Isk
Noch bevor ich im Cockpit bin, haben wir schon mehrere Treffer abbekommen, welche die "Vanguard" durchschütteln. Dann gibt es eine Explosion und unsere E-9 fängt an zu gieren. Schätze mal, dass war ein Repulsorlift, der sich gerade verabschiedet hat. Eine ganz Phalanx an Warnlampen leuchten auf, als ich mich hinter den Steuerknüppel schwinge. Da ich bessere defensive Manöver drauf habe, übernehme ich das Steuer. Zwei Jäger hängen direkt an uns dran. Scav gelingt es einen von ihnen abzuschießen und einen so zu beschädigen, dass er eine Rauchfahne hinter sich herziehend abdreht.
"Raketenalarm!", meldet Shaka, als die anderen Jäger in Reichweite kommen und ihre Raketen abfeuern. Die blaue Twi´lek löst unsere Störkörper aus, welche aber von den Erschütterungsraketen ignoriert werden.
"Fierfek! Alle Energie auf die Heckdeflektoren!", rufe ich aus und suche in den Hügeln etwas Deckung. Ich rausche über eine automatisierte Müllverbrennungsanlage drüber und die Raketen beschließen spontan, dass dies ein viel heißeres Ziel ist als die tief fliegende "Vanguard". Mit großer Wucht detonieren die Raketen und eine dunkle Rauchwolke schießt hinter uns hoch. Ich hoffe nur, dass sich in der Anlage keine lebenden Personen befunden haben. Sofort fahre ich alle Systeme herunter und gehen auf Schleichfahrt, in der Hoffnung, dass unsere Gegner denken, sie hätten uns erwischt. Das Gelände hier ist stark zerklüftet und im Tiefflug sind wir kaum mit Sensoren zu erfassen, besonders da die gewaltige Explosion für eine kurze Überladung gesorgt haben dürfte. Hoffe ich zumindest.
Die Jäger schießen in voller Fahrt über uns hinweg. Schätze mal, die haben uns verloren. Ist nur eine Frage, wie lange. Mehrere Minuten haben wir nun Zeit, die Schäden so weit zu beheben oder über alternative Möglichkeiten zu überbrücken. Da die Jäger abdrehen, denke die tatsächlich, dass sie uns getroffen haben. Wir behalten als erst einmal Schleichfahrt bei, dann fliegen wir über eine kleine Siedlung rüber, die wir vorher nicht erfasst haben und damit ist die Zeit der Tarnung vorbei, da dort bestimmt jemand den Überflug unserer E-9 melden dürfte. Sofort leite ich alle Energie auf die Triebwerke und beginne mit einem steilen Flug in den Orbit. Das wird natürlich nun allgemein registriert, aber wir sind nun zu schnell. Trotzdem werden aus maximaler Entfernung Boden Luft Raketen und Torpedos abgefeuert. Wir durchstoßen die äußere Atmosphärenschicht und sind nun im freien Raum. Der Rumpf erbebt unter dieser starken Belastung und unsere Unterlichttriebwerke fahren nun auf volle Leistung. Auf dem dem Radardisplay kommen die Schwärme der Boden-Luft Raketen schnell näher.
"Scav! Wir brauchen die Route jetzt! Wenn sie noch nicht fertig berechnet, springen wir nur hunderttausend Klicks!"
"Route ist nun berechnet!", meldet kurz darauf Scavengerbot.
"Und weg!", meint Lyn und wir springen in den Hyperraum, während hinter unserem Heck die verfolgenden Raketen zurück bleiben. Das war jetzt knapp gewesen.
"Fierfek! Das ist jetzt gar nicht gut gelaufen", meine ich, als wir in Sicherheit sind. Die "Vanguard" ist schwer beschädigt. Der nächste Treffer löscht uns aus. RD-79 und Scavengerbot 523 analysieren immer noch die Schäden. Aber man muss kein Genie sein, um die massiven Beschädigungen zu sehen.
Mini Ta´a hat das ganze mehr oder weniger verschlafen und reagiert nicht, als ich nach ihr sehe. Ja, die Kleine hat einen wirklich gesunden Schlaf, muss man ihr lassen. Wenigstens ihr geht es gut, was man von der "Vanguard" nun wirklich nicht behaupten kann.
Nach einer Stunde haben wir eine ausführliche Analyse auf dem Tisch. Kurzum, die Lage ist verzweifelt, aber nicht Hoffnungslos. In dem Zustand können wir keinen Durchbruch in Richtung der Randwelten, wie die Region um Calfa sich offiziell hier nennt, wagen. Der nächste Treffer macht der "Vanguard" den Gar aus. Also müssen wir unser Schiff irgendwo reparieren lassen, fragt sich nur wo? Also klemmen wir uns hinter der Komkonsole und fragen mal bei unseren Kontakten zu herum. Schnell wird klar, wir sind verdammt heiß. Das ist nicht im positiven Sinn von Sexy und Flachlegbar, sondern jeder der sich mit uns einlässt, gerät in Gefahr, auf wirklich schmerzhafte Art getötet zu werden.
Unsere beiden Passagiere sind auch nicht wirklich amüsiert über diese Situation. Sie sind zwar bei uns momentan in Sicherheit, ihre restliche Familie aber nicht. Und wir können daran auch nichts ändern. Aber die junge Erbin kennt sich etwas aus, wahrscheinlich ist sie die glühende Prinz Isolder Anhängerin, die mit ihrer Begeisterung für die "Sache" ihre Familie in eine Situation gezogen hat, die wirklich gefährlich ist. Es gibt hier in diesem Sektor kreuzendes Casinoschiff. Es ist groß, es ist immer unterwegs und verfügt über ein Reparaturdeck. Die Betreiber sind gesuchte Verbrecher im Konsortium und werden deswegen uns nicht an die Königliche Flotte ausliefern können. Wir haben einiges an Credits an Bord und ich denke, dass sollte reichen, um die "Vanguard" wieder kampfbereit zu bekommen. Wir haben nun ein Ziel, aber jeder Lebende an Bord ist übermüdet. Wie ich auch.
Nach einer ausgiebigen Dusche lege ich mich in meiner Schlafnische zur Ruhe. Heute war kein guter Tag. Zuerst Shakas Amoklauf auf Roran, der mindestens fünf unschuldige Angestellte das Leben gekostet hat. Dann die fehlgeschlagene Mission auf Mirash. Als wir uns diese Mission als Bonus ausgesucht haben, hat die sich doch nach einem großen Spaß angehört. Wir ärgern etwas die Königinmutter, in dem wir ihren Wein mit Hilfe von eine paar umprogrammierten Erntedroiden zerstören. Was kann da schon schiefgehen?
Einiges, wie wir nun jetzt besser wissen. Für einen kurzen Moment habe ich es ja durchaus in Erwägung gezogen, es nach Roran gut sein zu lassen. Aber die Sprengung des Hangars war einfach kein krönender Abschluss für unsere Tour quer durch das Hapes Konsortium gewesen. Da sollte noch eine nette kleine Mission zum Abschluss hinter her, um das Blut von Roran zu überdecken. Das die Sache so aus dem Ruder laufen würde, war nicht absehbar gewesen. In der Missionsbeschreibung war kein Wort davon zu lesen gewesen, dass das Weingut direkt neben dem Schluss der Ducha von Mirash liegt und entsprechend gesichert ist. Wir hätte es einfach gut sein lassen sollen und hätten jetzt wahrscheinlich schon Calfa passiert. Aber da waren wohl alle zu übermotiviert gewesen. Mit diesen Gedanken schlafe ich schließlich mit Tränen benetzten Wangen ein.
Nakagos wirre Gedanken
Sitzung gespielt am: 20.06.2020
Anwesende Spieler: Lyra, Scav, Shaka, Lyn (Happy!)
Erfahrungspunkte: 25 EP, 15 EP in das Talent "Abhärtung", Erste Spalte, Dritte Ebene Powertech, 10 EP in zweiter Rang Einschüchtern.
Beute: Mit dem Leben gerade so noch davon gekommen. 1 Leuchtboje
Getötete und überwundene Gegner: Unzählige Fellwak, 1 Monster Fellwak, 9 Rennfahrer deklassiert, 1 Statue gesprengt, 1 Jäger auf Chosper abgeschossen, 2 Jäger auf Mirash, 1 Offizier, ca. 6 Soldaten getötet. 5 Soldaten betäubt.
Resümee: Die Sitzung hat mir sehr gut gefallen. Ein auf und ab. Jäger und Gejagte. Am Ende wäre es beinahe aus gewesen. Irgendwann setzt man halt eine Probe in den Sand. Normalerweise hätte die Rakete uns getroffen und erledigt. Aber als Rigger habe ich die Fähigkeit, einmal pro Sitzung mein Signaturschiff, in dem Fall unsere "Vanguard", mit Hilfe eines positiven Machtpunktes die Zerstörung zu verhindern. Deswegen flogen die Raketen in die Müllverbrennungsanlage und trafen nicht unsere E-9. Das wäre ein trauriges Ende gewesen. Zwar explodiert ein Schiff ab Rumpf Vier beim vollständigen Verlust der Rumpfpunkte nicht, aber trudelt Kurs und Geschwindigkeit beibehaltend einfach weiter. Im freien Raum hat man dann noch Möglichkeiten, was zu machen. In der Atmosphäre sorgt die Schwerkraft für ein recht spektakuläres Ende. Ich glaube jedem ist klar, was mit einem Raumschiff passiert, dass mit knapp tausend Stundenkilometern abstürzt.
Die zehnte Mission hätten wir nach dem Debakel auf Roran sein lassen sollen. Wir wussten ja, dass sich ein Schattendrache an unsere Fersen geheftet hat und es nur eine Frage der Zeit sein würde, dass er uns einholt. Aber keiner hat was dagegen gesagt, diese Mission doch noch zu machen. Ich ebenfalls nicht, hat sich ja auch nach einem hübschen kleinen Auftrag als Abschluss unserer Tournee durch das Hapes Konsortium angehört. So gab es zum Schluss noch einen "explosiven" Höhepunkt. Wir hätten es wirklich nach dem Desaster auf Roran bleiben lassen sollen. Aber das wäre halt kein cooler Abschluss gewesen. So haben wir am Ende zwei Debakel und eines davon hätte beinahe die Kampagne "frühzeitig" beendet.
Jetzt haben wir alle Blut an den Händen und meine Hoffnung, dass Lyra relativ sauber aus dem Isolder Aufstand heraus kommt hat sich mit den letzten Ereignissen nun zerschlagen.
Trotz allem war es eine sehr gute Sitzung. Das Rennen war so unglaublich geil! Der Kampf gegen die Fellwak Invasion und das riesige "Muttertier" oder was auch das gewesen war, hatte echt was. Jeder konnte was dazu beitragen und alle hatten Spaß. Die Flugblätter abzuwerfen und die das Denkmal zu zerstören war dagegen recht einfach zu handhaben und haben teilweise keine fünf Minuten Spielzeit gedauert. Waren aber trotzdem Erfolge und hat auch Spaß gemacht. Leider haben die letzten beiden Missionen das relativiert. Zum einen weil Shakas Spieler mal wieder gemeint hat, er müsste sein Charakterspiel über das aller anderen setzen. Und zum anderen, weil wir zu motiviert waren, auch die zehnte Mission trotz widriger Umstände zu beenden. Aber hinter her ist man bekanntlich immer schlauer.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dann mit Sitzung Nummer 52 dann wirklich Schluss. Die zweite Staffel war dann mit fünfundzwanzig Sitzungen nur wenig kürzer als die erste. Die erste hat nur im "Sandkasten" der Sperrzone mit Calfa gespielt, die zweite nun in der ganzen Galaxis. Mit Coruscant und Corellia haben wir zwei der bekanntesten Planeten besucht, mit Nar-Shaddaa wohl den berüchtigsten Mond des Star Wars Universums. Auch die anderen Schauplätze waren cool. Mal sehen, was im großen Finale noch auf uns alles wartet.
Lyras Entwicklung: Das Talent Vollgas hat uns den Sieg im Rennen beschert. Das war mir wichtig, dass war mir die Punkte wert. Disziplin war heute nicht gefragt, Schade. Einschüchtern hätte besser funktionieren können. Der Powertech hat ja gleich drei Talente, die Einschüchtern unterstützen. Ist halt auch eher selten der Fall, dass man drauf würfelt, deswegen habe ich bis jetzt auch nur fünf Punkte in den ersten Rang investiert. Wäre hier hilfreich gewesen, um das Gefecht mit den Soldaten zu vermeiden.
Zehn der regulären EP wandern in den zweiten Rang von Einschüchtern, damit habe ich zwei gelbe Trainingswürfel darin. Fünfzehn Punkte gehen mal wieder in das Talent "Abgehärtet", was zwei weitere Lebenspunkte bedeutet. Ich weiß, dass sich unser SL in der finalen Sitzung sich nicht zurückhalten wird und jeder Lebenspunkt zählt dann. Noch zwei Punkte sind zwar fast schon Raumschiffe nach Corellia tragen, aber ich will nicht an der falschen Stelle sparen und am Ende wegen Würfelpech draufgehen.
Durch sehr fleißiges Schreiben habe ich satte 45 EP zur freien Verteilung. Natürlich ist es verlockend da zumindest eine weitere Stufe Ausweichen zu kaufen, aber ich denke, unser SL würde das übertrieben finden und Lyra könnte dann für besonders schwere Attacken gesetzt sein. Also bleibt mir dann nichts anderes übrig als die Punkte in Fertigkeiten zu verteilen. Das heißt letztendlich drei mal drei Ränge in Fertigkeiten.
Athletik ist nie verkehrt, also hier Rang drei. Körperbeherrschung ist auch kein Fehler, der zweite Rang drei und zuguterletzt noch etwas mehr Heimlichkeit, was auch öfters gefragt sein dürfte. Ich hoffe mal, dass dies gut angelegte Punkte sind.