Autor Thema: Spieler zum Rollenspiel führen...  (Gelesen 2257 mal)

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FightersPride

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Spieler zum Rollenspiel führen...
« am: 02. Dezember 2012, 20:29:35 »
Es geht wieder mal darum, das meine Gruppe mit der ich unterdessen schon ewig Spiele (mal mehr mal weniger aktiv) einfach 0 aber wirklich 0 Rollenspiel betreibt. Es sind auch gerade 2 Leute neu dazu gekommen die vorher noch nie P&P Rpgs gespielt haben und denen ist das sofort aufgefallen Zitat: "Irgendwie ist alles ein bisschen...na... emotionslos". Meiner Meinung nach hat das auch damit zu tun, dass die meisten viel RPG's auf Computer gespielt haben und darum es immer darum geht die Regeln voll auszunutzen. Powergaming halt. Ich glaube die hälfte weiss nicht mal den eigenen Namen. Ich als SL hätte aber durchaus interess daran, dass die Spieler wirklich ihre Chars ausspielen bzw. schon nur ingame als char sprechen und nicht die ganze Zeit outgame. Desshalb dachte ich mir ich lasse sie mal ein Abenteuer spielen bei dem sie mehr aufs Rollenspiel achten MÜSSEN. Habt ihr Ideen für ein Abenteuer oder ganz allg.?

Grüsse

Kilamar

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Spieler zum Rollenspiel führen...
« Antwort #1 am: 02. Dezember 2012, 20:43:08 »
Stelle Aufgaben, die nicht mit Kampf gelöst werden können. Stelle sie vor moralische Probleme, lass sie Entscheidungen außerhalb von Kämpfen treffen und konfrontiere sie mit den Konsequenzen.

Sol

  • Globaler Moderator
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« Antwort #2 am: 02. Dezember 2012, 20:56:36 »
Wie unerträglich ist es denn für dich, dass das Charakterspiel nicht so gut ist? Manche Spieler mögen eben eine kampfbetonte Spielweise, haben nur ein Auge für den Crunch (das Zahlentechnische) und es kommt ihnen nicht so sehr auf die Immersion an. Ich will das nicht verurteilen. So kann man auch D&D z.B. betreiben. Rede doch mal mit deinen Spielern offen über diese Differenzen. Bevor man andere (wahrscheinlich schon erwachsene) Menschen etwas aufzwingt, wäre es vielleicht für dich besser eine neue Gruppe ins Leben zu rufen, vielleicht auch noch mit den zwei Neulingen, falls sie eher deiner Spielweise entsprechen könnten.

Kilamar hat zwar nicht konkret von einem moralischen Dilemma gesprochen, aber der Vorschlag ist schon sehr nahe dran sowas einzubauen. Ich spiele sehr gerne auch mal strahlende Helden und wenn mich der SL immer mit einem Dilemma konfrontiert, ist das irgendwie nicht so mein Geschmack. Ich hätte eher den Tipp gegeben ein Kriminalabenteuer zu spielen, bei dem auch Social Skills wichtig sind und nicht nur Geschnetzel. Experimentiere einfach mal damit herum und schaue welchen Effekt es hat. Wenn das in die Hose geht, dann wäre ich aber auf jeden Fall für eine neue Gruppe, die du dir suchst. Denn wenn der Versuch schief geht, sollte man nicht auf Gedeih und Verderb versuchen die Spieler "umzuerziehen".
"I am Grey. I stand between the candle and the star. We are Grey. We stand between the darkness and the light." (B5)

Hunter

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    • Savage Tide
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« Antwort #3 am: 02. Dezember 2012, 20:59:40 »
Ein passendes, würfelloses Abenteuer, gibt es sogar hier im Gate: Die Gelbe Rose. Hier sind die Spieler gezwungen mit ihren Charakteren Rollenspiel zu betreiben. Aber wie Sol bereits gesagt hat: Zuerst mit den Spielern reden, vielleicht wollen sie es ja auch nicht anders, dann muss man einen Kompromiss finden oder sich von den beiden Stammspielern lösen und den beiden neuen eine neue Runde aufbauen. An Spielern scheint es ja nicht zu mangeln.
Stopper der Grausamen Flut, Töter des Erben des Feuers, Vernichter der Kadaverkrone und Erlöser des Fluchs des Purpurthrons.

FightersPride

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« Antwort #4 am: 02. Dezember 2012, 21:28:16 »
Ich werde noch mehrmals mit ihnen reden. Nö von den Spielern trennen werde ich mich nicht ;) Ja die Gruppe ist definitiv mehr auf Kampf ausgerichtet und das ist für mich auch gut ich mag das auch ABER mit 0 Rollenspiel wird ein sehr grosser Spassfaktor aus dem Spiel genommen! Sowohl für die Spieler (die das selber bemerken) wie auch für den SL und die ganze Runde. Die Spieler habe nichts gegen das Roleplay. Sie bekommen es einfach nicht hin...

Das Abenteuer werde ich gleich mal ausprobieren!


Grüsse


Kilamar

  • Mitglied
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« Antwort #5 am: 02. Dezember 2012, 21:31:54 »
Das wird nicht funktionieren.
Deine Spieler brauchen die Action. Wenn Du das jetzt komplett raus nimmst, wird es langweilig.
Mach lieber kleine Anpassungen.

Kilamar

FightersPride

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« Antwort #6 am: 02. Dezember 2012, 21:36:56 »
Ist mir bewusst und wird auf keinen Fall ganz wegfallen/sicher nicht über längere Zeit. Es geht mehr darum mal was komplett anderes zu machen und dann zum alten zurückkehren mit neuer Erfahrung. Ich auch klar so kommunizieren. Oder an was für Anpassungen denkst du konkret?

Grüsse

Wasum

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  • Venn
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« Antwort #7 am: 02. Dezember 2012, 22:24:39 »
Mach es vor. Sprich sie direkt an, schlüpfe in die Rolle eines NPC, rede mit ihnen, frage sie Dinge, warum sie hier sind, wie es zu dem und dem kommt, weshalb der komische Zwerg da sich mit einem Elfen verbündet hat oder was auch immer. Aber wenn Du sie direkt ansprichst werden sie wohl nicht ums Antworten drum rum kommen. So entsteht schon mal eine gute Basis für Rollenspiel. Aber sieh' zu, ob sie das überhaupt wollen.

Siran

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« Antwort #8 am: 03. Dezember 2012, 08:38:30 »
Es gibt Spielertypen, die stehen wirklich nur auf die Action und das damit verbundene, so genannte number crunching.

Aber es gibt auch Spieler, die zuerst mal die Action und die typischen Kampfelemente, die man eben aus den CRPGs kennt, hervorheben.
Das kann aber u.U. daran liegen, dass sie es nicht anders kennen.
Vielleicht finden sie es befremdlich oder merkwürdig oder  einfach ungewohnt, sich immersiv mit dem Charakter - ganz wie auf einer Bühne - auseinanderzusetzen.
Tatsächlich solltest du als Vorbild vorangehen und diese Spielelemente vorleben. Betreibe selbst mit deinen NSCs Rollenspiel, verwickle sie in Dialoge.
Aber auch ein guter Tipp ist es, die Spielwelt farbenfroh und plastisch darzustellen. Wenn Orte, Landschaften, Räume, Gebäude usw detaillierter dargestellt werden, dann ist das auch ein wichtiger Schritt in die Immersion. Denn die Spielwelt ist ja die Plattform für das Rollenspiel der Beteiligten.
Und wenn es gelingt, diese greifbar zu machen, wird das Spiel automatisch weniger abstrakt. Denn gerade als Anfänger kann ich mir vorstellen, dass D&D - nur unter Zuhilfenahme des PHBs - sehr abstrakt und sehr zahlenlastig wirken kann.

Natürlich sollst du nun nicht jeden Stein und jedes Zimmer mit ellenlangen Ausführungen schmücken. Auf die Dosis kommt es an.
Aber zB auf Reisen, oder beim Betreten neuer Orte allgemein, würde ich hin und wieder längere Textpassagen vorlesen.
Die Kaufabenteuer beschreiben oftmals (leider) nur das Wesentliche für die Ziele des Abenteuers. Also wie groß die Räume sind, wieviel Gegner präsent sind, welche Schätze usw.
Ergänze dies durch Beschreibungen, die nicht unbedingt wichtig für das Vorankommen im Abenteuer sind.

Sangeet

  • Mitglied
Spieler zum Rollenspiel führen...
« Antwort #9 am: 03. Dezember 2012, 10:30:34 »
Ich kann dir Diese Hilfe Sammlung mal ans Herz Legen, Das PDF ist Gold Wert:

http://www.gamemastering.info/

Es kostet auch nichts, man kann den Autor mit einer Spende unterstützen oder das Gedruckte Buch auf Amazon kaufen. Es ist wirklich sehr sehr hilfreich.

Der Trick ist, herauszubekommen was deine Spieler motiviert, und selbst wenn es Action ist, dann kann man die auch Szenisch beschreiben. Eine Idee wäre, das Du eine Bonus Regel einführst, wenn jemand eine coole Kampfbeschreibung liefert. Oder einen Bonus, auf Schlösser Öffnen, wenn der Schurke das Schloss öffnet.
So kann jeder auch mal im Mittelpunkt stehen. Für Szenische Beschreibungen, musst Du halt selber auch
das ganze einmal vorspielen - mach dir Stichpunkte zu den Action Szenen, die Du beschreiben willst.
Gib deinem Oger einen Namen, und wenn er common spricht, überlege die Sätze die er sagen könnte.




Wasum

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  • Venn
Spieler zum Rollenspiel führen...
« Antwort #10 am: 03. Dezember 2012, 11:07:56 »
Belohnungen fürs Rollenspiel würde ich pauschal nicht geben. In angemessenen Fällen (diplomacy, intimidate), kann das ok sein, auf attack rolls und Co allerdings nicht.

Sangeet

  • Mitglied
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« Antwort #11 am: 03. Dezember 2012, 11:58:57 »
Jedenfalls kann positiv motivieren etwas helfen, und vor allem mit guten Beispiel voran schreiten.

Versuche auch mal mit einem Moral System zu spielen, wo die Monster weglaufen, und später evtl. mit Verstärkung wiederkommen. Lass die Spieler gefangene Machen, und ziehe Konsequenzen wenn das "Kriegsrecht" nicht eingehalten wird. Lass die Opposition nicht chaotisch böse sein, sondern Leute die andere Philosophische Ansätze verfolgen.