Autor Thema: US-Präsidentschaftswahlen  (Gelesen 8334 mal)

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Scurlock

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #30 am: 13. Februar 2004, 18:42:20 »
 So ganz unrecht hat der Talwyn da nicht!
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Trøll

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #31 am: 14. Februar 2004, 04:32:27 »
Zitat von: "Scurlock"
So ganz unrecht hat der Talwyn da nicht!
Aber auch nicht ganz recht.

Ich kann diese Entrüstung durchaus verstehen, aber man kann das System nicht für das Schindluder, welches damit getrieben wird, verantwortlich machen.
 
Take me out to the black, tell 'em I ain't comin' back.

TheRaven

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #32 am: 14. Februar 2004, 09:53:23 »
 
Zitat von: "Talwyn"
Zwar ist die Mehrwertsteuer in der Schweiz höher als bei uns, was sich darin niederschlägt, dass die Lebenshaltungskosten etwas höher sind.
Bist du sicher.

MwSt Schweiz
Standardwert^: 7.6%
Waren des täglichen Gebrauchs*: 2.4%
Übernachtung und Frühstück: 3.6%

* Vor allem Ess- und Trinkwaren (ausgenommen alkoholische Getränke), Medikamente, aber auch gewisse Zeitungen, Zeitschriften und Bücher

^ Eine ganze Reihe von Leistungen sind von der MWST ausgenommen, so in den Bereichen Gesundheit, Sozialwesen, Unterricht, Kultur, Geld- und Kapitalverkehr (die Vermögensverwaltung sowie das Inkassogeschäft sind aber steuerbar), Versicherungen, Vermietung von Wohnungen, Verkauf von Liegenschaften

Was die Steuern angeht, so kenne ich mich dort nicht so toll aus und was Firmen angeht erst recht nicht. Ich weiss nur, dass wir im Vergleich zu Europa recht gut abschneiden. Handgelenk mal Pi bewegen sich die Gesammtabgaben für natürliche Personen ohne spezielle Vermögenswerte bei einem Monatslohn. Bei mir stimmt das sehr genau. Es gibt bei uns auch drei Steuern. Bundes- Kantons- und Gemeindesteuer, wobei sich die letzten zwei natürlich von Ort zu Ort teilweise deutlich unterscheiden. Deshalb kann man keine exakte Aussage zu den schweizer Steuern insgesammt machen.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Talwyn

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #33 am: 14. Februar 2004, 10:33:42 »
 @Raven: Das mit der Mehrwertsteuer war mir neu, ich dachte wirklich gehört zu haben, dass sie bei euch ein ganzes Stück höher ist als bei uns.

@Troll: Das mit dem Schindluder-Treiben ist natürlich auch ein Punkt, wie heißt es so schön: Macht verdirbt den Charakter. Das nächste Problem ist, dass es fast unmöglich ist, die herrschenden Missstände mal eben zu beseitigen. Stichwort Beamtenapparat: Es wäre zwar schön und gut, das Ganze zu entschlacken, aber man kann ja auch nicht der Hälfte der Beamten sagen: "Nee, Jungs, lasst mal. Euch brauchen wir nicht mehr, weil wir jetzt so ein tolles neues System haben, dass viel weniger Verwaltungsaufwand produziert..." :rolleyes:

Es ist schon ein ziemliches Dilemma, aber die Regierungen der letzten 20 Jahre hätten das eigentlich erkennen müssen (Stichwort demographische Entwicklung) und was dagegen unternehmen. Ist natürlich nicht geschehen. Viel wichtiger war, dass sich Kanzler Kohl ganz groß "Wiedervereinigung" auf die Fahnen schreiben konnte und Schröders Gerd wollte auch lieber der Retter des Holzmann Konzerns sein, anstatt wirklich was sinnvolles zu unternehmen.

TheRaven

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« Antwort #34 am: 14. Februar 2004, 10:44:21 »
Zitat von: "Talwyn"
Das mit der Mehrwertsteuer war mir neu, ich dachte wirklich gehört zu haben, dass sie bei euch ein ganzes Stück höher ist als bei uns.
Besonders schön wird dadurch der Import aus Deutschland, denn eure Waren liegen praktisch immer unter dem schweizer Preisniveau und zusätzlich kann ich noch ungefähr 7% aufgrund der niedrigeren MwSt sparen. Das Sparpotential liegt also oftmals bei 25% bis 50%.

Auch wenn wir Schweizer immer maulen und den Unzufriedenen raushängen lassen, so sind wir doch eigentlich ganz zufrieden mit unserem Ländle. Deshalb auch die vorwiegend konservative Volksmeinung. Es soll ja schliesslich auch so bleiben. :)
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Belwar

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #35 am: 14. Februar 2004, 12:38:32 »
 Hi,

Ashen-Shugar:
Zitat
Hört sich nach einer eierlegenden Wollmilchsau an.
Wie soll dass den gehen?

Das einzige was etwas Mut erfordern würde ist die Einführung nach einer Weile würd es schon ganz gut laufen.

Nailom
Zitat
Oh weh. Was ein Müll. So funktioniert das leider nicht. Zumindestens nicht weltweit und für ein solches System im Nationalen Maßstab gibt es schon einen Namen. Das will ich dir hier aber nícht unterstellen dass das deine Intention war.

Wieso Müll ? Und wpher willst du wissen oder warum glaubst du es soetwas nicht funktionieren kann ?
Und welches System im nationalen Maßstab schwebt dir da vor ?
Dass, das mir vorschwebt gibt es /gab es leider noch nicht nationalem Maßstab. (Soweit ich es weiß)
Und es hat weniger mit Marx, Kommunismus o.ä. zu tun.
Wie geschreiben so gemeint ich schrieb von einer Marktwirtschaft.


Talwyn:
Zitat
Unsere soziale Marktwirtschaft ist IMO ziemlich daneben
Welche soziale Markwirtschaft ? ;) Nur weil es Marktwirtschaften gibt die unsozialer sind als unsere heißt das doch nicht das unsere sozial ist, oder doch ? In der Relation zu anderen schon (Heh, man kann ja doch alles schön reden ;))


Natürlich hast du Recht das unser Steuersystem mist ist und Dinge besteuert werden die völlig zum Nachteil der Bevölkerung (überwiegende Teil) sind.
Bsp. Lohnsteuer: wieso wird Lohn den besteuert ? was will man da den steuern (errecihen) ? sollen die Leute nicht genug verdienen oder warum besteuert man es denn dann ? Mehr sollen sie ja nicht bekommen sonst würde man Lohn subventionieren und nicht besteuern.

Trøll:
Zitat
Ich kann diese Entrüstung durchaus verstehen, aber man kann das System nicht für das Schindluder, welches damit getrieben wird, verantwortlich machen.
Ein wenig schon, wenn das System solchen Schindluder bedingt.

Gruß Belwar

 

Argelion

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« Antwort #36 am: 16. Februar 2004, 09:51:17 »
 
Zitat von: "Belwar"
Bsp. Lohnsteuer: wieso wird Lohn den besteuert ? was will man da den steuern (errecihen) ? sollen die Leute nicht genug verdienen oder warum besteuert man es denn dann ? Mehr sollen sie ja nicht bekommen sonst würde man Lohn subventionieren und nicht besteuern.
Steuern haben - auch man aus dem Wort etwas anderes ableiten könnte - in erster Linie und von ihrem historischen Ursprung keinen Lenkungszweck, sondern dienen der Einnahmenerzielung des Staates. Natürlich gibt es auch Lenkungssteuern, die heute auch gerne eingesetzt werden und bei denen die Einnahmenerzielung nur untergeordnete Bedeutung hat. Aber die Lohnsteuer gehört sicherlich nicht zu diesen.  

Talwyn

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #37 am: 16. Februar 2004, 09:56:16 »
 Die Lohnsteuer ist gerechtfertigt. Der Staat ist ja eigentlich nicht mehr und nicht weniger als die Gesamtheit der Menschen, die in einem bestimmten Gebiet leben. Also ist es schon ok, wenn alle diese Menschen Geld in einen Topf werfen, dass ihnen allen dann etwas nützt (z.B. für den Straßenbau, soziale Netze und Einrichtungen usw.). Einzig die Höhe der Lohnsteuer ist hierzulande ein Witz.

Sword of Cyric

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #38 am: 16. Februar 2004, 21:34:59 »
 
Zitat von: "Talwyn"
Firmen zahlen da zum Beispiel auch Steuern auf ihren Umsatz, nicht auf ihren Gewinn und versuchen deshalb nicht, möglichst keinen oder nur einen geringen Gewinn zu schreiben....
Ob das so gut ist? Hört sich für mich nicht gerade toll an. Ist sicher schön für den Staat, aber für Firmen die trotz hoher Auslastung verluste machen (und das kann bei geringen Spielraum durchaus schon bei über 90% Auslastung sein) wohl weniger.

Zitat von: "Belwar"
der Bevölkerung (überwiegende Teil) sind.
Bsp. Lohnsteuer: wieso wird Lohn den besteuert ? was will man da den steuern (errecihen) ? sollen die Leute nicht genug verdienen oder warum besteuert man es denn dann ? Mehr sollen sie ja nicht bekommen sonst würde man Lohn subventionieren und nicht besteuern.
Das aktuelle Steuersystem hat ein eingebautes Sicherungssytem in Sinne des stabilitäts Gesetz um Inflation zu verhindern. Bei steigendem Einkommen steigen auch die Steuern und schöpfen somit Kaufkraft ab, bei fallenden Einkommen genau das Gegenteil.

Funktioniert mal mehr und mal weniger
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Talwyn

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #39 am: 16. Februar 2004, 22:13:44 »
 Wenn du das mal mitkriegst, was deutsche Unternehmen alles tun, damit sie ja nicht zuviel Gewinn ausschreiben, da wirds dir ernsthaft anders. Hinter dem schönen Wort "Cash Flow" verbirgt sich nichts anderes, alles Geldschieberei, die nur dazu dient möglichst wenig an den Staat abzudrücken. Warum glaubst kostet eine popelige Cherry Tastatur 120 €, wenn sie vom konzerneigenen Dienstleister ins Büro gebracht wird, obwohl man diese Tastatur auf dem freien Markt für 15 € kaufen kann? (als Einzelperson, wohlgemerkt).
Die Erklärung ist ganz einfach: So kann man ca. 100 € vom Reingewinn des Mutterkonzerns abziehen und schon zahlt man mit jeder Tastatur weniger Steuern...

Sicher: Für die Unternehmen ist das supertoll, so wie es in Deutschland läuft. Aber wer die zusätzliche Steuerlast abbekommt ist doch klar: Die Arbeitnehmer. Eine Umsatzsteuer wäre einfach nur gerecht. Vor allem, wenn sie für alle Unternehmen gilt und es keine Ausnahmen gibt.

Unternehmen die schlecht wirtschaften oder aus anderen Gründen keinen Gewinn machen, können am Markt nicht bestehen. Das ist nunmal so in einer freien Marktwirtschaft. Aber wie gesagt: In Deutschland erklärt der Kanzler die Sanierung einer solchen Bankrott-Schmiede dann zu seinem persönlichen Prestigeprojekt und stopft Millionenbeträge in marode Betriebe. Bringen tut das natürlich im Endeffekt eigentlich nichts, aber Schlagzeilen hat man bekommen. Na vielen Dank. Gute Nacht Deutschland.

Sword of Cyric

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #40 am: 16. Februar 2004, 23:10:38 »
 
Zitat von: "Talwyn"
Wenn du das mal mitkriegst, was deutsche Unternehmen alles tun, damit sie ja nicht zuviel Gewinn ausschreiben, da wirds dir ernsthaft anders.
Als BWL Student weiß ich das schon.

Zitat von: "Talwyn"
Hinter dem schönen Wort "Cash Flow" verbirgt sich nichts anderes, alles Geldschieberei, die nur dazu dient möglichst wenig an den Staat abzudrücken.[/b]
Cash-flow is ne Messzahl für Zahlungströme, die an sich gar nichts mit Steuern zu tun hat. Bzw. Steuern werden da mit erfasst, aber die Steuerhöhe ist nicht vom Cash-flow bestimmt,

Zitat von: "Talwyn"
Warum glaubst kostet eine popelige Cherry Tastatur 120 €, wenn sie vom konzerneigenen Dienstleister ins Büro gebracht wird, obwohl man diese Tastatur auf dem freien Markt für 15 € kaufen kann? (als Einzelperson, wohlgemerkt).
Die Erklärung ist ganz einfach: So kann man ca. 100 € vom Reingewinn des Mutterkonzerns abziehen und schon zahlt man mit jeder Tastatur weniger Steuern...
Bei solchen Konstruktionen wird das FA aber einschreiten. Da gilt das Prinzip des Dealing-at-arms-length. Wenn ein internationales Unternehmen damit durchkommt -> fein (oder auch nicht, kommt drauf an wo man steht). Aber auf Dauer wird das nicht laufen (und dann können noch heftige Nachzahlungen kommen)

Zitat von: "Talwyn"
Eine Umsatzsteuer wäre einfach nur gerecht. Vor allem, wenn sie für alle Unternehmen gilt und es keine Ausnahmen gibt.
Und wenn die Pleitewelle dann noch mehr wächst, dann kann der Staat noch mal so richtig in die soziale Tasche greifen

Zitat von: "Talwyn"
Unternehmen die schlecht wirtschaften oder aus anderen Gründen keinen Gewinn machen, können am Markt nicht bestehen. Das ist nunmal so in einer freien Marktwirtschaft. .
Das hat noch nicht mal was mit Schlecht Wirtschaften zu tun. Manche Zweige sind rain aufgrund der Fixkostendegression so konzipiert das man bei 92% Auslastung schon in den miesen ist, weil man erst mit 95% in der Gewinzone ist.

Unternehmen haben mal gute und mal schlechte Jahre. Wenn sie zu viel schlechte haben, dann verschwinden sie irgendwann vom Markt. So ist das halt.

Aber wenn man auf die Schlechten Jahre noch Steuern drauf packt (denn auch in nem Verlustjahr kann man nen riesen Umsatz gehabt haben), dann werden Unternehmen früher und schneller am Ende sein und das bedeutet das Wegfallen von ner Menge Arbeitsplätzen
Dude, don't taunt the god-killing abomination.

Talwyn

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #41 am: 16. Februar 2004, 23:47:42 »
 
Zitat
Cash-flow is ne Messzahl für Zahlungströme, die an sich gar nichts mit Steuern zu tun hat. Bzw. Steuern werden da mit erfasst, aber die Steuerhöhe ist nicht vom Cash-flow bestimmt,

Hast recht, der Begriff ist so definiert. Aber wenn es an unternehmensinternen Cash-Flow geht, dann hat es eben doch was mit Steuern zu tun. Und das mit der Tastatur ist ein Beispiel aus der Wirklichkeit. Ich kam mir auch verscheißert vor, als ich das mitgekriegt habe :o

Zitat
Und wenn die Pleitewelle dann noch mehr wächst, dann kann der Staat noch mal so richtig in die soziale Tasche greifen

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Umsatzsteuer zu einer Pleitewelle führen würde. In anderen Ländern gibt es die Umsatzsteuer ja, und es funktioniert. Die Höhe der Steuer könnte ja durchaus eher niedrig sein. Dadurch, dass ALLE Unternehmen zahlen müssten, könnte man die Steuerlast auch gleichmäßig auf alle verteilen. So gewaltig wäre die Belastung wohl nicht.

Zitat
Das hat noch nicht mal was mit Schlecht Wirtschaften zu tun. Manche Zweige sind rain aufgrund der Fixkostendegression so konzipiert das man bei 92% Auslastung schon in den miesen ist, weil man erst mit 95% in der Gewinzone ist.

Du siehst das aber schon auch so, dass das ein verflucht risikofreudiges Geschäftsmodell ist, ja? ;) Mit allen Eventualitäten kann man ja schließlich gar nicht rechnen und erst bei 95% Auslastung über den Break-Even Point zu kommen ist schon ein wenig... ähh.. gewagt :D


Zitat
Unternehmen haben mal gute und mal schlechte Jahre. Wenn sie zu viel schlechte haben, dann verschwinden sie irgendwann vom Markt. So ist das halt.

Meine Rede. Die wenigsten Unternehmen dürften die Rücklagen haben, sich ein paar schlechte Jahre zu erlauben, die großen können sowas zwischendrin aber mit Sicherheit verkraften. Die anderen verschwinden wie gesagt einfach wieder (man denke an die ganzen Upstarts der New Economy...)

Zitat
Aber wenn man auf die Schlechten Jahre noch Steuern drauf packt (denn auch in nem Verlustjahr kann man nen riesen Umsatz gehabt haben), dann werden Unternehmen früher und schneller am Ende sein und das bedeutet das Wegfallen von ner Menge Arbeitsplätzen

Kurzsichtig gedacht vielleicht. Langfristig würden die Unternehmen aber ihre Geschäftsmodelle so anpassen, dass die Umsatzsteuer in die Kalkulation eingeplant ist. Die Entlastung der Arbeitnehmer würde zu einem günstigeren Konsumverhalten und somit auch zu einer stabileren Wirtschaft führen. Und Kunden, die mehr kaufen sind ja gut für die Wirtschaft.

Aber ich will hier nicht so tun, als wäre ich neuestes Mitglied der Wirtschaftsweisen :D. Im Endeffekt ist es mit Sicherheit noch viel komplizierter. Unser Steuersystem ist IMO trotzdem bescheiden.

Belwar

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #42 am: 17. Februar 2004, 00:40:39 »
 Hi,

Argelion
Zitat
Steuern haben - auch man aus dem Wort etwas anderes ableiten könnte - in erster Linie und von ihrem historischen Ursprung keinen Lenkungszweck, sondern dienen der Einnahmenerzielung des Staates. Natürlich gibt es auch Lenkungssteuern, die heute auch gerne eingesetzt werden und bei denen die Einnahmenerzielung nur untergeordnete Bedeutung hat. Aber die Lohnsteuer gehört sicherlich nicht zu diesen.
Mag sein das die historische Herkunft eine andere ist, nichtsdestotrotz steuern Steuern bzw. lenken sie, ob sie nun einen Lenkungszweck haben oder nicht.

Talwyn:
Zitat
Die Lohnsteuer ist gerechtfertigt. Der Staat ist ja eigentlich nicht mehr und nicht weniger als die Gesamtheit der Menschen, die in einem bestimmten Gebiet leben. Also ist es schon ok, wenn alle diese Menschen Geld in einen Topf werfen, dass ihnen allen dann etwas nützt

Nichts dagegen wenn alle Leute etwas in einen Topf werfen allen oder auch den Schwachen/Benachteiligte und ähnl. zu Gute kommt. Aber muss dies über eine Lohnsteuer geschehen?


Sword of Cyric:
Zitat
Das aktuelle Steuersystem hat ein eingebautes Sicherungssytem in Sinne des stabilitäts Gesetz um Inflation zu verhindern. Bei steigendem Einkommen steigen auch die Steuern und schöpfen somit Kaufkraft ab, bei fallenden Einkommen genau das Gegenteil.
Funktioniert mal mehr und mal weniger

Unser Steuersystem scheint in dieser Richtung ja wunderbar zu funktionieren, wenn ich mir mal so die Teuerungsrate der letzten 50 Jahre anschaue. Von daher würd ich eher sagen, dass es (eher) weniger funktioniert.

Talwyn:
Zitat
Aber ich will hier nicht so tun, als wäre ich neuestes Mitglied der Wirtschaftsweisen .

Wieso denn nicht, soviel falsch kann man da bestimmt auch nicht machen bei den Dingen die schon alle schieflaufen kann es fast nur besser werden ;)
Und so Wirtschaftsweise sind sie nun auch nicht, sonst würd es in diesem Land nicht so laufen wie es gerade läuft.

Gruß Belwar
 

Alatariel

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US-Präsidentschaftswahlen
« Antwort #43 am: 17. Februar 2004, 01:56:33 »
 puh das klingt ja ziemlich pessimistisch Belwar  :huh:

Die Teuerungsrate ist doch relativ niedrig in Deutschland. Ich könnte dir zwar nicht ausrechnen wie die Inflation in die Höhe schiessen würde wenn wir kein Sicherungssystem hätten, aber vielleicht findest du es auch selbst heraus.  :)
Und ich denke der Präsident der EZB (einer der Wirtschaftsweisen) würde dir was husten, wenn du ihn hier so verunglimpfst.
Es gibt durchaus Leute die sich darum kümmern das alles so bleibt wie es ist. Das auf die Missstände in unserer Regierungsform zu beziehen ist völlig ungerechtfertigt.  :cop:  ;)  
Verstand ist die am gerechtesten verteilte Sache der Welt. Jeder glaubt, er hätte genug davon.

Sword of Cyric

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« Antwort #44 am: 17. Februar 2004, 02:06:32 »
 
Zitat von: "Belwar"
Hi,
Unser Steuersystem scheint in dieser Richtung ja wunderbar zu funktionieren, wenn ich mir mal so die Teuerungsrate der letzten 50 Jahre anschaue. Von daher würd ich eher sagen, dass es (eher) weniger funktioniert.
Diese "Sicherung" alleine kann nichts bewirken, aber sie bremst die Effekte automatisch ein wenig ab und gibt mehr Zeit zum Handeln.

Zitat von: "Belwar"
Und so Wirtschaftsweise sind sie nun auch nicht, sonst würd es in diesem Land nicht so laufen wie es gerade läuft.
Die haben doch eh ihre Assisstenten die alles für die Schreiben und die lesen das dann nachher nur noch vor und heimsen die Lorbeeren ein.

Zitat von: "Alatariel"
Die Teuerungsrate ist doch relativ niedrig in Deutschland.
Laut EZB ist Preistabilität eine Inflation von um die 2%. Und wenn ich mir so die Daten sein 55 ansehe, dann hat Belwar recht. Im Schnitt der letzten 50 Jahre liegen wir da wirklich zu hoch (3,5-4% würde ich einfach mal schätzen wenn ich mir die Daten so ansehe, ohne das wirklich auszurechnen)
Dude, don't taunt the god-killing abomination.