artikel richtig im Kopf habe) ein Stagnieren des Reallohns. Sollte es so weitergehen, würde/kann es durchaus zum Absinken des Reallohns kommen.

Nicht umsonst werden die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst gerade so knallhart geführt.
No one touches the faerie!

Sword of Cyric

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Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #79 am: 27. März 2012, 20:02:17 »
Bei Lebensmitteln sieht das ein bisschen anders aus. Durch den Anstieg der Verbraucherpreise (insbesondere eben auch Lebensmittel) hatten wir letztes Jahr das erste Mal (wenn ich den Artikel richtig im Kopf habe) ein Stagnieren des Reallohns. Sollte es so weitergehen, würde/kann es durchaus zum Absinken des Reallohns kommen.

Nicht umsonst werden die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst gerade so knallhart geführt.
Reallöhne stagnieren oder sinken sogar seit Jahren, je nachdem welcher Quelle du vertraust.

Und grade der Preiskampf zwischen dem Einzelhandel hält die Steigerungen so niedrig. Wenn irgendwann zu viele auf der Strecke bleiben würden, dann wäre das anders. Aber von diesem Punkt sind wir weit weg, der Effekt ist bis jetzt also gegensteuernd
« Letzte Änderung: 27. März 2012, 20:05:41 von Sword of Cyric »
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Speren

  • Lektor
Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #80 am: 27. März 2012, 20:12:06 »
Zitat
Und grade der Preiskampf zwischen dem Einzelhandel hält die Steigerungen so niedrig. Wenn irgendwann zu viele auf der Strecke bleiben würden, dann wäre das anders. Aber von diesem Punkt sind wir weit weg, der Effekt ist bis jetzt also gegensteuernd
Und genau das sagen Raven, Nightmoon und ich. Durch die Ladungsöffnungszeiten bzw. Wegfall selbiger könnte die Konkurrenz kleiner werden, was diesen Effekt beseitigen würde.

Und niedrig ist immer relativ...einen Anstieg von von 18,6% bei meiner Milch (von 59 auf 70 Cent pro Liter) bzw. 20% bei Kaffee sehe ich nicht unbedingt als gering an.
No one touches the faerie!

Sword of Cyric

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Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #81 am: 27. März 2012, 20:16:23 »
Und genau das sagen Raven, Nightmoon und ich. Durch die Ladungsöffnungszeiten bzw. Wegfall selbiger könnte die Konkurrenz kleiner werden, was diesen Effekt beseitigen würde.
Das könnte auch jede andere weitere Verschärfung der Konkurrenz. Also jetzt bloß nichts mehr das irgendwie unangenehm für den Handel sein könnte?
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Judas Dukat

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Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #82 am: 27. März 2012, 20:26:02 »
Ich finde es ehrlich gesagt ziemlichen Luxus, nicht Einkaufen gehen zu wollen, wenn man Mo. - Fr. bis 22 Uhr die Möglichkeit hat. Sowas ist respektlos, es geht immerhin um Lebensmittel und nicht um Spielzeug.
Diesen besonderen Respekt vor Essen fand ich schon immer komisch.
Ich nicht. Wenn ich aus Faulheit mich nicht innerhalb der geregelten Öffnungszeiten um meine Ernährung kümmern möchte, darf ich nicht erwarten, daß jemand anders deshalb Schicht schieben muß.

Noch dazu, wenn man eben bis spät abends noch Möglichkeiten hat.

Warum muss der die junge Frau in der Tankstelle die ganze Nacht ihre Schicht schieben, nur weil jemand sein Auto "füttern" will.
Wenn ich aus Faulheit mich nicht innerhalb der geregelten Öffnungszeiten um meines Autos Ernährung kümmern möchte, darf ich nicht erwarten, daß jemand anders deshalb Schicht schieben muß.
Nahrung ist ein Grundbedürfnis und sehr wichtig. Respekt ist wichtig, ok, aber in einem hochentwickelten Land sollte auch der Zugang dazu immer möglich sein. Ich sehe die Länder (z.B.: große Teile von Afrika, die genannt worden sind) als Negativbeispiel. 

Mir geht es um das Recht auch Sonntags einen Laden öffenen zu können. Ob das dann wirklich gemacht wird, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich selbst habe schon öfter Sonntags gemerkt, dass irgendwas fehlt und ich trotz geglaubter Planung was vergessen hatte. Manchmal ergeben sich auch einfach Situationen.. Dann wäre ich glücklich, wenn ein Laden und nicht die überteuerte Tanke geöffnet hätte.
Da wir aber in Zeiten von Leiharbeit und Profitmaximierung leben, geht dieser Luxus der immerwährenden Option auf Kosten von Arbeitskräften. Und ich persönlich halte das Wohl einer Arbeitskraft grundlegend für wichtiger als alles andere.

Ich unterstütze es nicht und kein ökonomischer Ansatz wird mich umstimmen. Mir entgeht der gesellschaftliche Nutzen einer Aufhebung des Verkaufsverbotes an einem Sonntag.

Man hat die Option wertags bis 22 Uhr einzukaufen. Wieso noch am Sonntag?

Ins ökonomische Horn wurde hier auch genug geblasen. Ich habe in vorigen Posts schon mal auf die veränderte Lebenswelt vieler Menschen hingewiesen. Vieles was früher "normal" war und deswegen auch nicht weiter hinterfragt wurde, gilt nur noch für einen immer kleiner werdenen Teil der Gesellschaft. Als die Rollen zwischen Mann und Frau, der Familie, der Kinder,  der Arbeitszeiten, dem Verhalten am heiligen Sonntag noch recht klar kontiert waren, konnte sich auch keiner vorstellen, warum Läden mitten in der Nacht (also bis 22 Uhr) aufhaben sollten. Der normale Bürger würde doch schon schlafen, da er wie ein normaler Bürger um 6 Uhr aufstehen müsste. Diese Strukturen lösen sich in den letzten Jahrzenten immer rasanter auf und weichen einer individualisierten Gesellschaft. Das schafft auf der einen Seite viele Freiheiten (und auch Begehrlichkeiten, wie z.B.: Sonntags/ Rund um die Uhr einkaufen gehen zu können), auf der andern Seite auch Desintegrationspotenziale, nämlich dem Verlust von Sicherheitsgebenden Normen und Werten, oder eben Arbeitszeiten auch am Sonntag oder in der Nacht. Diese Ausweitung lässt sich aber auf alle Bevölkerungsschichten beziehen. Du hast natürlich Recht, dass sich einige sich besser mit den Freiheiten arrangieren können und andere eben nicht so gut. Eine gesetzliche Regelung bezüglich Arbeitszeit/ Mindestlohn für Berufsgruppen, die keinen großen Verhandlungsspielraum haben, wird ja hier nicht grundsätzlich widersprochen. Aber ein Festhalten an sich auflösenden Strukturen, der Struktur wegen, halte ich nicht für sinnvoll.
"Gesunder Menschenverstand: eigentlich nur eine Anhäufung von Vorurteilen, die man bis zum 18. Lebensjahr erworben hat."

Speren

  • Lektor
Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #83 am: 27. März 2012, 21:07:39 »
Und genau das sagen Raven, Nightmoon und ich. Durch die Ladungsöffnungszeiten bzw. Wegfall selbiger könnte die Konkurrenz kleiner werden, was diesen Effekt beseitigen würde.
Das könnte auch jede andere weitere Verschärfung der Konkurrenz. Also jetzt bloß nichts mehr das irgendwie unangenehm für den Handel sein könnte?
Welche andere Verschärfung?

Und wenn ich eine eliminieren kann, weil sie auch aus anderen Gründen unnötig ist...warum nicht tun?
Weil einige wenige auf maximale Freiheit pochen?
No one touches the faerie!

Nightmoon

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    • Schicksalsstreiter
Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #84 am: 27. März 2012, 21:24:47 »
Die Frage ist, ob diese Veränderung der Gesellschaftlichen Strukturen etwas gutes ist und man die fördern sollte, oder ob man nicht besser nen anderen Kurs fahren sollte.

Mersharr

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Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #85 am: 27. März 2012, 23:44:47 »
Vieles was früher "normal" war und deswegen auch nicht weiter hinterfragt wurde, gilt nur noch für einen immer kleiner werdenen Teil der Gesellschaft. Als die Rollen zwischen Mann und Frau, der Familie, der Kinder,  der Arbeitszeiten, dem Verhalten am heiligen Sonntag noch recht klar kontiert waren, konnte sich auch keiner vorstellen, warum Läden mitten in der Nacht (also bis 22 Uhr) aufhaben sollten
Auch wenn ich deine Meinung teile, kann ich deiner Argumentation nicht zustimmen.
Zitat von: Wikipedia
Die Geschäfte hatten in Deutschland im 19. Jahrhundert in der Regel an sieben Tagen der Woche zwischen 5 und 23 Uhr geöffnet. [...] 1891[] wurde festgelegt, dass sonntags nur fünf Stunden lang verkauft werden darf.1 [...] Eine neue gesetzliche Regelung führte ab 1919 die Sonntagsruhe und eine beschränkte Ladenöffnungszeit an Werktagen von 7 bis 19 Uhr ein.2
Spoiler (Anzeigen)

Auch interessant, wenn auch auf die werktäglichen Öffnungszeiten, nicht auf den Sonntag bezogen:
Zitat von: (nicht signierter Beitrag von EUnderwood (Diskussion | Beiträge) 18:21, 10. Dez. 2011 (CET)) auf http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Laden%C3%B6ffnungszeit#abschnitt_akzeptanz
Ich verstehe nicht, warum die Leute sich über die Liberalisierung der Öffnungszeiten so aufregen, die alten Beschränkungen waren doch absolut arbeitnehmer/innenfeindlich und auf das Hausfrauenmodell ausgerichtet (Mann geht Geld verdienen, Frau geht einkaufen). Wann soll bitte schön die berufstätige allein erziehende Mutter einkaufen, wenn sie auch noch das Kind aus der Krippe holen muss und die Läden z.T. schon um 18.00 schliessen? Da könnte man doch genau so gut Spitalöffnungszeiten einführen - wer nach 18.30 verunglückt, hat halt Pech gehabt - Züge nur zwischen 7.00 und 18.30 fahren lassen und dann bitte auch gleich die Restaurants schliessen etc. etc. Arbeitnehmerschutz, der im Gesundheits- und Transportwesen oder Gaststättengewerbe angewandt wird, kann auch im Handel angewandt werden. Vielleicht sind so viele alleinerziehende Mütter im Handel tätig, weil die Arbeitszeiten flexibel sind? Die unverständlichen Öffnungszeiten (Läden sind geöffnet wenn Arbeitnehmer/innen auf der Arbeit, dann die Hetzerei am Feierabend und am Samstag) gab und gibt es ja fast hauptsächlich im deutschsprachigen Raum, ich frage mich warum eigentlich? Liberalisierung wäre übrigens auch noch schön bei den Postschaltern, Banken und Museen (bei letzteren ist es ja im Kommen).
(Hervorhebung von mir)
« Letzte Änderung: 27. März 2012, 23:46:57 von Mersharr »

Hautlappen

  • Mitglied
Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #86 am: 28. März 2012, 00:23:48 »
Niemand muss elendig verhundern weil der Rewe Sonntags seine Türen nicht öffnet. Wenn der Notdienst allerdings nicht fährt, weil Ruhetag ist, sieht das schon anders aus. Außerdem frag ich mich wer so lange Arbeitszeiten hat, dass er es nicht mal schafft nach/vor der regulären Arbeitszeit einkaufen zu gehen. Das sind sehr schwache Argumente bzw. ist eine sehr billige Polemik.
Es besteht schlicht kein ausreichend großes gesellschaftliches Bedürfnis nach einer weiteren Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten. Sicher mag es Leute geben, die es freuen würde nachts bzw. sonntags einkaufen zu gehen, es sind aber eben nicht genug um die Politik zum Reagieren zu veranlassen.
Das hat übrigens nichts mit einer scheinbaren illegitimen Einschränkung unternehmerischer Freiheit zu tun. Regeln, Einschränkungen und Verbote gibt es überall; ohne diese würde der Markt überhaupt nicht funktionieren, und gerade in diesem besonderen Fall tut er es wahrscheinlich sogar besser ohne eine weitere Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten.
« Letzte Änderung: 28. März 2012, 00:26:24 von Hautlappen »
"I have no expression on my face" (Tuvok)

Speren

  • Lektor
Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #87 am: 28. März 2012, 06:13:55 »
Zitat
Die unverständlichen Öffnungszeiten (Läden sind geöffnet wenn Arbeitnehmer/innen auf der Arbeit, dann die Hetzerei am Feierabend und am Samstag) gab und gibt es ja fast hauptsächlich im deutschsprachigen Raum, ich frage mich warum eigentlich?
Die Frage nach dem "Warum?" kann man immer stellen; ob dahinter die Intention stehen muss, es unbedingt zu ändern....fraglich.

Warum kommt der Internethandel mit Lebensmitteln in Deutschland so schwer in Schwung, wenn es in Großbritannien schon vor 10 Jahren Gang und Gäbe war, online bei TESCO einzukaufen?
Warum regiert in Deutschland immer noch das Motto "Geiz ist geil", so dass häufig auf Serviceleistungen zugunsten des Preises verzichtet werden? Bsp.: Wal-Mart; in der Filiale in Wuppertal wurden die Verpacker, also die Arbeitnehmer, die eingestellt wurden, den Leuten nach dem Einkauf die Waren in Tüten zu verpacken, wieder abgeschafft, weil keiner bereit war, dafür mehr zu zahlen bzw. viele auch ihre Waren nicht von "Fremden" anfassen lassen wollten.
Warum haben wir in Deutschland ein Reinheitsgebot bei Bier? Die gemixte Plörre aus anderen Ländern schmeckt mir zumindest auch ganz gut.

Sicherlich kann man einiges hinterfragen und vielleicht würde man sich ab und an andere Regelungen wünschen. Aber wenn das Gesamtpaket okay ist, muss man ja nun nicht zwingend alles über den Haufen werfen, auch wenn es ab und an eine Einschränkung bedeutet.
No one touches the faerie!

Tigershark

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Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #88 am: 28. März 2012, 09:28:40 »
Dass es Bedarf an Lebensmitteln am Wochenende gibt, ist unumstritten.
Dass "nicht mehr Geld bei den Bürgern" ist, ist schlicht und ergreifend eine Milchmädchenrechnung.
Zitat: Quelle
Zitat
Der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Westfalen, Thomas Schäfer, erklärte: „Die Händler können auf den Sonntagsumsatz nicht verzichten. Das zusätzliche Geschäft tut ihnen gut.“ Nach Recherchen der WAZ erreichen die 140 Läden des Bochumer Einkaufszentrums Ruhrpark an den fünf Stunden eines verkaufsoffenen Sonntags mit 50.000 Besuchern ebenso viele Kunden wie an einem Werktag innerhalb von zehn Stunden Ladenöffnung.
Das ist nur ein Beispiel nach einminütiger Internetrecherche, und ich bin sicher, dass Tankstellen und Kioske am Sonntag auch wesentlich besser dastehen als unter der Woche. Alleine das widerlegt alle Argumente, die eine Inrentabilität zu beweisen versuchen.
M. E. n. ist das Ladenschlussgesetz eigentlich ein Witz. Jeder soll sein Geschäft doch aufmachen dürfen, wann er mag und wann er meint, sein Geschäft zu machen. Einen Sinn in dieser Regulierung sehe ich nicht wirklich. Und dass das Gesetz ohnehin vollkommen überholt ist, zeigt (auch wieder nur nach einminütiger Recherche gefunden) z. B. folgender Auszug: Quelle
Zitat
Die Öffnungszeiten sind unter Berücksichtigung der Zeit des Hauptgottesdienstes festzusetzen.

Lest es euch durch, es ist einfach ein Witz.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Drazon

  • Mitglied
Sollten Geschäfte Sonntags geöffnet sein? - Split
« Antwort #89 am: 28. März 2012, 09:45:33 »
Niemand muss elendig verhundern weil der Rewe Sonntags seine Türen nicht öffnet. Wenn der Notdienst allerdings nicht fährt, weil Ruhetag ist, sieht das schon anders aus. Außerdem frag ich mich wer so lange Arbeitszeiten hat, dass er es nicht mal schafft nach/vor der regulären Arbeitszeit einkaufen zu gehen. Das sind sehr schwache Argumente bzw. ist eine sehr billige Polemik.
Mein Vater. Wären die Läden Samstags nicht offen würde er unter der Woche ganz schön hetzen müssen.
Unveränderlichkeit ist Katastrophe.

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