Netter Versuch mich lächerlich machen zu wollen, Tigershark, aber leider misslungen.
Dein Vergleich der Pille danach mit Tabak, Alkohol oder lauter Musik hinkt leider (auf den polemischen Mist mit dem über-die-Straße-gehen gehe ich hier gar nicht ein, das ist unter meinem Niveau). Wer z.B. einen Rausch will, kommt nicht umhin, seinem Körper damit zu schaden. Entweder wir verbieten dann den Rausch generell oder wir arrangieren uns mit dem dadurch verursachten Schaden. Abgesehen davon, dass Suchtkrankheiten eben genau das sind (anerkannte Krankheiten, deren Behandlung von den Kassen übernommen wird inklusive der Behandlung von Folgekrankheiten), kann ich sogar irgendwo strikte Nichtraucher und Nichttrinker nachvollziehen, wenn sie sagen, das sie es nicht einsehen würden, die Behandlung einer selbst herbeigeführten Alkohol- bzw. Nikotinsucht, Lungenkrebs aufgrund von Tabakkonsum etc. mitzubezahlen. Allerdings wird dabei selten bedacht, dass Tabak- und Alkoholkonsumenten ja bereits an anderer Stelle einen erhöhten Beitrag zum Allgemeinwohl leisten, indem sie für ihr Genussmittel hohe Steuern bezahlen.
Die Pille danach hat hingegen valide Alternativen, nämlich andere, nicht so schädliche Verhütungsmittel, die in der Anwendung jetzt nicht so unhandlich sind, dass es unzumutbar wäre. Im Grunde kann ich mir nur ein einziges Szenario vorstellen, in dem die Pille danach gebraucht wird, nämlich wenn eine Frau unfreiwilligen Geschlechtsverkehr hatte (aka Vergewaltigung). In allen anderen Fällen (Pille vergessen, kein Gummi zur Hand...) beruht es mMn rein auf Bequemlichkeit wenn nicht "normal" verhütet sondern stattdessen die Pille danach geschluckt wird. Sollte die Pille danach frei verkäuflich werden, wird sie aber in manchen Fällen das reguläre Verhütungsmittel ersetzen ("Ab inne Disse, wenn ich dann heute Nacht bei irgendeinem Kerl im Bett lande, schmeiß ich morgen eben die Pille danach"). Und das kann es nicht sein.
Oder aus einem anderen Blickwinkel: Wenn es ein harmloses Mittel gäbe, mit dem die gleichen Auswirkungen wie mit Alkohol erreicht werden können (Rauschzustand), das aber keine (oder nicht so schlimme) Nebenwirkungen hat, dann wäre Alkohol ebenfalls rezeptpflichtig oder aber ganz verboten.