Thronsaal im Anwesen Morcane:
Bevor ich herumwirbeln konnte um zu sehen, was hinter mir vor sich ging und warum sich gerade das große Portal öffnete, offenbarte sich vor mir ein ganz anderes Problem. Aus der Tür sprang das Hausmonster von Zedarr T’sarran, dem getöteten Finsteren Streiter der Kiaransalee. Eine verdammt große infernalische Tentakelkatze! Karashun bracht aber schnell genug seinen dämonischen Körper zwischen mich und das Monster und begrüßte es mit seinen gigantischen Klauenhieben, während seine Ringe der Kraftfeldrüstung bei jedem Schlag knisterten. Eclavdra bohrte ihre beiden Rapiere in die Flanke der großen Tentakelkatze und wisch ihren Tentakeln aus. Diese Gelegenheit nutzte ich um zu schauen, was hinter mir passierte. Ghaundan, Relonnarr und Phandoorl hatten das Portal in ihrem Siegestaumel schon aufgestoßen und schritten hinein! Verdammt, jetzt musste alles ganz schnell gehen, damit wir sie unterstützen konnten. Karashun krallte sich in das Hausmonster und riss ganze Fleischbrocken aus diesem heraus. Mit jedem Treffer, der die Tentakelkatze bei ihm landete, fügte sie sich selbst Schaden zu und bekam schließlich von Eclavdra den Todesstoß versetzt. Ein kurzer Blick in diese Unterkunft von Zedarr T’sarran ließ keine weiteren Feinde erkennen.
Wir eilten den anderen hinterher. Eclavdra aktievierte alle Kräfte ihrer Hausinsiegnie. Um sie herum entstand ein schimmerndes, magisches Feld. Es war ein Schild des Glaubens und Lolths Gunst, die ich förmlich spüren konnte. Vor uns lag ein großer Thronsaal mit einer Art Steinsäule in der Mitte, auf der ein Thron stand, worin die Hohepriesterin Dorina saß, die Tante der beiden Zwillingspriesterinnen! Doch mich konnte sie nicht täuschen. Ich nutzte meinen machtvollen Ring der Herrschaft über Feuerelementare und badete die komplette Säule in einem Flammenschlag und bewegte meinen externarischen Spinnenkörper nach vorn, musste aber meine Augen wegen des Lichtes zusammen gneifen. Hinter mir hörte ich Relonnarrs Beschwörungsformel: „Flamgra phindar, usstan lar dos!“ Womit er einen Feuerwurm beschwor, der neben ihm Stellung bezog. Eclavdra hielt sich noch zurück, da sie die Drowfrau im Thron nicht einschätzen konnte. Karashun stürmte mir hinterher, blieb aber abrupt stehen als er meine Worte vernahm: „ZURÜCK!“ Er gehorchte nur sehr wiederwillig und verkrampfte seine Klauen. In dem Moment sprach die feindliche Hohepriesterin eine mir unbekannte Zauberformel und schleuderte eine schwarze verweste Klaue auf mich zu, die meine angeborene Zauberresistenz jedoch nicht durchdrang. Phandoorl durchschaute auch ihre Illusion und richtete seinen Stab der Macht auf die untere Steinsäule: „Tha-lackz’hind!“ Aber auch sein durchschlagender Energiestrahl scheiterte an ihrer Zauberresistenz. Eclavdra schlug ihre Hacken zusammen und aktivierte so die Magie ihrer Haststiefel, schnellte vor und schlug auf die Steinsäule ein. Langsam wurde auch dem Rest der Gruppe klar, dass die im Thron sitzende Drow nur eine Illusion war, da diese in Wirklichkeit unten in der illusionären Steinsäule stand. Dorina sprach weitere unbekannte Zauberworte und deutete auf Phandorl, der daraufhin nur kurz zusammenzuckte und sie fies angrinste. Ihr Zauber war fehlgeschlagen und hatte eigentlich zum Ziel, seinen Herzschlag zu beenden. Aber der Hexenmeister war zu erfahren und machte sich bereit weitere Zauber von ihr zu kontern oder zu bannen. Ich machte einen Satz nach vorn, durch die Illusion und prügelte mit meinem Streithammer auf ihr Mithrilkettenhemd, während sie sich mit ihrem Schweren Streitkolben zur Wehr setzte. Auch sie war eine untote Vampirin, weshalb ihr meine Schläge wenig ausmachten. Relonnarr ließ seinen Feuerwurm zurück und griff mit seinem Krummsäbel ins Geschehen ein, der für Untote aller Art besonders tödlich war, konnte aber keine Lücke ihrer Verteidigung durchdringen. Ghaundan hatte mittlerweile seinen Bogen weggesteckt und sprang mit seiner Auftragsklinge und einem Rapier von der anderen Seite ins Gemetzel. Die Vampirin zauberte weiter defensiv auf uns ein, aber jeder ihrer Zauber wurde direkt von Phandoorl gebannt. Eclavdra, die uns allen im Nahkampf weit überlegen war stach in der Zeit, in der ich zweimal mit meinem Hammer zuschlug, etwa sieben mal zu! Ghaundan versuchte die Untote durch seine Attacken abzulenken, damit diese ihre Verteidigung gegenüber dem Druiden vernachlässigen musste. Ghaundans Kampftaktik ging auf und Relonnarr fand eine Lücke und hieb mit seinem Säbel zu, der tief in das untote Fleischeindrang. Dorina, die Vampirin, zauberte immer verzweifelter, aber der Hexenmeister konterte jeden Zauber und lachte sie aus. Immer wieder gelang es Relonnarr, dank des Tunnelläufers, mit seiner Tödlichen Waffe zu treffen und Sekundenbruchteile später brach die Vampirin unter unserem Stakkato an Schlägen, Hieben und Stichen zusammen.
Ihr Geist löste sich vom Körper auf der Suche nach ihrem Sarg und verschwand in der Wand! Verdammt! Hastig untersuchten wir diese und fanden vier eingelassene Steinknöpfe. Ein Rätsel versperrte uns den Weg, für das wir keine Zeit hatten, da wir nicht wussten, wie lange es dauerte bis Dorina sich in ihrem Sarg erholt hatte. Ich fasste einen Endschluß und zog eine alte Schriftrolle aus meinem Obsidianschriftrollenbehälter hervor und sprach die Worte: „Khaliizi z’haan“ (Steinlauf) und ging mit einem Pflock in der Hand einfach durch die Wand, während die anderen sich mit dem Rätsel beschäftigten.
Geheime Schatzkammer:
Dahinter war eine geheime Schatzkammer mit einem aufwendig verzierten, großen Steinsarg, der mit Kupferbeschlägen umbändert war. Da ich eine Falle darauf vermutete, hielt ich Abstand und sprach einen der wenigen Zauber, die mir seid Lolths Schweigen verblieben waren und hob beschwörend die Arme: „Dretch phindar, usstan lar dos!“ Aus einer schwefligen Wolke kam ein hässlicher kleiner Dämon, mit hängenden Ohren, langen Armen und einem fetten Wanst: „Ja Meisterin, was kann ich für euch tun?“ Ich deutete lächelnd auf den Sarg: „Dretch, tatsche einfach nur den Sarg an und du kannst gehen.“ Sabbernd ging der Dretch darauf zu und befingerte diesen. Kurz darauf glühten Runen auf und lösten, wie ich befürchtet hatte, eine magische Falle aus. Dutzende Rotierende Klingen entstanden im ganzen Raum wie aus dem Nichts und schnitten den Dämon in Fetzen. Mir konnte der Zauber nichts anhaben, obwohl die Klingen durch meinen Drinnenkörper hindurchschnitten, denn ich kannte ihn selbst zu gut und meine Zauberresistenz war zunächst stark genug. Da meine momentane Gestalt aber viel zu groß war, um durch den Steinsarg zu laufen und darin die Vampirin zu pflocken, konzentrierte ich mich auf meine Zauberähnlich Fähigkeit des Magie bannens und verwandelte mich zurück in meine normale externare Dunkelelfen-Gestalt, was ein großer Fehler war, denn der Spinnenfluch hätte noch über zwölf Tage angehalten. Plötzlich musste ich feststellen, dass die Klingenbarriere, die immer noch wirkte, jetzt durch meinen Körper schnitt und verletzte mich schwer verletzte. Ich musste mich beeilen und holte zur Sicherheit eine weitere, aber letzte Steinlauf-Schriftrolle hervor, da mein erster Zauber dieser Art nicht mehr lange wirkte, und sprach ihn erneut, da ich auf Nummer-Sicher gehen wollte: „Khaliizi z’haan!“ Nur leider bemerkte ich zu spät, dass ich zwar durch den Stein des großen Sarges gleiten konnte, jedoch an der Kupfernen Bebänderung hängen blieb! Ich kreischte vor Wut! Ich hatte so viele Zauber verschwendet und meinen Spinnenfluch aufgelöst und hatte nichts erreicht. Die Klingen um mich herum rotierten immer noch und ich sprang vor diesen durch die Wand zum Thronsaal in Sicherheit. Ich erklärte dort den Adligen Drow die Situation hinter der Wand. Die Zeit lief uns davon. Karashun drückte mit seinen vier Armen gegen alle vier Knöpfe gleichzeitig und löste so das Rätsel, die Geheimtür öffnete sich und offenbarte ihnen die geheime Schatzkammer und die immer noch rotierende Klingenmagie. Wir kamen nicht weiter, also warteten wir zunächst ab. Da es mir mittlerweile unheimlich auf meine Elfenblase drückte, verschwand ich im vorherigen Korridor um auszutreten (kein Scherz). Als ich jedoch zurückkam traute ich meinen Augen nicht. Phandoorl war tot!!!
Der Körper des Hexenmeisters lag in der Schatzkammer und wurde von der Klingenbarriere zerhackt! Da ging man einmal pissen und schon war jemand tot! Ich sah die anderen Drow fragend an, diese zuckten jedoch nur mit der Schulter und meinten, er hätte sich in eine ätherische Gestalt verwandelt und tappte in die Falle. Ich vermutete, dass er dachte, die Zauberklingen könnten ihm ihn ätherischer Gestalt nichts anhaben – er lag wohl falsch und musste diesen Fehler mit seinem Leben bezahlen! Ironischerweise war das schon das zweite mal, dass er durch eine Klingenbarriere starb! Männer! Es hatte schon seinen Grund warum die Frauen in unserer Kultur herrschten.
Da kam Relonnarr die Lösung. Er beschwor eine weitere seltsame Kreatur, drückte ihr einen Pflock in die Hand und befahl ihr diesen der Vampirin im Sarg ins Herz zu stoßen, jedoch solle sie im Boden versinken und von unten in den Sarg eindringen, um die Klingenbarriere zu umgehen. Es klappte! Das Monster versank im Boden, kam kurze Zeit später zurück und hatte ihren Auftrag ausgeführt. Dorina war besiegt! Der Kopf der Schlange war ab! Erleichtert sanken wir zu Boden und ruhten uns aus und die Magie meines Stabes der Heilung ging rund. Aber irgendwie hatte ich ein seltsames Gefühl. Es war zu leicht! Ich hoffte, dass meine Vermutungen nicht zutrafen.
Ich nahm mir Dorinas faerzressdurchdrungenen Schweren Streitkolben (+1) und steckte meinen Streithammer weg. Allgemein musste ich feststellen, dass mir der Umgang mit den diversen Kriegswaffen, die ich in letzter Zeit benutzt hatte, immer leichter viel. Auch mein verführerischer Körper wurde immer Abgehärteter(erster Aufstieg als Kämpferin). Ich achtete auch immer darauf all meine Verletzungen unmittelbar nach einem Kampf mit Heilmagie zu schließen, damit keine Narben zurückblieben und meine schwarze Haut makellos blieb. Ghaundan nahm sich Dorinas Mithrilkettenhemd (+2) und zog dieses an. Ihren Sarg bekamen wir nicht auf – noch nicht.
Nachdem meine Meditation beendet war und ich wieder vergebens versuchte von Lolth Wunder zu erbitten, stand ich auf und ging zurück zur Folterkammer. Dort angekommen, ging ich zu der Gefangenen Drow, die dort noch immer mit Eisenketten gefesselt war. Ihr Hals war mit Bisswunden übersäht - sie musste durch die Hölle gegangen sein. Die Blutsauger tranken immer nur so viel von, damit sie gerade noch so am Leben blieb. Aber selbst jetzt in ihrem erbarmungswürdigen Zustand strahlte sie Würde und Hochmut aus. Ihr Name war Desair-Sik Morcane, sie war eine Hohepriesterin der Spinnenkönigen. Zunächst wollte ich sie töten, doch dann viel mir ein, dass sie mir noch sehr von Nutzen sein könnte, denn sie war eine Adlige Drow, die sich hier sehr gut auskannte – ich stellte sie vor die Wahl und machte ihr ein Angebot, das sie nur zu gerne annahm, denn von ihrer Familie war sie die einzige Überlebende.
Ich adoptierte sie in meine Familie Dlean Del’Amatar und versprach ihr die Kontrolle über Szith Morcane! Ich wusste, dass sie unter diesen Vorraussetzungen meinem Haus nicht schaden würde, sondern eine Bereicherung darstellte. Damit wäre sie die vierte Hohepriesterin des 19. Hauses Dlean Del’Amatar. In Anbetracht auf unseren niedrigen Rang war dies zwar eine große Zahl Hohepriesterinnen, die wir vorzuweisen hatten, aber dafür gab es keine normalen Priesterinnen in meinem Haus. Mit ihrer Adoption überging ich zwar meine Mutter Oberin SiNeerlay, aber Menzoberranzan war weit weg. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass meine Mutter mich nicht ohne Grund hierher schickte. Denn meine Macht wuchs stetig an und nichts und niemand konnte mich aufhalten. Ich war die geborene Anführerin (Bonustalent) und hatte fast mehr treue Gefolgsleute als meine Mutter Drowsoldaten. Weder meine Cousine, noch meine erstgeborene Schwester Yasraena, noch meine Mutter konnten es mit mir aufnehmen und das wussten sie. Meine Ernennung zur Meisterin Arach-Tiniliths ließ mich noch weiter aufsteigen in der Gesellschaft der Drow und dort hatte ich zugriff auf Geheimnisse, von denen andere Priesterinnen nur Träumten. Hier, weit weg von Menzoberranzan stellte ich keine Gefahr für sie dar, vielleicht hofften sie sogar die Gefahren des Harl Oloth würden ihr Problem lösen, aber in Wirklichkeit machten sie mich nur noch stärker.
Ich zertrümmerte die Ketten von Desair-Sik Morcane und half ihr auf. Sie konnte kaum stehen und auch ich war noch immer geschwächt vom Biss des Drow-Vampirs und meiner Begegnung mit dem Geist in den Dordrien Krypten (insgasammt ST-2, GE-2 und KO-6 permanent!) und daran würde sich wohl auch in nächster Zeit nichts ändern, solange Lolth schwieg. Ich ging mit ihr zu den anderen, stellte sie ihnen vor und machte ihnen klar, dass sie auf ihren Befehlen genauso zu gehorchen hatten, wie meinen. Dann zog ich mich in Velastas alte Gemächer zurück, um diese nach Schriftrollen zu durchsuchen. Währenddessen schaffte es Relonnarr aber den Sarg mit einem steinverformenden Zauber zu öffnen. Er fand darin die von mir gesuchten kostbaren Schriftrollen und eine alte Karte. Da er selbst ebenfalls von einem der Vampire gebissen worden war, erhoffte er sich darauf einen Zauber, der seinen schlechten körperlichen Zustand genesen lassen könnte. Nur leider konnte er sie nicht entziffern und lesen, und ging damit zu unserer neuen Verbündeten Hohepriesterin Desair. Dies alles tat er hinter meinem Rücken, da er wusste, dass ich ihm die Rollen direkt abnehmen würde, um diese für mich zu nutzen. Desair las die entzifferte die niedergeschriebene Magie, fand genau das was der Druide suchte und las die Worte: „ Doera dosst z’ress rath!“ und wirkte den Zauber auf – sich! Relonnarr war Fassungslos, der Betrüger wurde betrogen. Sofort versuchte er die neue Hohepriesterin zu attackieren, doch vergebens. Fast sofort unterlag er ihrer Einflüsterung, eine Zauberähnliche Fähigkeit, die nur Gesegnete der Lolths, wie z. B. auch ich, einzusetzen vermögen. Sein Glück war nur, dass ich davon nichts mitbekam, es wäre sein Tod gewesen.
Phandorls zerschnittener Körper lag immer noch in der geheimen Schatzkammer. Mit ihm war der größte Teil der Zauberkraft unserer Gruppe gestorben. So ungern ich es mir eingestand, ich brauchte diesen Mann und der Druide hatte eine Idee.
Er suchte seltene Öle und Salben. In den Unterkünften der Frauen wurde er fündig, den Rest bekam er von mir. Er bereitete Phandoorls Leichnam vor, indem er ihn auszog und seine Ausrüstung zur Seite legte. Dann berührte er diesen, machte primitive Gesten und Laute, und schüttete die Öle und Salben über dem Körper des Hexenmeisters aus. Dieser löste sich in Blut und Knochen auf und zerfiel. Aus seinen Überresten, aber entstand etwas völlig neues, das langsam heranwuchs und begann Gestalt anzunehmen!
- Was für eine dunkle Vermutung hatte Seraphee?
- Wird Relonnarr die alte gefundene Karte den anderen vorenthalten?
- In welche Neue Gestalt wird Phandoorl, der Drow Hexenmeister wiedergeboren?
Das werdet ihr nur dann erfahren, wenn ihr euch hier mal zu Wort meldet! grins