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Autor Thema: Wie wichtig ist euch Würfeln?  (Gelesen 13771 mal)

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Vakkou

  • Mitglied
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« am: 08. Oktober 2012, 09:20:25 »
Hallo DnD-Gate,

ich hatte letztens ein Gespräch mit einem meiner Spieler gehabt, zum Thema wie wichtig ist es beim Pen and Paper zu würfeln.

Seine Meinung war bzw. ist es, das Würfeln ihn eher nur stört.

Eine Beispiel Szene, Spieler XY redet mit einem NPC und spricht recht überzeugende Argumente aus. Da aber der NPC leicht ungläubig ist, dem Spieler nicht vertraut, was diesen Sachverhalt angeht, so verlangt der SL einen Wurf. Spieler XY wirft mies und die Gesprächsszene ist vorbei.

Meine Meinung dazu ist, dass Würfeln eine gewisse Spannung mit ins Spiel bringt. Erfolgreiches Würfeln sorgt für Euphorie, dass vielleicht doch noch was geschafft wurde oder aber das man Zähneknirschend flucht und auf eine erneute Chance hofft. Es sorgt einfach zusätzlich für den nötigen Nervenkitzel.

Nun Frage ich euch, ist Würfeln Wichtig oder sollte man den Spielern würfeln ersparen und sodass nur noch der SL die Fäden, was das Glück angeht, in der Hand hat.

Gruß
Vakkou


Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #1 am: 08. Oktober 2012, 10:18:29 »
Ich bin dagegen, alles durch Würfelwürfe zu ersetzen.

"Ich entschärfe die Falle" *würfel*
"Ich überrede den Händler mir einen Rabatt einzuräumen" *würfel*

Eine Idee, wie man etwas anstellen will, sollte schon dabei sein. Wenn man jedoch das Würfeln komplett weg lässt, dann braucht man auch keine Charakterwerte mehr.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

TheRaven

  • Mitglied
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #2 am: 08. Oktober 2012, 10:18:59 »
Würfeln ist wichtiger als alles Andere. Individuell verglichen. Die Frage ist lediglich das "wann", "wer" und "wie oft".
Ohne Würfel oder ein äquivalentes physisches Instrument würde ich P&P nicht spielen wollen.
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2012, 10:24:26 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Zechi

  • Globaler Moderator
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #3 am: 08. Oktober 2012, 10:41:41 »
Sehe ich wie TheRaven, wobei ich bzgl. der Interaktion mit NSC hinsichtlich der Social Skills schon alle Varianten ausprobiert habe (erst Würfeln und dann das Ergebnis ausspielen, erst interagieren und dann würfel bzw. gar nicht würfeln). Man kann bei D&D auf die Social Skills durchaus verzichten, zumal die Skills in der 3.5E ja auch nicht ganz geglückt sind (insbesondere Diplomatie).

Im Kampf und anderen Bereichen wäre es aber bei D&D meines Erachtens unvorstellbar auf würfeln zu verzichten!
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Tigershark

  • Mitglied
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #4 am: 08. Oktober 2012, 12:01:06 »
Würfeln ist wichtiger als alles Andere. Individuell verglichen. Die Frage ist lediglich das "wann", "wer" und "wie oft".
Ohne Würfel oder ein äquivalentes physisches Instrument würde ich P&P nicht spielen wollen.
+1

Was Xiam sagt, kann ich in der Art absolut nicht nachvollziehen.
Müssen Schurkenspieler in deiner Gruppe Ahnung haben, wie man ein Zylinderschloss knackt, wo die Sollbruchstelle bei einem Scharnier ist oder wie Fallen konstruiert sind?
Spielerwissen ungleich Charakterwissen.

Das Thema Social Skills gabs aber schon tausendfach und kam immer auf "Muss jede Gruppe für sich selbst entscheiden" raus.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #5 am: 08. Oktober 2012, 12:10:35 »
Was Xiam sagt, kann ich in der Art absolut nicht nachvollziehen.
Das wundert mich nicht, denn du stellst dich ja gerne mal ein bisschen dusseliger an, als du eigentlich bist, wenn es deiner Argumentation dient.

Müssen Schurkenspieler in deiner Gruppe Ahnung haben, wie man ein Zylinderschloss knackt, wo die Sollbruchstelle bei einem Scharnier ist oder wie Fallen konstruiert sind?
Nein, sie müssen nicht wissen, wie ein Schloss zu knacken ist. Habe ich auch nicht behauptet. Das ist nur das, was du verstehen möchtest.

Spielerwissen ungleich Charakterwissen.
Ich redete nicht von Wissen sondern von Ideen.

Kleiner Tipp: denk nochmal eine Weile darüber nach, wie ich das oben geschriebene wohl gemeint habe. Alle anderen wissen es schon, du kommst da auch noch dahinter. Du musst nur zur Abwechslung mal das lesen, was da steht und nicht das, was du verstehen möchtest ;)
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Tigershark

  • Mitglied
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #6 am: 08. Oktober 2012, 12:24:45 »
Ich kann mir gerne denken, dass du "Man soll nicht auf jeden Mist würfeln" meinst, aber dann hast du ein denkbar schlechtes Beispiel gewählt, als du das mit der Falle brachtest. Und ich gehe eigentlich davon aus, dass du, wenn du "Man soll nicht auf jeden Mist würfeln" gemeint hättest, du in der Lage gewesen wärst, bessere Beispiele zu formulieren.
Also, vielleicht habe ich dich überschätzt, oder aber du überschätzt mich, weil ich deine Intention nicht verstanden habe.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #7 am: 08. Oktober 2012, 12:31:27 »
Nein, gerade Fallen sind kein schlechtes Beispiel. Blick mal über den Tellerrand hinaus, wie Fallen in anderen Rollenspielsystemen funktionieren. Es gibt sogar ganze Bücher nur über Fallen (Grimtoth z.B., um nur eine Reihe zu nennen). Und keines davon setzt irgendeinen Regelmechanismus zum Enschärfen von Fallen voraus. Wie auch, wenn die universell zu gebrauchen sein sollen?
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2012, 12:33:15 von Xiam »
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Tie_Key

  • Mitglied
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #8 am: 08. Oktober 2012, 12:42:37 »
Nein, gerade Fallen sind kein schlechtes Beispiel. Blick mal über den Tellerrand hinaus, wie Fallen in anderen Rollenspielsystemen funktionieren. Es gibt sogar ganze Bücher nur über Fallen (Grimtoth z.B., um nur eine Reihe zu nennen). Und keines davon setzt irgendeinen Regelmechanismus zum Enschärfen von Fallen voraus. Wie auch, wenn die universell zu gebrauchen sein sollen?
Zitat
Ich redete nicht von Wissen sondern von Ideen.
Ob du Ideen oder Wissen meinst ist eigentlich egal. Menschen besitzen unterschiedliche Kreativität und Wissen. Die Kombination aus Wissen bzw. Erfahrung und Kreativität ermöglicht es dir Probleme zu lösen.
Wenn du schonmal einen IQ Test gemacht hast und die Art der Fragen kennst schneidest du beim nächsten mal besser ab.

Wieso jetzt ein Spieler, der im realen Leben einfach da die besseren Voraussetzungen mitbringt besser Fallen entschärfen können soll als der Schurke der darin Ingame Erfahrung und Talent hat erschließt sich anderen Leuten nunmal nicht zwingend.
Wenn ich möchte, dass die Spieler Sachen über Kreativität unabhängig von Regelmechanismen lösen sollen dann nehme ich nicht ein System wie D&D wo die Fähigkeit des Charakters für diese Sache festgelegt ist.

Proud Member of the PL

Tigershark

  • Mitglied
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #9 am: 08. Oktober 2012, 12:47:15 »
Nein, gerade Fallen sind kein schlechtes Beispiel. Blick mal über den Tellerrand hinaus, wie Fallen in anderen Rollenspielsystemen funktionieren. Es gibt sogar ganze Bücher nur über Fallen (Grimtoth z.B., um nur eine Reihe zu nennen). Und keines davon setzt irgendeinen Regelmechanismus zum Enschärfen von Fallen voraus. Wie auch, wenn die universell zu gebrauchen sein sollen?
Zitat
Ich redete nicht von Wissen sondern von Ideen.
Wieso jetzt ein Spieler, der im realen Leben einfach da die besseren Voraussetzungen mitbringt besser Fallen entschärfen können soll als der Schurke der darin Ingame Erfahrung und Talent hat erschließt sich anderen Leuten nunmal nicht zwingend.
Wenn ich möchte, dass die Spieler Sachen über Kreativität unabhängig von Regelmechanismen lösen sollen dann nehme ich nicht ein System wie D&D wo die Fähigkeit des Charakters für diese Sache festgelegt ist.
+1
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Astavar

  • Mitglied
  • Every silver lining has a cloud...
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #10 am: 08. Oktober 2012, 17:03:46 »
Für mich ist eine zufällige Ergebnisfindung, ob jetzt Würfel oder Karten oder was-weiß-ich absolut wichtig. Das macht für mich Teil des Spieles aus.

Das Unterthema: :wink:
Für mich sind häufiger die Fertigkeitswerte der Charaktere grundlegend, sowie auch die allg. Situation. Das sind dann halt auch mal Bauchentscheidungen. Will man also das Fallenbeispiel bemühen, dann würde ein Magier bei mir keine Falle entschärfen, nur weil der Spieler exakt erklären kann, wie das geht. Wenn das ein völlig durchschnittliches Modell ist, würde ich aber auch den Schurkenspieler kaum würfeln lassen. Mit ner genommenen 10 wäre es kein Problem? Dann klappt das auch. Der Würfel kommt bei mir also dann ins Spiel, wenn´s hektisch wird, und die Charaktere abgelenkt und gestresst werden können, oder wenn der Ausgang der Sache eben wirklich eine Frage des Dramas ist. ABER: Es gab auch schon genug Situationen, in denen ich einfach okay sagte, weil es in die Geschichte gepasst hat, und ein Scheitern nur einen langweiligen Umweg bedeutet hätte. Ebenso gibt es bei den Sozialfertigkeiten eben das klassische Problem des schüchternen und des hocheloquenten Spielers. Ich entscheide da von Fall zu Fall und danach, was meiner Meinung nach im Spiel den meisten Spaß macht. Ich glaube nicht, daß ein Mitspieler weniger Spielspaß verdient hat, weil er eben nicht so einfallsreich oder redegewandt ist, wie es die Werte seines Charakters vermuten lassen. Eine beschriebene Situation ist ja auch oft nicht so exakt, wie die direkt erlebte.
Every silver lining has a cloud...

Xiam

  • Mitglied
  • Mörder der 4E
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #11 am: 08. Oktober 2012, 18:59:37 »
Will man also das Fallenbeispiel bemühen, dann würde ein Magier bei mir keine Falle entschärfen, nur weil der Spieler exakt erklären kann, wie das geht.
Es hat kein Mensch gesagt, dass man das so machen soll. Ich schrieb beispielsweise lediglich, dass ich erwarte, dass der Spieler eine Idee hat, wie er die Sache angehen will. Ob der SC diese Idee dann umsetzen kann ist Sache eines Würfelwurfes. Der Magierspieler könnte also somit eine Idee haben, wie man die Falle entschärfen kann, sein SC würde es wohl aber mangels der entsprechenden Fertigkeit nicht hinbekommen.

Wobei, ich mache das mittlerweile auch nicht mehr so, weil der Abenteuerpfad, den ich derzeit spiele, solches Vorgehen nicht vorsieht und ich daher jede Falle mehr oder weniger selbst ausarbeiten müsste (oder ich improvisiere sie). Und da meine Spieler es zu bevorzugen scheinen, einfach nur zu würfeln, mache ich mir die Arbeit nicht... wobei, vielleicht mache ich sie mir doch mal wieder, Lust hätte ich schon.
1984 was not supposed to be an instruction manual.

Sol

  • Globaler Moderator
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #12 am: 08. Oktober 2012, 19:05:51 »
Nun Frage ich euch, ist Würfeln Wichtig oder sollte man den Spielern würfeln ersparen und sodass nur noch der SL die Fäden, was das Glück angeht, in der Hand hat.

Zu würfeln ist für mich beim Rollenspiel wichtig. Das gehört mMn dazu.

Eine Ausnahme bei mir: Attribute und Trefferpunkt. Da brauche ich nicht unbedingt ein Auswürfeln. Ich muss eh schon später genug Zeug bei D&D würfeln (Angriffswürfe, Rettungswürfe, Caster Level Check, Fertigkeiteswürfe, evtl. auch Attributswürfe etc. pp.) und man kann bei der Charaktererstellung auf Würfelwürfe verzichen.

Alles natürlich subjektives Zeugs Marke Sol.
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Spider

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Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #13 am: 08. Oktober 2012, 20:30:06 »
Für ein Rollenspiel benötigt man keine Würfel. Würfel geben dem Spieler das Gefühl seine Entscheidungen selbst in der Hand zu haben bzw. dass seine Aktionen nicht durch irgendeine höhere Gewalt (z.B. durch den „bösen“ SL) beeinflusst werden. Wie „unfair“ wäre es denn wenn der SL einfach sagt, dass mein Schlag nicht getroffen hat. Würfel sind unbestechlich.

Es wäre bestimmt einmal interessant Rollenspiel ohne Würfel zu spielen, ich denke es würde die Fantasie auch im Kampf oder nicht sozialen Fertigkeiten beflügeln. Ob dann der SL bei einem einfachem „ich hau drauf“ zu meinen Gunsten entscheidet...
Ich glaube aber nicht, dass dies mir langfristig soviel Spaß wie mit Würfeln machen wird.

Impossible

  • Mitglied
Wie wichtig ist euch Würfeln?
« Antwort #14 am: 08. Oktober 2012, 23:42:20 »
Ich finde auch das Würfeln natürlich essentiell ist. Man sollte aber auch besondere Ideen oder gute Argumente belohnen, bzw. schlechte bestrafen. Spiele zuerst die Argumente aus und gib dann auf den Würfelwurf nach eigenem Ermessen einen Situationsbonus bzw. -Malus ;)
"So ist das mit den Menschen. Niemanden interessiert, wie es funktioniert, solange es funktioniert."

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