Dieses Journal ist diesmal von Tarlan (dem Dieb), da der Spieler von Thengol an dem Abend leider nicht da war:
Nachdem Thengol und ich der Tunte im Rauchladen das Haarnetz verhökert haben, war meine Stimmung ziemlich am Tiefpunkt. Nein, nicht etwa weil wir zu wenig für den Weiberkram bekommen hatten, sondern weil ich eigentlich den Schlangendolch zu Stahl machen wollte, und sowohl Thengol, als auch ich glaubten, dass der andere das räudige Ding mithat. Das war vielleicht eine Blamage! Beim Heimgehen habe ich Thengol vorgeschlagen, diese Geschichte für uns zu behalten, und aus dem darauf folgenden Grummeln schließe ich, dass er damit wohl einverstanden war.
Vielleicht lässt sich Terengar ja noch überzeugen, dass es besser ist, dieses Ding zu Geld zu machen, als es zu analysieren oder noch schlimmer - es aus Angst, dass es in die falschen Hände kommt - irgendwo blöd zu verwahren. Immerhin brauchen wir ja für unsere Passage eine ziemlich große Summe, und unser Schiff wird in ein paar Tagen schon ablegen. Wir sind auch noch einmal beim Hafen vorbeigekommen, und haben von der Ferne noch einmal einen Blick auf das seltsame Schiff Perinchief geworfen, wo die Besatzung so unfreundlich war. Ein bewachtes Schiff, wie interessant.
Als wir am Nachmittag wieder daheim in Kargaths Waffen angekommen sind, war Terengar schon wieder von seinem Ausflug zu der Magierin zurück. Er erzählte uns kurz, dass bei ihrem Turm an der Tür nur eine Nachricht war, dass sie für einige Zeit verreist sei, und er daher schon bald wieder zurück war. Ein verwaister Magierturm, wie interessant.
Er berichtete uns auch, dass er während der Zeit des Wartens auf eine interessante Sache gestoßen sei, nämlich dass in letzter Zeit zwei Leibgardisten des Khans einfach verschwunden sind, und die Legion of Steel nach ihnen sucht. Vielleicht kann man da ja eine Belohnung abstauben, denn Thengol hat ihm natürlich gleich einmal erzählt, dass die Schiffspassage ziemlich teuer werden wird. Syrah war die ganze Zeit auf ihrem Zimmer, und der Wirt hat uns nur gesagt, dass er uns ausrichten soll, dass wir sie nicht stören sollen, da sie gerade meditiert. Priester, was für seltsame Gestalten .
Wir haben dann beschlossen, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, und sind gegen Abend zu einer längeren Lokaltour aufgebrochen, um etwas mehr über die verschwundenen Leibwächter ( und auch über das seltsame Schiff) herauszufinden. Schon im ersten Lokal hat Thengol einen Zwerg getroffen, und die beiden begannen sich hemmungslos zu betrinken. Unsere Sache nicht unbedingt dienlich, aber Thengol grunzte nur irgendwas von Trinkerehre oder so. Zwerge, was für seltsame Gestalten.
Zeit für mich, dem kleinen Magierbübchen einmal ein bisschen was beizubringen, und so zeigte ich ihm, wie man den Leuten mit etwas Bier und Schnaps gezielt die Zunge lockert, ohne dabei selber am Ende der Zechtour als sabbernder Idiot in der Gosse zu landen. Das funktionierte auch ganz gut, und nachdem wir durch fast jedes Lokal der Stadt gezogen waren, und genügend Silber verprasst hatte, kehrten wir um Mitternacht wieder zu unserer Herberge zurück.
Die Leute in den Lokalen haben uns folgendes erzählt:
Leibwachen:
- Beide waren die Wachen der Tochter des Khans Chatomi
- Hinter der Entführung soll eine Gruppe Namens Silver Shadows stecken
- Beide wohnten im Palast
- Die Legion of Steel beauftragte einen gewissen "Jakob" mit den Nachforschungen, den wir aus Pashin kennen (Brandanschlag)
- Dieser Jakob selbst schein nun ebenfalls verschwunden zu sein
- Die Tochter des Khans steckt selbst dahinter, da sie ein Geheimpolizei aufbauen möchte.
bewachtes Schiff:
- Gehört einem gewissen Turin Khima, der immer mit Wachen unterwegs ist, und arrogant sein soll
- Wohnt auf dem Schiff
- Ist vor 4-5 Tagen aus Kendermore gekommen
- Fracht unbekannt, es wurde keine Ladung gelöscht
Vor allem die Hinweise auf Jakob schienen uns höchst interessant, hatte sich dieser doch schon durch seine Großzügigkeit in Pashin ausgezeichnet. Daheim hat uns der Wirt nach etwas Silber noch ein Lokal genannt, wo man viele Leute von der Legion of Steel treffen könnte, und wir beschlossen noch auf ein GuteNachtBier dort hinzuschauen. Dort erfuhren wir, dass die Legion, derzeit nicht wirklich nach Jakob und den Wachen sucht, da sie anderwärtig zutun hat, und daher für Hilfe dankbar wäre. Wir sollten uns am nächsten Tag bei einem gewissen Jikhbar melden. Nachdem wir auch die Adresse von Jakob erfahren hatten, schauten wir auf dem Heimweg noch vorbei, und hofften eventuell andere Beobachter seines Hauses zu finden, aber bis auf eine kleine Begegnung mit der Stadtwache passierte nichts mehr, und wir verbrachten eine ruhige Nacht.
30. Aelmont
In der Früh war Thengol nicht bereit uns zu begleiten, er brummte nur was von einem Treffen mit Zwergen, und dass er für unsere neugierigen Spielchen keine Zeit hätte, und wir ihn in Ruhe lassen sollten. Bei Syrah hatten wie auch kein Glück, da sie offensichtlich immer noch irgendeine Wand anstarren musste. Kämpfer und Frauen, was für seltsame Geschöpfe.
Na ja, wer nicht will, der hat schon, also beschlossen der Kleine (Terengar) und ich, allein zu gehen. Bei der Legion of Steel geht es zackig zu, und einen mulmiges Gefühl in meiner Magengegend machte sich breit, als wir den Hof betraten, wo gerade Wachen ausgebildet wurden. Nichtsdestotrotz verlief alles ohne Problem und wir wurden zu Jikhbar vorgelassen. Der Typ scheint einer von der cleveren Sorte zu sein, denn er rückte erst mit seinen Informationen raus, nachdem ihm Terengar wirklich alles was er wusste, sowie den Mädchennamen seiner Großtante mütterlicherseits erzählt hatte. Der Typ hat sogar mir eine Lektion erteilt wie man wen ausfragt, ohne selbst was erzählen zu müssen, aber immerhin schien er uns am Ende zumindest soweit zu vertrauen, dass er uns folgende Dinge mitteilte:
- Jakob verschwand vor 2 Tagen
- Jakobs Söhne sind noch in Pashin
- Die Wachen haben keine Verwandten
- Eine Wache begleitet uns, wenn wir die Wohnung durchsuchen wollen
- Jakob hatte eine Audienz beim Khan
- Wir erhalten auch eine Audienz, wenn wir erwähnen, dass wir von ihm kommen
Wir beschlossen nicht lange zu warten und gingen in Begleitung einer Wache (eine nette Abwechslung, neben einer Wache zu marschieren ohne gleich Gefangener zu sein) zu dem Haus von Jakob. Dorten fanden wir nichts Aufregendes, und wir beschlossen zum Palast zu gehen und bei dem Khan um eine Audienz anzusuchen. Dort mussten wir die Waffen ablegen, und als Terengar ihnen den Dolch zeigte, waren die natürlich besonders vorsichtig und haben den Jungen gleich einmal richtig gefilzt, na ja vielleicht sieht er jetzt ein, dass wir das Ding' besser verkaufen sollten. Magier, was für seltsame Gestalten.
Nach einer ewig langen Warterei bekamen wir endlich eine Audienz bei dem Khan und seiner Tochter und wir erfuhren folgendes:
- Die Wachen erschienen einfach nicht mehr zum Dienst
- Jakob fragte nach Kleidung der Wachen
- Die Kleidung wurde benötigt, um bei der Magierin Zoe Lefthand eine magische Untersuchung durchzuführen
Da die beiden nicht unbedingt extrem mitteilungsfreudig waren, und ich vermutete, dass sie uns nicht wirklich für voll nehmen würden, erzählte ich ihnen noch von einer angeblich heißen Spur, die vielleicht noch heute zum Erfolg führen könnte, wenn sie uns wirklich alle Informationen geben würden. Nachher dachte ich mir, dass das vielleicht ein Fehler war. Na ja was soll’s.
Wir beschlossen dem Leuchtturm der Magierin einen Besuch, da in mir langsam der Verdacht aufkam, dass die Reise der Magierin vielleicht nicht ganz freiwillig war, und sie ebenfalls wie Jakob verschwunden war. Da es noch hell war, wäre es zu gefährlich gewesen, den versperrten Turm zu untersuchen, und ich schlug' daher vor, einmal zu überprüfen, ob die Nachricht der Magierin überhaupt von ihr geschrieben ist. Nach langem Überlegen, wen wir da fragen könnten, rückte Terengar damit heraus, dass er die Schülerin der Magierin, Felana, gestern schon getroffen
hätte, und die uns wohl helfen könnte. Magier, was für ....
Wir suchten sie auf, und nachdem wir ihr erklärt hatten, um was es ging, gingen wir mit ihr in den Turm. Da wäre ich gern alleine drin gewesen, denn da hätte sich wohl genug Stahl für eine lange Zeit verdienen lassen können, aber na ja, wir fanden was wir suchten, einen Zettel mit allen Schiffen im Hafen, wobei bei einem ein Kreuz war, und zwar bei dem bewachten Schiff Perinchief.
Mut kann man nicht kaufen, und daher beschlossen wir auch ohne unsere kampfkräftigen Gefährten, uns das Schiff einmal genauer anzusehen. Um uns aber für den Fall der Fälle abzusichern, schrieben wir alle unsere Erkenntnisse auf, und baten die Schülerin, falls wir am Morgen noch nicht zurückkommen würden, diesen Brief Thengol und Syrah zu bringen.
Unser Plan aber war folgender: Gegen Ende der Nacht mit einem kleinen Boot im von Smokesticks erzeugten Nebel bei dem Schiff anzulegen und ins Innere vorzudringen. Terengar meinte auch noch, er hätte einige Sprüche, die uns helfen könnten, so dass wir beschlossen, dass der Plan vielleicht nicht perfekt, aber ausreichend gut wäre, und besorgten alle nötigen Dinge und gingen früh schlafen.