Ganz allgemein, finde ich leider dass Horror in D&D nur minder gut funktioniert. Das hat meines Erachtens damit zu tun, dass es in D&D für alles Regeln geben muss und alle Spukphänomene im Regelgerüst erklärbar sein müssen. Im Prinzip ist das ein Widerspruch zu Horror, der eben naturgemäß eigentlich nicht analytisch erklärbar ist. Der Reiz bei Horror liegt für mich in dessen Willkürlichkeit und Unberechenbarkeit. Nur, bei D&D darf nichts willkürlich geschehen und schon gar nicht unberechenbar.
Entsprechend ist auch die Herangehensweise von typischen D&D-Spielern. Anstatt sich zu gruseln, wissen sie, dass der SL hier ein Regelgerüst mit Werten zugrunde gelegt haben muss und werden analytisch daran gehen, herauszufinden, wie sie den Spuk bekämpfen können.
Das ist mir im Rise of the Runelords Adventure Path aufgefallen, genauer gesagt im Band The Skinsaw Murders. In dem Band hat Paizo das Konzept der Haunts vorgestellt. Anfangs fand ich das ganz witzig, irgendwann hat sich allerdings herausgestellt, dass diese Haunts durch ihre Regelmechanik bedingt auch nichts anderes als Fallen sind -- und damit hatten sie auch für die Spieler ihren Zauber verloren. Von da an ging es nur noch darum, darauf zu achten, wie Haunts getriggert werden und welcher Effekt getriggert wird... alles wurde irgendwie berechenbar. Nix Horror, nix Grusel.