Ich trauere Talentbäumen und Attributspunkten nicht hinterher. Das Problem das ich mit der Umgestaltung der Charakterentwicklung (von Diablo 2 -> 3) hatte war eher die Idee das man sich zu keiner Zeit hat festlegen müssen. Wenn man als Wizard mit Feuerball auf ein Problem wie Gegner mit Feuerresistenz trifft muss man nicht groß überlegen was zu tun ist; man öffnet das Skillmenü, wechselt die Rune in seinem Hauptskill und macht aus dem Feuerball fix einen Zauber mit anderem Elementarschaden. Und das auch im Kampf. Man muss keinen (ausgewogenen) Charakter mehr planen, der mit jeder Situation zurechtkommt, sondern kann sich beispielsweise komplett auf Arealschaden spezialisieren bis man zum Boss kommt. Da werden dann schnell ein paar Zauber vertauscht und man wird zum single target Spezialisten. Man muss so nicht spielen, niemand zwingt einen ständig seine Zauber der Situation anzupassen, aber da man es kann wird man wahrscheinlich durch ein schwierigeres Spiel "bestraft" wenn man es nicht tut.
Abgesehen davon das ich es für wenig unterhaltsam erachte ständig mitten im Dungeon meine Zauber durchzuwechseln raubt es dem Charakter natürlich viel Identität. Er ist kein Feuermagier oder Arkanmagier mehr. Er ist Wizard. Spiel ihn 60 Level lang und du hast Wizard auch. Du hast andere Ausrüstung als ich, aber du hast Wizard. Das ist fad. Und das war der Hauptgrund dafür das für eine lange Zeit nicht wirklich scharf war auf Diablo 3.
Es gab eine Menge Möglichkeiten dieses "on the fly" anpassen des Spielstils einzuschränken, und laut eigenen Aussagen hat Blizzard einige getestet und wieder verworfen da sie aus verschiedensten Gründen den Spielfluss gestört haben sollen. Die Lösung, wenn man so will, die hängengeblieben ist ist nun der Nephalem Valor Buff. (
Hier die Ankündigung in englisch aus den öffentlichen Foren). Und mir gefällt die Idee ziemlich gut. Man kann sich zwar immernoch anpassen wenn man möchte oder wenn man irgendwo hängenbleibt, aber man tut dies nicht mehr umsonst, sondern opfert Gold und Gegenstände. Details sind noch unbekannt, also bleibt die Möglichkeit das bei der Implementierung dieser Idee etwas schief läuft, aber die Aussage dahinter gefällt mir - Blizzard will nicht das man sich ständig umspezialisiert. Selbst wenn der Buff als Anregung zum Start zu schwach ausfallen sollte kann Blizzard ihn immernoch anpassen, die Intention zählt.
So, und zur Beta an sich, ich habe inzwischen alles bis Level 13 gespielt und freue mich mehr auf den 15. Mai als zuvor. Die Klassen die ich vor der Beta zuerst spielen wollte sind interessanterweise auch die die mir in der Beta am meisten Spaß gemacht haben, aber selbst die beiden Klassen die mich bisher wenig begeistern konnten (der Mönch und Dämonenjäger) waren interessant genug das ich Lust hatte sie zu spielen. Das anders als befürchtet kein faules Ei bei den Klassen dabei ist freut mich, sollte die Langlebigkeit deutlich erhören.