Hallo Fragezeichen,
Also erstmal wollte ich sagen dass du dich nicht schlecht fühlen brauchst. Es mag sein dass du gerne Spaß haben willst und ihnen nicht das Spiel "verderben" willst, aber es ist ja soweit ich das herauslesen kann nicht so, dass du dich hingesetzt hättest und dir überlegt hast "wie könnte ich jetzt am besten rummeckern?".
Du hast einfach festgestellt dass es etwas gibt dass dich stört, und wenn du das ansprichst finde ich nicht dass du was falsch gemacht hast oder dich dafür schuldig fühlen musst.
Nun zu den Dingen die du angesprochen hast:
Hier wollte ich nochmal fragen: hast du Bemerkungen zu den Regeln aus den Spielerbüchern oder aus den Spielleiterbüchern gemacht?
Es sind nicht "die Regeln des SL", sondern die des gemeinsamen Spiels. Und auch bei D&D gilt: Würfeln nur dann, wenn Würfeln auch notwendig ist.
Ansonsten genau das. Wenn ein Spielleiter von den Regeln abweicht nennt man das "Hausregeln".
Generell ist dagegen nichts einzuwenden, nur sollte das vorher abgesprochen sein und nicht während des Spiels rauskommen wenn man auf einmal wen damit überrascht. Es gilt also eigentlich: solange nichts anderes abgesprochen wurde gelten die Regeln aus dem Buch.
Und schon garnicht sollten Spieler schief angesehen werden, wenn Hausregeln nicht kommuniziert wurden und diese dann auf einmal die "Dreistigkeit" besitzen festzustellen dass es eigentlich anders funktioniert.
Habe selbst auch schonmal schlechte Erfahrungen mit Spielleitern gemacht, die ihre eigenen Regeln hatten und sich angegriffen fühlten wenn man diese infrage stellte.
Das geschah sogar teilweise aus Regelunkenntnis und nicht als absichtliche Hausregel.
Kannst du beurteilen was von beidem es in deiner Gruppe war? Sowas kann nämlich schnell zu Frust führen.
Das war dann besonders blöd wen ich mir z.B. im Kampf einen Zug überlegt hatte, den dann durchführen wollte und es plötzlich hieß:
DM: "Das klappt nicht"
Ich: "Aber guck doch mal, hier steht X, also kann ich laut den Regeln Y"
DM: kommt in Erklärungsnot, "ähm.....ne bei mir läuft das jetzt anders, nämlich Z. Und das Talent das du dir ausgesucht hast funktioniert übrigens auch anders, also kannst du das hier auch nicht benutzen!"
Wichtig ist also dass man solche Dinge vernünftig und im Voraus abklärt.
Und dass du die DM-Bücher gelesen hast ist erstmal nicht verwerflich. Schlecht wäre nur wenn du im Spiel das Wissen des Spielers und das des Charakters nicht trennst, also dass du im Kampf Wissen z.B. über Fähigkeiten oder Immunitäten eines Monster nutzt, obwohl dein Charakter davon noch nie gehört hat.
Mein Eindruck von deinen Posts ausgehend ist, dass es lange Perioden im Spiel gibt, in denen überspitzt gesagt jede Kleinigkeit drei Mal ausgewürfelt wird und an Handlung eigentlich kaum etwas passiert. Das ist natürlich total unterhaltsam für alle die das gut finden, aber sehr langweilig und frustrierend für jemanden wie dich, der keine Lust auf lange Würfelorgien hat.
Ist das denn der Standard in deiner Gruppe, oder trat das erst vor kurzem auf und ist nicht jedes Mal der Fall?
Sollte das der Standard sein habt ihr wohl unterschiedliche Vorlieben was den Spielstil angeht.
Und da gibt es denke ich grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
1. Die erste wäre dass der Spielleiter und der Rest der Gruppe anerkennen, dass nicht jeder Spaß daran hat wenn den halben Abend nur die Würfel des "Metzgers" der Runde rollen und das Spiel etwas ausgewogener gestaltet wird.
Dabei ist natürlich die Voraussetzung, dass sowohl die anderen Gruppenmitglieder bereit sind etwas mitzumachen, das auch dir Spaß macht und dass du zumindest einen gewissen Anteil an Würfelei tolerierst, wenn es denn deinen anderen Mitspielern nunmal so gut gefällt. Wie hoch deine oder deren Toleranz dabei ist kann ich ja nicht einschätzen.
2. Sollten die anderen in deiner Spielerunde weiter darauf bestehen dass so viel gewürfelt wird und du weiterhin von diesen Abschnitten des Abends so sehr genervt/gelangweilt sein, dass es deine Laune verdirbt und zu Streit führt, dann wäre dir eventuell besser gedient wenn du nach einer anderen Spielegruppe ausschau hältst die mehr deinen Vorlieben entspricht.
Daran ist an sich überhaupt nichts schlimmes, ich habe wie oben angedeutet auch einige Gruppen durchprobiert bis ich eine gefunden habe die meinen Vorstellungen entsprach.
Dabei weiß ich natürlich nicht wie gut du deine Gruppe kennst, ob ihr auch abseits des Spiels befreundet seid, wie sehr du an den Leuten selbst hängst etc., deswegen musst du das im endeffekt selbst einschätzen.
Aber generell solltest du dir merken: Es ist nie falsch etwas anzusprechen wenn man aus irgendeinem Grund keinen Spaß mehr beim Spiel hat, schleißlich ist das ja der einzige Grund aus dem man D&D spielt!
MfG Aronan