Position:
Findlingswelten
Frevelsystem
Orbit von Frevel
"Gryphon"
Strategium
Zeit: 2 774 785.M41
Etwas überraschend wurde ich zur "Gryphon" beordert. Die strategische Lage hat sich immer noch nicht geändert. Noch keine Nachrichten über Sichtungen der Chaosflotte. Wir fischen im Trüben und wissen nicht, sind wir Angler, Köder oder Fisch. Admiral Horn erwartet mich mit meinem Gefolge im Strategium in Anwesenheit seiner Schwester Victoria, der Lordkapitän des Leichten Kreuzers "Falke". Mir wird schon nach wenigen Worten klar, dass der Admiral irgendetwas von mir will, was nur ich liefern kann. Aber ich habe keine Ahnung, was das sein könnte.
In der Nähe vor Wandererhafen wurde vor hunderten von Jahren nicht nur das Portal zur Jericho Weite gefunden, sondern auch ein sehr kleines Tor, wo nur Personen durch kommen. Dieses Tor wurde durch den Schlund zu einer geheimen Forschungsstation der Imperialen Flotte geschafft, die sich auf Anmut befindet. Durch dieses Tor wurden im Laufe der Jahrzehnte Versuchspersonen geschickt, von denen nie einer zurückgekommen ist. Jedenfalls bis vor einem Jahr. Ein Abhumaner wurde auf einem menschenleeren imperialen Schiff bei Wandererhafen aufgebracht. Bei dem Abhumanen handelt es sich um einen Halbling. Er ist die erste und einzige Person, die nachweislich einen Transfer mit dem Tor überlebt hat. Und er behauptet, er wäre bei dem Tor bei Frevel herausgekommen. Wenn das stimmt, war der Halbling entweder verdammt lange unterwegs oder er war sehr lange auf Frevel. Wir erinnern, dass Anmut ja für Jahrzehnte durch einem Warpsturm abgeriegelt war.
Der Halbling ist der dritte auf meiner Liste und er befindet sich an Bord der "Gryphon". Und wie der Zufall es will, ist die einzige Person, mit dem der Halbling reden will, meine Wenigkeit. Ich stimme zu, wenn ich meine Waffen zu diesem Gespräch behalten darf.
"Wir brauchen den Probanden lebend, nur er kann uns die Informationen liefern, die wir brauchen!", schärft mir der Admiral ein. Ich stimme zähneknirschend dem zu, auch wenn ich nicht glaube, dass der Halbling wirklich etwas Brauchbares weiß. Ein gewisser Leutnant Berger bringt uns zu dem Halbling. Um in die Hochsicherheitszellen in der Tiefen des Schlachtkreuzers zu kommen, müssen wir durch das halbe Schiff und einem guten Dutzend Sicherheitsstationen vorbei, bis wir endlich den Kerker erreichen. Diesmal sind alle Schotte geschlossen und man zeigt uns keine exerzierenden Truppen der Flotte oder Armee. Theater spielt man ja schließlich nur vor ausreichendem Publikum.
Endlich passieren wir die letzte Sicherheitsstation und befinden uns in einem Raum mit drei Bannkreisen. Ein sanktionierter Psioniker bewacht den einsamen Gefangenen. In der Tat handelt es sich um einen Halbling in einer Flottenuniform. Wie lustig. Und wie in meiner Vision vorhergesehen. Statt einer Metapher hat mir diesbezüglich Lady Anagai tatsächlich seine reale Gestalt gezeigt. Die Kreatur ist am Boden mit beiden Beinen festgeklammert. Seine Arme hängen an Ketten, die mit den Wänden verbunden sind. Sein Mund ist geknebelt. Der Psioniker entriegelt den Knebel und der Halbling spricht mich an.
"Ah, der Held ist da. Nur noch drei von uns sind übrig. Das Finale steht unmittelbar bevor!", kreischt und lacht er wie ein Irrer. Fällt ihm wahrscheinlich auch nicht besonders schwer, da er mir ziemlich verrückt vorkommt. Meine fachliche und fundierte Diagnose: Total durchgeknallt! Es gibt einiges Hin und Her, was unser gemeinsames Schicksal betrifft. Ich versuche ihm dabei so viele verwertbare Daten wie möglich zu entlocken. Der Halbling behauptet, er wäre einst ein einfaches Besatzungsmitglied des Schiffes gewesen, welches als erster durch den Warpsturm in die Weite gekommen sei. Meines Wissens nach war es ein Freihändlerschiff, welches die bekannte Passage mit dem ach so passenden Namen Schlund gefunden hat. Nun gut, nach seiner Erzählung war er auch der einzige Überlebende der Crew und wäre von Lady Anagai befreit worden. Sie hätte ihm die Augen für das Wahre geöffnet. Auf die Frage, wie lange seine Liste gewesen sei, antwortet er nur: "Lang!"
Viele Jahrhunderte war er in der Weite unterwegs und hätte fast alle Geschenke eingesammelt, die er für die letzte Reise bräuchte. Das verwundert mich nun doch. Es gibt wohl mehr Schiffe wie die "Audacia", die in der Lage sein werden, die letzte Reise anzutreten. Ok, wenn er mich tötet, kriegt er vielleicht auch eventuell die "Audacia". Wobei die Frage ist, wer der dritte und damit letzte unbekannte Spieler in diesem Spiel von Lady Anagai ist. Dabei ist der Yu´vath nicht das Ziel, sondern der Weg zur Erleuchtung. Am Ende werden alle Fragen beantwortet werden. Ok, kapier ich nicht. Immer wenn ich denke, ich hätte alle Puzzleteile, stellt sich heraus, dass ich nur einen Ausschnitt des Puzzles zusammengefügt habe und es in Wahrheit viel größer ist. Letztendlich will ich keine Antworten, sondern nur den Halbling, den letzten Yu´vath und Lady Anagai töten. Ein offener Geist ist wie eine Festung ohne Tor. Ich hülle mich in einen Panzer aus Ignoranz. Das Warum ist vielleicht interessant, aber letztendlich will ich nur alle Probleme möglichst blutig töten. Und ich habe den gefesselten Halbling vor mir.
"Tja, Halbling, was wäre, wenn ich dich hier und jetzt einfach erschieße?", frage ich und positioniere mich leicht um. Der sanktionierte Psioniker macht deutlich, dass er das nicht zulassen wird.
"Versuchs doch, wirst schon sehen, was du davon hast!", meint der Abhumane nur hämisch. He, das ist mein Spruch! Da ich Profi bin und eigentlich auch hier noch was über dieses blöde Tor herausfinden soll, löchere ich den kleinen Scheißhaufen noch diesbezüglich. Irgendwie hat er es geschafft, sich absichtlich fangen und als Versuchsperson für einen Mission ohne Wiederkehr rekrutieren zu lassen. Der Weg durch das Portal hätte ihn viel gelehrt. Nicht wirklich verwertbar, aber mehr bekomme ich diesbezüglich nicht aus ihm heraus. Um ihn einfach zu töten, brauche ich das OK von Admiral Horn.
"Ich komme wieder, Abhumaner!", meine ich zum Abschied und sein irres Gelächter begleitet mich nach draußen. Leutnant Berger führt mich zurück. Wir steigen in einen Fahrstuhl ein und kurz vor dem Ziel erschüttert eine Explosion die "Gryphon"! Thronverdammt, was war das denn? Weitere Explosionen sind deutlich zu spüren und auch zu hören. Mal lauter und mal leiser. Dann hält die Kabine, irgendwas knirscht was sich gar nicht gut anhört und dann rauschen wir in die Tiefe.
"Thronverdammt!", meine ich dazu nur.
Gespielt am 12.07.2014
Spielleiter: Stefan
SC:
Flavion Conari Freihändler
Althea Puppila Meisterin der Leere
Solun Ares Magister Militaris
Bruder Obskurus Astropath
EP: 300
Besiegte Feinde:
1 Ex-Inquisitor
1 mutierter Haloartefakt Nutzer
ca. 5 Gehilfen
Beute:
Daten aus dem Forschungslabor
Gedanke des Tages
Spoiler (Anzeigen)Holla die Waldfee! Am Ende ging es ganz schön ab. Mir geht es wie Flavion, immer wenn ich denke, jetzt hab ich geschnallt, um was es geht, bringt unser SL einen neuen Twist, der alles Bekannte wieder in Frage stellt. Eine gute Sitzung mit viel Abwechslung. Entermanöver, Kämpfe und viele Storywendungen. Dazu noch ein paar neue Figuren. Ist eventuell Inquisitor Benikus der dritte Spieler von Lady Anagai?