Autor Thema: Homöopathie - Erfahrungen  (Gelesen 4911 mal)

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Tigershark

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Homöopathie - Erfahrungen
« am: 25. April 2013, 12:24:49 »
Einfache Frage: Wer von euch hat Homoöpathie ERNSTHAFT versucht, auszuprobieren (mich interessieren v. A. Konstitutionsbehandlungen) und welche Ergebnisse hat es erzielt (unabhängig davon, wo diese Ergebnisse herrühren)? Was sind eure persönlichen Erfahrungen mit der Medizin, den Behandlungen und ihrer Wirkung?
Du hast nicht wirklich erwartet, dass ich dir Recht gebe, oder?

Grumpf

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #1 am: 25. April 2013, 13:20:10 »
http://de.wikipedia.org/wiki/Hom%C3%B6opathisches_Arzneimittel
ist halt ein  Placebo  und schadet in der Regel nicht

Gwenfair

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #2 am: 25. April 2013, 14:26:51 »
Meine Großmutter hat mich mal in Jugendtagen zu einem Homöopathen ihres Vertrauens geschleppt. Der hat mir wie ein Augenarzt in die Augen geschaut und meinte, anhand der Muster in der Iris meinen Körperzustand bestimmen zu können. Ich fand das damals ziemlichen Schmuh, zumal er nichts diagnostiziert hat, wo ich echte Symptome gehabt hätte. Ich war nicht ernstlich krank und nach der Einnahme der Medikamente deswegen auch nicht kranker, allerdings auch nicht gesünder.
Im Nachhinein bin ich wenigstens beruhigt, dass ich keine komischen Chemikalien verabreicht bekommen hab, sondern hauptsächlich Wasser.  :wink:

G4schberle

  • Globaler Moderator
Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #3 am: 25. April 2013, 16:31:58 »
Habe eine Seminarfacharbeit über Alternativmedizin geschrieben. Da gings u.A. auch um Homöopathie.
Wenn du willst kann ich mal gucken, ob ich die noch finde und dir ne PM schicken.


Reingehaun, G4.
... berichtigt mich, wenn ich falsch liege ...

Kilamar

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #4 am: 25. April 2013, 16:56:58 »
Meine Großmutter hat mich mal in Jugendtagen zu einem Homöopathen ihres Vertrauens geschleppt. Der hat mir wie ein Augenarzt in die Augen geschaut und meinte, anhand der Muster in der Iris meinen Körperzustand bestimmen zu können
Das hat aber wenig mit Homöopathie zu tun.

Gwenfair

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #5 am: 25. April 2013, 17:37:55 »
Meine Großmutter hat mich mal in Jugendtagen zu einem Homöopathen ihres Vertrauens geschleppt. Der hat mir wie ein Augenarzt in die Augen geschaut und meinte, anhand der Muster in der Iris meinen Körperzustand bestimmen zu können
Das hat aber wenig mit Homöopathie zu tun.
Das stimmt so nicht. Es hat miteinander zu tun, wenn auch nicht alle Homöopathen diese Diagnosemethode benutzen und auch andere Alternativmediziner sie praktizieren: Wikipedia-Artikel zu Iridologie
« Letzte Änderung: 25. April 2013, 17:48:17 von Gwenfair »

Nightmoon

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    • Schicksalsstreiter
Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #6 am: 25. April 2013, 18:09:53 »
Bin nie Krank, aber habe aus meinem Umfeld viele Erfahrungsberichte, welche ziemlich positiv sind. Auch diverse Ärzte geben klar zu, dass Homöpathie wirkt, auch wenn sie nicht wissen wie. Einfach probieren und sich selbst ein Urteil bilden würde ich sagen.

Kilamar

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #7 am: 25. April 2013, 18:36:04 »
Das stimmt so nicht. Es hat miteinander zu tun, wenn auch nicht alle Homöopathen diese Diagnosemethode benutzen und auch andere Alternativmediziner sie praktizieren: Wikipedia-Artikel zu Iridologie
Stimmt, ich habe einen Haufen Verweise zur Homöopathie gefunden. In die Augen gucken und Stärke Kapseln schlucken ist praktisch dasselbe.

Kilamar

Ezekiel

  • Contest 2010
Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #8 am: 25. April 2013, 19:42:19 »
Bei Hebammen wird sehr viel mit Homöopathie gearbeitet. Was Erfahrungsberichte angeht, kannst du in einem Hebammenforum mit Sicherheit ein paar Antworten bekommen.

TheRaven

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #9 am: 26. April 2013, 09:48:10 »
Medizinisch gesehen ist es halt Quacksalberei. Die meisten Leute, welche sich darauf verlassen wissen ja nicht einmal, welche Ideologie dahinter steckt. Ist immer ganz witzig, wenn man ihnen diese Theorie und die Herstellung erklärt. Die meisten Leute glauben dann man will sie veralbern, weil praktisch jeder Mensch in unserer westlichen Zivilisation über genug Bildung verfügt um das durchschauen zu können.

Ja, es kann einen Placebo-Effekt haben aber genau das ist ja medizinisch gesehen die Problematik. Kann. Dieser Effekt, obwohl signifikant und durchaus stark ist nicht zuverlässig, nicht dosierbar, nicht steuerbar, nicht überprüfbar und daher eigentlich medizinisch belanglos, wenn es wichtig ist einen Effekt zu erzielen.

Als Wohlfühl-"Medizin" für alltägliche Probleme, die sich eigentlich nicht behandeln lassen, wie natürliche Alterserscheinungen zum Beispiel, ist das akzeptabel. Wenn es den Leuten psychologisch und in der Konsequenz auch physiologisch Linderung bringt, dann wunderbar. Es kann halt aber auch schnell gefährlich werden, wenn sich Leute plötzlich auf sowas verlassen, wenn es um ernsthafte Beschwerden geht oder sie sich finanziell ruinieren, weil sie jeden Euro ihrer Altersvorsorge für Scharlatanerie ausgeben.

PS.: Ich habe im Beitrag jeden Hinweis auf Homöopathie entfernt, denn das trifft auf alle diese Verfahren zu, sei es nun Akupunktur, Iridologie, Spagyrik, Bach-Blütentherapie, Kinesiologie oder was auch immer.
« Letzte Änderung: 26. April 2013, 09:55:24 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Wormys_Queue

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #10 am: 26. April 2013, 12:47:40 »
Wär halt super, wenn die Mediziner(oder besser: Pharmazeuten und Lebensmittelindustriellen) nicht selbst ständig mit irgendwelchem Schwachsinn Geld zu verdienen versuchten, der medizinisch gar nicht haltbar ist (und meist noch gefährlicher, weil mit Nebenwirkungen verbunden ist.

Gerade im Bereich Homöopathie und Akupunktur tummeln sich ja auch zunehmend "seriöse" Krankenversicherungen und Mediziner. Da fällt es eben schwer, als fachlicher Laie dagegen zu argumentieren, selbst wenn man die Wissenschaft auf seiner Seite weiß. Denn der Doktor hat das schließlich studiert, der würde es ja nicht verschreiben, wenn es nicht wirken würde.

Allerdings ist es mir ehrlich gesagt lieber, meine Kinderärztin verschreibt (sehr zur Beruhigung meiner Frau) erst mal irgendwelche Globuli, als dass sie gleich mit Antibiotika zuhaut (wie es viele Schulmediziner in einem total übertriebenen Maße machen). Oft wirds dann besser (wärs auch von alleine geworden, aber egal), und falls nicht, ist immer noch Zeit genug, richtige Medikamente zu verabreichen.

Ist halt ein gesellschaftliches Problem: die Leute haben einfach verlernt, dass Krankheit und Tod selbstverständlich zum Leben dazugehören. Da wird dann halt selbst ein kleiner Schnupfen zum Drama, gegen den mit allen Mitteln vorgegangen werden muss.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds

Blutschwinge

  • Lektor
Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #11 am: 26. April 2013, 13:18:59 »
Einfache Frage: Wer von euch hat Homoöpathie ERNSTHAFT versucht, auszuprobieren (mich interessieren v. A. Konstitutionsbehandlungen) und welche Ergebnisse hat es erzielt (unabhängig davon, wo diese Ergebnisse herrühren)? Was sind eure persönlichen Erfahrungen mit der Medizin, den Behandlungen und ihrer Wirkung?
Naja, bei diesem Thema gibt es keine einfache Frage.
Letztlich ist die Frage ist doch, ob du interessiert bzw. bereit bist, es zu probieren oder nicht? Selbst wenn du hier X Leute findest, die sagen: "Hey war super" sagt das erst einmal wenig aus. Und gibt es eine alternative Behandlung zur Homöopathie?

Daher mein Tipp: Falls es eine Alternative gibt, überlege dir, was dir persönlich sinnvoller erscheint und probiere es aus, und wenn das nicht hilft, dann versuch das andere Wenn es aber keine Alternative gibt und du an der Homöopathie interessiert bist, dann probiere es aus, und schaue, was passiert.

TheRaven

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #12 am: 26. April 2013, 23:03:39 »
Wär halt super, wenn die Mediziner(oder besser: Pharmazeuten und Lebensmittelindustriellen) nicht selbst ständig mit irgendwelchem Schwachsinn Geld zu verdienen versuchten, der medizinisch gar nicht haltbar ist (und meist noch gefährlicher, weil mit Nebenwirkungen verbunden ist.
Die Alternativmedizin ist halt Konkurrenz und wer nicht mitzieht, der bleibt zurück. Da verschreibt man dann halt auch gerne mal ein Mittel, welches eigentlich nicht notwendig ist. Den ganz grossen Vorwurf mache ich den Apotheken und Drogerien. Die Leute dort wissen ganz genau, dass sie sinnlosen Quatsch verkaufen aber das Geschäft damit läuft so sagenhaft gut, dass sämtliche Bedenken gerne zur Seite geschoben werden. Jedenfalls war das die Aussage einer Kollegin, die dort arbeitet. Die Leute rationalisieren sich das dann eben über Ausreden wie "es schadet ja nichts" und "es macht die Leute doch glücklich" etc. Das Schlimme ist, dass dort echte Wissenschaft in genau den gleichen Regalen steht wie Zuckerglobuli und energiegeladenes Wasser, was dem Zeugs dann einen seriösen Anstrich gibt.

Zitat
Gerade im Bereich Homöopathie und Akupunktur tummeln sich ja auch zunehmend "seriöse" Krankenversicherungen und Mediziner.
Ich habe eine Krankenkasse gesucht, die keine derartigen Leistungen in der Grundversicherung übernimmt, da ich nicht für die Magie anderer mitzahlen will. Keine Chance. Eine Versicherung ist nicht konkurrenzfähig, wenn sie nicht auf irgendeine Weise da mitmacht.

Zitat
Da fällt es eben schwer, als fachlicher Laie dagegen zu argumentieren, selbst wenn man die Wissenschaft auf seiner Seite weiß. Denn der Doktor hat das schließlich studiert, der würde es ja nicht verschreiben, wenn es nicht wirken würde.
Ich kenne unglaublich viele Beispiele von unfähigen, faulen, geldgierigen oder schlicht gleichgültigen Medizinern und das ist unschön aber auch das sind Menschen und deswegen muss man sich ja nicht gleich Klangschalen auf den Bauch setzen lassen. Es gibt genug Ärzte und da lässt sich locker einer finden, dem man vertrauen kann.

Zitat
Allerdings ist es mir ehrlich gesagt lieber, meine Kinderärztin verschreibt (sehr zur Beruhigung meiner Frau) erst mal irgendwelche Globuli, als dass sie gleich mit Antibiotika zuhaut (wie es viele Schulmediziner in einem total übertriebenen Maße machen). Oft wirds dann besser (wärs auch von alleine geworden, aber egal), und falls nicht, ist immer noch Zeit genug, richtige Medikamente zu verabreichen.
Ja, das kann ich verstehen. Die Frage ist halt ob man für solche harmlosen aber auch unnötigen Anwendungsbeispiele all die negativen und fragwürdigen Seiten akzeptieren soll die automatisch mit der Akzeptanz der Alternativmedizin eingeschleust werden. Ich bin mir da unsicher. Andererseits werden die Leute heutzutage ja an jeder Ecke belogen und betrogen, da ist so eine Sache wohl noch das harmloseste. Mich schmerzt halt die Tatsache, dass die Alternativmedizin mitunter aktiv Vorurteile und Angst gegenüber Wissenschaft und Medizin schürt.

In der Schweiz nerven mich ausserdem all die Chiropraktiker, welche hier ganz offiziell gesetzlich als Medizinalpersonen anerkannt sind. Das Problem ist, dass Chiropraktiker eine Mischung aus seriösen Disziplinen wie Physiotherapie und Heilgymnastik, sowie ihren magischen Disziplinen wie Anti-Subluxation und Wirbelkorrektur anwenden. Ein komplettes Programm umfasst also tatsächlich wirksame Methoden, gemischt mit Mystizismus. Da wird es besonders schwierig die Leute über Sinn- und Unsinn aufzuklären. Auch wenn sich gewisse Hinweise häufen, dass die chiropraktischen Methoden sogar kontraproduktiv und schädigend wirken können.
« Letzte Änderung: 26. April 2013, 23:19:04 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Archoangel

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #13 am: 28. April 2013, 14:45:36 »
Beim Zahnen haben wir sehr gute Erfahrungen mit Globuli gemacht. Und bei einem Säugling glaube ich nicht an Placebo-Mystizismus. Dazu gibt es dann auch sehr gute wissenschaftliche Studien. Insofern: auch Alternativmedizin kann helfen. Der menschliche Körper, Selbstheilungskräfte und das Zusammenspiel von Theraphie, Substanz und Wirkung ist einfach viel zu ungeklärt um eine Generalaussage machen zu können. Probier es aus: wenn es dir hilft ist es letztlich egal, ob es einen wissenschaftlich nachgewießenen Effekt gibt oder nicht. Der Patient entscheidet letztlich was ihm gut tut, nicht das (begrenzt verfügbare) rationale Wissen.

@TheRaven: lieber zahle ich mit meinen Beiträgen den pseudowissenschaftlichen Schamanismus mit, der dem Patienten hilft, als die 5. künstliche Hüfte für ein 98-jähriges Fossil.
In diesem Thread gibt es wunderbare Beispiele, dass Schulpflicht und Dummheit sich nicht ausschließen. (Tempus Fugit)

4E Archoangel - Love me or leave me!

TheRaven

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Homöopathie - Erfahrungen
« Antwort #14 am: 28. April 2013, 16:30:45 »
Und bei einem Säugling glaube ich nicht an Placebo-Mystizismus. Dazu gibt es dann auch sehr gute wissenschaftliche Studien.
The Clever Hans effect
    McMillan, FD.  The Placebo Effect in Animals.  J Am Vet Med Assoc 1999
    Pavlov, IP.  Conditioned Reflexes.  London:  Oxford Press, 1927
    Voudouris, NJ, Peck, CL, Coleman, G.  Conditioned placebo responses.  J Pers Soc Psychol 1985
    Gantt, WH, Newton, JO, Royer, FL, et al.  Effect of person.  Conditional Reflex 1966
    Lynch, B.  Heart rate changes in the horse to human contact.  Psychophysiology 1974
    Newton, JF, Ehrlich, WW.  Coronary blood flow in dogs:  effect of person.  Conditional Reflex 1966
    Gross, WB.  The benefits of tender loving care.  Int J Stud Anim Prob 1980
    Heinsworth, PH, Brand, A, Willems, PJ.  The behavioral response of sows to the presence of human beings and their productivity.  Livestock Prod Sci 1981
    Wilson, DV, Berney, CE, Peroni, DL, et al.  The effects of a single acupuncture treatment in horses with severe recurrent airway obstruction. Equine Vet J 2004


Nun du?
« Letzte Änderung: 28. April 2013, 17:53:57 von TheRaven »
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich