Die EinladungEs regnete auch während der nächsten Tage. Langsam aber stetig stieg der Pegel des Zentralsees an, Schlamm und Matsch floss durch die steilen Straßen, und die Kettenbrecher versuchten, ihre erbeuteten Schätze zu Geld zu machen.
Helion schloss sich für ein paar Tage in ein Zimmer im Helmtempel ein – in der Scheune war es ihm zu feucht. Während dieser Zeit verwob er magische Energie mit Wollfäden, um einen Umhang zu erschaffen, der ihn vor Kälte und Krankheit schützen würde.
Boras hatte vorgehabt, seinen Anteil in einem magischen Kettenhemd unterzubringen. Zuerst hatte er sein Augenmerk auf die kristallumhüllten Rüstungen des Zwergenschmiedes Gurnezan geworfen, aber der Preis, den dieser verlangte, erschien ihm doch etwas hoch. Leider war auch die Rüstung Bathas des Ogertöters nicht viel günstiger gewesen. Skie Aldersun, eine freundliche Gnomin, hatte dieses Kettenhemd in ihrem Zauberladen gehabt.
Thargad hatte ebenfalls Gefallen an der kristallenen Schmiedekunst des Zwerges gefunden, aber Waffen waren noch unerschwinglicher, als es die Rüstung gewesen war. Im Zuge der nächsten Tage suchte er noch seine Kontakte auf. Meerthan Eliothlorn verriet ihm, dass die Käfigschmiede vor knapp zwanzig Jahren versucht hatten, ein Portal in eine andere Ebene zu öffnen, es ihnen aber misslungen war. Genaueres wusste der Elf leider nicht, da er in der Zeit der Sorgen alle Spuren verloren habe. Er sah auch Arlynn wieder, die tatsächlich eine Anstellung bei der Dame Knowlern gefunden hatte. Arlynn verriet ihm auch, dass zwischen Fürst Aslaxin und Fürst Taskerhill eine große Rivalität und Abneigung bestand. Sie war von Thargads neu gewonnenen Ruhm und seiner Beliebtheit in den Kneipen überrascht und anscheinend leicht verunsichert. Zu guter Letzt hatte Thargad noch Maple aufgesucht, um sie nach ihren Verbindungen zu Cauldrons Unterwelt zu fragen. Maple gab ihrem Verdruss Ausdruck, dass die Gilde des Letzten Lachens alle anderen Gruppen vertrieben oder vernichtet hätte, dann überließ sie Thargad ihr Diebeswerkzeug, als er nach einem solchen fragte.
Dirim schließlich verbrachte viel Zeit im Lathanderschrein. Er schrieb einen Brief an seinen Orden, in dem er von dem verlassenen Tempel der Dreifaltigkeit berichtete, und sandte ihn per Pferdeboten los. Dirim unterhielt sich auch noch einmal mit Terrem, allerdings ohne Erfolg. Terrem widerstand Dirims Wahrheitszauber, und ansonsten erwies sich der Junge als störrisch und eigensinnig. Er wollte Dirim nichts von dem Betrachter und seiner Gehilfin erzählen, und brachte diesen Unwillen deutlich zum Ausdruck.
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Eines wieder einmal feuchten Tages fand Thargad die anderen um einen Tisch versammelt, während sie wüste Spekulationen ausstießen.
»Was ist denn los?«, erkundigte er sich. Zur Antwort hielt ihm Dirim einen Zettel entgegen. Thargad las: »Verschwunden von Faerûns Antlitz / Zur Zeit, als Götter sterblich waren / In den Schatten zwischen Leben und Tod / Gefangen von Gefangenen / Der Weg führt durch den Himmel in der Hölle / Käfige verhelfen zur Flucht.«
»Jenya hat eine Weissagung über unsere Eltern eingeholt«, erklärte Helion. »Das ist sie.«
»Müsste es nicht heißen: „Der Weg führt durch den Himmel in die Hölle“?«, fragte Thargad.
»Sag ich doch«, stimmte Boras zu. Helion zuckte mit den Schultern.
»Das hat Jenya vernommen. Ich glaube nicht, dass Götter Probleme mit Grammatik haben.«
»Was ist mit Baghtru?«, gab Dirim zu bedenken. Baghtru war der „dämliche Sohn Gruumschs“ und der Orkgott der Stärke. Es galt als bewiesen, dass Baghtru Probleme mit Worten hatte, die mehr als zwei Silben besaßen, also war Grammatik sicher auch kein Zuckerschlecken für ihn.
»Die meisten Götter haben kein Problem damit«, gab Helion nach.
»Das hilft uns aber auch nicht weiter, oder?«, unterbrach Thargad die Beiden. Daraufhin wandten sie sich alle wieder der Weissagung zu.
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Und so vergingen die Tage in Cauldron. Die Bewohner zeigten sich wenig besorgt wegen der dauernden Niederschläge – es werde schon rechtzeitig aufhören – und begannen mit den Vorbereitungen für das jährliche Flutfest. Die Kettenbrecher erholten sich, festigten Freundschaften, und gaben ein ums andere Mal die Geschichte ihres ersten Abenteuers zum Besten.
Sie hatten nicht viel Neues herausbekommen, außer einem vagen Verdacht bezüglich Carceri, der Gefängnisebene. Dämonen, Teufel und allerhand andere Lebewesen wurden nach Carceri verbannt, wo sie trotz mächtigster Magie gefangen waren. Außer der Tatsache, dass ein solcher Ort in etwa zu den „Gefangenen“ der Weissagung passen könnte, gab es aber keinen Anhaltspunkt.
Nachdem beinahe zwei Wochen verstrichen waren, hatte eine gewisse Langeweile eingesetzt. Es fiel ihnen immer schwerer, die selbe Geschichte von ihrem Kampf gegen Kazmojen noch einmal zu erzählen, und es schien, dass auch immer weniger Leute diese Geschichte hören wollten. Der Alltag griff um sich, und die Abenteurer, die für einen Moment im Zentrum des einheimischen Lebens gestanden hatten, wurden wieder an den Rand gedrückt. Dementsprechend spürten die Kettenbrecher Ruhelosigkeit in sich aufkommen.
http://www.p-pricken.de/pdf/invitatio.pdf' target='_blank'>Die Einladung kam genau zur richtigen Zeit: Ein Fest zur Herbstsonnenwende im Palast des Stadtherren. Die wenigen Tage bis zur Feier verbrachten die Kettenbrecher damit, sich passende Kleidung zu besorgen und dafür zu beten, dass sie sich nicht zu sehr blamieren würden. Kurz überlegte man, Kheygan Ghelve zuhause zu lassen, aber dann nahm man den Gnom doch mit und stand, festlich gekleidet, pünktlich zu Sonnenuntergang vor Severen Nalavants Anwesen.
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Musik: Pachelbel, Canon in D
Die Residenz des Stadtherren glich einem kleinen Schloss, zweistöckig und aus schwarzem Malachit erbaut. An den vier Kanten des Hauses erhoben sich Türme mit Spitzdach, während das Haus selber eine große Glaskuppel aufwies. Die Fenster waren aus buntem Glas in eisernen Rahmen, der Eingang ein großes zweiflügeliges Holztor. Zwei Stadtwachen standen am Eingang und prüften die Einladungen. Sie nahmen außerdem die Waffen der Gäste entgegen; Dolche und Rapiere konnten behalten werden.
Im Inneren des Hauses gab es einen großen Zentralraum mit Brunnen und Lichtspielen, während alle Kammern auf die Seitenflügel verteilt waren. Säulen schwangen sich zur Decke empor, mit Reliefen junger Männer verziert. Ein Streichquartett bestehend aus drei Gnomen und einem Halbling spielte im Hintergrund, während beflissene Diener Häppchen und Wein reichten.
Kaum hatten die Kettenbrecher die zentrale Halle betreten, als ein untersetzter Mann mittleren Alters auf sie zukam, in grünen Pluderhosen, sonnengelbem Hemd und purpurner Weste. Seine Finger und Ohren waren durch zahlreiche Ringe geschmückt, sein braunes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, seine Köprerfülle und seine Lachfalten verrieten Hang zum Genuss.
»Die Kettenbrecher! Entzückend!«, rief er. »Ich bin so glücklich, euch endlich kennen zu lernen! Ich bin Severen Nalavant!«
Der Stadtherr bedankte sich noch einmal überschwänglich bei ihnen, dann verabschiedete er sich für den Augenblick, und die Kettenbrecher hatten Muße, sich umzusehen.
Die Elite Cauldrons hatte sich hier eingefunden. Die wichtigsten Adeligen, ein paar Kaufleute, und die Oberhäupter der Kirchen. Kristof Jurgensen kam mit Erleichterung in den Augen auf Dirim zu. Er trug eine orange Robe, die Brust freiliegend, sowie einen Kopfschmuck in Form eines Sonnenaufgangs. In der „Sonnenrobe“ sah er noch verlorener aus als ohnehin.
»Di... Dirim!« Er schüttelte Dirim die Hand, machte Anstalten, ihn zu umarmen, und besann sich dann. »Ich bin ja so froh, dass Ihr hier seid.«
Thargad nickte Corah Lathenmire zu, die am anderen Ende des Raumes mit den Sturmklingen sprach. Sie fing seinen Blick auf und deutete ein Lächeln an, dann wandte sie sich ab.
»N’Abend.« Terseon Skellerang hatte sich die Haare mit Fett in den Nacken gelegt, seine Bartstoppeln aber nicht entfernt. Neben Jenya war er der einzige Anwesende in Rüstung und trug ein Kurzschwert an der Seite. »Wie geht’s?«
»Wie solls gehen?«, fragte Boras zurück.
»Gut, gut. Du machst ja keinen Ärger, oder? Ich will nur sicher gehen, verstehst du.«
»Warum sollte ich?«
»Na ja, es ist ziemlich langweilig für einen deines Schlages, und Alkohol tut sein Übriges.« Terseon lächelte. »Vergessen wirs. Es ist halt meine Pflicht, auch wenn ihr unbewaffnet seid.«
Boras wies auf das Kurzschwert: »Ihr habt auch nur einen Zahnstocher. Ich bevorzuge größere Waffen.«
Der Hauptmann der Wache stieß ein bellendes Lachen aus. »Du gefällst mir. Ich besorge uns jetzt etwas Bier, und dann trinken wir einen.« Und so geschah es.
Helion unterhielt sich derweil mit einem muskulösen Halbork, dem „Meister“ des Gondtempels.
»Ihr wart in Jzadirune?«, erkundigte sich Asfelkir Hranleurt bei dem Magier.
»Waren wir.«
»Ein Priester meines Ordens, Gunther Derigal, hat mich gebeten, euch nach dem „Codex Ferrum“ zu fragen.«
»Codex Ferrum?«
»Ja. Ein Buch.« Ungeduldig wrang sich der Halbork die Hände. »Ihr habt es nicht zufällig dort unten gefunden?«
»Nein. Tut mir leid.«
»Hmm. Solltet ihr es noch finden, würde er es euch abkaufen wollen.« Asfelkir wartete einen Augenblick um sicher zu gehen, dass es keine Einwände gab. »Wenn ihr mich entschudligen wollt? Ich habe Vorkehrungen für das Flutfest zu treffen.«
Helion sah ihm nach, als Dirim dazu kam. »Komischer Kerl«, sagte Helion leise.
»Die sind hier alle komisch«, gab der Zwerg zurück.
Thargad kam aufgeregt zu ihnen herüber. »Wusstet ihr schon, dass Kristof allen erzählt, warum wir hier sind? Von den Schätzen?« Er machte eine wegwerfende Bewegung. »Dieser Lathanderpriester ist froh, dass er was erzählen kann, und plappert sich um unser Leben.«
Helion legte Thargad beruhigend die Hand auf die Schulter. »So schlimm wird es nicht sein.« Sein Blick fiel auf Vortimax Weer. Er starrte feindselig zu ihnen herüber. »Oder?«
»Meister Helion?« Eine ältere Frau stand vor ihnen, die silbernen Haare streng zurück gekämmt, in einem Gewand aus grauer Seide. Embril Aloustinai, die „Erste“ von Azuth. »Ist es wahr, dass ihr nach den Schätzen Tethyrs sucht?«
»Ja«, gab Helion zu. Warum sollte man jetzt auch leugnen?
»Ich habe sie gekannt. Vor allem Horas Lutharia«, sagte Embril mit Bedauern in der Stimme. »Wir haben uns oft über Azuth und Zauberei unterhalten. Er war mir sehr lieb.« Sie machte eine kurze Pause. Als sie weitersprach, war ihre Stimme hart geworden. »Ich bin davon überzeugt, dass die Schätze in eine Falle gelockt wurden, bevor sie verschwanden. Sie wurden verraten, ich weiß es.«
»Das glauben wir auch«, sagte Helion. Embril lächelte.
»Wenn ich euch helfen kann, kommt zu mir. Ich muss demnächst für eine kurze Zeit ins Inland, aber danach stehe ich euch zur Verfügung. Wir werden die Decke über dem Schicksal eurer Eltern lüften.«
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Kurz darauf wurde zu Tisch gerufen. Die Sturmklingen saßen zur Linken des Stadtherren, die Kettenbrecher zur Rechten. Man speiste gebratenen Faun mit Waldkräutern sowie Backkartoffeln und Sauerrahm, und schließlich gebot Severen noch einmal seinen Dienern, die Kelche zu füllen, und erhob sich.
»Verehrte Gäste, in diesem Jahr feiern wir das fünfte Jahr meiner Herrschaft über Cauldron. Eigentlich sollte mir diese Zahl Grund zur Unruhe geben, aber wir haben gleich zwei neue Kräfte in der Stadt, die das Gegenteil hoffen lassen. Zwei Gruppen von tatkräftigen und mutigen Streitern, denen der Schutz unserer Stadt am Herzen liegt. Da sind natürlich die Sturmklingen, deren heldenhafter Einsatz uns von einer seltenen Plage befreit hat, einem Koboldstamm. Die Sturmklingen haben die Lehre unserer Silberherrin verinnerlicht; derart aktiv für das Volk eintretende Adelige findet man selten in unserem Land. Und dann sind da natürlich noch die Fremden, die als die Kettenbrecher bekannt wurden. Sie haben uns einen großen Dienst erwiesen, indem sie arme Seelen der Stadt vor einem düsteren und grausligen Schicksal bewahrt haben. Wahrlich, mit diesen Beschützern ist mir um mein fünftes Jahr nicht bange. Ein Hoch auf unsere Helden!«
Die Anwesenden erhoben mehr oder weniger enthusiastisch ihre Becher, und man trank auf das Wohl der beiden Abenteuergruppen. Annah Taskerhill warf ihnen dolchartige Blicke zu, da sie es gewagt, ihren Ruhm zu beeinträchtigen. Dann sprach ihr Vater mit Severen Nalavant.
»Eine vortreffliche Idee, Ankhin!«, rief der Stadtherr. »Meine verehrten Gäste, wollen wir nicht Annah um ein Lied bitten? Singt doch etwas für uns!«
Die Anführerin der Sturmklingen bedankte sich höflich, dann trat sie vor. Die Kettenbrecher warteten mit leicht spöttischem Gesichtsausdruck. Sie sang ein elfisches Trauerlied. Ihre Stimme war klar und rein, und unweigerlich drifteten die Gedanken der Zuhörer zu ihren Freunden und ihrer Familie, unweigerlich ergriff sie leise Sehnsucht. Nach dem Lied herrschte kurze Stille, dann klatschte man höflich. Helion ging zu Annah.
»Danke. Meiner Schwester hätte das gefallen.«
»Gerne«, antwortete sie. Ihrer beider Blicke begegneten sich und versprachen keine Freundschaft. Helion verabschiedete sich.
»Ihr entschuldigt? Der Stadtherr wollte uns sehen.«
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Musik: Nino Rota, Godfather March (Erich Kunzel)
Die Kettenbrecher saßen in einem gemütlichen Zimmer am Kamin, ihnen gegenüber in einem Sessel der Stadtherr Severen Nalavant. Rechts hinter ihm stand Tenebris Valanthru, links davon Terseon Skellerang.
»Ihr hattet um eine Audienz gebeten?«, fragte der Stadtherr.
»Ganz recht, Herr«, übernahm Dirim das Wort.
»Nun denn, ich bin ganz Ohr!«
»Was wisst ihr von den Schätzen Tethyrs?«
Severen überlegte. »Hmm. Eine Abenteurgruppe, nicht wahr? Das war vor meiner Zeit. Sie... sie kämpften gegen einen Drachen, Vitriss irgendwas.«
»Vitriss Bale«, warf Helion ein.
»Ganz recht! In einer Ruine unter der Stadt... eine Zauberweberruine, wenn ich nicht irre. Sie stand leer, seitdem Surabar Zaubermeißel diese Wesen vertrieben hatte – mit ihrer Hilfe erbaute er Cauldron, Redgorge und Kingfisher Hollow, müsst ihr wissen. Ich nehme an, der Eingang wurde damals verschlossen?« Er sah zu Tenebris Valanthur hoch.
»Das wurde er. Ich erinnere mich aber nur dunkel an die Ereignisse.«
»Ihr habt die Schätze damals zu euch eingeladen«, sagte Dirim.
»Wirklich? Nun, wenn ihr es sagt... ja, ihr habt recht.« Valanthru blickte versonnen in die Luft. »Ich wollte eine Statue zu ihren Ehren erbauen lassen. Aber es hat sich nie etwas daraus ergeben. Ich erinnere mich... ja, ich erinnere mich, von ihnen sehr beeindruckt gewesen zu sein. Aber auch enttäuscht, weil sie doch sehr von sich eingenommen und auf geradezu raue Art ihre Forderungen stellten.« Entschuldigend sah er zu den Kettenbrechern. »Ich nehme an, viele Legenden verlieren ihren Glanz, wenn man sie am eigenen Leib erfährt.«
»Gab es da nicht ein Gedicht?«, fragte der Stadtherr plötzlich. »“Und als sie... und als sie... und als sie sich bereit gemacht, da lachten die Götter ihnen, die Schätze hatten wohl vollbracht, sich ihren Platz dort zu verdienen,...“ Weiter weiß ich nicht mehr. Aber ich werde nachsehen«, versprach er den Nachkommen, «ob ich das Buch noch habe.«
Er hatte es nicht mehr.
»Wir hätten da noch eine Bitte«, sagte Helion am Ende des Gespräches.
»Nur heraus damit!«, rief der Stadtherr.
»Wäre es möglich, uns zu Bürgern der Stadt zu machen? Es ist wegen der Steuer beim Kauf und Verkauf von Gegenständen, wisst ihr?«
Severen sah zu Valanthru auf. Dieser schüttelte unmerklich den Kopf.
»Nun, tut mir leid. Ihr könnt euch natürlich auf übliche Weise die Bürgerschaft verdienen: durch fünfjährigen Dienst für die Stadt oder die Zahlung von 500 goldenen Aenar. Die Verleihung der Bürgerehre ist jedoch nicht einfach so möglich. Aber wer weiß?«, fragte er grinsend. »Wenn ihr das nächste Mal die Stadt gerettet habt, sieht es vielleicht schon anders aus.«
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Die Nachkommen der Schätze kehrten auf das Fest zurück, und verbrachten noch einige Zeit damit, sich nicht zu blamieren. Endlich schien der Abend seinem Ende zuzustreben, als plötzlich ein Klirren den Raum zum Schweigen brachte. Alle Anwesenden sahen zu Jenya hin, die ihren Wein hatte fallen lassen. Die rote Flüssigkeit breitete sich zu ihren Füßen in demselben Maße aus, wie Jenya immer blasser wurde. Ihre Augen weiteten sich.
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Musik: Terminator Theme (Erich Kunzel)
»Sarcem! Ich... ich habe verstanden.« Sie sprach hastig, wie unter Zeitdruck. »Seid gewiss, ich werde mich um Hilfe kümmern. Ich glaube, ich weiß schon, an wen ich mich wende. Haltet...« Sie brach ab. Ihre Schultern fielen zusammen, und dann flüsterte sie kaum hörbar: »...aus.«
Sie sah auf, ihr Blick fiel auf die Sturmklingen, und dann auf die Kettenbrecher. Helion und die anderen waren schon auf dem Weg zu ihr, und sie lächelte dankbar.
»Ich brauche Eure Hilfe!«