Autor Thema: KH-Zimmer mit Lungenerkranktem teilen  (Gelesen 3771 mal)

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Pestbeule

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KH-Zimmer mit Lungenerkranktem teilen
« am: 07. Februar 2013, 14:32:38 »
Hallo,

mal eine Frage an Leute aus dem Bereich Gesundheit oder Eltern allgemein. Mein Sohn (5 Monate) musste vor ein paar Tagen ins Krankenhaus. Leider kein Einzelzimmer. Mutter und Kind müssen sich ein Zimmer mit einem fremden Kind teilen (Ca 5 Jahre) und dessen Mutter teilen. Dieses Kind leidet offenbar an einer Lungenentzündung wie aus den Gesprächen nun klar wurde.

Mein Sohn hatte Fieber, wurde aber zur Sicherheit ins KH uberwiesen da er zu wenig trank. Ist es zumutbar das man das Zimmer mit jemand teilt der ansteckend ist? Ich meine ist die Ansteckubgsgefahr bei einem geschwächten Baby nicht sehr hoch? Mal davon abgesehen das unser Kind dank dem Spieltrieb und lauten Organ der Bettnachbarin kaum zur Ruhe kommt. Ist da eine Beschwerde gerechtfertigt?
"Since it is difficult to join them together, it is safer to be feared than to be loved when one of the two must be lacking."
http://pestbeule.blog.de/

Tigershark

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« Antwort #1 am: 07. Februar 2013, 14:46:53 »
 ::)
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Nathan Grey

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« Antwort #2 am: 07. Februar 2013, 14:48:43 »
Da habt ihr aber noch Glück, unser Sohn hatte einen Leistenbruch und meine Frau und er mussten damals mit fünf anderen Kindern (teilweise ansteckend) in einem Zimmer schlafen. Es durfen nur drei Mütter darin bleiben und die mussten auf Notliegen schlafen.
Also kann ich sagen (ich war als Kind auch mal in einem Zimmer mit ansteckenden Kindern) nach meiner Erfahrung ist dies üblich.

deroadebicher

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« Antwort #3 am: 07. Februar 2013, 15:14:31 »
Yup. So hab ich mir damals auch die Windpocken im KH geholt.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters und der Rest der Gruppe in seinem Magen

Pestbeule

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KH-Zimmer mit Lungenerkranktem teilen
« Antwort #4 am: 07. Februar 2013, 15:17:59 »
Da habt ihr aber noch Glück, unser Sohn hatte einen Leistenbruch und meine Frau und er mussten damals mit fünf anderen Kindern (teilweise ansteckend) in einem Zimmer schlafen. Es durfen nur drei Mütter darin bleiben und die mussten auf Notliegen schlafen.
Also kann ich sagen (ich war als Kind auch mal in einem Zimmer mit ansteckenden Kindern) nach meiner Erfahrung ist dies üblich.
Naja bei Überfüllung kann ich es verstehen (auch wenn ich dann trotzdem versuchen würde ansteckende Krankheiten besser zu seperieren). Aber erstens ist das eigentlich die Station für Kinder bis max. 3 Jahre. Zweitens sind hier noch Zimmer frei.
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Kree

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« Antwort #5 am: 07. Februar 2013, 15:21:22 »
Ich würde es einfach mal freundlich ansprechen. Und ganz ehrlich vllt. mal die Meinung von einem anderen Kinderarzt einholen. Ich meine 5 Monate ist noch sehr klein, aber wegen etwas Fieber und wenig Trinken direkt in KH finde ich etwas seltsam.

Ist das Fieber nach Zäpfchen nicht besser geworden ?

Aber wie gesagt, einfach mal nett fragen und deine Sorgen dem KH-Personal mitteilen, die haben eigentlich für sowas verständniss.

mfg
Kree

Nathan Grey

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« Antwort #6 am: 07. Februar 2013, 15:33:47 »
Da habt ihr aber noch Glück, unser Sohn hatte einen Leistenbruch und meine Frau und er mussten damals mit fünf anderen Kindern (teilweise ansteckend) in einem Zimmer schlafen. Es durfen nur drei Mütter darin bleiben und die mussten auf Notliegen schlafen.
Also kann ich sagen (ich war als Kind auch mal in einem Zimmer mit ansteckenden Kindern) nach meiner Erfahrung ist dies üblich.
Naja bei Überfüllung kann ich es verstehen (auch wenn ich dann trotzdem versuchen würde ansteckende Krankheiten besser zu seperieren). Aber erstens ist das eigentlich die Station für Kinder bis max. 3 Jahre. Zweitens sind hier noch Zimmer frei.

Unser Sohn war damals knapp ein viertel Jahr alt. Also noch jünger als dein Kleiner und wie überfüllt das KH damals war kann ich nicht beurteilen, aber durch Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern habe ich erfahren, dass dort immer so war. Jetzt haben sie ein neues Kinderkrankenhaus gebaut, aber wir mussten dort noch nie stationär hin.
Aber wenn dort noch Zimmer frei sind, dann kann es beim besten Willen nicht verstehen.

Ich würde es einfach mal freundlich ansprechen. Und ganz ehrlich vllt. mal die Meinung von einem anderen Kinderarzt einholen. Ich meine 5 Monate ist noch sehr klein, aber wegen etwas Fieber und wenig Trinken direkt in KH finde ich etwas seltsam.

Ist das Fieber nach Zäpfchen nicht besser geworden ?

Aber wie gesagt, einfach mal nett fragen und deine Sorgen dem KH-Personal mitteilen, die haben eigentlich für sowas verständniss.

mfg
Kree

Es kommt durchaus vor, dass kleine Kinder die Fieber haben in KH kommen wegen Dehydrierung.

schultoletto

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« Antwort #7 am: 07. Februar 2013, 15:36:31 »
Ich meine 5 Monate ist noch sehr klein, aber wegen etwas Fieber und wenig Trinken direkt in KH finde ich etwas seltsam.

Säuglinge und (Klein)Kinder dehydrieren im Regelfall sehr viel schneller als Jugendliche und Erwachsene. Sollten Durchfall und Erbrechen dazu kommen, kann dies sehr schnell schwerwiegende Folgen haben, da im Ernstfall jede Minute zählt. Abhängig von der Konstitution des Kindes ist ein stationärer Aufenthalt zur Überwachung durchaus ratsam.
« Letzte Änderung: 07. Februar 2013, 16:08:36 von schultoletto »
...siCk nAtuRE...

Zechi

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« Antwort #8 am: 07. Februar 2013, 15:48:05 »
Ansprechen solltest du das unbedingt. Ich würde mich aber nicht "beschweren", sondern erstmal freundlich fragen.  Erfahrungsgemäß kommt man so häufig weiter, gerade bei Krankenhauspersonal, die ja häufiger mal unter Streß stehen und nicht noch mehr Streß brauchen.

Wenn andere Zimmer frei sind, so muss es schon eine nachvollziehbare Begründung dafür geben, dass man zwei kranke Kinder + Mütter in ein Zimmer steckt und zwar völlig unabhängig davon, ob das andere "Kind" ansteckend ist oder nicht. Sollte dagegen das andere Kind tatsächlich ansteckend sein (keine Ahnung, ob das bei einer Lungenentzündung immer der Fall ist), so wäre es ja sogar unverantwortlich, ein möglicherweise kranken Säugling mit in das gleiche Zimmer zu stecken.

Handelt es sich um ein staatliches Krankenhaus oder ein privat geführtes?

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Evingolis

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« Antwort #9 am: 07. Februar 2013, 16:00:20 »
Zechi hat völlig recht: einfach erstmal nachfragen.

Ein Recht auf Einzelzimmer hat Mensch leider nur gegen Kohle, und dagegen, daß man mit Kranken zusammenkommt, kann man in nem Krankenhaus nix machen (und mit Pflegepersonal, das sich viel zu selten die Pfoten desinfiziert..). In diesem konkreten Fall würd ich aber schon versuchen, eine Verlegung zu erreichen.

Gute Besserung für Euer Würmchen!

Kree

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« Antwort #10 am: 07. Februar 2013, 16:24:21 »
Wir haben selber 2 Kinder, 4 1/2 und 2 Monate. Natürlich ist mir vollkommen klar das Kinder schneller dehydrieren. Allerdings kann man im Vorfeld das ganze auch gut selber überwachen, natürlich nur wenn das mit dem Kinderarzt soweit abgesprochen ist. Wir haben zum Glück bisher nur "normale" Krankheiten gehabt. Allerdings würde ich wenn es zu einer Einweisung ins KH kommt, mit Fieber und "zu wenig Trinken"
also keine aktute Dehydration, wäre es eben Ratsam eine weitere Meinung einzuholen. Das kann man auch ggf. über die KK machen, ob es notwendig ist.

In diesem besonderen Fall, muss man sagen das die Unterbringung im KH eher negativ klingt. Lungenentzündung kann natürlich verschiedene Ursachen haben.

An dieser Stelle muss ich aber gestehen, das wir in einer Großstadt wohnen und die ärtzliche Versorgung durch Notfallpraxen usw. 24/7 bei uns gegeben ist. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie das in dem konkreten Fall hier ist.

mfg
Kree

Wormys_Queue

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« Antwort #11 am: 07. Februar 2013, 16:46:20 »
Was die Ansteckungsgefahtr angeht, hängt diese in erster Linie davon ab, ob die vorliegende Art der Lungenentzündung überhaupt ansteckend ist, bzw. wie lange sie schon (mit Antibiotika) therapiert wird. Prinzipiell ist mir nicht bekannt, dass Lungenentzündungen Isolation nach sich ziehen würden. Allerdings ist Kinderkrankenpflege auch nicht mein direkter Bereich.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

hewimeddel

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« Antwort #12 am: 07. Februar 2013, 20:26:22 »
Unser Sohn hatte von Geburt an einen beidseitigen Leistenbruch und wurde mit 2 Monaten im Kinder-Krankenhaus operiert - Ein Standardeingriff und im allgemeinen unproblematisch, wie uns glaubwürdig versichert wurde.
Er musste sich den Wickeltisch im Krankenhaus allerdings mit anderen Kindern teilen - wie wir im Nachhinein erfuhren auch mit einem Kind, dass Durchfall hatte.
Nach der OP erholte mein Sohn sich jedoch nicht wieder wie geplant vom Eingriff, sondern entwickelte ein plötzliches hohes Fieber mit extremen Erbrechen und Durchfall und der einhergehenden Dehydrierung. Die Ärzte waren in höchster Alarmbereitschaft, mein Sohn wurde panisch auf alle möglichen Ursachen untersucht, inkl. Lumbalpunktion usw. usw.

Wie sich dann irgendwann herausgestellt hat, hat er sich im Krankenhaus (kurz vor der geplanten Impfung) mit einem Rotavirus infiziert. Für meinen durch die OP bereits geschwächten Sohn war dies ein echtes lebensbedrohliches Risiko - wären wir nicht bereits im Krankenhaus gewesen, weiß ich nicht wie es ausgegangen wäre. Wir waren eigentlich nur vorsichthalber noch einen Tag länger als zunächst geplant im Krankenhaus, weil es nach der OP noch ein anderes potentielles Problem gab, was sich zum Glück aber als Fehlalarm herausstellte.

Eine Bekannte sagte uns im Nachhinein, dass es in diesem Krankenhaus seit Jahren Probleme mit dem Rotavirus gibt. Über dieses Risiko wurden wir aber vorab trotzdem nicht aufgeklärt, sonst hätten wir natürlich bis nach der Impfung gewartet - das wäre wirklich das kleinste Problem gewesen.

Was ich damit sagen will: In den Krankenhäusern scheint auch eine gewisse Betriebsblindheit zu herrschen und auch die kleinen Patienten werden absolut unnötigen Risiken ausgesetzt. Man sollte sich daher unbedingt beschweren oder zumindest beim Personal rückversichern, wenn irgendwas komisch erscheint - es kann insbesondere bei den Kleinen schnell kritisch werden.

tschau
hewi
« Letzte Änderung: 07. Februar 2013, 20:57:38 von hewimeddel »
"The right way to play guitar is to play thrash metal" (Mike Mearls)

Archoangel

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« Antwort #13 am: 08. Februar 2013, 06:57:23 »
Auf einmal bin ich sehr dankbar für unsere Privatversicherung. Misstrauisch wurde ich, als unsere Kleine wegen Brechdurchfall ins Krankenhaus musste und die Schwestern (nachdem ich sie über unseren Versicherungsstatus informierte) dass Bett aus dem Zimmer schoben und ein frisch versiegeltes hereinbrachten; da fragte ich mich schon wie das wohl bei Kassenpatienten gehandhabt wird? Einfach frisches Leintuch aufziehen und gut ist oder was? Als ich dann die Rechnung gesehen habe bin ich ein zweites Mal umgekioppt; hat zwar die Versicherung gezahlt (und man gewöhnt sich daran), aber irgendwie ist es schon komisch, wenn man für ne knappe Woche Kinderkrankenhaus plötzlich knapp 8000€ zahlen darf ...

In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

Tigershark

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« Antwort #14 am: 08. Februar 2013, 11:10:46 »
...und auch die kleinen Patienten werden absolut unnötigen Risiken ausgesetzt.
"Aus rein mikrobiologischer Sicht ist es gesünder, ein Kind auf einer Waldlichtung operieren zu lassen als in einem OP-Saal." - Volker Pispers - nicht wörtlich, sondern inhaltlich zitiert.
Wer in ein Krankenhaus geht, sollte sich klar sein, dass nirgends sich so viele Leute mit potenziell gefährlichen Erregern infizieren, wie hier.
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?