Position:
System Maleziel
Maleziel
Gefängniskomplex
Omega Sektor
Waffenfabrik
Zeit: 2 339 784.M41
Ich beginne laut zu beten und alle umstehenden fallen mit ein. Bald halt das Gebet von den Wänden diesen verderbten Orts.
"Der Imperator ist unser führendes Licht.
Ein Leuchtfeuer der Hoffnung für die Menschheit in einer Galaxie der Dunkelheit.
So wie wir ihm dienen, so dient er uns.
Und beten wir zu ihm, sind seine Gedanken bei uns.
Und in der Dunkelheit, wenn Schatten drohen
Da ist der Imperator mit uns, im Geiste und in Wahrheit"
Die Welle der Dunkelheit nähert sich und ich lasse die wenigen verbliebenen Melterbomben und Laserminen zünden. Jede reißt Dutzende mit in den Tod. Promethiumfässer explodieren und sorgen für lebendige Fackeln. Dann lasse ich Granaten hageln. Die schrecklichen Schreie der sterbenden Ketzer sind liebliche Musik in meinen gepeinigten Ohren. So langsam macht sich darin ein stetiges Pfeifen breit, was ich nicht als gesundes Signal werte.
Der Imperator wird heute noch viele Ketzer richten und sie verdient in die tiefsten Tiefen der Hölle schicken. Dort wird ihnen nicht nur das Fleisch mit heißen Schrapnellen von den Knochen geschnitten werden wie hier. Aber wer sich vom Licht unseres lebendigen und einziges Gottes abwendet, verdient nun mal nichts Geringeres als die grausamsten Strafen, die es gibt. Aber der Feind hat eine eiserne Moral und die Dunkelheit überrollt uns. Ich eile nach unten und werfe die ersten Ketzer zurück, welche es tatsächlich bis in unsere Linien geschafft haben. Mit Rabenklaue in der Hand und dem Glauben an den Gottimperator im Herzen fühle ich mich wohl geborgen. Wie hatte ich nur je an seiner unendlichen Weisheit und Güte zweifeln können? Ich tue hier sein Werk und das ist gut so! Ketzer auf Ketzer stellt sich mir in den Weg, nur um von mir gerichtet zu werden. Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!
So geht es viele Minuten und ich bin da, wo der Kampf am dichtesten ist. Denn da ist der Platz eines großen Anführers, mitten in der Schlacht. Im Schmelztiegel der Gewalt. Momentan bin ich jenseits der Angst, denn es gibt hier nichts, was mich schrecken müsste. Wenn ich sterbe, so erleide ich das Schicksal des Märtyrers und werde von Imperator meinen gerechten Lohn empfangen. Wenn ich lebe, so verrichte ich sein heiliges Werk. Ich verbrauche zwei komplette Magazine für meine uralte Laserpistole und jedes ist gut für siebzig Schuss. Ich habe keine Ahnung, wie viele Ketzer ich mit Rabenklaue niederstrecke, aber ich bin wieder über und über mit frischem Blut der Unreinen besudelt. Schließlich schwindet auch diese Dunkelheit und das Schlachtfeld ist unser. Allerdings war der Preis sehr hoch.
Ich habe keine tausend einsatzfähige Mann mehr, also eine Verlustquote von über achtzig Prozent. Die meisten Überlebenden sind verwundet. Viele liegen noch im Sterben und ihre Schreie sind herzerweichend. Sanitäter habe ich keine, Verbandswerkzeug auch kaum. Lady Helmchen hat es schwer erwischt. Die Arme hat mehrere Lasergewehrtreffer in den Unterleib abbekommen. Noch ist die Navigatorin am Leben, aber sie ist schwer verwundet und wird erst mal nicht mehr weiter kämpfen können. Thronverdammt! Aber zum Glück lebt sie noch.
Nur noch sechs der schweren Maschinengewehre sind einsatzbereit, dafür gelingt es Fidilius nun endlich, die beiden Lasergeschütze zu mobilisieren und wieder mit Energie zu versorgen. Damit haben wir etwas in der Hand, um diese Ketzer aus ihrem Tempel zu holen, in dem sie sich gerade verschanzen. Von außen her macht das Gebäude wenig her. Die Fassade ist zum größten Teil unverziert, wahrscheinlich als letztes Stück der Tarnung. Es gibt nur wenige Fensteröffnungen. Eine große freie Treppe führt zu einem gewaltigen Eingangsportal aus Bronze. Es gibt zwei Nebeneingänge, die deutlich kleiner sind. Es könnte durchaus auch eine profane Manufaktur oder ähnliches säkulares Gebäude sein.
Die nächste Stunde bin ich damit beschäftigt, neue Kampfgruppen zusammenzustellen und ein paar Männer in die anderen Sektoren zu schicken, um eventuell neue Rekruten zu gewinnen. Zögerlich kommen ein paar Arbeitssklaven, welche die Leichen plündern. Ich versuche sie zum Bleiben zu bewegen und zum Kämpfen, aber diese hier haben keinen Mut. Die sind schon tot, ihre Seelen verdammt und ohne Willen, was daran zu ändern. Nun, momentan kann ich auch nichts daran ändern. Wir haben jetzt viel mehr Waffen als Männer. Jetzt sind die Überlebenden besser ausgerüstet als so mancher imperialer Soldat, da die letzte Welle eine recht gute Ausrüstung auch in Form von Armaplastrüstungen dabei hatte. Meine Streitmacht mag klein geworden sein, aber die Überlebenden sind nun sehr gut ausgerüstet und sind nun schlachtgestählt. Und die, die jetzt noch übrig sind, das sind die zähesten. Oder jene, die es verstanden haben, den Hintern immer schön aus der Schusslinie zu halten.
Bruder Obskurus tritt zu mir und verlangt, die erbeuteten Lebensmittel zu rationieren. Ich schau ihn an, als ob er den Verstand verloren hätte. Dieser Mann strapaziert meine Nerven bis zum Äußersten. Mit wenigen Worten mache ich ihm klar, dass eine Rationierung absoluter Quatsch ist. Entweder der Tempel ist in spätesten Achtundvierzig Stunden gefallen oder wir sind tot. Da gibt es nichts rationieren! Lebensmittel sind momentan die Geringsten meiner Sorgen.
"Ihr seid der Lord-Kapitän!" meint er eingeschnappt.
"Das bin ich wohl!", erwidere ich und mache mir ernsthaft Gedanken darüber, wie ich in Zukunft mit ihm verfahren soll. Ein Astropath ist eine wertvolle Ressource. Aber nur solange er seinen Platz kennt. Und den kennt dieser Sklave nicht, denn genau genommen ist er nichts anderes.
Gespielt am 29.12.2012
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler Rang 3
Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3
Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 3
Yuri Navigatorin Rang 2
EP: 600
Besiegte Gegner:
Viele tausend Kultisten
Beute:
Viele Handgranaten
Viele Waffen
2 Laserkanonen
Gedanke des Tages
Spoiler (Anzeigen)
Eine weitere Schlacht. Der Anfang war für meinen Charakter sehr bitter, da der Dämon ihn mit nur einer Attacke ins Negative beförderte. War natürlich sehr viel Pech jenseits aller mathematischen Wahrscheinlichkeit, trotzdem hat das sehr meine Laune getrübt. In dieser Sitzung haben wir sehr viele Kultisten getötet. Das Ganze lief natürlich recht abstrakt ab. Wir haben letztendlich unsere zur verfügbaren Mittel benutzt und hatten Erfolg damit. Trotz allem eine sehr spannende Sitzung mit großem Herzklopffaktor.