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Autor Thema: Diablo 3 - Offenes Betawochenende  (Gelesen 49106 mal)

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Speren

  • Lektor
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #225 am: 14. Juni 2012, 05:59:58 »
Das ist ein in allen Aspekten durchschnittliches Action-RPG. Diablo 3 ist also schlechter?
Nein, tatsächlich würde ich D3 eher bei 7/10 oder irgendwo im unteren 70er Prozentbereich einordnen. D3 ist aus meiner Sicht also nicht schlecht, aber eben nur besseres Mittelmaß. Also, kein Spiel, für das ich im Nachhinein betrachtet viel Geld ausgeben würde...
Frage:
Was genau lässt Dich objektiv so viele Prozentpunkte abziehen?

Ich würde D3 ca. 88/100 geben, weil es einige Dinge gibt, die meiner Meinung nach zu Punktabzug führen sollten:
- zu leichter Einstiegsmodus bzw. keine Auswahlmöglichkeit des Modus
- leichte graphische Unzulänglichkeiten (Animation der Spielfigur)
- zum Ende hin schwächere Story

Ansonsten habe ich das Gefühl (nicht unbedingt nur speziell auf Dich gemünzt), dass einige hier mit zu hohen Erwartungen drangegangen sind bzw. sich nicht vorher über das Produkt, was sie dort kaufen, hinreichend informiert haben. Es war sehr viel vorher bekannt, wie Diablo sein würde...und das liefert es auch genauso in großen Teilen.

Unzulänglichkeiten wie Fehler 37 und ähnliches würde ich erstmal nicht grundsätzlich in die Bewertung mit einbeziehen, weil es ja kein Problem des Spiels an sich ist. Andersherum würde ich aber anstehende Patches zur Verbesserung des Spiels durchaus mit in eine Bewertung einfliessen lassen.
No one touches the faerie!

Dao

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #226 am: 14. Juni 2012, 08:12:37 »
oh, ich glaueb da waren genug Argumente um die Bewertung und weitaus schlechtere zu rechtfertigen.
Wems Spaß macht ist ja ok, auch wenn es übrigens kein Spiel ist das Ihr gekauft habt, sondern nur das Nutzungsrecht!
Was Zwerge hassen, kann man nicht essen!

Calivar

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #227 am: 14. Juni 2012, 08:54:33 »
Ich finde Sperens Frage auch absolut berechtigt.

Man muss sich  - wie mehrfach bereits erwähnt - immer genau vor Augen führen, was D3 sein soll und was es geworden ist. Ich finde sehr wohl, dass es genau dem zu erwartenden Produkt entspricht.
Viele der hier vorgetragenen Kritikpunkte lassen mich auch zu dem Schluss kommen, den Speren genannt hat: falsche Erwartungen.

Ich bringe nochmal gerne das Beispiel: FIFA.
Ein Spiel welches auch sehr hohe Bewertungen erhielt (natürlich vollkommen anderes Genre). Wenn sich nachher aber jemand hinstellt und meint: Naja, der Managermodus ist mies...das macht Sega Fussballmanager um Welten besser, dann ist die Aussage per se korrekt, jedoch erwartet man von einem FIFA auch nicht im Schwerpunkt einen super Managermodus, sondern ein realitätsnahe Fussball-Spiel.
Ähnlich sehe ich es mit D3 auch.

Hohe Wertungen heißen natürlich bei Leibe nicht, dass es allen gefallen muss. Ein Battlefield 3 oder Modern Warfare 3 haben - glaube ich - auch extrem hohe Wertungen, trotzdem mag ich diese Spiele nicht.

Vermutlich ist also auch der Spieltyp D3 für viele Leute nichts, speziell auch von vielen, die sich hier rege beteiligen. Das ist ja auch vollkommen legitim, allerdings muss man deswegen nicht das Spiel grundsätzlich schlecht reden.

Dao

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #228 am: 14. Juni 2012, 09:04:33 »
Nein, die meisten relevanten Kritikpunkte waren auf das zu erwartende D3 gerichtet, werde diese aber nicht aufzählen. Jedenfalls hat es mich darin bestätigt die Nutzungserlaubnis nicht mal aus zu probieren. Wenn es Euch gefällt ist ja ok!
Was Zwerge hassen, kann man nicht essen!

Tigershark

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #229 am: 14. Juni 2012, 09:08:37 »
Ich finde Sperens Frage auch absolut berechtigt.

Man muss sich  - wie mehrfach bereits erwähnt - immer genau vor Augen führen, was D3 sein soll und was es geworden ist. Ich finde sehr wohl, dass es genau dem zu erwartenden Produkt entspricht.
Viele der hier vorgetragenen Kritikpunkte lassen mich auch zu dem Schluss kommen, den Speren genannt hat: falsche Erwartungen.

Ich bringe nochmal gerne das Beispiel: FIFA.
Ein Spiel welches auch sehr hohe Bewertungen erhielt (natürlich vollkommen anderes Genre). Wenn sich nachher aber jemand hinstellt und meint: Naja, der Managermodus ist mies...das macht Sega Fussballmanager um Welten besser, dann ist die Aussage per se korrekt, jedoch erwartet man von einem FIFA auch nicht im Schwerpunkt einen super Managermodus, sondern ein realitätsnahe Fussball-Spiel.
Ähnlich sehe ich es mit D3 auch.

Hohe Wertungen heißen natürlich bei Leibe nicht, dass es allen gefallen muss. Ein Battlefield 3 oder Modern Warfare 3 haben - glaube ich - auch extrem hohe Wertungen, trotzdem mag ich diese Spiele nicht.

Vermutlich ist also auch der Spieltyp D3 für viele Leute nichts, speziell auch von vielen, die sich hier rege beteiligen. Das ist ja auch vollkommen legitim, allerdings muss man deswegen nicht das Spiel grundsätzlich schlecht reden.

Ich finde nicht, dass wenn man D3 mit D2 vergleicht, man einen falschen Maßstab setzt. Und D2 hatte eine gute Story.
Grade viele eingefleischte Diablo-Fans bemängeln genau das.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #230 am: 14. Juni 2012, 09:49:46 »
Ich finde diese Einschränkung und den Instinkt Diablo 3 zu schützen irgendwie komisch. Darf man Diablo 3 nun nur mit Hack und Slay vergleichen?  Und dann nur mit den Vorgängern? Oder auch mit einem Action Rollenspiel wie z. B. The Witcher (2) - dagegen kackt es meiner Meinung nach nämlich grandios ab (Wobei Witcher auch beim Kunden gereift ist, diese Chance hat Diablo 3 noch). Der Spruch bei Diablo war Story noch nie wichtig ist nämlich echt doof - man hätte sie ja wichtig machen können.
Oder darf man es auch generell mit einem guten Computerspiel vergleichen, da würde man vielleicht technische Mängel die in diesem Genre nicht so sehr bewertet werden (Graphik z. B.) anmerken. Schliesslich haben Skyrim und auch Diablo 3 bei diversen Spielemagazinen 90 Punkte - nun Skyrim hat mich über 100 Stunden bestens unterhalten und ich hab ständig was neues gesehen, Diablo 3 war schon im 3 Akt als wir uns 1 Stunde durch die Barracks gekloppt haben und eigentlich nicht dafür "belohnt" worden sind, eine Fleißarbeit. Und Arbeiten kann ich am Computer auch anders und nicht in meiner Freizeit.

TheRaven

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #231 am: 14. Juni 2012, 10:34:21 »
FIFA. Ein Spiel welches auch sehr hohe Bewertungen erhielt (natürlich vollkommen anderes Genre). Wenn sich nachher aber jemand hinstellt und meint: Naja, der Managermodus ist mies...das macht Sega Fussballmanager um Welten besser, dann ist die Aussage per se korrekt, jedoch erwartet man von einem FIFA auch nicht im Schwerpunkt einen super Managermodus, sondern ein realitätsnahe Fussball-Spiel. Ähnlich sehe ich es mit D3 auch.
Ich gebe Diablo 3 nur einen sehr kleinen Abzug wegen der Story. Ja, diese ist bei einem solchen Spiel nicht so wichtig aber es ist ja nun auch nicht so, dass dieses Genre automatisch verhindert, eine gute Geschichte spannend und intelligent zu erzählen.

Ich kenne Action-RPG sehr gut und habe fast jeden Vertreter davon gespielt und dies auf beinahe jeder Plattform die es gibt. Ich schränke das sogar auf Diablo-Klone ein. Also isometrische Spiele mit Fokus auf randomisiertem Loot und Entwicklung von Kampffähigkeiten in "one versus many" Szenarien. Also fällt sogar Ultimate Alliance 1+2 raus, was sich nahezu gleich zu einem Diablo spielt aber eben keinen Fokus auf Loot hat. Ebenfalls Bastion, welches sich ebenfalls ähnlich spielt aber den Fokus auf die Story legt. Spontane Liste von Spielen, die ich meine:

Dungeon Siege 1-3
Titan Quest
Sacred 1-2
Torchlight
Dungeon Hunter
Dark Alliance
Silverfall
Throne of Darkness
Loki
Daggerdale
...

Ich bewerte also Diablo 3 eigentlich sehr vorteilhaft im Rahmen seiner eigenen Klone. Und ja, Diablo 3 ist insgesamt besser als alle diese Klone. Viele davon sind jedoch alt und von einem aktuellen Spiel mit diesem Budget erwarte ich eine entsprechende Ausgereiftheit. Ich bewerte Diablo 3 nach dem gängigen Bewertungsstandart (Spanne 70-95) mit etwa 90%. In einer realistischen Skala (0-100) mit 80%. Also sehr gut aber mit kleineren Problemen. Mein Problem ist, dass ich in Diablo 3 ein fantastisches Potential für ein sehr gutes Spiel sehe. Diese wurden jedoch nicht entsprechend ausgereizt, was sehr schade ist.

Kleines Beispiel. Die zufälligen Events. Meine Güte, was hätte man daraus alles machen können. Am Ende ist es aber immer dasselbe. Einige Gegner die es zu töten gilt mit ein paar speziellen Umgebungsgrafiken und vielleicht einem NPC mit zwei Linien Text. Die ganze Sache ist ausserdem in durchschnittlich 20 Sekunden zu Ende. Gerade hier hätte man die Action etwas auflockern können. Man denke an einige der speziellen WoW Quests, wo man plötzlich auf Bäume klettert und Tiere runterwirft, mit einem Flugzeug durch die Gegend fliegt und Gebäude bombardiert oder andere Minispiele betreibt. Logischerweise sind solche Quests unpassend für Diablo 3 aber es dürfte nicht schwierig sein ähnliche Sachen einzubauen, die passen, einige Minuten in Anspruch nehmen und Abwechslung bieten. Verpasste Chance.
« Letzte Änderung: 14. Juni 2012, 10:55:48 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Scurlock

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #232 am: 14. Juni 2012, 12:20:27 »
Das ist ein in allen Aspekten durchschnittliches Action-RPG. Diablo 3 ist also schlechter?
Nein, tatsächlich würde ich D3 eher bei 7/10 oder irgendwo im unteren 70er Prozentbereich einordnen. D3 ist aus meiner Sicht also nicht schlecht, aber eben nur besseres Mittelmaß. Also, kein Spiel, für das ich im Nachhinein betrachtet viel Geld ausgeben würde...
Frage:
Was genau lässt Dich objektiv so viele Prozentpunkte abziehen?

Ich würde D3 ca. 88/100 geben, weil es einige Dinge gibt, die meiner Meinung nach zu Punktabzug führen sollten:
- zu leichter Einstiegsmodus bzw. keine Auswahlmöglichkeit des Modus
- leichte graphische Unzulänglichkeiten (Animation der Spielfigur)
- zum Ende hin schwächere Story

Ansonsten habe ich das Gefühl (nicht unbedingt nur speziell auf Dich gemünzt), dass einige hier mit zu hohen Erwartungen drangegangen sind bzw. sich nicht vorher über das Produkt, was sie dort kaufen, hinreichend informiert haben. Es war sehr viel vorher bekannt, wie Diablo sein würde...und das liefert es auch genauso in großen Teilen.

Unzulänglichkeiten wie Fehler 37 und ähnliches würde ich erstmal nicht grundsätzlich in die Bewertung mit einbeziehen, weil es ja kein Problem des Spiels an sich ist. Andersherum würde ich aber anstehende Patches zur Verbesserung des Spiels durchaus mit in eine Bewertung einfliessen lassen.

1. Die mies umgesetzte Storyline spielt bei meiner Betrachtung des Spiels nur eine zweitrangige Rolle. Ich habe nie erwartet, dass D3 eine intelligente Geschichte hat oder mit zahlreichen unvorhergesehenen Wendungen glänzt. Nur sollte ein Spiel nicht meine Intelligenz beleidigen oder sich auf die Erzählungsebene einer schlechten Cartoonserie oder gar Powerrangers-Niveau begeben. Es wurde hier im Thread bereits mehrfach angesprochen, dass die Bosse, allen voran Azmodan, mit ihren Kommentaren nur nerven und ihnen somit sämtliche Bedrohlichkeit abgeht. Die Geschichte bei D3 ist also nicht nur flach, sondern auch noch ausserordentlich schlecht erzählt.
Punktabzug: 2

2. Ebenso wie die Geschichte halte ich die Tatsache, dass D3 nur online gespielt werden kann, zwar für ein Ärgernis, aber für eines, über das man hinwegsehen kann. Die Verbindungsabbrüche hingegen sind mehr als ärgerlich und für ein Spiel, dass ich in erster Linie solo spiele, aber dafür trotzdem online sein muß, eine ziemliche Frechheit. Von einem Unternehmen, das jahrelange Erfahrungen mit der Onlineanbindung seiner Spiele haben sollte, ist das mehr als schwach. Und diese Verbindungsprobleme sind sehr wohl bei der Bewertung zu berücksichtigen, denn sie trüben das Spielerlebnis. Ohne Verbindung, kein Spiel.
Punktabzug: 4

3. Nach der zwangsläufigen Onlineanbindung kommen wir zu einem weiteren Punkt, der den Spieler unnötig bevormundet und den ich persönlich als mangelhaftes Gamedesign ansehe: Der Schwierigkeitsgrad.
Der Spieler ist gezwungen, zunächst den niedrigsten Schwierigkeitsgrad zu spielen, unabhängig davon ob es sich bei dem Spieler um einen Casual- oder Hardcoregamer handelt und völlig egal ob der Spieler bereits Erfahrungen mit Klick&Blöd-Spielen hat oder nicht. Hinzu kommt, dass der unterste Schwierigkeitsgrad so niedrig angesetzt ist, dass selbst Maus&Tastatur-Legastheniker das Spiel durchspielen können, während sie die EM im TV verfolgen oder sich beim Telefonieren mit der Sexhotline einen runterholen.
Aber nicht genug, dass man diesen Leichtigkeitsgrad einmal gespielt haben muß, wird der Spieler dann auch noch gezwungen ihn, ein weiteres Mal zu spielen, wenn er eine andere Charakterklasse spielen möchte. Für jede Charakterklasse einmal.  Und wie in Punkt 1. beschrieben, ist die Story nun nicht so großartig, dass dies in dieser Hinsicht ein ganz großer Spaß ist, auch die dann gefundenen Items wird man nicht brauchen. Das Spielen wird somit zu einer lästigen Pflichtübung.
Hinzu kommt, dass die Verhältnismäßigkeit bei den Gegnern am Ende nicht stimmt. Die End- und Zwischengegner sind auf schwierigeren Stufen im Vergleich zu blauen Elitemobs ein Witz. Kann man sich gegen Endgegner wie dem Butcher, Belial oder Azmodan recht einfach behaupten, führen Gruppen von blauen Gegnern, die mit bestimmten Fähigkeiten ausgestattet sind, zum mehrmaligen Tod. Da hilft dann auch keine große Taktik, sondern Durchsterben ist angesagt. Gutes Gamedesign sieht anders aus und war so im Vorfeld auch nicht absehbar.
Punktabzug: 8

4. Das Lootsystem, also der Kern von Klick&Blöd-Spielen, ist bei D3 überdesignt und offensichtlich auch auf den Einsatz des Auktionshauses ausgelegt. Das Problem dabei ist nur, dass das AH den eigentlichen Reiz bei Spielen wie Diablo&Co komplett aushebelt. Was nutzt es Gegenstände intensiv und zeitaufwändig stundenlang zu farmen, wenn die meisten Gegenstände im AH selbst für wenig Gold deutlich besser sind? Auch das Crafting-System von D3 wird so ad absurdum geführt, da die hergestellten Gegenstände deutlich teurer sind als bessere Items aus dem AH, dabei ist die kostenintensive Ausbildung von Schmied und Juwelier noch nicht mal eingerechnet. Da haben die Game-Designer von Blizzard einfach nicht nachgedacht und Dinge zusammengeführt, die am Ende nicht zusammenpassen oder zumindest nur zusammenpassen würden, wenn man sich über die Konsequenzen auf das Spielerlebnis klar gewesen wäre.  Dem war aber offenbar nicht so.
Punktabzug: 8

5 . Zu den Skills wurde ja auch schon einiges geschrieben. Das Skillsystem mag ja offener sein als bei D2 und Frusterlebnissen bei Verskillungen entgegenwirken. Das Problem ist nur, dass bei Spielen wie Diablo eben das Skillen und Ausprobieren einen großen Reiz ausübt. Blizzard ist hier der von der fehlerhaften Annahme ausgegangen, dass ein Skillen on-the-fly das Spielerlebnis befördert. Das Problem ist nur, dass dadurch aber ein Aspekt des hohen Wiederspielwertes dieser Art von Spielen zugunsten der erleichterten Spielbarkeit gestrichen wurde. Dieser Punkt war aber tatsächlich im Vorfeld bekannt und wahrscheinlich wäre es noch ärgerlicher, die ganzen unteren Spiellevel noch häufiger spielen zu müssen als jetzt schon. Entgegen der Marketingsprüche von Blizzard sind am Ende aber einige Skillkombinationen deutlich sinnvoller und effektiver als andere, und einige Fertigkeiten dann sogar nutzlos, weil nicht effektiv genug.
Punktabzug: 2

6. Bekannt war aber nicht, wie die Verquickung von Items und Skills aussieht. Die Items dienen einzig und allein dazu die Werte der Charaktere hochzujagen. Ansonsten ist es nahezu belanglos, welche Items gesammelt und eingesetzt werden, sofern die Klasse sie auch verwenden kann. Das führt dann im extremen Fall dazu, dass der Hexenmeister mit ner dicken, fetten Axt durch die Gegend läuft, aber sie beim Angriff immer wieder wegsteckt, um mit dem Blasrohr loszuschlachten. Das mag man für zweitrangig und belanglos erachten, aber mich stört dieser Umstand ziemlich, zumal ich von einem itemlastigen Spiel einfach erwarte, dass die Gegenstände mehr bringen als nur ein paar Boni.
Und auch das war vor dem Release nicht zu erwarten.
Punktabzug: 4

Wenn ich diese, meine unterschiedlich gewichteten Punkte nun für eine Gesamtwertung zusammenziehe, ergibt das einen Wert von 28. Diesen muß ich dann nur von einer höchstmöglichen Punktzahl von 100 abziehen und komme auf eine Wertung von 72. Das entspricht so ziemlich genau meiner Einschätzung von 7/10.  

Edit:
Dabei sind meine größten Kritikpunkte an D3, der unausgewogene Schwierigkeitsgrad und das vermurkste Lootsystem, gerade die Elemente, in denen ein Hack&Slash-Spiel glänzen sollte. Hinzu kommen die Verbindungsprobleme und die unausgegorene Skill-/Itemmechanik. Und nein, das alles war nicht zum Zeitpunkt des Kaufes absehbar oder ist keinesfalls ein Ausdruck falscher Erwartungen.
« Letzte Änderung: 14. Juni 2012, 16:50:11 von Scurlock »
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

TheRaven

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #233 am: 14. Juni 2012, 13:09:50 »
Bei Punkt 5 stimme ich dir nicht zu. Ein Spiel, wo man sich "verskillen" kann und dann plötzlich in einem höheren Spielgrad merkt, dass es nutzlos ist und man von vorne anfangen muss mag vor 12 Jahren motivierend gewirkt haben, weil man keine anderen Spiele hatte und man nicht wusste, dass es auch anderes gehen kann. Nach modernem Spieldesign und auch den Erwartungen der Kunden entsprechend wäre dies Heute keine kein akzeptables Design mehr. No chance.

Ein solches Spiel MUSS eine Möglichkeit bieten seine Entscheidungen bezüglich Charakterausbau revidieren zu können. Nicht umsonst bietet dies JEDES moderne Rollenspiel, egal ob MMO, Singleplayer, Action oder sonstwas. Blizzard hatte dies ursprünglich auch so im Spiel, dass man mit Gold seine Punktevergabe rückgängig machen konnte. Sie haben sich dann gedacht, dass man aus der Not eine Tugend macht und das System gleich ganz darauf auslegt. Eine akzeptable, logische und nachvollziehbare Entscheidung. Oder denkst du ernsthaft Diablo 3 wäre besser, wenn es genau so aussähe wie jetzt aber du dich von den 110 (22x5) Talenten für nur etwa 15 entscheiden und diese Schritt für Schritt verbessern müsstest?

Gut, man erreicht also Stufe 60 und hat alle Talente und Runen. Die Motivation erleidet einen heftigen Schlag ins Gesicht. Hier hätte Blizzard aktiv werden sollen. Meiner Meinung nach wäre dies über Gegenstände und Loot möglich gewesen. Also mit Item-Attributen, welche Auswirkungen auf Talente haben und dabei meine ich nicht nur den Schaden. Hier eine spontane Idee:

"When using Posion Dart there is a 2.3% chance on enemy death to explode and deal 3.5% damage to nearby enemies".

Zufällige Variablen sind:
- Das betroffene Talent (immer nur eines)
- Die Chance, dass die Aktion eintritt (minimal 1.0%, maximal 5.0%, da sonst die Auswirkung zu stark)
- Der Trigger (on enemy death, on hit, on critical hit, ...)
- Die Auswirkung (aoe damage, dot, one time damage, slow, stun, damage debuff, defense debuff, ...)
- Die Stärke der Auswirkung (% damage, x.x seconds, ...)

Diese Attribute sind auf allen Gegenständen möglich, nicht nur den Waffen. Wichtig ist, dass die Auswirkungen spürbar aber nicht zu stark sind, da sie sonst das Machtgefüge der Talente und das Balancing zu stark durcheinanderbringen. Wichtig ist auch, dass die höheren Werte der Eintrittswahrscheinlichkeit  und Auswirkungsstärke entsprechend seltener sind.

So hätte man beide Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Items werden interessanter, der Charakter kann sich weiter auf ein Subset seiner Talente spezialisieren und es gibt genug Raum zur Optimierung der Charakterstärke.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #234 am: 14. Juni 2012, 13:18:54 »
Gegenstandsspezifisch gibt es da viele Möglichkeiten die nicht genutzt sind. Das sind ja alles Statpolituren. Bei Diablo 2 gab es Gegenstände mit denen man Klassenfremde Kräfte nutzen konnte. So was wäre nett. Oder Klassengegestände, die einem eine Bonusrune auf die Angriffe geben. Ein Bonus auf die Energieressource heisst sie nun Hate oder Mana ist doch so das langweiligste der Welt. Dornen als Gegenstandsfertigkeit - öde - warum gibt es nicht mehr die spontane Kettenblitzentladung. Gegenstände scheinen ausser durch Nummern nicht mehr auf die Welt einzugreifen. (Ausnahme sind Waffenverzauberungen). Findet ihr nicht übrigens auch das die Edelsteine ganz schön langweilig geworden sind?

Scurlock

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #235 am: 14. Juni 2012, 13:36:42 »
Bei Punkt 5 stimme ich dir nicht zu. Ein Spiel, wo man sich "verskillen" kann und dann plötzlich in einem höheren Spielgrad merkt, dass es nutzlos ist und man von vorne anfangen muss mag vor 12 Jahren motivierend gewirkt haben, weil man keine anderen Spiele hatte und man nicht wusste, dass es auch anderes gehen kann. Nach modernem Spieldesign und auch den Erwartungen der Kunden entsprechend wäre dies Heute keine kein akzeptables Design mehr. No chance.

Ein solches Spiel MUSS eine Möglichkeit bieten seine Entscheidungen bezüglich Charakterausbau revidieren zu können. Nicht umsonst bietet dies JEDES moderne Rollenspiel, egal ob MMO, Singleplayer, Action oder sonstwas. Blizzard hatte dies ursprünglich auch so im Spiel, dass man mit Gold seine Punktevergabe rückgängig machen konnte. Sie haben sich dann gedacht, dass man aus der Not eine Tugend macht und das System gleich ganz darauf auslegt. Eine akzeptable, logische und nachvollziehbare Entscheidung. Oder denkst du ernsthaft Diablo 3 wäre besser, wenn es genau so aussähe wie jetzt aber du dich von den 110 (22x5) Talenten für nur etwa 15 entscheiden und diese Schritt für Schritt verbessern müsstest?
Ja, für mich persönlich wäre D3 dann ein besseres Spiel, da ich einen Teil meines Spielspaßes und meiner Langzeitmotivation daraus ziehe, an meinen Charakteren zu basteln und sie einem bestimmten Spielstil zuzuordnen. Bei Baldurs Gate, Diablo 1&2 oder jetzt zuletzt aktuell bei Skyrim und Dark Souls habe ich so immer wieder von neuem begonnen und verschiedene Charaktere ausprobiert und gespielt. Und ich muß Dir auch widersprechen, wenn Du davon ausgehst, dass die Spieler dies nicht mehr wollen. Schließlich war der Aufschrei groß, als das Skillsystem von D3 bekannt wurde.
Natürlich ist mir bewusst, dass der durchschnittliche Casualgamer daran kein Interesse hat und möglichst flexibel sein möchte. Für mich ist es aber eine Unart, in einem Rollenspiel alles an meinem Charakter on-the-fly wieder verändern zu können. Das hat mir auch schon bei WoW nicht sonderlich gefallen und bei D3 erst recht nicht. Das mag modernes Spieldesign sein, wobei selbst das bezweifelt werden darf, auf mich wirkt das nur beliebig und nimmt mir die Möglichkeit, mich mit meinem Charakter identifizieren zu können. Und ja, selbst in einem Klick&Blöd-Spiel möchte ich mich irgendwie mit dem Charakter identifizieren können.
Letztlich ist das aber nur ein kleiner Kritikpunkt, da das neue Skillsystem bekannt war und mir durchaus bewusst ist, dass ein derartiges Casual-Skillsystem sich für D3 besser verkaufen lässt.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

TheRaven

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Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #236 am: 14. Juni 2012, 14:04:37 »
Halt, zwischen "on-the-fly" und "gar nicht" ist genug Luft. Ich kann verstehen und nachvollziehen, wenn einem das "on the fly" nicht gefällt. Ich persönlich bin da neutral, finde es weder super, noch schlecht. Allerdings wäre "gar nicht" für mich und ich schätze viele Andere, ein Grund das Spiel gar nicht erst anzufassen. Wenn man nach einmal Durchspielen von normal, also etwa 8 Stunden nochmal von vorne beginnen muss geht das in Ordnung, das ist halbwegs akzeptabel. Aber sich durch normal, nightmare und hell kämpfen und nach 30 Stunden merken, dass man kein Brot hat auf inferno wäre dem Spass abträglich. Es müsste ein System geben, wo man den Charakter mit einem Teil des investierten Aufwandes zumindest teilweise neu ausrichten kann. Es soll also weder gratis, noch schnell, noch allumfassend sein aber eine bessere Alternative als nochmals alles von Vorne zu machen um vielleicht nur einen oder zwei Talente neu auszuwählen.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #237 am: 14. Juni 2012, 14:48:42 »
Gibt es eigentlich in Diablo spezielle Monster oder Sachen die nur für die Schwierigkeitstufe gemacht worden sind. Dabei meine ich nicht die selben Monster/Gegenstände nur in stärker sondern so etwas wie der Mechanische Mann oder die Hydra aus Titan Quest.

Scurlock

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #238 am: 14. Juni 2012, 14:54:37 »
Halt, zwischen "on-the-fly" und "gar nicht" ist genug Luft. Ich kann verstehen und nachvollziehen, wenn einem das "on the fly" nicht gefällt. Ich persönlich bin da neutral, finde es weder super, noch schlecht. Allerdings wäre "gar nicht" für mich und ich schätze viele Andere, ein Grund das Spiel gar nicht erst anzufassen. Wenn man nach einmal Durchspielen von normal, also etwa 8 Stunden nochmal von vorne beginnen muss geht das in Ordnung, das ist halbwegs akzeptabel. Aber sich durch normal, nightmare und hell kämpfen und nach 30 Stunden merken, dass man kein Brot hat auf inferno wäre dem Spass abträglich. Es müsste ein System geben, wo man den Charakter mit einem Teil des investierten Aufwandes zumindest teilweise neu ausrichten kann. Es soll also weder gratis, noch schnell, noch allumfassend sein aber eine bessere Alternative als nochmals alles von Vorne zu machen um vielleicht nur einen oder zwei Talente neu auszuwählen.
Naja, das ist doch die Frage, welchen Spielspaß man aus einem derartigen Spiel zieht. Natürlich gibt es Spieler, die einzig und allein auf das Endspiel aus sind und denen es in erster Linie auf Effizienz ankommt. Für diese Art Spieler ist es letztlich dann auch völlig egal, ob es überhaupt ein Skillsystem gibt. Dann gibt es eben auf der anderen Seite Spieler wie mich, die ihren Spaß aus der Charakterbastelei und dem Mikromanagement ziehen, ohne dabei das große Finale im Infernolevel im Blick zu haben.
Blizzard hat versucht oder zumindest wollten sie den Anschein erwecken, dass sie versucht haben,  alle Spielertypen gleichfalls zu bedienen. Aber das ist eben nicht der Fall. Sie haben in erster Linie die breite Masse im Auge, was natürlich aus unternehmerischer Sicht sinnvoll erscheinen mag. Aber mit der Ausrichtung auf Casualplay und ihrem angeblichen Selbstanspruch, auch Hardcoregamer bedienen zu wollen, versuchen sie sich wie eben schon zuletzt auch bei WoW an Deinem Spagat, der am Ende nicht wirklich gelingen kann. Sie nennen es vielleicht modernes Spieldesign, ich würde es "Weder Fisch noch Fleisch" nennen. Und das Argument, dem Spieler unnötige Spielzeit mit dem falschen Skillpaket zu ersparen und ihm lieber ein durchgängig spannendes Gameplay zu ermöglichen, halte ich vor dem Umstand, dass der Spieler gezwungen wird, immer wieder den Babylevel spielen zu müssen, für reine Augenwischerei und Marketinggeblubber. Im Gegensatz zu der Klitsche, die die Neuauflage von Jagged Alliance verbrochen hat, ist Blizzard aber groß und professionell genug, diesen Umstand hinter einer blitzblankpolierten Präsentation zu verbergen.
Interessant wird es sein, wenn in den nächsten Monaten tatsächlich Spiele auf den Markt kommen, die sich eher den spielerischen Tugenden vergangener Jahre (Rundenkämpfe, Mikromanagement, klassisches Skillen) verschrieben haben. Dabei ist dann zu prüfen, ob Spiele wie das XCOM-Remake, Torchlight II oder auch einige der namhafteren Kickstarterprojekte diesen Ansprüchen gerecht werden und vor allem wie sie von der Spielergemeinde angenommen werden.
  
« Letzte Änderung: 14. Juni 2012, 15:01:16 von Scurlock »
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Scurlock

  • Mitglied
Diablo 3 - Offenes Betawochenende
« Antwort #239 am: 14. Juni 2012, 15:09:09 »
Gibt es eigentlich in Diablo spezielle Monster oder Sachen die nur für die Schwierigkeitstufe gemacht worden sind. Dabei meine ich nicht die selben Monster/Gegenstände nur in stärker sondern so etwas wie der Mechanische Mann oder die Hydra aus Titan Quest.
Meines Wissens nach nicht.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

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