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Autor Thema: Veganismus, Ernährung, Pelz, Schmerz- und Ich-Empfinden, Respekt, Rücksicht, Pferde und Gummibärchen  (Gelesen 33975 mal)

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Kree

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Die Mensch - Tier Sache erinnert mich irgendwie an Faust ^^

masse

  • Mitglied
Mich juckt es wieder etwas in den Fingern. Mich würde eigentlich von den Veganern schon noch etwas interessieren und ich kann mich trotz einer gewissen Bedenkzeit mit diesen Fragen nicht zurückhalten (aber wer hat schon gesagt, dass ich vernünftig bin? ;) ):

Halten sie die veganische Ernährung eigentlich für die bessere Lebensweise? Ist aus der Sicht von anderen, die veganische Ernährung ein Zeichen einer hohen Entwicklungsstufe in der Natur?

Ich weiß nicht genau, ob die Fragen jetzt so gut formuliert sind. Ich kann es nur hoffen.

Ich kann zwar nicht für andere Veganer reden, aber von der Logik her: Wenn man die vegane Lebensweise nicht besser findet, dann wird man sich wohl kaum dazu entscheiden vegan zu leben.

Wie das mit der Entwicklungsstufe in der Natur aussieht, ist es eine ganz schön merkwürdige Frage. Aber für die anderen kann ich da auch nicht reden. Ich habe mal geschrieben, dass man sie ja als nächsten Schritt in der kulturellen Entwicklung unserer Gesellschaft sehen könnte. (Wird wahrscheinlich nicht dazu kommen, aber theoretisch.) Aber ob es allein aus der Tatsache, dass es der nächste Schritt wäre, eine höhere Entwicklungsstufe ist, ist ganz schön merkwürdig. Aber hängt irgendwie sehr von der (subjektiven) Einstellung zu gut und schlecht ab. Wer Tiere quälen toll findet, wird Veganer wohl nicht als besser ansehen. (An den Haaren herbeigezogenes Beispiel.)

Tempus:
Zitat
Du kannst Leuten ihr Recht auf Dummheit nicht nehmen und wenn du es versuchst wirst du als nervend abgestempelt.
Ja, ich kann ihnen ihr Recht auf Dummheit nicht wegnehmen. Klappt nunmal nicht.
Anderes Thema: Wie ist deine Meinung zur Schulpflicht?

Evolution:
So, ich habe gesagt, dass Tierrechte genauso wie Menschenrechte ja eine Errungenschaft der kulturellen Evolution werden könnten.
Worauf erwidert wurde, dass meine Formulierung impliziere, dass vegan leben eine höhere Entwicklungsstufe der Evolution sei. Und dass ich mich damit automatisch auf eine höhere moralische Stufe stellen würde? (Habe bei diesem Diskussionspunkt ein wenig den Überblick verloren.)
Meine Frage an dich, Tempus, war dann, ob ich nach dieser Logik zufolge, wenn ich überzeugter Kommunist wäre und den Kommunismus als nächsten kulturell-evolutionären Schritt in unserer Gesellschaft sehe, mich auch auf einer höheren Entwicklungsstufe sehen müsste und mich damit auch moralisch auf eine höhere Stufe stellen würde?
Wenn ja, dann wiederhole ich nochmal meine Frage und bitte, um eine ausführlichere Antwort wie "Evolution".
Zitat
Wenn ich tue, was ich für richtig halte, impliziert das also automatisch, dass ich mich moralisch auf eine höhere Stufe stelle?

Deklarationspflicht:
Was drin ist muss draufstehen bei verpackten Lebensmitteln. Nur bei unverpacktem eben nicht. (Bäcker, Obst, Gemüse) Und was später nicht mehr drin ist muss nicht drinstehen. (Gelatine/Fischblase beim klären von Säften/Weinen, Lab beim Käse, bla...)
Aber was drin ist MUSS draufstehen. o.o Nur bei unverpackten, wo eh nichts draufsteht, steht nichts dabei. Oder gebt mir mal eine Quelle, die mir das Gegenteil bewesit. Ich bin zu doof, um was zu finden. Wäre echt nett.

PS: Oder meint ihr, dass nicht genau draufsteht, woher der Inhaltsstoff kommt? (Ob tierische oder pflanzliche Fettsäure, etc.)

Zu Archo:
Die Neugierde, war doch zu groß. Ich habe nach diesem Satz:
Zitat
@masse: Du (ihr) betreibst situationsbedingte Ethik nach dem Verzichtsmodell. Ist für mich O.K. - aber schenk`dir dann bitte auch deinen höheren moralischen Anspruch.
Hatte ich erstmal aufgehört zu lesen. Zum Erdöl hab ich genug gesagt.

Nur du musst mal von dieser Schiene runter kommen, dass das "moralisch besser" ist, als Tiere zu essen. Das ist deine Meinung. Tiere quälen ist verwerflich. Tiere sinnlos töten ist verwerflich. Tiere zum menschlichen Verzehr töten ist aber nicht verwerflich.
1.) Ja, es ist meine Meinung. Und der dick markierte Teil ist deine Meinung, nicht allgemeingültig. Menschen töten ist auch nicht per se verwerflich. Es ist nach meinen Wertevorstellungen genauso wie deinen (-nehme ich einfach mal an-) verwerflich, aber das es verwerflich ist, ist nicht allgemeingültig.
2.) Bin ich nicht der Meinung, dass es moralisch besser ist. Ich finde für mich, dass eine weniger Leid produzierende Lebensweise besser ist, aber ich finde andere Wertevorstellungen nicht an sich besser oder schlechter.
Nur sind mir in manchen Situationen meine eigenen Wertevorstellungen wichtiger als die Freiheiten der anderen. Wenn jemand der Meinung ist, dass Menschen töten nicht verwerflich ist und jemanden umbringen will, hätte ich kein schlechtes Gewissen, ihn zu hindern. (Ich hätte wahrscheinlich nur großen Schiss, aber das spielt ja keine Rolle.)
Aber danke für die Frage. Das ist so ein Punkt, wo ich mir selbst noch ziemlich unsicher bin. Oder war, weiß nicht genau. Geht mir das Leben der Tiere vor, oder das respektieren anderer Wertevorstellungen. Möchte ich ein Fleischverbot oder möchte ich, dass die Menschen freiwillig aufhören? (Zweiteres will ich natürlich, aber ob ich ersteres will, ist noch ein wenig fraglich. Im Augenblick tendiere ich gerade für ein starkes ja.)

[Edit-Anmerkung: Das hier ist nur kleine To-Do-List für mich. Archo ist schonmal im nächsten Beitrag abgehakt. :D ]

Zu Archo kommt noch was. Zu Sol vielleicht auch.

Und ich muss noch nach Genen googeln, wenn mir das niemand erklären möchte.

Zu Beinderten habe ich noch gar nichts geschrieben, aber das wurde ja glaube ich gesplittet.

Der Mensch ist ein Tier. Tiere essen auch andere Tiere. Tiere essen ist ok.
Der Mensch steht über den Tieren, weil er [irgendwas einsetzen]. Weil er darüber steht, ist Tiere essen ok.
Der Mensch steht über den Tieren, weil er [irgendwas einsetzen, normalerweise mit Moral und freien Entscheidungen]. Deshalb, trägt er Verantwortung, bla und es gibt moralische Ansprüche, kein Leid und sonst was.

Bah, der Mensch muss gar nichts. Aber Tiere können leiden, das ist für mich so ein Argument. (Ich finde leiden und leiden lassen doof)
Aber was hat die Tier-Mensch-Geschichte mit Faust zu tun? (An Kree)
« Letzte Änderung: 01. Mai 2012, 23:45:57 von masse »
"Logik ist schwer ueberschaetzt. Ich sag 1+1+1+1+1 = 6
- Das ist doch falsch! - Ich weiss, aber es reimt sich!
Reime sind Freundlich, Logik ist feindlich!" - Kaeptn Peng

Archoangel

  • Mitglied
Wenn es Mephisto gelingen würde den Menschen zum Tier zu machen, hätte er die Schöpfung wiederlegt. Deshalb versucht er das bei Faust. In Kürze gesagt.
« Letzte Änderung: 01. Mai 2012, 23:29:14 von Archoangel »
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

masse

  • Mitglied
Insofern ist mir klar, dass Lebewesen leiden, damit ich mich gut und satt fühle. Und es ist mir gelinde gesagt scheißegal. Das ist der Kreislauf des Lebens. Diese Tiere leben um mich satt und glücklich zu machn. Das ist ihr alleiniger Lebenssinn und Lebenszweck, ihre Bestimmung, ihr Schicksal, ihre Vorsehung. Wäre es nicht so würden sie nicht exestieren. Würden in D die Leute kein Fleisch mehr essen gäbe es ein großes Artensterben - oder glaubst du ernsthaft die Millionen Hühner, Schweine, Rinder etc. würden dann ein glückliches Leben fristen und sich munter vermehren? Nö - sie würden wahrscheinlich qualvoll verrecken, weil keiner nutzlos die Kosten übernehmen wollte sie zu ernähren. Nicht für zig-Millionen Tiere. Oder sie würden alle "human" eingeschläfert werden - nur dableiben würden sie gewiss nicht. Und da es im veganen Utopia ja auch keinen Zirkus, keinen Zoo und keinen Streichelzoo gibt, die Viecher auf einem Bauernhof keinen Nutzen mehr erfüllen, gäbe es sie alle binnen kürzester Zeit nicht mehr.

Was ist also besser? Ein Jahr leben um gegessen zu werden, oder gar nicht erst exestieren? Sehr philosophische Frage ...

Auch das sollten sich Veggies mal überleben, aber mit dem konsequenten Nachdenken über ihre Forderungen haben es die Jungs und Mädels ja nicht so ...
Der erste Teil gruselt mich irgendwie. Meinst du, dass Gott sie nur für uns geschaffen hat? Damit wir sie essen, damit wir Eier haben, sonst was? Oder woher nimmst du die Begründung, dass sie nur für uns exestieren? Wenn sie Teil von Gottes Schöpfung sind, sollten wir nicht irgendwie ... rücksichtsvoller mit ihnen umgehen?

Der zweite Teil ist doch völlig bescheuert. Wir bräuchten weniger Ackerfläche, wenn wir die verwildern lassen, Wälder pflanzen, was auch immer, haben wir lauter Tiere, die da frei leben können. Wenn ich einen Menschen "züchte" und ihn eingesperrt lasse und quäle, habe ich dann auch etwas gutes getan? Ist es nicht besser, als hätte der Mensch nie existiert?
Und die Option lautet nicht: Die Tiere essen (Fleisch essen) oder sie krepieren lassen (vegan leben), sondern: Die Tiere töten, essen, weitere Tiere züchten, töten und essen, weitere Tiere töten, züchten und essen, weitere Tiere züchten, töten und essen, weitere Tiere züchten, töten und essen ODER die jetzigen Tiere krepieren lassen, die produzierten Steaks und co. nicht kaufen, damit danach keine weiteren Tiere gezüchtet und getötet werden.

Zu Jägern habe ich noch gar nichts gesagt. Bisher ging es darum, dass ich es kacke finde, wenn Tiere für uns getötet werden. Beim Jäger gehts um den Wald, damit da nicht alles den Bach runter geht. Ich hab auch nie ein "Jäger sind Mörder" gebrüllt.
Zitat
Deshalb bitte: erst denken, dann posten.
Deshalb gebe ich dir jetzt den Rat, mir Vorwürfe zu meinem Verhalten zu machen. Und nicht mir Vorwürfe zum Verhalten deines imaginären Veganerfeindbildes zu machen.

Zitat
Kein Mörder sein ist moralisch besser als ein Mörder zu sein.
Ich bin aber Mörder. (Anmerkung für's BKA: Nicht falsch interpretieren.) Ich habe bis vor zweieinhalb Jahren auch noch Fleisch gegessen.
Und hätte ich seit meiner Geburts vegan gelebt, dann nicht aus einer bewussten Entscheidung heraus, sondern weil ich so erzogen worden wäre. Ohne bewusste Entscheidung, gibts auch kein moralisch besser/schlechter.
Und ich unterstelle den Menschen auch nicht, dass sie aus Böswilligkeit Tiere töten. (Tierquälersadisten schon, aber um die geht es ja nicht. Da kenne ich ja keinen.)
Frage noch an dich: Hälst du dich einem Mörder (- Opfer war Mensch -) gegenüber für moralisch überlegen?
Und "missionieren" tue ich nicht, weil ich mich für überlegen halte, sondern weil ich nicht so viele Tiere krepieren und leiden sehen möchte.

Zu Faust: Danke für die Info.

Edit: Was sollte ich denn bei "Swin" ergoogeln? Bin zu doof.
« Letzte Änderung: 01. Mai 2012, 23:40:50 von masse »
"Logik ist schwer ueberschaetzt. Ich sag 1+1+1+1+1 = 6
- Das ist doch falsch! - Ich weiss, aber es reimt sich!
Reime sind Freundlich, Logik ist feindlich!" - Kaeptn Peng

Nightmoon

  • Mitglied
    • Schicksalsstreiter
Diese Tier-Mensch-Grenze ist und wird immer ein von Menschen geschaffenes Konstrukt sein. Tatsächlich ist bereits unser Verständniss von biologischen Individuen ein solches Konstrukt. Wann gehört ein Embrio noch zur Mutter, wann ist er ein Individuum? Was ist mit siamesischen Zwillingen? Letztendlich ist das Leben selbst ein einziger Organismus der von Licht, Wasser, Mineralien und sich selbst lebt und sich weiterentwickelt. Wenn man es so betrachtet, dann ist der Vegetarismus eher abzulehnen, jedoch wird auch klar, dass man dem Leben dennoch mehr Respekt zollen sollte, als dies derzeit getan wird. Wenn wenigstens dieser Respekt wieder allgemein hergestellt werden würde, würde das die Beziehung des Menschen zu allen anderen Lebewesen wieder verbessern.

Mersharr

  • Mitglied
Du möchtest darauf hinaus, dass es dir überhaupt nicht schwer fallen würde, dein Leben so umzustellen, dass du anderen Lebewesen einiges an Leid ersparen würdest, aber es trotzdem nicht tust.

Möök. Falsch. "Lebewesen"? Nein - ich möchte nicht Lichtfasten betreiben. Nur dann würde ich anderen Lebewesen kein Leid zufügen. Für dich leiden eben Pflanzen. Für mich Pflanzen und Tiere. Und wenn morgen die Wissenschaftler nachweisen, dass wir Luftwesen einatmen und durch unseren Atemprozess vernichten, dann leidet eben noch einer mehr - und es geht mir am Arsch vorbei.

Ich möchte mich zuerst für einen Tippfehler entschuldigen, der Satz sollte auf ein Fragezeichen enden.
Der Rest deines Posts wurde schon ausreichend kommentiert: Davon abgesehen gibst du meiner Aussage offensichtlich recht.


Deklarationspflicht:
Was drin ist muss draufstehen bei verpackten Lebensmitteln. Nur bei unverpacktem eben nicht. (Bäcker, Obst, Gemüse) Und was später nicht mehr drin ist muss nicht drinstehen. (Gelatine/Fischblase beim klären von Säften/Weinen, Lab beim Käse, bla...)
Aber was drin ist MUSS draufstehen. o.o Nur bei unverpackten, wo eh nichts draufsteht, steht nichts dabei. Oder gebt mir mal eine Quelle, die mir das Gegenteil bewesit. Ich bin zu doof, um was zu finden. Wäre echt nett.
Bevor Tempus dir jetzt darlegt, wie unglaublich dumm du denn seist, erkläre ich es dir ordentlich:
Inhaltsstoffe müssen nur angegeben werden, wenn ihr Anteil im Produkt einen vom Inhaltsstoff abhängigen Prozentsatz überschreitet. Weiterhin müssen auch nicht alle Inhaltsstoffe angegeben werden. Schau dir mal eine Packung Käse an (ggf. im Supermarkt, du musst sie ja nicht kaufen) ob du irgendwo "Zutaten: Milch" findest.
« Letzte Änderung: 02. Mai 2012, 09:22:34 von Mersharr »

Zechi

  • Globaler Moderator
Bevor Tempus dir jetzt darlegt, wie unglaublich dumm du denn seist, erkläre ich es dir ordentlich:
Inhaltsstoffe müssen nur angegeben werden, wenn ihr Anteil im Produkt einen vom Inhaltsstoff abhängigen Prozentsatz überschreitet. Weiterhin müssen auch nicht alle Inhaltsstoffe angegeben werden. Schau dir mal eine Packung Käse an (ggf. im Supermarkt, du musst sie ja nicht kaufen) ob du irgendwo "Zutaten: Milch" findest.

Das war jetzt aber ein Eigentor. Erstens, heißt es nicht Inhaltsstoffe, sondern Zutaten, die deswegen auch im Zutatenverzeichnis stehen. Zweitens, es gibt keinen Prozentsatz bei denen Zutaten nicht angegeben werden müssen. Vielmehr werden im Zutatenverzeichnis alle Zutaten in absteigender Gewichtsreihenfolge angegeben. Zutaten mit einem Anteil von 2% oder weniger können am Ende des Zutatenverzeichnisses in beliebiger Reihenfolge angegeben werden. Drittens, Käse ist ein ganz schlechtes Beispiel, weil für Käse die Sonderregelungen der Käseverordnung greifen. Der Normalfall ist, dass im Zutatenverzeichnis alle "Zutaten" anzugeben sind. Es gibt aber bestimmte Substanzen, die nicht als Zutaten im rechtlichen Sinne gelten und daher nicht anzugeben sind. Alles was aber als "Zutat" gilt, ist im Zutatenverzeichnis anzugeben (es gibt da natürlich noch die eine oder andere Ausnahmeregelung).

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Zu Jägern habe ich noch gar nichts gesagt. Bisher ging es darum, dass ich es kacke finde, wenn Tiere für uns getötet werden. Beim Jäger gehts um den Wald, damit da nicht alles den Bach runter geht. Ich hab auch nie ein "Jäger sind Mörder" gebrüllt.
Hat ja auch keiner behauptet.

Wir versuchen nur, dir klar zu machen, dass du leider manchmal wie ein Milchmädchen rechnest und dir der Tragweite deiner Forderung überhaupt nicht bewusst bist. Was du forderst (Fleischverzicht oder gar -verbot von allen!) ist eine Star Trek Utopie (soweit ich weiß leben die alle vegan, das Fleisch ist synthetisch aus Pflanzen hergestellt).

Der Mensch kann sich nicht so einfach aus der Nahrungskette heraus nehmen.
Was soll denn der Jäger mit dem geschossenen Kaninchen machen? Liegen lassen für Aasfresser? Oder darf dann doch plötzlich das Fleisch gegessen machen, denn es dient ja dem höheren Wohl des Waldes? Ein bisschen inkonsequent und nicht zu Ende gedacht, finde ich.

Was soll außerdem mit den vielen Millionen Nutztieren geschehen, deren Art im Laufe von Jahrtausenden domestiziert wurde? Auswildern? Holla, den Eingriff ins Ökosystem möchte ich nicht miterleben. Bleibt eigentlich nur eine Alternative: alles ausrotten, was schon seit Jahrtausenden nicht mehr wild lebt, also Hühner, Hausschweine, Hausrinder...

Du denkst meiner Meinung nach zu kurz. Ist echt nicht böse gemeint. Ich finde es gut, gegen die unmenschliche Massentierhaltung zu protestieren und dagegen was zu tun, bzw. dafür, dass Tiere vernünftig gehalten werden. Tierhaltung und Fleischkonsum komplett zu verbieten ist eine zu radikale Forderung, die sich nicht verwirklichen lässt.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Glaubt Zechi, der hat Ahnung vom Lebensmittelrecht  :wink:
Es gibt aber bestimmte Substanzen, die nicht als Zutaten im rechtlichen Sinne gelten und daher nicht anzugeben sind. Alles was aber als "Zutat" gilt, ist im Zutatenverzeichnis anzugeben (es gibt da natürlich noch die eine oder andere Ausnahmeregelung).
Kannst du eigentlich einen Tipp geben, wo man nachlesen kann, was da drunter fällt und was nicht? Das interessiert mich schon länger, ich bin bloß noch sie so ernsthaft zum nachforschen gekommen, aber wo wir gerade dabei sind.

Mal eben in drei Sätzen zusammenfassen wird wohl kaum funktionieren (wie eigentlich bei allem, in dem die EU ihre Finger drinnen hat).
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Mersharr

  • Mitglied
Es gibt aber bestimmte Substanzen, die nicht als Zutaten im rechtlichen Sinne gelten und daher nicht anzugeben sind.
Deswegen sprach ich von Inhaltsstoffen.
Aber ja, ich habe mich nicht umfangreich informiert.

Zechi

  • Globaler Moderator
Glaubt Zechi, der hat Ahnung vom Lebensmittelrecht  :wink:
Es gibt aber bestimmte Substanzen, die nicht als Zutaten im rechtlichen Sinne gelten und daher nicht anzugeben sind. Alles was aber als "Zutat" gilt, ist im Zutatenverzeichnis anzugeben (es gibt da natürlich noch die eine oder andere Ausnahmeregelung).
Kannst du eigentlich einen Tipp geben, wo man nachlesen kann, was da drunter fällt und was nicht? Das interessiert mich schon länger, ich bin bloß noch sie so ernsthaft zum nachforschen gekommen, aber wo wir gerade dabei sind.

Mal eben in drei Sätzen zusammenfassen wird wohl kaum funktionieren (wie eigentlich bei allem, in dem die EU ihre Finger drinnen hat).

Lässt sich nicht wirklich in drei Sätzen zusammenfassen, zumal es eben viele Sonderregeln für bestimmte Lebensmittelkategorien gibt (z.B. eben Käse, bestimmte alkoholische Getränke und viele mehr), aber im Kern gilt folgendes:
Zitat von: §5 LMKV
(2) Als Zutaten gelten nicht:
1.Bestandteile einer Zutat, die während der Herstellung vorübergehend entfernt und dem Lebensmittel wieder hinzugefügt werden, ohne dass sie mengenmäßig ihren ursprünglichen Anteil überschreiten,
2.Stoffe der Anlage 2 der Zusatzstoff-Verkehrsverordnung, Aromen, Enzyme nach Maßgabe des Artikels 6 Absatz 4 Buchstabe c Doppelbuchstabe ii der Richtlinie 2000/13/EG in der jeweils geltenden Fassung und Mikroorganismenkulturen, die in einer oder mehreren Zutaten eines Lebensmittels enthalten waren, sofern sie im Enderzeugnis keine technologische Wirkung ausüben,
3.Stoffe im Sinne des § 2 Abs. 3 Satz 3 Nr. 1 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches,
4.Lösungsmittel und Trägerstoffe für Stoffe der Anlage 2 der Zusatzstoff-Verkehrsverordnung, Aromen, Enzyme nach Maßgabe des Artikels 6 Absatz 4 Buchstabe c Dreifachbuchstabe iii der Richtlinie 2000/13/EG in der jeweils geltenden Fassung und Mikroorganismenkulturen, sofern sie in nicht mehr als technologisch erforderlichen Mengen verwendet werden,
5.Extraktionslösungsmittel,
6.Stoffe, die auf dieselbe Weise und zu demselben Zweck wie Stoffe im Sinne des § 2 Abs. 3 Satz 3 Nr. 1 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches verwendet werden und - auch in veränderter Form - im Enderzeugnis vorhanden sind.
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Tempus Fugit

  • Mitglied
Anderes Thema: Wie ist deine Meinung zur Schulpflicht?
Befürworte ich.

Zitat
So, ich habe gesagt, dass Tierrechte genauso wie Menschenrechte ja eine Errungenschaft der kulturellen Evolution werden könnten.
Wenn wir uns erstmal darauf einigen, dass kulturelle Evolution mit Evolution rein gar nichts zu tun hat, dann können wir darüber reden. Dieser Begriff scheint geprägt worden zu sein, damit man entsprechend soziale Eingriffe in den Genpool erklären kann und ist ein rein menschliches Konstrukt.

Zitat
Meine Frage an dich, Tempus, war dann, ob ich nach dieser Logik zufolge, wenn ich überzeugter Kommunist wäre und den Kommunismus als nächsten kulturell-evolutionären Schritt in unserer Gesellschaft sehe, mich auch auf einer höheren Entwicklungsstufe sehen müsste und mich damit auch moralisch auf eine höhere Stufe stellen würde?
Du wärst dann immer noch ein Idiot, weil du nicht verstanden hast, dass selbst die kulturelle Evolution mit Staatsformen rein gar nichts zu tun hat. Aber wenn ich das mal so hinnehmen würde, dann wärst du ein überzeugter Idiot, der sich moralsich besser fühlt ohne es zu sein.

Deklarationspflicht - da entsteht ja gerade eine Diskussion, sogar mit Fakten. Du willst wirklich nicht wissen, was du issst und wie das produziert wird.

Zitat
1.) Ja, es ist meine Meinung. Und der dick markierte Teil ist deine Meinung, nicht allgemeingültig. Menschen töten ist auch nicht per se verwerflich. Es ist nach meinen Wertevorstellungen genauso wie deinen (-nehme ich einfach mal an-) verwerflich, aber das es verwerflich ist, ist nicht allgemeingültig.
In diesem Land ist Menschen töten immer verwerflich. Länder die das anders sehen gibt es genug.

Zitat
Nur sind mir in manchen Situationen meine eigenen Wertevorstellungen wichtiger als die Freiheiten der anderen.
Ich glaube das ist die Quintessenz dessen, was Archo dir mit mangelnder Reife zugeschrieben hat.

Xiam, das ist ein echt langes und schwieriges Thema mit dem Lebensmittelrecht. Ich hab mich in der Uni ziemlich intensiv damit beschäftigt und hatte hinterher das Gefühl, das Thema gerade mal berührt zu haben. Ich kann mal schauen ob ich den ganzen Kram noch finde, ich glaub es aber nicht. Ich hab irgendwann Wissen gegen unbeschwertes Essen eingetauscht und das Thema verbannt. Was da gemacht wird find ich kriminell.
Übermensch, weil Rollenspieler

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Danke Zechi. Ich merke nur gerade, dass das einem ganz Ahnungslosen nicht so viel weiter hilft.  :-\

Ich hab irgendwann Wissen gegen unbeschwertes Essen eingetauscht und das Thema verbannt.
Vielleicht ist das ein vernünftiger Umgang damit. Wenn ich nur nicht so neugierig wäre.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Nightmoon

  • Mitglied
    • Schicksalsstreiter
Oh, (die meisten) Jäger sind zwar die selbsternannte Gesundheitspolizei, aber das ist natürlich Unsinn. Dass es keine Wölfe, Luchse und Bären mehr bei uns gibt liegt z.B. daran dass Jäger keine entsprechende Konkurrenz dulden. Auch als Bruno damals über die Alpen kam war es die Jägerlobby, die aus ihm den "Problembären" gemacht hat, und unse Nachbarländer schüttelten nur mit dem Kopf als wir unseren einzigen und ersten Bären gekillt haben. Und Jäger schießen für gewöhnlich lieber die großen Hirsche mit dem dicken Geweih ab. Keine kranken und Schwachen... macht sich nicht überm Kamin. Förster sind nochmal was anderes, wobei es inzwischen viel Privatwald gibt (bei uns nur) und die Förster nur noch passive Vermittler sind.

Tempus Fugit

  • Mitglied
Oh, (die meisten) Jäger sind zwar die selbsternannte Gesundheitspolizei, aber das ist natürlich Unsinn. Dass es keine Wölfe, Luchse und Bären mehr bei uns gibt liegt z.B. daran dass Jäger keine entsprechende Konkurrenz dulden. Auch als Bruno damals über die Alpen kam war es die Jägerlobby, die aus ihm den "Problembären" gemacht hat, und unse Nachbarländer schüttelten nur mit dem Kopf als wir unseren einzigen und ersten Bären gekillt haben. Und Jäger schießen für gewöhnlich lieber die großen Hirsche mit dem dicken Geweih ab. Keine kranken und Schwachen... macht sich nicht überm Kamin. Förster sind nochmal was anderes, wobei es inzwischen viel Privatwald gibt (bei uns nur) und die Förster nur noch passive Vermittler sind.
Captain Bullshit ist mal wieder aktiv, oder?
Mal ganz davon ab, dass es unheimlich dumm ist Jäger und Förster in einen Topf zu werfen selbst bei deiner Art der Differenzierung, geht es auch komplett an der Realität vorbei, was Jäger deiner Meinung nach machen dürfen. Hab selten sowas Uninformiertes gelesen.
Und ob Jäger Konkurrenz dulden oder nicht ist völlig unerheblich, diese genannten Tiere stehen unter Naturschutz. Kein Jäger wird sich mit einer solchen Erschiessung brüsten können, denn in fast allen Fällen war das dann sein letzter Schuß (Jagdschein und so).
Übermensch, weil Rollenspieler

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