Hallo Archoangel,
Das war es erstmal von mir - wie sieht es bei euch aus, beim weitergeben der Staffel an die nächste Generation?
Ich habe immer wieder reingeschaut, habe aber entweder mangels Anlass oder ähnlichem nicht viel gepostet.
Bezüglich deiner Frage werde Ich erstmal meinen Werdegang zusammenfassen und dann am Ende ein Fazit ziehen was im Nachhinein daraus geworden ist.
Was meine Historie bei Pen&Paper angeht habe Ich so schätzungsweise 2014 angefangen. Zu der Zeit habe Ich durch Zufall mitbekommen, dass ein paar Freunde D&D gespielt haben, Ich glaube es war 3.0 oder 3.5. Interessehalber habe Ich dann zusammen mit meinem Bruder ein Oneshot mitgespielt als Gnoll-Schurke. War alles etwas chaotisch und planlos, aber Ich war am weiterspielen interessiert.
1. Gruppengröße: 6 SpielerDie Fortsetzung war eine eigene Kampagne im selben Freundeskreis, aber mit anderem Spielleiter. Da war es dann AD&D und Ich hatte etwas mehr Plan vom Spielprinzip, aber der Spielleiter aus verschiedenen Gründen nicht viel bis keine Zeit vorzubereiten. Nach einiger Zeit wollte Ich das ganze dann selbst als Spielleiter ausprobieren und habe die Kampagne übernommen, woraufhin der alte Spielleiter als Spieler eingestiegen ist. Dabei habe Ich auf 3.5 gewechselt weil Ich dafür mehr Support und Material gefunden und mich mit der Mechanik sicherer gefühlt habe.
Das ganze ging dann eine ganze Weile, bis einige Spieler aus privaten Gründen keine Zeit und kein Interesse mehr hatten und sich die Fortsetzung der Kampagne nicht mehr lohnte.
2. Gruppengröße: 7 SpielerAls nächstes habe Ich eine weitere Kampagne in 3.5 angefangen, diesmal mit den Überresten der alten Runde und neuen Rekruten aus dem erweiterten Freundeskreis, eine hatte vorher schon AD&D gespielt, wusste aber gar nicht dass es im Freundeskreis Spieler oder eine Runde gab und war sofort dabei. Ein anderer war ein glühender Fantasy-Anhänger und Gamer, dementsprechend interessiert und mit den Grundlagen von RPGs vertraut. Diese Runde ging dann ca eineinhalb Jahre unter meiner Leitung. Daneben gab es zur Abwechslung auch mal ein oder zwei Oneshots, bei denen neue Spieler mal reinschnuppern konnten.
3. Gruppengröße: 8 Spieler, maximal 5 pro Session außer beim Finale des jeweilgen "Kapitels"Vor dem Lockdown hatte Ich dann auf D&D 5e gewechselt, da einfacher und unkomplizierter für die Spieler mit weniger Interesse oder weniger Verständnis für die Regelmechaniken und komplexere Regeln. Außerdem war es weniger aufwändig und ging flüssiger. Hier habe Ich dann ein komplettes Homebrew-Setting ausprobiert, das im Gegensatz zu vorher nichts mit Faerun zu tun hatte und mit den Klassikern gebrochen hat. Das kam eigentlich gut an.
Ich hatte ein "Adventure of the Week"-Modell: Es gab eine festgelegte Anzahl von Sessions, zu denen man sich im voraus verbindlich anmeldet inklusive Terminen, das ganze wurde per Doodle organisiert. Da es vorher mit so vielen Spielern kopliziert, langwierig und unübersichtlich sowie anstrengend für den Spielleiter war, habe Ich hier trotz 8 Spielern im Pool die Obergrenze auf 5 gesetzt. Wer zuerst zusagte bekam den Platz, wer zu spät kam hatte Pech, kurzfristiges dazustoßen war nach Festlegung der Termine vom Tisch. Das hatte den angenehmen Nebeneffekt, dass die Terminplanung schneller und einfacher wurde, einige Spieler disziplinierter waren und Ich niemandem mehr mit den Terminen hinterherlaufen musste. Die einzige Ausnahme war, dass wir beim Finale eines "Kapitels" - also einer großen Schlacht, dem Kampf gegen den "Zwischenboss" oder wichtigen Wendepunkten in der Kampagne - einen ganztägigen Marathon mit allen Spielern organisiert haben.
Das ganze wurde dann durch den Lockdown beendet und nie wieder aufgenommen.
Daneben bzw. zwischenzeitlich oder parallel:
4. Gruppengröße: 5 SpielerAls Ich bei meinem damaligen Studentenjob während Flauten ohne Gäste manchmal in D&D-Sachen für meine Runde blätterte, wurde Ich von meinen Kollegen ab und an darauf angesprochen und erklärte, worum es so ungefähr dabei geht. Mehrere waren überraschenderweise interessiert, obwohl sie bis dahin keinen Bezug zum Hobby gehabt hatten und teils nicht mal einen wirklichen Faible für Fantasy hatten. Daraufhin habe Ich ein Oneshot für Anfänger in eigenem "Dungeon" geleitet, damit sie das mal ausprobieren können. Wurde recht gut aufgenommen, auch wenn es teils etwas unsicher und hölzern vonseiten der Anfänger war.
5. Gruppengröße: 5 SpielerIch habe für einen Freund als Geburtstagsgeschenk ein Oneshot in Shadowrun geleitet, alles recht knapp aber kam gut an.
6. Gruppengröße: 4 SpielerDanach habe Ich mit einem der Kollegen zusammen bei einer anderen Runde mitgemacht, in der Ich ausnahmsweise mal nicht der Spielleiter war. Auch das endete dann durch private Schwierigkeiten und Lockdown. Die Gruppe existiert aber ohne mich weiterhin.
7. Gruppengröße: 3-4 SpielerDanach hatte Ich interesse, mal andere Systeme als D&D auszuprobieren und habe teils online auf Roll20 und teils in Präsenz Oneshots bzw kurze Missionen für andere Freunde geleitet, erst ein bisschen in Dark Heresy 2 und dann in Warhammer Fantasy 4. Hier kamen Private Probleme meinerseits dazwischen, wesegen Ich das nicht weiter verfolgen konnte.
Fazit:Ich habe leider nie das Ende meiner Langzeitprojekte gesehen.
Aber als positives Fazit lässt sich sagen: Im Freundeskreis zuhause hat sich eine große Population an Spielern etabliert, aus der mindestens 3 dauerhafte Gruppen entwickelt haben von denen Ich weiß, die wiederum selbst neue Leute rekrutiert und für das Hobby begeistert haben.
Daneben spielt mein Arbeitskollege mit einer eigenen Gruppe Pen&Paper, nachdem unsere gemeinsame durch den Lockdown ausgebremst wurde. Die besagt Gruppe - die ich mit gegründet habe - hat sich aber erholt und in anderer Besetzung und anderen Systemen bislang weitergespielt.
Mein Bruder teilt bis heute meine Begeisterung für Pen&Paper und spielt mit einer festen Gruppe online weiter.
Ich bin dafür derzeit in keiner Gruppe und habe aufgrund einer sehr turbulenten Zeit länger nichts in der Richtung mehr getan, mal sehen ob sich etwas in der Art noch mal ergibt sobald sind mein Privatleben hoffentlich wieder beruhigt hat. Sollte es sich ergeben wäre es nett, tatsächlich eine Kampagne zuende bringen zu können oder auch mal als Spieler mit weniger Planungssaufwand dabei sein zu können. Ich muss dazu sagen, dass Ich immer das meiste selbst geschrieben und vorbereitet habe, da Ich wenig Freude am Leiten von vorgefertigten Abenteuern habe.
Soweit mein Statusbericht, over and out.
Grüße
Aronan