DnD-Gate.de

Off-Topic / Pinnwand => Off-Topic => Thema gestartet von: Heretic am 27. Januar 2009, 22:38:30

Titel: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 27. Januar 2009, 22:38:30
Man sollte meiner Meinung nach ein wenig stolzer auf seine Muttersprach sein, sonst können wir gleich die deutsche Sprache einstampfen und auf Englisch umstellen oder vielleicht wäre Chinesisch noch besser.
Warum wird in Frankreich jeder scheiss übersetzt weil die Franzosen so gut wie jede Fremdsprache ablehnen und meiden wo es nur geht, würde D&D in Frankreich nur in Englisch erscheinen würde sich das so gut wie keiner kaufen. Das Verhalten der Franzosen ist milde ausgedrückt schon ein wenig krankhaft aber ein wenig mehr Stolz auf die eigene Sprache und Traditionen würden den Deutschen sicher nicht schaden.


Wie kann man stolz auf etwas sein, was man geschenkt bekommt, bzw. das nicht besser oder schlechter ist?
Wie kann man auf Sprache STOLZ (WTF?!?)sein, und dann auch noch auf die Muttersprache?
Kein Handbreit dem Nationalismus, so langsam sollte jeder gelernt haben, wo sowas hinführt.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: TheRaven am 27. Januar 2009, 22:49:46
Jede Sprache hat ihre Eigenheiten und verfügt somit über mehrere Attribute, die man subjektiv als besser und schlechter bewerten kann. Auf die subjektiv als besser empfundenen Attribute kann man dann stolz sein. Ich meine, der junge Vater, welcher sein Neugeborenes ansieht ist auch stolz und das ist ja nun auch nicht wirklich eine Leistung und die Kinder sind auch etwa alle gleich hässlich. Nationalstolz ist übrigens eine tolle Sache nur könnt ihr Deutschen momentan noch nicht richtig damit umgehen, was nur zum Teil eure Schuld ist. Wenn ein Italiener stolz von seinem Mutterland spricht und wie toll es ist ein Italiener zu sein, dann ist das absolut normal aber wenn dass ein Deutscher macht ist gleich wieder der Teufel los.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Berandor am 27. Januar 2009, 23:03:37
Ich weiß nicht... kann man sein Land nicht auch mögen, ohne gleich Stolz sein zu müssen?

Oder, wie mein Vater einmal sagte: "Ich liebe dich, denn du bist mein Sohn, aber ich bin nicht stolz auf dich, weil du noch nichts geleistet hast."
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Lord Magico am 27. Januar 2009, 23:06:31
Ja ich finde auch nicht, dass man auf ne Muttersprache... oder auf seine Nation so stolz sein kann...
Stolz ist eh so ein Gefühl, dem ich sehr zurück haltend gegenüber stehe... da es leicht an Eitelkeit und Überheblichkeit grenzt... es gibt so viele Dinge im Leben die uns beeinflußen auf die wir keinen Einfluß nehmen können, wie kann man sich da anmaßen auf irgendetwas stolz zu sein (wieso hat der junge ne 1 in mathe geschrieben? weil er vielleicht genetisch talent dafür mitbringt? oder seine eltern im nachhilfe bezahlen?) Ich meine nur stolz ist so ne sache... man sollte nicht immer allzu schnell auf irgendwas stolz sein ^^
Aber das wird schon etwas zu philosophisch.

Kein Handbreit dem Nationalismus, so langsam sollte jeder gelernt haben, wo sowas hinführt.
 (http://Kein Handbreit dem Nationalismus, so langsam sollte jeder gelernt haben, wo sowas hinführt.)
Naja das find ich aucu überzogen... Früher war ich auch sehr gegen Nationallismus...aber ich denke im Zeitalter der Globalisierung erfüllt Nationallismus eine recht wichtige Funktion... eine völlig andere als früher


@TheRaven: ^^ naja so krass stolz können die Italiener auch nicht darauf sein Italiener zu sein...so geil stell ich mir das nämlich nicht vor  wink


Zum Thema Stolz... man kann sich vielleicht mehr über Dinge freuen, statt immer gleich STOLZ zu sein  ::)
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Archoangel am 27. Januar 2009, 23:09:29
Mich würde allerdings auch interessieren, worauf Italiener stolz sein könnten...ihre Heldensagen vielleicht?  :P wink
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Hyla Arborea am 27. Januar 2009, 23:12:31
Ja ich finde auch nicht, dass man auf ne Muttersprache... oder auf seine Nation so stolz sein kann...

Klar, frag mal jeden beliebigen Amerikaner.

Sind das jetzt alles Nationalisten Heretic?

Ob man als Deutscher stolz auf Deutschland sein darf ist natürlich etwas heikler als im Falle der USA. Aber generell muss das gehen finde ich, ohne dass irgendwelche Moralapostel oder Dummlinke anfangen sich künstlich aufzuregen. Der Mensch hat halt ein Bedürfnis nach Rudeln, so what?
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Lord Magico am 27. Januar 2009, 23:24:04
Ja Amerikaner sind voll stolz auf Amerika... aber ob zu Recht oder nicht... bleibt dahin gestellt...

Keiner von den jetzt noch lebenden Amerikanern hat mitgeholfen das Land da urbar zu machen oder die Verfassung auszuarbeiten...
Die Regierung supportet halt extreme Identifikation und Liebe zu dem Land... und das wird dann halt als Stolz von Seiten der Bevölkerung ausgelegt... naja ich persönlich bin einfach der Meinung, dass Niemand stolz drauf sein kann wo er geboren ist oder wo er wohnt... man kann sich einfach drüber freuen...oder halt nicht...


und ich finde Indentifikation mit Deutschland nicht heikler als Identifikation mit den USA...
Geschichte ist Geschichte... Kein Deutscher den ich kenne hat Hitler gewählt, oder je nen Juden eingesperrt und vergast... man muss ja mal die Kirche im Dorf lassen... Das Geschehene ist schrecklich und eh nicht gut zu machen... aber niemanden hier trifft mehr schuld... Deutschland muss sich nicht mehr ständig für den ganzen mist entschuldigen...vorbei ist vorbei... Deutschland muss auch keine "besondere" Beziehung zu Israel haben... einfach wie jedes andere Land behandeln... schließlich haben die heutigen Deutschen nichts getan... ^^

Man darf natürlich auch nicht sonderbar ins andere Extrem verfallen...wie ichs manchmal zu so Gelegenheiten wie der Fußball WM beobachte... plötzlich werden vielerorts (in kneipen undso) Dinge gerufen die man nicht unbedingt hören müsste...von Leuten, die vielleicht denken, dass sie jetzt endlich mal "stolz" auf ihr land sein können.

Einfach mal entspannter werden...gilt für alle... und Bescheidenheit steht jedem gut...und spricht für Charakter ^^
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Hyla Arborea am 27. Januar 2009, 23:27:06
Man darf also auf nicht stolz sein, außer auf das, was man persönlich geleistet hat? Das ist in meinen Augen totaler Unsinn.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Archoangel am 27. Januar 2009, 23:27:30
Ah ... das Land urbar machen ... so nennt man das also, wenn man die Ureinwohner abschlachtet und beraubt. Oder ist das die Bezeichnung für Sklaverei? Militärische Opression? Worauf genau sind die US-Amerikaner eigentlich stolz? Auf ihre Armee?
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: TheRaven am 27. Januar 2009, 23:28:44
Ich weiß nicht... kann man sein Land nicht auch mögen, ohne gleich Stolz sein zu müssen? Oder, wie mein Vater einmal sagte: "Ich liebe dich, denn du bist mein Sohn, aber ich bin nicht stolz auf dich, weil du noch nichts geleistet hast."
Selbstverständlich, ich spare mir meinen Stolz auch nur für Sachen auf, welche ich beeinflusst, erreicht und für welche ich gearbeitet habe. Das soll doch aber andere Leute nicht davon abhalten auf ihr Land stolz sein zu dürfen. Nur darum geht es mir. Ich verstehe zum Beispiel auch nicht, wie man auf einen Fussballclub stolz sein kann, denn was hat denn ein Fan zuhause vor dem Fernseher gemacht worauf er stolz sein könnte bis auf den Zufall in derselben Stadt zu leben? Und trotzdem gibt es weltweit wohl kaum etwas, worin mehr Stolz investiert wird als Sportvereine. Naja, Kinder vielleicht aber das ist hormonell bedingt und kann man daher entschuldigen.

Um zum Thema zurück zu kommen. Auf etwas stolz zu sein, egal ob irgendwie gerechtfertigt, bedeutet, dass man sich damit identifiziert, man es verteidigt und der Sache auch sonstwie hilft, wenn es notwendig und möglich ist. Und im Zusammenhang mit dem eigenen Land ist das doch eine gute Sache oder etwa nicht? Das funktioniert selbstverständlich auch mit Liebe aber so weit gehe ich bei einem Land oder einer Sprache nun wirklich nicht und auch sonst würde ich mit der Bezeichnung doch deutlich sparsamer umgehen als dies heutzutage so der Fall ist.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Lord Magico am 27. Januar 2009, 23:40:01
Jo...ich persönlich find einfach dieses Stolzgelaber immer nie so richtig passend... das ist irgendwie überholt (in meinen augen).
Jedem das seine...ich will neimandem das stolzsein vermiesen... ^^
Jeder kann ja Stolzsein worauf er will...

Vielleicht liegts daran, dass ich recht gläubig bin und deswegen eher Vokabeln wie Dankbarkeit, Demut und Glück auf mich anwende als Stolz...aber das ist meine Sichtweise der Dinge... wenn jemand auf was stolz sein kann...soll er ruhig...
Ich meine das Wort existiert ja nunmal ^^

Aber zurück zum Thema... ich überlege ob man ne Petition startet...und D&D auf deutsch verlangt... keine Ahnung ob das was bringt... aber ne Internetpetition könnte man doch echt mal starten... unabhängig davon ob man 4E spielen will oder nicht...
Rollenspieler sollten zusammenhalten...wir sind doch keine Feinde ^^
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Archoangel am 27. Januar 2009, 23:42:35
Gläubiger Muslim?
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Wormys_Queue am 27. Januar 2009, 23:53:45
Keiner von den jetzt noch lebenden Amerikanern hat mitgeholfen das Land da urbar zu machen oder die Verfassung auszuarbeiten...

Aber jeder der noch lebenden Amerikaner, der die Werte, auf denen das Land gegründet wurde, vertritt und hochhält, trägt mit dieser Leistung dazu bei, diese Werte und damit seine Nation zu stärken. Der Begriff "Nationalstolz" hat in den USA eine ganz andre Bedeutung ( dass er auch dort für Pervertierung anfällig ist, zeigten leider die Bush-Jahre).

Mit ersterer Art von Nationalstolz (ich nenns lieber Patriotismus) könnte ich auch in Deutschland ganz gut leben. Müssen wir uns nur noch auf die Werte einigen, die positiv genug sind, um darauf stolz sein zu können.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Lord Magico am 27. Januar 2009, 23:58:43
Ich bin jedenfalls nicht stolz darauf, dass in Deutschland kein D&D mehr erscheint  :D

wie ich einfach immer wieder den Bogen kriege um nicht zu sehr offtopic zu gehen ^^
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Drudenfusz am 28. Januar 2009, 00:08:33
Gläubiger Muslim?
Soll es tätsächlich geben, auch welche die 4E spielen (hatte Ramadan auch eingehalten, was dazu führte das zumindest meine Wenigkeit sich Schuldig fühlte beim spielen zu essen).
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Archoangel am 28. Januar 2009, 00:14:58
Ramadan habe ich auch schon mal eingehalten. Also bessere dich da mal.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Lord Magico am 28. Januar 2009, 00:24:22
Haltet ihr die christliche Fastenzeit ein? Ist keine rhetorische Frage, sondern wirklich ernst gemeint... aus reiner Neugierde...
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Rohaan am 28. Januar 2009, 01:02:24
Wer redet hier von Nationalismus?
Ich sag nur das man mehr auf die eigenen Traditionen und die eigene Sprache halten sollte.
Ein gutes Beispiel ist Weihnachten, hier drängt sich jeder Jahr mehr und mehr der „Weihnachtsmann“ in den Vordergrund und das gute alte Christkindl sieht man so gut wie gar nicht mehr in Werbungen oder in den Kaufhäusern und das finde ich sehr Schade das hier andere Traditionen angenommen werden und die eigenen in Vergessenheit geraten.
Bei den Jugendlichen ist alles was aus Amerika kommt cool und geil, egal ob das der größte Blödsinn ist.
Ich denke, ich bin zumindest so weit aufgeklärt und hab so viel Verstand das ich auf mein Land stolz sein kann und mich dafür auch nicht verstecken muss, ich kann die Geschichte nicht mehr beeinflussen sondern mich mit ihr nur auseinander setzten und aus ihr lernen und mein best mögliches tun das die Fehler nicht noch ein mal gemacht werden.
Ich bin im großen und ganzen ein Freund der Globalisierung oder der EU aber man darf seine eigene Identität dabei nicht verlieren.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Lord Magico am 28. Januar 2009, 01:16:00
Ich bin kein Freund der EU... aber egal ^^

back to topic, ich denke mittlerweile findet niemand mehr alles geiler was aus den USA kommt... dazu muss man sagen grade auf dem entertainmentsektor bieten die USA viel mehr als Deutschland... das ist nunmal einfach so... man vergleiche alleine mal die Filme oder TV-Serien...
Ich komm aus Norddeutschland...hier ist der Weihnachtsmann seit jeher bekannt und hat nichts mit den USA zu tun... denn entgegen vieler Gerüchte hat Coca Cola den Weihnachtsmann nicht erfunden... und er ist überhaupt keine amerikanische Erfindung sondern eine Ur-europäische...aber egal...
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Drudenfusz am 28. Januar 2009, 01:57:50
Ramadan habe ich auch schon mal eingehalten. Also bessere dich da mal.
Habe es vor vielen Jahren auch mal versucht... Bin kläglich gescheitert.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Hyla Arborea am 28. Januar 2009, 08:03:55
Ah ... das Land urbar machen ... so nennt man das also, wenn man die Ureinwohner abschlachtet und beraubt. Oder ist das die Bezeichnung für Sklaverei? Militärische Opression? Worauf genau sind die US-Amerikaner eigentlich stolz? Auf ihre Armee?

Erste moderne Demokratie, Verfassung, Befreiungskrieg, Leaders of the Free World im 2.WK und Kalten Krieg. Um Mal den Anfang zu machen.


Zur Stolz-Frage: Seid ihr also z.Bsp. nicht stolz auf eure Schwester (oder Bruder), wenn sie/er etwas großes leistet? Da habt ihr ja dann auch nichts dazugetan...

EDIT:
@Magico
Coca Cola hat den Weihnachtsmann nicht erfunden, sondern seine rot-weiße Tracht populär gemacht.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Re-Amun am 28. Januar 2009, 08:44:27
Wir sollten die Eindringlinge aus unserem Dorf werfen. Sie passen einfach nicht zu uns. -- Gärtner der Baumzwerge

Ich bin im großen und ganzen ein Freund der Globalisierung oder der EU aber man darf seine eigene Identität dabei nicht verlieren.

Das ist sicherlich eine interessante These, aber sicherlich keine die allgemein gilt. Unter Umständen kann es sinnvoll sein, seine Identität zu verlieren, vor allem wenn sie an externe Faktoren gekoppelt ist und möglicherweise andere in Gefahr bringt. Generell halte ich es für äußerst gefährlich seine Identität an externe Faktoren zu koppeln.
Sicherlich kann man Mitglied bei einer Gruppierung, sagen wir zum Beispiel einer Partei, sein, dort mitarbeiten und dementsprechend sich mit dieser Partei teilweise identifizieren und stolz sein auf das was man gemeinsam erreicht hat. Aber jemanden der seine Identität an eine Partei gekoppelt hat, betrachte ich mit Misstrauen, impliziert dies doch, dass jeder Schwenk der Partei mitgemacht wird.
Eine bessere Idee wäre es dagegen mE sich mit den Zielen eben jeder Partei zu identifizieren und nicht mit der Partei als solcher. Jemandem das Recht zu geben die eigene Identität zu ändern ist durchaus leichtsinnig.
Eben dies liegt vor, wenn ich mich mit z.B. Deutschland identifiziere. Deutschland ist vor allem erstmal ein Staatskonstrukt mit gewissen Strukturen und einer bestimmten Verteilung der Bevolkerung. Diese Faktoren können sich ohne weiteres ändern. Nun kann es sein, dass ich strikt hinter "Deutschland" stehe egal wie es aussieht, oder das ich mich an der alten Struktur festklammere (Beispiel: Man ist gegen die Überalterung oder beispielsweise gegen die zunehmende "Verwässerung deutschen Blutes"). Beides birgt einige Probleme in sich.

Es ist dagegen (zumindest für mich persönlich) kein größeres Problem mich mit mir und meinen Zielen zu identifizieren, ohne dass diese extern abhängen. Klar können sie geändert werden, wenn ich davon überzeugt werde, dass meine derzeitige Bewegungsrichtung doch nicht so schlau ist wie ich zuerst dachte und sicherlich hängt meine Zielsetzung auch von meinem kulturellem Hintergrund ab. Aber eine plötzliche Strukturänderung von Deutschland (meinetwegen hin zu einer Diktatur, oder einer kompletten Eingliederung in die EU als "Land" statt als Staat inklusive eines Verbotes Lederhosen zu tragen) hat mit meiner Identität erstmal nichts zu tun.

Auf etwas stolz zu sein, egal ob irgendwie gerechtfertigt, bedeutet, dass man sich damit identifiziert, man es verteidigt und der Sache auch sonstwie hilft, wenn es notwendig und möglich ist. Und im Zusammenhang mit dem eigenen Land ist das doch eine gute Sache oder etwa nicht? Das funktioniert selbstverständlich auch mit Liebe aber so weit gehe ich bei einem Land oder einer Sprache nun wirklich nicht und auch sonst würde ich mit der Bezeichnung doch deutlich sparsamer umgehen als dies heutzutage so der Fall ist.

Nein das ist keine gute Sache. Es kann eine gute Sache sein -sicherlich- aber allgemein ist dies mE falsch. Denn wenn die Rechtfertigung ob man auf etwas stolz ist egal ist, dann kann ja der Fall eintreten, dass man zum Beispiel auf die erhöhte Gewaltbereitschaft seiner Vorfahren stolz ist und diese auch gerne auslebt (weil man identifiziert sich ja damit und will der Sache helfen). Ich habe dieses Beispiel gewählt in der Hoffnung, dass hohe Gewaltbereitschaft bei den meisten als "eher schlecht" eingestuft wird.  Schwieriger sieht es bei natürlichen -sprich nicht konstruierten- Sachverhalten aus.

Nehmen wir die deutsche Sprache, die ja hier relevant ist im Thread: Ich kann darauf unreflektiert stolz sein, weil dies die Sprache von dem Land ist, in dem ich nun zufällig gerade geboren wurde. Rohaan beispielsweise ist ja der Meinung, dass man mehr von der eigenen Sprache halten sollte. Nun frage ich:

Warum?

Wenn es objektive Gesichtpunkte gibt, warum diese den anderen Sprachen überlegen ist (also sehr präzise Sachverhalte ausdrücken kann, einen hohen Wortschatz mit vielen verschiedenen Nuancen besitzt, eine klare und verständliche Grammatik besitzt etc..) dann sollte man davon sicherlich sehr viel halten.
Die Franzosen sind sehr stolz auf ihre Sprache und das kann ich beispielsweise nicht nachvollziehen. Sie hat zugegebenermaßen einen sehr weichen Klang was sie angenehm zu hören macht, aber alleine ihre Verben besitzen viel zu viele Ausnahmen um sie wirklich effektiv zu machen. Gegenstände in Maskulin und Feminin zu unterscheiden (wie es auch im Deutschen der Fall ist) ist eine Sache die die Sprache unnötig verkompliziert. Es gibt innerhalb des Französischen die Tendenz Männer über Frauen bzw männlich über weiblich zu stellen. Auch dies ist meiner Meinung nach sehr unschön.
Französisch halte ich also für nicht sehr praktisch und deswegen habe ich auch kein Problem damit, von dieser Sprache nicht besonders viel zu halten.
Ähnlich sieht es auch im Deutschen aus. Dies ist nun zufälligerweise die Sprache, die ich am besten beherrsche, aber die Vorteile habe ich darin (noch?) nicht erkannt. Ich hätte kein Problem damit, für die "Weltsprache Englisch" zu plädieren. (Damit sage ich nicht, dass Englisch ideal ist, aber ich denke wenn man die derzeitige Verteilung der Sprachen sich ansieht ist dies die beste Alternative)

zu Verteidigung: Ich kann durchaus ein Land verteidigen auf das ich nicht stolz bin, einfach weil ich sehe, dass man dort gut leben kann, ich dort viele Leute kenne, die ich schätze und dieses Land meiner Meinung als Konstrukt anderen überlegen (weil zum Beispiel "gute" Gesetzgebung) oder zumindest schützenswert ist.

Zur Stolz-Frage: Seid ihr also z.Bsp. nicht stolz auf eure Schwester (oder Bruder), wenn sie/er etwas großes leistet? Da habt ihr ja dann auch nichts dazugetan...

Unter der Annahme, dass ich nicht mit meinem Bruder/Schwester verwandt bin (z.B. weil angeheiratet) und ich auf ihn keinen Einfluss habe: Selbstverständlich bin ich dann nicht stolz.
Normalerweise kann ich auf meine Geschwister stolz sein, weil ich weiß, dass Geschwister auf die Erziehung eines Menschen sehr großen Einfluss haben. Dementsprechend hätte ich durchaus etwas dafür getan, dass er/sie dies "Großes" geleistet hat.
Und selbst wenn nicht: Wenn wir "echte" Geschwister sind, dann sind unsere Erbanlagen teilweise gleich, was impliziert, dass ich ein ähnliches Potential dazu habe so etwas "Großes" zu leisten (oder zumindest meine Kinder). Darauf kann man -unter Umständen- ja auch stolz sein.
Finde ich aber insofern kritisch, dass ich an meinen Erbanlagen ja nicht wirklich was ändern kann, das ist in etwa so, wie stolz darauf zu sein, dass man besonders groß ist.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 28. Januar 2009, 09:19:33
Ich geh mal auf die Eingansfrage ein, den Rest lese ich später.

Ich bin nicht unbedingt stolz auf meine Sprache in Bezug auf besondere Leistungen, obwohl man da sicher drüber diskutieren könnte, und sicher bereiten bestimmte Dichter und Schriftsteller dafür eine Plattform.

Allerdings bin ich in dem Sinne stolz auf meine Sprache und vor allem auf den Dialekt als daß Sprache so mit das stärkste Zugehörigkeitsgefühl vermittelt, und da ist insbesondere die Mundart sehr wichtig.

Da ich persönlich in Hessen kaum noch irgendeine Zugehörigkeit in der Bevölkerung wahrnehme außer dem Dialekt, empfinde ich es umso schöner, dort 'mitreden' zu können.
Kultur meint vor allem die Traditionen, die einfach aussterben und nur noch ganz lokal gepflegt werden. Eine Traditionspflege wie in Bayern gibt es nicht mehr.

Und deshalb: Aich sain stolz uff mei Herkunnfd , unn wer des niett iss, der iss'n Schoude.

edit: Deshalb kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln, wenn Menschen ihre Mundart als Frevel oder gar unflätige Sprache ansehen und dann Mundart und Dialekte grundsätzlich schlecht machen. Habe ich leider schon erlebt und finde das sehr sehr traurig.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 28. Januar 2009, 09:42:19
Ich denke auch nicht, daß eine Sprache überlegen ist. Es geht hier vor allem um die damit verknüpfte Lebensweise und Kultur. Hier in Deutschland hat man irgendwie nichts Greifbares, außer regional bedingt. Und deshalb kann und muß man auch nicht stolz sein. Aber es ist sicherlich nicht falsch, wenn man dieses ''Stolz sein'' auf etwas beziehen kann, und wenn es nur die Sprache ist.

Zitat
Haltet ihr die christliche Fastenzeit ein? Ist keine rhetorische Frage, sondern wirklich ernst gemeint... aus reiner Neugierde...
Nein, weil ich nicht religiös gläubig bin und deshalb auch nicht einsehe zu fasten.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 28. Januar 2009, 12:12:34
Ich bin definitiv der Meinung, dass es sprachen gibt die anderen gegenüber effizienter, praktischer und genauer sind und somit ihre eigentliche Funktion, nämlich die der Kommunikation, besser erfüllen. Ich kann und will jetzt nicht sagen, welche Sprachen ich besser finde.
Ein Freund von mir hat chinesisch studiert und meinte in dieser Sprache gäbe es viel zu viele Möglichkeiten für Missverständnisse... da wenn man nur erkältet ist und etwas ein wenig nasal ausspricht, eröffnen sich dann dafür ne Handvoll neue Bedeutungsmöglichkeiten. Ähnlich soll es wohl in der chinesischen Schrift sein. Wenn man ein chinesisches Buch in der Mitte aufschlägt und eben quer liest, hat man große Probleme mit dem inhaltlichen Verständnis. Mein Kumpel meinte die chinesische Grammatik würde keine Vergangenheitsform kennen. Und um zu wissen, dass die beschriebenen Geschehnisse einen Tag zu vor stattfanden muss man halt auf der ersten Seite die kleine Information lesen wo steht, das der folgende Text sich auf gestern bezieht.  wink
Es gibt allerdings ja viele verschiedene Sprachen in China, ich will mich jetzt auch nicht zu weit auf das Glatteis des Halbwissens wagen ^^
Das sind nur Dinge die mein Kumpel mir erzählt.

Ich will aber nicht sagen, dass die Chinesen jetzt eine andere Sprache lernen sollen...weil ihre schlecht sei oder so... so meine ich das nicht...sie haben ihre Sprache nunmal und die wird sich ja wohl auch bewährt haben. Desweiteren bin ich der Meinung, dass die englische Sprache als "Weltsprache" durchaus ihre Existenzberechtigung hat... ich will ja nicht deutsch als Weltsprache etablieren (obwohl es für mich persönlich natürlich sehr praktisch wäre ^^)

Ich bin nur der Meinung, dass man in den jeweiligen Ländern auch ruhig die Landessprache nutzen soll... sprich: ich bin PRO LOKALISIERUNGEN... um mehr geht es überhaupt nicht ^^

Es gibt einige Dinge wo Lokalisierungen keinen Sinn machen... so wie bei Gedichten, Liedtexten und so...weil die Sprache dort mehr als nur Informationsträger ist...
Aber das Regelwerk eines Rollenspielsystems wie D&D gehört meiner Meinung nach nicht zu den Dingen, die keiner Lokalisation bedürfen...

Und ich bin auch der Meinung, dass WotC mit dem Verschwinden deutscher Bücher vom deutschen Markt mehr verlieren könnten als sie gewinnen...

Naja ich kenne die offiziellen Wirtschaftszahlen nicht... vielleicht verkaufen sich die deutschen Regelwerke ja wirklich so schlecht...
also hier in meinem Fantasy-Shop an der Ecke geht 4E ganz gut weg...
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Archoangel am 28. Januar 2009, 12:21:48
Ich würde mal schätzen, dass bisher höchstens 1000 bis 1500 Spielerhandbücher verkauft worden sind. Aber allerhöchstens! Ich meine irgendwo gelesen zu haben, die Auflage läge bei 2.500 Exemplaren.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Zechi am 28. Januar 2009, 12:26:49
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, die Auflage läge bei 2.500 Exemplaren.

Wo?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 28. Januar 2009, 13:06:13
Ja wenn so wenig verkauft worden sind ist das wirklich sehr schade...
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Archoangel am 28. Januar 2009, 13:12:12
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, die Auflage läge bei 2.500 Exemplaren.

Wo?

Wenn ich das wüsste, hätte ich wohl kaum "Ich meine" geschrieben, sondern gleich einen Link gesetzt, oder?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Talamar am 28. Januar 2009, 13:55:03
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, die Auflage läge bei 2.500 Exemplaren.

Wo?

Wenn ich das wüsste, hätte ich wohl kaum "Ich meine" geschrieben, sondern gleich einen Link gesetzt, oder?
Ja, so entstehen Gerüchte.... wink
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Re-Amun am 28. Januar 2009, 17:22:58
"*****" -- Brief an Snehabra in einer den Spielercharakteren unbekannten Sprache

Aber das Regelwerk eines Rollenspielsystems wie D&D gehört meiner Meinung nach nicht zu den Dingen, die keiner Lokalisation bedürfen...

Das ist ein ähnliches Problem wie bei Filmen, Liedern oder ähnlichem. Filme stellen ja eine Kunstform dar, die über den Text nicht nur Informationen wiedergeben, sondern der Text selbst ist Teil der Kunst. Hinsofern macht eine Übersetzung keinen Sinn, da man davon ausgehen kann, dass die Übersetzung schlechter ist als das Original, da zum Beispiel Wortspiele verloren gehen. Dies entspricht auch meiner persönlichen Erfahrung.

Bei einem Regelwerk gibt es auch Flufftexte, die an Stimmung verlieren, wenn sie übersetzt werden. Ich gehe aber davon aus, du meinst die Regeln? Hier haben wir auch das Problem, dass durch das Übersetzen Fehler hineinkommen oder Deutungsmöglichkeiten die so im Englischen nicht gegeben sind. [Klar, sind häufig Errata eingeflossen, aber man könnte ja auch eine spätere Auflage kaufen]

Übersetzungen machen durch die Informationsvernichtung also erstmal keinen Sinn. Trotzdem schaue ich mir Filme gerne auf Deutsch an und habe mir zumindest die Grundregelwerke von DnD auch auf Deutsch gekauft.
Hier habe ich einfach den Vorteil, dass ich eben wirklich besser Deutsch als Englisch kann,  was bei Filmen (unter Umständen zu schnelle Aussprache/Slang) oder eben einem sehr komplizierten Text, bei dem es auf feinste Unterschiede ankommt [Regelwerk], auch alles verstehe.

Insofern: Ja, Regelwerke sollten schon übersetzt werden, aber vor allem deswegen, weil es [noch] zuviele Leute gibt, die hinreichend schlecht Englisch können, so dass für sie die englische Version allein nicht reicht. Genug Englischkenntnisse vorausgesetzt ist meiner Meinung nach immer das Original vorzuziehen.

[Wenn das Original in Nicht-Deutsch und Nicht-Englisch vorliegt, dann verstehe ich es vermutlich gar nicht. Dies spräche auch gegen die Sprachvielfalt, weil wenn es keine Sprachvielfalt gäbe, sondern alles in Englisch geschrieben wäre, dann wären alle Originale in Englisch und somit unverfälscht]

Da ich persönlich in Hessen kaum noch irgendeine Zugehörigkeit in der Bevölkerung wahrnehme außer dem Dialekt, empfinde ich es umso schöner, dort 'mitreden' zu können.
Kultur meint vor allem die Traditionen, die einfach aussterben und nur noch ganz lokal gepflegt werden. Eine Traditionspflege wie in Bayern gibt es nicht mehr.

Damit ich dich richtig verstehe: Ist/Sind für dich

a) Traditionen
b) Zugehörigkeit in der Bevölkerung
c) beides

ein Wert für dich ansich, oder sind diese korreliert, ursächlich oder ein Anzeichen eines von dir geschätzten dritten Wertes?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 28. Januar 2009, 17:46:45
Zitat
ein Wert für dich an sich, oder sind diese korreliert, ursächlich oder ein Anzeichen eines von dir geschätzten dritten Wertes?
Ich verstehe nicht ganz deine Frage oder besser gesagt, was genau du mit Wert meinst. Ich persönlich empfinde einfach Zugehörigkeit durch die Sprache, und da man keine sichtbaren Traditionen mehr pflegt, diese als eine Art Identifikation auf die man ruhig stolz sein darf aber nicht zwingend muß, da sich für mich das ''Stolz sein'' eben nicht auf spezielle Leistungen bezieht, so wie es heute evtl. am häufigsten verstanden und verwendet wird.

Mit Traditionen meine ich als einfachstes Beispiel irgendwelche Festivitäten, die regelmäßig veranstaltet wurden oder einfach das Tragen von regioneigenen Trachten. Diese Traditionen verschwanden bzw. sind nur noch in örtlichen Vereinen präsent. Nach außen hin ist man neutral. Da zeigt nur noch die Sprache und Mundart an sich die Zugehörigkeit.
Titel: Re: Kein D
Beitrag von: Heretic am 28. Januar 2009, 18:14:22
Ja ich finde auch nicht, dass man auf ne Muttersprache... oder auf seine Nation so stolz sein kann...

Klar, frag mal jeden beliebigen Amerikaner.

Sind das jetzt alles Nationalisten Heretic?

Ob man als Deutscher stolz auf Deutschland sein darf ist natürlich etwas heikler als im Falle der USA. Aber generell muss das gehen finde ich, ohne dass irgendwelche Moralapostel oder Dummlinke anfangen sich künstlich aufzuregen. Der Mensch hat halt ein Bedürfnis nach Rudeln, so what?

Jop, die Amerikaner würde ich stellenweise sogar noch eine Ecke härter einstufen, BTW: Die haben genauso Indianer ausgerottet und eingepfercht, und die Schwarzen versklavt, also: Worauf sind diese Amerikaner stolz? Ihre "Liste" ist annähernd so lang wie die Deutschlands. Seis drum, darum geht es hier nicht.
"Erste moderne Demokratie, Verfassung, Befreiungskrieg, Leaders of the Free World im 2.WK und Kalten Krieg."

Moderne Demokratie... äh ja, klar. Nur nicht für Schwarze, Chinesen und Frauen, danke, genug gehört.
Verfassung: Äh, ja. Eine neuzeitliche Verfassung, die den omnipräsenten und zumeist unkontrollierten Schußwaffengebrauch durch den Bürger frei legitimiert und selbst die Hasstiraden des KucKucks.K . deckt. 
Äh, und was ist an Rebellion gegen die Kolonialmacht so toll, die das Staatsgebilde der Amerikaner erst ermöglicht hat? Bzw. was ist daran feiernswert? *verwundert*
Und das mit den "Leaders of the Free World" ist ein Euphemismus, wie ich ihn selten gesehen habe...
http://en.wikipedia.org/wiki/Leader_of_the_Free_World
Denn die USA sind keine "Anführer der Freien Welt", wtf. Schon allein die Termini sind an Chauvinismus nicht zu überbieten. Sie wären es gern, ja. Aber trotzdem sind sie es nicht. 

Und ja, es macht definitiv einen Unterschied, ob ich sage "Ich mag dieses Land" oder "Ich bin STOLZ auf dieses Land" schon allein aufgrund der unterschiedlichen Semantik.

Jeder der sagt "Ich bin stolz auf mein Land" ist Nationalist, denn in dieser Aussage schwingt immer auch Chauvinismus mit.
 
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 28. Januar 2009, 18:39:34
Ich kann mich Heretic zu großen Teilen anschließen... ^^
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 28. Januar 2009, 18:43:02
Du weisst schon, dass du dich damit ins schwere Kreuzfeuer stellst?

 :boxed:
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Re-Amun am 28. Januar 2009, 18:48:39
Wenn ich das mache, dann gibt es Frieden, verstanden. Aber wieso sollte ich daran Interesse haben? -- Yankzel, Fusionist und Alchemist

Zitat
ein Wert für dich an sich, oder sind diese korreliert, ursächlich oder ein Anzeichen eines von dir geschätzten dritten Wertes?
Ich verstehe nicht ganz deine Frage oder besser gesagt, was genau du mit Wert meinst.

Die meisten Menschen besitzen eine Art inneres Wertesystem (Sei es unbewusst oder bewusst). Mit Wert meine ich hier etwas, dass für sich genommen als positiv eingeschätzt wird. Beispiel:

"Ich mag Geld, weil dann kann ich mir ein Auto kaufen und dann ist mein Nachbar neidisch auf mich." - Horst Müller, Nachbar von Max Mustermann

Horst mag zwar Geld, aber er braucht das Geld nicht weil er das Geld an sich mag. Er sieht das Geld als Hilfsmittel, um sich das Hilfsmittel Auto zu kaufen. Ich unterstelle Horst nun mal, dass die Kausalkette hier aufhört, und es für ihn hauptsächlich um "Anerkennung" geht. [In dem Fall von seinem Nachbarn]
Gemäß meiner Frage wäre nun das Auto kein Wert ansich für Horst, sondern eben "Anerkennung". Ein anderes Wort was mir hierzu spontan einfällt ist "Grundmotivator".

Du redest sehr positiv über Traditionen, und mein Ziel war es herauszufinden warum. Mögliche Antworten wären:
Traditionen sind für sich genommen schon wertvoll; Traditionen sind toll, weil man dann mit anderen Menschen zusammen ist; ...man ein Zugehörigkeitsgefühl verspürt, ... die Leute dadurch zusammenhalten gegen die anderen....

Ich persönlich stehe Traditionen neutral bis leicht negativ gegenüber, darum wollte ich deine Argumentation besser verstehen, wenn du von dem Vorteil von Traditionen redest.

Bzgl Heretic: Auch wenn ich Heretic sonst eher nicht zustimme, hat sein Post von oben durchaus etwas Wahres an sich. Ich hätte es weniger verallgemeinernd geschrieben, aber Amerikaner die stolz auf ihr Land sind und dies auch offen sagen sind Nationalisten nach meiner Definition des Wortes (die nicht von der Wikipedias abweicht)

Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Ragnar the Bold am 28. Januar 2009, 18:53:31
Wann hört dann Patriot auf und fängt Nationalist an?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 28. Januar 2009, 19:22:10
Wann hört dann Patriot auf und fängt Nationalist an?
Ein Nationalist muss kein Patriot sein, aber ein Patriot ist definitiv Nationalist, so sehe ich das.

 
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 28. Januar 2009, 20:14:22
nein das sehe ich umgekehrt...

man könnte eher sagen ein Patriot muss kein Nationalist sein, aber ein Nationalist ist meist ein Patriot...
aber auch da würde ich "EINSPRUCH" rufen...

uns hat mal in der 6. Klasse ein Lehrer erklärt was der Unterschied ist...

Nationalist ist eindeutig negativ konotiert... allgemein sind alle Normen mit -ismus am Ende in der deutschen Sprache "meist" negativ konotiert...
Ein Patriot liebt sein Land... ein Nationalist stellt es über alle anderen Länder...
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 28. Januar 2009, 20:30:36
Wie auch immer. Es ist müssig, über die Definitionen solch sinnloser Begriffe zu diskutieren.
Du hast recht, und diese Diskussion ist hinfällig, denn sie führt zu nichts ausser bösem Blut, so wie alle "Diskussionen" hier im Gate, die nic hts mit D&D 3.0 und 3.5 zu tun haben .
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 28. Januar 2009, 21:05:20
du vergisst D&D 4E  :thumbup:
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Dinin am 28. Januar 2009, 21:16:17
Zitat
und ich finde Indentifikation mit Deutschland nicht heikler als Identifikation mit den USA...
Geschichte ist Geschichte... Kein Deutscher den ich kenne hat Hitler gewählt, oder je nen Juden eingesperrt und vergast... man muss ja mal die Kirche im Dorf lassen... Das Geschehene ist schrecklich und eh nicht gut zu machen... aber niemanden hier trifft mehr schuld... Deutschland muss sich nicht mehr ständig für den ganzen mist entschuldigen...vorbei ist vorbei... Deutschland muss auch keine "besondere" Beziehung zu Israel haben... einfach wie jedes andere Land behandeln... schließlich haben die heutigen Deutschen nichts getan... ^^

Seh ich vollkommen genau so!!! Was ist das Gegenteil von Stolz? Scham!?
Also wenn man nicht stolz sein darf auf Deutschland oder seine Sprache, soll man sich dann dafür schämen?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Berandor am 28. Januar 2009, 21:19:33
Ja, weil wenn du jemanden nicht liebst, musst du ihn hassen, und wenn Wasser nicht kochend heiß ist, ist es eiskalt, und wenn du nicht im Meer bist, bist du in der Wüste.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 28. Januar 2009, 21:22:41
Wie es jetzt einfach nur noch absurd wird  ::)

Somit neigt sich dieser lustige Thread leider seinem Ende zu...  :-\
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Dinin am 28. Januar 2009, 21:22:56
Na schließlich gibt es ja auch Trockeneis^^
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Archoangel am 28. Januar 2009, 21:39:33
(http://hofrat.rollenspiel-berlin.de/Forum/Smileys/default/BangHead.gif)
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Re-Amun am 28. Januar 2009, 22:56:00
Braves Fluffy... -- Yankzel, Fusionist und Alchemist

Seh ich vollkommen genau so!!! Was ist das Gegenteil von Stolz? Scham!?

Hier verweise ich auf den entsprechenden Wikipediaartikel "Gegenteil" (Für die, die denken, dass Wikipedia eine unseriöse Quelle ist: Ich habe den entsprechenden Teil den ich meine bearbeitet, also stimmt was da steht  wink). Umgangssprachlich ist das Gegenteil von Stolz Scham, soweit korrekt.

Logisch, und hier hat Berandor vollkommen "unrecht" [Recht, wie auch immer], ist das aber nicht der Fall. Das Gegenteil von Stolz ist logisch:

Nicht Stolz.

Hier könnte also auch "Es ist mir absolut egal" darunter fallen.

Unterschied Nationalist/Patriot:

Kann mir hier jemand helfen? Ich sage es ist logisch das gleiche mit folgender Begründung:

a) Patriot ist jemand der sein Land liebt (also Vaterlandsliebe/Nationalstolz als Synonyme)
b) Nationalist ist jemand der sein Land über andere stellt.

Nun muss ein Patriot also kein Nationalist sein, schon wahr. (Insofern war auch meine Aussage mit den Amerikanern nicht vollkommen korrekt)
Aber: Die einzige Möglichkeit sein Land zu lieben ohne es über ein anderes zu stellen, ist es alle Länder gleich zu lieben. Insofern ist er quasi der "Überpatriot". Da ich diesen für unwahrscheinlich halte setze ich Nationalist = Patriot, solange bis mir jemand einen Unterschied zeigen kann.
[Anmerkung: "andere" könnte heißen im Sinne von "Es existieren Länder, die unter dem Land des Nationalisten liegen" statt "Alle anderen Länder liegen unter dem Land des Nationalisten", aber hier wäre Nationalist meistens eine schwächere Eigenschaft als Patriot, was nicht zu meinem Sprachgefühl passt.]

Lösungsmöglichkeit: Nationalist ist jemand der sein Land noch viel mehr liebt als der Patriot, weswegen er einfach nur ein Extremist ist. In dem Fall sind die gefragten Amerikaner Patrioten.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 28. Januar 2009, 23:08:29
du vergisst D&D 4E  :thumbup:
Eher werde ich wieder mit DSA anfangen, und den DSA-SL-Stil feiern, als dass ich jemals NICHT gegen D&D 4.0 flamen würde!!!!11elfeinseins...
Nee, ernsthaft, hast schon recht.
Führt eh alles zu nix.

Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 28. Januar 2009, 23:15:42
Also in meinem Sprachgebrauch sind Patriot und Nationalist nicht bedeutungsgleich.
Ein Patriot liebt sein Land... und ein Nationalist hat eine überssteigertes Verhältnis zu seinem Land, welches dazu führt dass er andere Länder gering schätzt.

Also bei Wikipedia steht zum Thema Nationalismus was ganz interessantes...könnt ihr ja mal gucken.

Dass Nationalist und Patriot etwas nicht deckungsgleich sind steht für mich ausser Frage... ^^
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 29. Januar 2009, 07:03:59
Zitat
Gemäß meiner Frage wäre nun das Auto kein Wert ansich für Horst, sondern eben "Anerkennung".
Es geht nicht um eine Anerkennung, ich muß niemandem in meiner Sprache etwas beweisen. Evtl. bin ich aber auch einfach zu blöd deine Posts zu verstehen, die für mich übertrieben eloquent formuliert sind.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Re-Amun am 29. Januar 2009, 11:17:29
Vorsicht, Bren wird versuchen dich um den Finger zu wickeln. Ignoriere am besten was er sagt. -- Prof Lawrence zu seinem Freund Olodoro

@Darigaaz:
Spoiler (Anzeigen)

@Topic: Ich habe noch etwas recherchiert. Scheint so als ob mein Lösungsansatz von oben nahzu zutrifft. Eine praktische Trennung ist anscheinend so nicht möglich, aber Nationalismus impliziert wohl auch eine Herabsetzung des Individuums und eine Abgrenzung von den "Anderen".
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Curundil am 29. Januar 2009, 11:24:46
Sind wir nicht alle ein bißchen Horst?  :cheesy:
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Berandor am 29. Januar 2009, 11:30:12
"Dum didel dum didel dum" – Herr von Süße

@Topic: Ich habe noch etwas recherchiert. Scheint so als ob mein Lösungsansatz von oben nahzu zutrifft. Eine praktische Trennung ist anscheinend so nicht möglich, aber Nationalismus impliziert wohl auch eine Herabsetzung des Individuums und eine Abgrenzung von den "Anderen".
Wenn du dich schon so vorsichtig ausdrückst, musst du sowas nachweisen. Wo hast du recherchiert? Trifft dein Lösungsansatz scheinbar oder anscheinend zu? Link/Quelle?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 29. Januar 2009, 12:07:09
Zitat
Es war keinesfalls meine Absicht dich zu beleidigen. Schuld an meinem Schreibstil sind die Mitglieder des Forums, die wie Heretic schon sagte, zu Sperrfeuer neigen. Da gewisse Mitglieder hier aber durchaus gerne bereit sind Schwachstellen innerhalb ihnen ungeliebter Posts mit einem Scharfschützengewehr zu erledigen, bin ich gezwungen jedes Wort abzuwägen um mich möglichst wenig angreifbar zu machen. 

Solltest du dich mit Horst identifiziert haben, tut mir dies leid; er war lediglich als Beispiel gedacht gewesen.
Ach Quark, ich verstehe nur nicht, worauf du hinauswillst, ich kann dir mit dem Auto als Beispiel einfach nicht folgen. Ich kann leider auch nicht besser verständlich machen, was ich mit ''Stolz sein'' verbinde.

p.s.: was ist denn ein Horst?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Troll am 29. Januar 2009, 12:20:20
Horst (http://de.wikipedia.org/wiki/Horst)
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 29. Januar 2009, 12:43:53
BTW:
Wusstet ihr, dass "Du Otto!" eine Beleidigung darstellen soll?
Ich musste damals sehr lachen, als man mir das entgegenschleuderte...
 :D
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 29. Januar 2009, 12:45:31
Was bitte, hat die Wikipedia Definition mit dem Post von Re-Amun zu tun?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Wormys_Queue am 29. Januar 2009, 12:48:58
Kann mir hier jemand helfen? Ich sage es ist logisch das gleiche mit folgender Begründung:

a) Patriot ist jemand der sein Land liebt (also Vaterlandsliebe/Nationalstolz als Synonyme)
b) Nationalist ist jemand der sein Land über andere stellt.

Der Unterschied, den ich zwischen den beiden Begriffen sehe, ist der, dass Liebe nicht mit der Herabsetzung nicht geliebter Personen/Objekte einhergeht.

Bsp.: Ich liebe meine Frau (und ja, in gewissem Sinne setze ich sie damit über andere Frauen). Heißt das, das ich deswegen alle anderen Frauen als weniger wert empfinde? Gar als minderwertig? (Von Männern ganz zu schweigen ^^) Natürlich nicht. Dass ich ihr eine besondere Wertschätzung entgegenbringe, heißt noch lange nicht, dass ich andere Frauen deswegen gering achte.

Das ist für mich die Trenngrenze zwischen Patriot und Nationalist. Bei letzterem ist die Wertschätzung des eigenen Landes immer auch mit der Herabsetzung anderer Länder verbunden. Patriotismus hingegen ist einfach  die besondere Verbundenheit zu seinem Geburts-/Heimatland.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 29. Januar 2009, 12:52:03
Zitat
Dass ich ihr eine besondere Wertschätzung entgegenbringe, heißt noch lange nicht, dass ich andere Frauen deswegen gering achte.
Achtung: Kalauer

Aber hätte sie das nicht gerne ;P?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Wormys_Queue am 29. Januar 2009, 13:31:10
Solange sie die Frauen kennt, ist ihr das egal  :D

edit: Im Ernst: Nein ich glaube nicht, das sie das gerne hätte, das würde sie mir als Frauenfeindlichkeit auslegen. Und recht hätte sie.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Troll am 29. Januar 2009, 13:51:53
@Darigaaz

Du hast gefragt, was ein Horst ist....


@topic
Der Unterschied zwischen Stolz und Liebe ist, denke ich hinreichend klar, aber kann mir jemand erklären, wie ich diese Gefühle gegenüber einem Rechtsgebilde entwickeln soll?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 29. Januar 2009, 13:55:47
Zitat
@Darigaaz

Du hast gefragt, was ein Horst ist....
Scherzbold, ich will aber nicht wissen, was ein Horst spec. ist, das weiß ich, sondern was dieser Horst hier im Zusammenhang bedeutet, ich glaube, ich habe es auch herausgefunden, ging wohl um das Beispiel von Re-Amun. is jetz auch egal, es gibt echt Wichtigeres.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Curundil am 29. Januar 2009, 14:06:20
Ein Land oder auch Staat ist jetzt aber schon etwas mehr als ein Rechtsgebilde. Und wenn ich mich z.B. in der Fränkischen Schweiz im Sommer auf einen hübschen Aussichtspunkt setze und mir so die Landschaft anschaue, oder am Bodensee oder sonstwo, kann ich durchaus in bester Romantiker-Tradition eine Liebe zu einem Land entwickeln. Ebenso wie ich sagen kann: Ich lebe in einem vergleichsweise freien, sozialen und demokratischen Land, und ich lebe gern hier und freue mich, mit meiner Arbeit und meinen Steuern, meiner Beteiligung am öffentlichen, sozialen und gesellschaftlichen Leben, und mit meiner Meinungsäußerung - wie Millionen andere, die meine Sprache sprechen und hier leben - dazu beitragen zu können, daß das auch so bleibt. Mit anderen Worten: Ich kann stolz auf meine Heimat sein. Daran ist nichts verwerfliches zu finden. Ich kann auch Liebenswertes an meiner Heimat entdecken und mich freuen, daß ich eben zu der Kultur gehöre, die diese Landschaft oder dieses Gesellschaftsmodell prägt und trägt.
Das ist eine ganz uneitle Form von Stolz und Landesliebe, die keinen anderen herabwürdigt.

Und falls es jemanden interessiert: Ich mag meine Sprache, ich liebe mein Land, ich bin stolz auf vieles in unserer Kultur, aber ich käme nicht auf die Idee, daraus objektive Wertungen abzuleiten. Und nationalistisch ist das schon mal gar nicht, denn was das blanke Staatsgebilde angeht, bin ich am meisten stolz darauf, daß unser Land mit dem Rest der Welt in relativer Freundschaft auskommt. Das ist nämlich ein Ansatz, den ich als ganz normaler Mensch und zudem als Christ auch in meinem Alltag verfolgen möchte, und daher durchaus eine mit meinem Staat im Schnitt deckungsgleiche Absicht erkenne. Folglich kann ich darauf auch stolz sein, da es offenbar die Mehrheit meiner Mitbürger ebenso anstellt, denn dadurch bekommt ein "Rechtsgebilde" seine Impulse.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Troll am 29. Januar 2009, 14:21:58
Aber warum sollte ich Heimat mit Land/Staat gleichsetzen?
Darf ich die ostdeutschen Bundesländer erst seit 1990, das Saarland erst seit 1957 lieben? Und warum sollte ich  Bayern lieben und die Niederlande, die mir als NRWler kulturell viel näher sind, nicht?

Und warum zum Teufel, sollte ich Lüdenscheid-Nord lieben???
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Wormys_Queue am 29. Januar 2009, 14:40:00
Und warum zum Teufel, sollte ich Lüdenscheid-Nord lieben???

Kommst Du aus Herne-West?  :P


Ich denke nicht, dass Du Heimat unbedingt oder überhaupt mit Land/Staat gleichsetzen musst. Allerdinks denke ich auch nicht, dass es jeden, für den das so ist, direkt als Nationalisten qualifiziert.

Außerdem gibts das Saarland schon ein Weilchen länger (seit 1947). Als politische Einheit schon seit 1920. Und als Kulturregion noch vielviel länger.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Berandor am 29. Januar 2009, 14:56:35
Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Curundil am 29. Januar 2009, 15:08:03
@Troll: Du sollst gar nicht, aber ich darf. Und zwar, ohne dadurch zum Nationalisten zu werden.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Troll am 29. Januar 2009, 15:08:40
Kommst Du aus Herne-West?  :P

Spiel ich Hallenfußball?

Zitat
Außerdem gibts das Saarland schon ein Weilchen länger (seit 1947). Als politische Einheit schon seit 1920. Und als Kulturregion noch vielviel länger.
Aber es gehörte ja nicht zur BRD.

Und weil ich es immer schon mal schreiben wollte:

Berandor hat Recht
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Troll am 29. Januar 2009, 15:09:28
@Troll: Du sollst gar nicht, aber ich darf. Und zwar, ohne dadurch zum Nationalisten zu werden.

Abgesehen davon, daß ich es dir nicht verbieten kann, will ich es auch gar nicht. Es ist mir einfach unverständlich.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Curundil am 29. Januar 2009, 15:12:29
Ich muß zugeben, im Hinblick auf Ecken wie das genannte Lüdenscheid ist es mir selbst gerade etwas unverständlich...  :lol:
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 29. Januar 2009, 15:21:21
Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl.

"Heimat ist kein Ort, sondern ein Gefühl", sagt Berandor über den Freistaat/
wo man keine "Preissn" mag,/ obs wohl an der Meinungsfreiheit Preis lag?/
Da werden Phrasen wie Korn im/ Forum weiter munter gedroschen/
und zwar so lang bis Heretic erstickenderweise ins Essen gebrochen/
hat...
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Berandor am 29. Januar 2009, 17:08:43
Alkohol heißt mein Sanitäter in der Not
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 29. Januar 2009, 17:13:59
"Berandor, don't eat the yellow snow!"

 :P

"Alkohol ist keine Lösung, sondern ein Destillat!"

Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Re-Amun am 29. Januar 2009, 17:18:10
Warum beginnen Re-Amuns Beiträge mit einem fiktiven Zitat? Und finde ich das jetzt gut oder affektiert? Hm. -- Berandor

"Dum didel dum didel dum" – Herr von Süße

@Topic: Ich habe noch etwas recherchiert. Scheint so als ob mein Lösungsansatz von oben nahzu zutrifft. Eine praktische Trennung ist anscheinend so nicht möglich, aber Nationalismus impliziert wohl auch eine Herabsetzung des Individuums und eine Abgrenzung von den "Anderen".
Wenn du dich schon so vorsichtig ausdrückst, musst du sowas nachweisen. Wo hast du recherchiert? Trifft dein Lösungsansatz scheinbar oder anscheinend zu? Link/Quelle?

Müssen nicht, aber ich sage dir natürlich gerne worauf ich mich stütze:
Zuerst habe ich die Wikipediaartikel "Nationalismus" und "Patriotismus" gelesen und dann folgende Seite gefunden:
Beilage Bundestag (http://www.bundestag.de/dasparlament/2007/01-02/Beilage/006.html)
Diese habe ich dann quergelesen. Da Wikipedia als wissenschaftliche Quelle nicht allgemein anerkannt ist und eine zusätzliche Quelle noch kein gesichertes Wissen erlaubt, muss ich mich vorsichtig ausdrücken. Ich will mir ja nicht nachsagen lassen ich plappere nur nach was ich irgendwo aufschnappe.
Mein Lösungsansatz trifft "anscheinend"(nahezu) zu. Heißt: Ich denke der Schein trügt nicht, wie das der Fall gewesen wäre, wenn ich mit Absicht "scheinbar" geschrieben hätte.

Ich denke ich verstehe jetzt aber langsam besser wo die Unterschiede liegen  :thumbup:, danke euch.

@Berandor: Hm? Um bei der Kriegsmetapher von Heretic zu bleiben [bzgl "In diesem Forum herrscht Sperrfeuer"]: Guter Schuß!  :cheesy:
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 29. Januar 2009, 18:28:05
Du, welche Metaphern?

In Anlehnung an gewisse geflügelte Wörter und/oder gewisse Metalbands...
 
"DnD-Gate ist KRIEG!"
"Bombenhagel!"

Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Deus Figendi am 29. Januar 2009, 19:02:44
Wo wir gerade dabei sind rasisstisches Gedankengut zu "entdecken"...
Ich kann auch Liebenswertes an meiner Heimat entdecken und mich freuen, daß ich eben zu der Kultur gehöre, die diese Landschaft oder dieses Gesellschaftsmodell prägt und trägt.
Es gibt so Aufnäher auf denen steht "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein". ;-)

Nein nein, Curundil, du hast deinen Standpunkt deutlich gemacht, ich wollte nur einen kleinen makaberen Witz machen und dabei auch zeigen, dass man auch in außerordentlich vorsichtig formulierte Texte nationalistisches Gedankengut interpretieren kann.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Meldoran am 29. Januar 2009, 19:21:39
@Deus Figendi:

Und welchen Sinn soll der Inhalt deines Beitrages jetzt vermitteln? Das es immer Idioten gibt die in selbstgerechter Unwissen- oder einfach Gehässigkeit, Dinge in Texte hineininterpretieren die eigentlich nichtmal ansatzweise zu erschließen sind  wenn man mit einer neutralen Haltung an diese herangeht?

( Wenn dein Beitrag ironisch gemeint war habe ich das nicht erkannt )
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 29. Januar 2009, 19:31:06
@Deus Figendi:

Und welchen Sinn soll der Inhalt deines Beitrages jetzt vermitteln? Das es immer Idioten gibt die in selbstgerechter Unwissen- oder einfach Gehässigkeit, Dinge in Texte hineininterpretieren die eigentlich nichtmal ansatzweise zu erschließen sind  wenn man mit einer neutralen Haltung an diese herangeht?

( Wenn dein Beitrag ironisch gemeint war habe ich das nicht erkannt )

VORSICHT, WERTER MITUSER!

Edith: Zur Klarstellung der "Ernsthaftigkeit" dieses Posts ein kleiner Nachtrag, ein Flavortext:
"Ach Hans, run, it's the Lhurgoyf!"

Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Archoangel am 29. Januar 2009, 20:20:44
Wie niedlich ... Drohgebärden. Was willst du machen? Ihn  mit den Zacken deiner Burger-King Krone erstechen?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Meldoran am 29. Januar 2009, 20:36:32
Das war nicht böse gemeint, schön garnicht als Angriff auf Deus, der seinen Beitrag ja nichtmal wirklich ernst gemeint hat. Aber den Inhalt werde ich garantiert nicht zurücknehmen.
Ich hasse es wie die Pest wenn irgendwelche Leute an den Haaren herbeigezogene Dinge in Texte und Aussagen hineininterpretieren die beim besten Willen nichtmal ansatzweise zu erschließen sind, es sei denn man WILL sie erschließen.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 29. Januar 2009, 20:54:38
Wie niedlich ... Drohgebärden. Was willst du machen? Ihn  mit den Zacken deiner Burger-King Krone erstechen?
Ahahaha, ok, der war köstlich.

Aber NEIN; ICH WERDE IHN NUR WEITER MIT CAPSLOCKPOSTINGS MALTRÄTIEREN!!!!!

*verdammte Axt, warum gibt es hier keinen richtig schallend lachenden Smilie... *

 :D
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 29. Januar 2009, 21:18:11
SORRY FÜR CAPSLOCK!

HEUTE IM ZDF : MAYBRIT ILLNER MIT DEM THEMA "Wie stolz kann man auf Deutschland sein?"
EINSCHALTEN & ANGUCKEN!  :D
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Re-Amun am 30. Januar 2009, 00:44:15
Eine gesunde Nation ist sich ihrer Nationalität so wenig bewusst wie ein gesunder Mensch seiner Knochen. -- George Bernard Shaw nach Guido Knopp

Dank an Lord Magico für den Hinweis auf diese Sendung, die ich sonst nicht gesehen hätte. Dort fiel eben auch das obenstehende Zitat, dass  ich durchaus interessant finde. In der Sendung wurde es noch ergänzt um etwas in die Richtung ".... aber er braucht/hat sie".

@Berandor:
Spoiler (Anzeigen)

Wie man an meinen früheren Postings sieht, bin ich damit zwar nicht einverstanden, aber ich denke, dass wenn mit "gesunder, positiver Patriotismus" lediglich das Hissen der Schwarz-Rot-Goldenen Flagge, die ja u.a. für Demokratie steht, sowie ein Gefühl des Stolzes auf die Freiheitlichkeit, den Rechtsstaat und -das finde ich besonders interessant- die Pluralität Deutschlands einhergeht, dann sollten sich die negativen Formen des Patriotismus sehr in Grenzen halten.

Julia Bonk meinte etwas von "Studien", und "Wissenschaftlern", die den Einfluss der Weltmeisterschaft 2006 auf die Fremdenfeindlichkeit untersucht haben. Hier sei "erwiesen" worden, dass Rassmus und Fremdenfeindlichkeit angestiegen wären durch das neue "Deutschlandgefühl". Dies würde einige meiner Thesen bestätigen, deswegen werde ich mich aufmachen, dafür Belege zu suchen. Wenn Bedarf besteht, kann ich dazu dann natürlich auch Links angeben.

Habt ihr hier evtl schon Vorwissen oder eine gute Quelle?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 30. Januar 2009, 00:58:40
OT: Die Julia Bonk ist irgendwie... cool.

Und ihr Nachname ist der Knüller. Und die Partei passt auch....
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Deus Figendi am 30. Januar 2009, 05:54:08
Ich hasse es wie die Pest wenn irgendwelche Leute an den Haaren herbeigezogene Dinge in Texte und Aussagen hineininterpretieren die beim besten Willen nichtmal ansatzweise zu erschließen sind, es sei denn man WILL sie erschließen.
Joa und ich WOLLTE halt gerade mal :) (ich denke auch dass ich in den Nachsätzen klar gemacht habe, dass ich Cur' keinesfalls für einen Nationalsozialisten halte).

Zu mir:
Ich bin sicher alles andere als "stolz" auf diese Nation, aber ich bin heil froh hier zu leben. Wenn ich mich in der Welt umsehe scheint es mir, dass ich's (oder meine Eltern) ganz gut getroffen habe(n). Klar läuft hier jeden Tag einiges schief, aber ich habe das Gefühl dass ich in diesem Lande eine recht gute Chance auf so Dinge wie Gerechtigkeit (Recht), Solidarität, medizinische Versorgung etc. habe, will sagen: Wenn's mir irgendwie schlecht geht habe ich in diesem Staat bessere Chancen, dass es mir irgendwann wieder gut geht... mir scheint diese Chance ist in vielen anderen Ländern geringer.
Aber natürlich baut auch dieser Staat, diese Regierungen, dieses Volk eine Menge Mist, innen, wie außen und das sind alles Sachen, die mich nicht gerade dazu verleiten "Stolz" zu empfinden... Peinlichkeit aber auch nicht, es ist mir in keinster Weise peinlich Deutscher zu sein und wie oft schrieb ich in englischsprachigen Foren unter meine Posting "Sorry, for bad english, I'm german."?
Aber ich glaube das ist der Punkt, ich mag dieses Land (meistens), ich mag diese Sprache (meistens), ich mag diese Kultur (manchmal) und Stolz empfinde ich, wenn ich 'was dazu beigetragen habe, ich bin stolz, wenn ich meine politischen Ziele voranbringen konnte (Land), ich bin stolz eine Geschichte, ein Gedicht oder auch nur einen sprachlich richtigen, aber absurden Satz gebastelt oder verstanden zu haben (Sprache) und ich bin (vgl. Sprache) auch stolz wenn ich Kultur schuf, ein Stück spielte (Musik oder Theater, ist egal) oder auch nur vorhandenen Traditionen/Kultur, die mir gefallen nach gehe.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Curundil am 30. Januar 2009, 07:52:29
@Deus: Hab mich jetzt auch nicht angegriffen gefühlt - der Zusammenhang mit meinem Zitat war derart konstruiert, daß ich eigentlich davon ausging, daß es sich um eine gewollte Überspitzung abstrusen Heruminterpretierens handelt. Hast Du ja auch im Nachsatz so geschrieben.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 30. Januar 2009, 08:22:47
In der Talkshow gestern gabs einige Interessante Äußerungen...eigentlich von allen Gästen (wenn aucg Graumann leider gelegentlich wieder starke Anfeindungen gegenüber Kritikern der israelischen Politi losließ und diese mal wieder in die antisemitische Ecke stellen wollte...)
Guido Knopp brachte ne Definition von Nationalismus und Patriotismus, die ich so unterschreiben würde. Ein Patriot liebt sein Land und kann sich damit identifizieren aber er muss nicht zwigend NUR sein Land lieben. Ich kann ohne Probleme Deutschland aber auch Frankreich und Holland und meinetwegen Rumänien mögen und somit Patriot sein. Ein Nationalist stellt sein Land über andere Länder...die Definition ist ähnlich wie meine die ich bereits weiter oben brachte  :D

Ich denke mal Julia Bonk (irgendwie fand ich die HICE), hatte in vielen Dingen schon Recht auch wenn dem ganzen ein wenig, der Schleier des hoffnungslos naiven Hippietums anhaftet ^^
Klar trauen sich viele Betrunkene bei so einem berauschenden Großereignis in einer anonymen Menge von Deutschlandfahnen mal die ein oder andere dumme Äußerung loszulassen... also es war hier völlig normal, dass deutsche Fans im Pulk Anhänger anderer Manschften über die Straße hinweg beschimpft haben... Andersrum war das eher selten (was nicht heißt dass die anderen Nationen besser sind...ich denke das ist halt einfach der unterschied, wenn man gast oder gastgeber ist...man ist ja halt zu hause) ^^
Naja die Briten waren manchmal noch recht aggressiv ^^

Ansonsten hab ich ein wenig in der Talkshow meine Einstellung vermisst... Ich bin nicht stolz in Deutschland zu leben, ich schäme mich aber auch in keinster Weise dafür. Ich bin froh hier zu leben. Es gibt ein paar Orte wo ich vielleicht lieber leben würde... aber es gibt viel viel mehr Orte wo ich nicht leben wollen würde... von daher hab ichs ganz gut getroffen.
Und da man was für den Ort in dem man lebt tun sollte, sollte man sich vielleicht auch mal politisch engagieren... Ich betreibe Wahlhilfe und so, und war Zeitsoldat. Nicht aus Stolz...sondern einfach nur so ^^
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Wormys_Queue am 30. Januar 2009, 09:26:14
Julia Bonk meinte etwas von "Studien", und "Wissenschaftlern", die den Einfluss der Weltmeisterschaft 2006 auf die Fremdenfeindlichkeit untersucht haben. Hier sei "erwiesen" worden, dass Rassmus und Fremdenfeindlichkeit angestiegen wären durch das neue "Deutschlandgefühl". Dies würde einige meiner Thesen bestätigen, deswegen werde ich mich aufmachen, dafür Belege zu suchen. Wenn Bedarf besteht, kann ich dazu dann natürlich auch Links angeben.

Würde ich gerne mehr von deinen Ergebnissen hören, denn mein Eindruck war genau der Gegenteilige. Endlich haben es die Deutschen mal geschafft, sich nach außen hin rundum positiv darzustellen, wenn man manche Kommentare von außerhalb gelesen hat, blieb unseren Gästen ja geradezu der Mund offenstehen, weil sie ein so gastfreundliches, weltoffenes (und feierbereites) Deutschland gar nicht erwartet hätten.

Ich hab bei uns Verbrüderungsszenen zwischen Deutschen, Türken und Italienern gesehen, die früher geradezu undenkbar gewesen wären. Deswegen fällt es mir schwer, der These der guten Frau auf Anhieb Glauben zu schenken.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 30. Januar 2009, 09:37:06
Zitat
Endlich haben es die Deutschen mal geschafft, sich nach außen hin rundum positiv darzustellen
Das will ich so nciht stehen lassen, mir erschient es eher so, als daß ''die Deutschen'' sich endlich mal am Arsch gepackt haben und auch selbstbewußt waren, gemäß Obamas Wahlspruch: Yes, we can.

Und das wurde wahrgenommen und auch begrüßt. Ist für mich nicht so, daß nach ewig vielen Versuchen einer positiven Selbstdarstellung endlich mal was geklappt hat.

Außerdem empfinde ich es als ziemlich lächerlich, darüber auch noch wissenschaftliche Untersuchungen anzustellen. Das zeigt nur wieder einmal, welche Probleme hier im 'nationalen Selbstbewußtsein' herrschen.

Als ob Fahne aufhängen gleich wieder was Böses hier bedeutet und man sofort Gutachten erstellen müsste, ob der Deutsche jetzt wider irgendetwas im Schilde führt. Irgendwie empfinde ich alleine diese Diskussionen und Erwähnungen der WM 2006, wenn sie auch für mich irgendwie anders war, als ziemlich traurig, zeigt es doch, daß die Selbstverständlichkeit, die dort zelebriert wurde, nicht außerhalb der Feierlichkeiten existiert.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Wormys_Queue am 30. Januar 2009, 09:53:52
Und das wurde wahrgenommen und auch begrüßt. Ist für mich nicht so, daß nach ewig vielen Versuchen einer positiven Selbstdarstellung endlich mal was geklappt hat.

Naja, vorher hat man es für positive Selbstdarstellung gehalten, sich freiwillig in die Büßerecke zu stellen. Ich glaub, dass diese ständige Selbstgeißelung unseren Freunden in anderen Ländern auf Dauer ziemlich auf den Wecker gegangen ist. Die WM 2006 hat gezeigt, dass wir auch anders können.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: AlexH am 30. Januar 2009, 10:02:19
Redet man hier von der Julia Bonk, die bei der WM die Flaggen von der Straße holen wollte - die mit der Tauschaktion "3 Flaggen gegen ein PDS T-Shirt"? Kein Wunder, dass die heute so argumentiert, alles andere -insbesondere das, was Wormy oben geschrieben hat- würde ja ihrer vorgefestigten Meinung widersprechen. Na ja, meine Meiung zu dieser "Partei" habe ich ja schon des öfteren anklingen lassen...

@Topic: Ich finde unser Land fast überall schön und es wert, dass man sich in ihm engagiert, um es beständig zu verbessern. Ich bin  deswegen noch lange nicht "stolz", wohl aber sehr glücklich und dankbar für unser Grundgesetz und unseren Staatsaufbau. Mhm, vielleicht bin ich ein Verfassungspatriot?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Darigaaz am 30. Januar 2009, 10:41:04
Und das wurde wahrgenommen und auch begrüßt. Ist für mich nicht so, daß nach ewig vielen Versuchen einer positiven Selbstdarstellung endlich mal was geklappt hat.

Naja, vorher hat man es für positive Selbstdarstellung gehalten, sich freiwillig in die Büßerecke zu stellen. Ich glaub, dass diese ständige Selbstgeißelung unseren Freunden in anderen Ländern auf Dauer ziemlich auf den Wecker gegangen ist. Die WM 2006 hat gezeigt, dass wir auch anders können.
Wozu wir aber nichts können, da uns so etwas irgendwie subtil verkauft wird, es tun zu müssen.

Vor etwa 4 Tagen (oder mehr) gab es in der Sendung 'Hart aber fair' die Frage, was man hier in Deutschland sagen darf und was nicht. Fand ich sehr interessant doch was mir da sauer aufgestoßen ist:

Es wurde ein Fall zitiert, wo eine Werbeaktion mit dem Spruch ''Jedem das Seine...'' warb und sich sofort beschwert wurde, weil die Nazis diesen Spruch über einem KZ stehen hatten. Die Werbefirma zog die Aktion zurück und entschuldigte sich. Ich frage mich ganz offen: wofür? Hier resigniere ich und ich denke, genau diese lästigen Vorfälle prägen durch überempfindliche political correctness und zwingen die Menschen hier subtil, sich in eine Büßerecke begeben zu müssen.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 30. Januar 2009, 11:00:39
Zitat
Ich glaub, dass diese ständige Selbstgeißelung unseren Freunden in anderen Ländern auf Dauer ziemlich auf den Wecker gegangen ist.

EINSPRUCH! Ich habe viele Freunde auch im europäischen Ausland... wir reden selten über die Beziehung unserer Länder zu einander...meistens wenn wir uns sehen sind wir betrunken in der Disko oder so... aber ich weiß dass deren Ländern nichts gelegener kommt als die historischen Vorwürfe. Mit nichts kannst du halt ein Land besser an der kurzen Leine halten als mit solchen Vorwürfen und Forderungen nach Wiedergutmachung. Natürlich können es sich diese Länder nicht leisten das allzu krass an die Öffentlichkeit zu tragen, aber es schwingt wohl imemr mit...besonders Der Stiefvater eines meiner besten Freunde (ist Brite) und meinte sowas in der Richtung mal.
Warum läuft vieles zum Beispiel in der EU so wie es läuft? Obwohl es eindeutig zum Schaden unserer Bundesrepublik ist. In Heiligendam hat die Bundesregierung meiner Meinung nach den Kürzeren gezogen. In der EU herrschen undemokratische Verhältnisse... Wieso bezahlt Deutschland soviel? Wieso rüstet Deutschland Israel zu Spottpreisen auf? Glaubt mir viele andere Länder profitieren von Deutschlands Schuldbewusstsein. Denen ist das egal ob es überzogen ist oder nicht... Deutschland ist auf internationaler Bühne viel zu zaghaft und je zaghafter es ist desto besser ist es für andere Länder mit Deutschland zu verhandeln. Das ist nicht so weil die anderen Länder böse oder gemein wären... sondern es liegt daran, dass solange es unterschiedliche Nationen gibt diese in erster Linie Konkurrenten sind (nicht Feinde) und erst auf zweiter Ebene können Nationen Freunde sein. So funktioniert Weltpolitik... das wusste schon Henry Kissinger.
Alleine eine Diskussion, die hierzulande in den Medien ausbricht, weil man die Politik Israels kritisiert, wäre so in anderen Ländern unvorstellbar. Israel profitiert (logischweise) besonders von dieser Scheu Deutschlands, sachlich an dieses Thema ran zu gehen... die Vergangenheit liegt Deutschland immer noch schwer im Magen. Und je länger das so ist desto besser ist es für unsere "internationalen Partner"... ironischerweise immer nur dann wenn sie einer andere nKonfliktpartei angehören. Wenn sie zum Beispiel Deutschlands Unterstützung wollen und Deutschland mit sich hadert, weil es vielleicht mit dem GG nicht zu vereinbaren ist oder man keinen Angriffskrieg führen will (wir erinnern uns an die Diskussionen damals beim Kosovokrieg in unseren Medien), dann wird kein Wort des Vorwurfs kommen...dann ist das alles "Vergangenheit" und "halb so wild"... ich hoffe es wird ein bisschen klar wa ich damit sagen will...es ist schwer das zu erklären...weil das eine sehr emotionale Ebene ist...
Tut mir leid wenn das alles in euren Augen ein wenig übertrieben wirkt...aber ich studiere Politik und einer unserer Exprofessoren (Scholl Latour meinte das auch mal) hat gesagt, dass Deutschland wenn es ernst genommen werden will begreifen muss, dass wir nicht einfach von Freunden umgeben sind die unser bestes wollen... guckt euch China an...die sind nett zu uns...klar... aber wenn es anders rum wäre... wir von denen abhängig wären ...meint ihr die würden so mega viel in uns investieren? Meint ihr denen wäre das wichtig wie es uns geht? wie es bei uns um Menschenrechte steht?
Das ist kein Vorwurf an China...die sind einfach mehr auf dem Boden geblieben...in erster Linie gehts denen um sich selbst...
Naja Hauptsache wir ballern 100 Millionen Euro in den Kosovo um da die Schulen aufzubauen...unsere Schulen brauchen es ja nicht...  wink
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Wormys_Queue am 30. Januar 2009, 11:26:54
Tut mir leid wenn das alles in euren Augen ein wenig übertrieben wirkt...aber ich studiere Politik und einer unserer Exprofessoren (Scholl Latour meinte das auch mal) hat gesagt, dass Deutschland wenn es ernst genommen werden will begreifen muss, dass wir nicht einfach von Freunden umgeben sind die unser bestes wollen...

Huh, so hat ichs auch gar nicht gemeint. Man muss ja "Freund" nicht gleich im naiven Sinne verstehen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich deine Argumentation für arg zynisch halte. Das erinnert mich an die Argumente, die in Deutschland wegen der "Lehrerinnen mit Kopftuch-diskussion" ausgetauscht wurden (also: "wieso sollen türkische Frauen bei uns ein Kopftuch tragen dürfen, wenn sie es in der Türkei auch nicht dürfen"). Man mag zu dem Thema stehen wie man will. Ich halte aber rein gar nichts davon, unser Verhalten am kleinsten gemeinsamen Nenner der Völker auszurichten. "Die anderen sind ja auch nicht besser" halte ich für keine akzeptable Handlungsanleitung, vor allem wenn wir möchten, dass unser freiheitliches System auf andere ausstrahlt.

Was interessiert mich also, wie China sich im umgekehrten Falle verhalten würde? China ist nach wie vor eine kommunistische Diktatur, also ein politisches System, von dem wir aus guten Gründen nicht arg viel halten. "Was würde China tun"? ist also keine gute Frage, wenns darum geht, wen wir nachahmen sollten.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 30. Januar 2009, 12:11:55
Es geht nicht ums Nachahmen... China diente mir nur als Beispiel...du kannst das auch gern durch Polen oder irgendein sonstiges Land ersetzen...

Deutschland sollte seine eigenen Interessen mehr in den Vordergrund stellen und auf der Weltbühne (angemessen) aggressiv auftreten. Die Entwicklung in der EU sehen viele Polit-Experten als fatal an. Deutschland und Frankreich wären besser dran wenn sie sich innerhalb der EU ne Führungsposition verschafft hätten (so war es ja ursprünglich auch mal geplant gewesen). Aber im Zuge dieser politischen Korrektheits-Welle, hat man sich das Ruder aus der Hand nehmen lassen und die EU ist mittlerweile mit 25 Mitgliedern ein kopfloses Gebilde vieler verschiedener Interessen, die ohne Führung nicht miteinander vereinbar sind...viel zu unterschiedlich sind die Länder als dass man erwarten kann dass sie jemals auf einen Nenner kommen. Ein Gebilde wie die EU muss aber nach innen hin geschlossen sein um seine um seine Interessen auch weltweit durchsetzen zu können. Und dazu hätte man dominante Staaten gebraucht und da hätten sich die reichsten, fortschrittlichsten, erfahrensten und bevölkerungsreichsten Länder halt am naheliegendsten Angeboten...sprich: Deutschland, Frankreich und meinetwegen UK obwohl die halt sehr an Amerika hängen...aber die haben halt noch auf Grund ihrer kolonialen Vergangenheit ziemlich gute Beziehungen in alle Welt. Europa hätte so mächtig werden können und hätte ne ernste Chance gehabt neben den Global Playern des 21. Jahrhunderts zu bestehen...die da wären USA, Russland und wahrscheinlich China...eventuell noch Indien (aber da bin ich mir zur Zeit nicht so sicher).

Und Länder wie Polen und Tschechien hätten genauso von einem starken Europa profitiert...
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Wormys_Queue am 30. Januar 2009, 12:26:28
Du denkst zu sehr in den alten nationalstaatlichen Kategorien. Diese haben aber in einer globalisierten, multipolar vernetzten Welt nur noch sehr begrenzt Gültigkeit.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 30. Januar 2009, 13:23:46
Die Welt ist ein Sprawl, keine Gemeinschaft.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Re-Amun am 30. Januar 2009, 14:02:39
Bist du ein echter Zwerg oder siehst du nur so aus? -- Unbekannt

Die Welt ist ein Sprawl, keine Gemeinschaft.

Was meinst du damit? Ich kenne den Begriff Sprawl nur im Bereich des Städtebaus. Es ist ja nicht so, als ob wir Menschen uns besonders erfolgreich auf die umliegenden Planeten ausdehnen würden  :huh:. Meinst du, dass zum Beispiel durch das Internet eine Art Überlappung der Kulturen entsteht?

Redet man hier von der Julia Bonk, die bei der WM die Flaggen von der Straße holen wollte - die mit der Tauschaktion "3 Flaggen gegen ein PDS T-Shirt"? Kein Wunder, dass die heute so argumentiert, alles andere -insbesondere das, was Wormy oben geschrieben hat- würde ja ihrer vorgefestigten Meinung widersprechen. Na ja, meine Meiung zu dieser "Partei" habe ich ja schon des öfteren anklingen lassen...

Ja, ist die gleiche. Diese Aktion wurde auch gestern abend angesprochen. Verständlich, dass sie deshalb diese Argumentation vertreten muss um sich nicht unglaubwürdig zu machen, aber deswegen muss sie ja nicht falsch sein [aber eben auch erst recht nicht richtig ^^].

Würde ich gerne mehr von deinen Ergebnissen hören, denn mein Eindruck war genau der Gegenteilige. Endlich haben es die Deutschen mal geschafft, sich nach außen hin rundum positiv darzustellen, wenn man manche Kommentare von außerhalb gelesen hat, blieb unseren Gästen ja geradezu der Mund offenstehen, weil sie ein so gastfreundliches, weltoffenes (und feierbereites) Deutschland gar nicht erwartet hätten.

Dies entspricht übrigens auch meiner subjektiven Wahrnehmung. Ich denke die Weltmeisterschaft hat für Deutschland einiges an guter Presse eingebracht und auch das Bild der Deutschen stark im Ausland verbessert. Ich finde es teilweise erstaunlich, wenn ich immer noch im Internet lese, dass die Gleichung "Deutsche = Nationalsozialisten" gelten soll.
Es könnte aber trotzdem sein, dass von deutscher Seite her Fremdenfeindlichkeit aufgebaut wurde. Klar, auch ich habe gesehen, wie Deutsche und Türken miteinander gefeiert haben, aber in meinem direktem Umfeld habe ich auch Anfeindungen gegenüber Italienern mitbekommen. Deswegen finde ich im Gegensatz zu Darigaaz eine Studie dazu durchaus sinnvoll, um zu klären ob mehr Fremdenfeindlichkeit auf- oder abgebaut wurde.

[N]ationalstaatliche[..] Kategorien [...] haben aber in einer globalisierten, multipolar vernetzten Welt nur noch sehr begrenzt Gültigkeit.

Das wäre schön. Aber wenn wir davon in Deutschland ausgehen und die anderen Länder dies nicht tun, könnte sich das als sehr nachteilig erweisen.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 30. Januar 2009, 21:13:15
Bist du ein echter Zwerg oder siehst du nur so aus? -- Unbekannt

Die Welt ist ein Sprawl, keine Gemeinschaft.

Was meinst du damit? Ich kenne den Begriff Sprawl nur im Bereich des Städtebaus. Es ist ja nicht so, als ob wir Menschen uns besonders erfolgreich auf die umliegenden Planeten ausdehnen würden  :huh:. Meinst du, dass zum Beispiel durch das Internet eine Art Überlappung der Kulturen entsteht?

Sprawl wie Asphaltdschungel.

Du kommst drauf, was ich meine, wenn du nachdenkst. Soviel Hirnschmalz trau ich dir zu.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Gerthrac am 30. Januar 2009, 21:32:26
Ich denke, Lord Magico stellt das ganz realistisch dar.

Edit: Um das etwas auszuführen: Wir(= die Regierung. Ich nicht) hier in Deutschland haben eine Ansicht. Die meisten Länder haben eine andere, was man beim Gasstreit auch relativ gut beobachten konnte. Russland könnte uns durch unsere Rohstoffabhägigkeit sowas von schröpfen, wundert mich dass sie es nicht tun. Es ist mir auch unverständlich wie man nach wie vor Unsummen von Entwicklungshilfe nach China pumpen kann (Wahrscheinlich weil es offiziell ein "Schwellenland" ist, oh mein Gott).

Die exportieren mehr als alle anderen auf der Welt. Wenn da noch jemand Entwicklungshilfe braucht in dem Land(vor allem der unterentwickelte Osten), so können die die Kosten selber stemmen.

Stellt sich die Frage: Würde ein Land wie China, wäre es in umgekehrter Lage, uns auch nur einen Cent schicken? Bezweifle ich. So wie ich die chinesische Regierung kenne, würden sie sagen: Ja machen wir. Und dann doch nichts unternehmen.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 30. Januar 2009, 22:00:47
Russland ist Deutschland im Gegensatz zu viel näheren Nachbarn noch recht wohl gesonnen...
Also Deutschland täte gut daran sich Russland warm zu halten... denn Russland sieht in Deutschland (von jeher) den vertrauenswürdigsten deutschen Partner... Russlands Interessen laufen auch nicht so radikal gegen die unseren an... die wollen in erster Linie ihre Vorherrschaft über den Kaukasus bewahren...das betrachten die als ihr Einfluß gebiet... Die Interessen der USA sind unseren Interessen viel abträglicher... darum ist dieser extreme USA-Kurs der Regierung alles andere als klug... Steinmeyer hat das mal erwähnt...aber Die Merkel-CDU denkt wir leben noch in den 50ern und nur die Westanbindung kann unsere Zukunft sichern... aber der kalte Krieg ist ja nunmal vorbei...

Das cleverste was Deutschland machen kann ist, sich etwas von den USA zu lösen (ich spreche nicht von einem Bruch) und die Beziehungen zu Russland auszubauen (grade wegen den Rohstoffen von denen wir abhängig sind).
Wir könnten eine Vermittlerrolle zwischen Europa (EU) und Russland spielen...das wäre politisch das intelligenteste... so kann sich Deutschland als wichtiger aufspielen als es eigentlich ist...

Erinnert sich noch einer an die bei Atzen ...Schröder und Putin?...das waren noch Zeiten...so gute Freunde ^^
Die haben die Beziehung zwischen Deutschland und Russland am besten beschrieben...
Ich sehe Russland am ehesten als "Freund" als zum Beispiel die USA oder UK...
Frankreich ist uns auch nicht so negativ gegenüber eingestellt...aber bei denen muss man vorsichtig sein...weil die halt schon in erster linie nach ihren bedürfnissen gehen... ^^

Ja diplomatie ist ein bisschen wie die grundschule ^^
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Deus Figendi am 31. Januar 2009, 09:02:20
Du denkst zu sehr in den alten nationalstaatlichen Kategorien. Diese haben aber in einer globalisierten, multipolar vernetzten Welt nur noch sehr begrenzt Gültigkeit.
Das würde ich so unterschreiben.
Das Problem ist aber, dass die Damen und Herren "ein paar Level höher" ähnlich denken wie Lord Magico, womit er dann wieder Recht hat.
Dieses Jahr sind soweit ich weiß wieder Europa-Wahlen... und? Darf ich dieses Mal eine irische Partei wählen? Einen französischen Abgeordneten vielleicht? Nein? Warum denn nicht?
Was is'n das für 'ne abgefuckte Demokatie, in der ich als EU-Bürger keine EU-Politiker in ein EU-Parlament wählen kann?
Und das sind eben nationalstaatliche Gedankengänge, als die EWG gegründet wurde war es eben sehr wichtig, dass bestimmte Nationen so und so viel Gewicht bekommen anhand ihrer Bevölkerung, ihrer Mitgliedbeiträge, ihrer wirtschaftlichen Relevanz und noch ein paar Kriterien ach ja ein bisschen Basar-Feilschen war auch noch dabei.
Ich finde ebenfalls, dass man sich im 21. Jahrhundert langsam von diesen seltsamen Kontrukten namens "Nationen" trennen könnte.
Aber es ist nuneinmal so, dass jede demokratisch gewählte Regierung auf diesem Planeten sich zu Recht dazu verpflichtet sieht das Beste für die eigenen Wähler heraus zu holen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Und die Wähler erwarten das auch (kann man in diesem Thread z.T. lesen) und "das Beste raus holen" geht nunmal zuweilen auf Kosten anderer Nationen.

Ich finde es aber völlig okay, dass Deutschland hier ein wenig das Vorbild macht. Auch in anderen Belangen wie Klimaschutz etc. Bei allen möglichen "Undingen" die unbequem zu beseitigen sind auf dieser Welt hängt es oft daran, dass Menschen meinen die anderen müssten anfangen... ich mach' mal ein krasses aber simples Beispiel: Weltfrieden:
Wenn ein Pazifist versucht einem Soldaten seine Weltansicht näher zu bringen, dann bekommt er gerne die Antwort "Wie jetzt alle Waffen weg machen? Aber die anderen haben doch welche, wir müssen uns doch verteidigen". Und der Mann hat nichtmal Unrecht. Wenn das aber alle machen, dann bleibt das Problem bestehen (siehe kalter Krieg => Ab- & Aufrüstung etc.). Logische Folge: Irgendwer muss anfangen und ich hab überhaupt nichts dagegen wenn "ich" (also mein Nationalstaat) das ist, sofort kann ich auf die anderen zeigen und sagen: "So, ihr seid am Zug!

Und ähnlich verhält es sich eben mit Nationalismus (mal wertneutral betrachtet, ich meine nicht National-Sozialismus) Nationen müssen eben Anfangen Kompetenzen ab zu geben, an wen auch immer, an die EU, an die UNO... vielleicht auch in die andere Richtung, an die Länder. Irgendjemand muss aufhören "das Beste für seine Wähler" heraus zu holen und ein erster Schritt wäre vielleicht "das Beste für meine Wähler, solange es niemanden weh tut" oder eben "das Beste für meine Wähler und Nachbarn"...
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 31. Januar 2009, 09:45:29
Deutschland hat ja quasi schon den ersten Schritt in Richtung Abrüstung getan...das Projekt nennt sich "Bundeswehr"...^^
Ich finde nicht, dass in einer Welt der Globalisierung die Nationalstaaten besonders zurück stecken müssen. Sie verlieren nur ihren Einfluß auf die Wirtschaft und den Welthandel... mehr auch nicht... Globalisierung ist in erster Linie eine Begrifflichkeit aus der Ökonomie... Für die einzelnen Menschen ist Globalisierung genauso abstrakt und fern wie eh und je...
Man trägt Klamotten aus China, isst Obst aus Thailand, spielt Videospiele aus Japan und guckt ne TV-Serie aus den USA...aber dennoch ist man sich darüber zu keinem Zeitpunkt so wirklich im klaren (auch wenn es kein Geheimnis ist).
Der Nationalstaat ist immer noch die stärkste Ebene der Identifikation... man muss am häufigsten seine Nationalität irgendwo angeben...seltener seine Heimatstadt oder sein Bundesland...oder gar seinen Kontinent...
Und so wird das noch sehr lange bleiben... ich denke nicht, dass sich ein allgemeines "WIR"-Gefühl in nächster Zeit oder jemals einstellen wird... das ist einfach nicht die Art des Menschen... er kann so nicht denken... Er kann (meist) nur das in seine Überlegungen einbeziehen was er sieht, beziehungsweise was unmittelbarer greifbar ist... und das ist auch gar nicht schlimm...
Dieser ganze ONE-World-Scheiß ist StarTrek-Utopie... ^^

Und Deutschland ist ja nicht Klimaschutzvorreiter weil wir den anderen Länder ndamit n gefallen tun...wir haben einfach gechckte, dass Klimaschutz auch für uns superwichtig ist...wie auch für spätere Generationen... andere Länder tun sich da etwas schwerer...


Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Deus Figendi am 31. Januar 2009, 12:06:28
Meine Intention ist nicht ganz 'rüber gekommen.
Deutschland hat ja quasi schon den ersten Schritt in Richtung Abrüstung getan...das Projekt nennt sich "Bundeswehr"...^^
Naja, eigentlich bewegen wir uns wieder davon weg. Sollte aber nur ein Beispiel sein für "einer muss anfangen"
Zitat
Ich finde nicht, dass in einer Welt der Globalisierung die Nationalstaaten besonders zurück stecken müssen.
Ich zielte dabei auf deinen "One-World"-Begriff, siehe unten.
Zitat
Sie verlieren nur ihren Einfluß auf die Wirtschaft und den Welthandel... mehr auch nicht... Globalisierung ist in erster Linie eine Begrifflichkeit aus der Ökonomie...
akk!
Zitat
Und so wird das noch sehr lange bleiben... ich denke nicht, dass sich ein allgemeines "WIR"-Gefühl in nächster Zeit oder jemals einstellen wird... das ist einfach nicht die Art des Menschen... er kann so nicht denken... Er kann (meist) nur das in seine Überlegungen einbeziehen was er sieht, beziehungsweise was unmittelbarer greifbar ist... und das ist auch gar nicht schlimm...
Dieser ganze ONE-World-Scheiß ist StarTrek-Utopie... ^^
Ob es möglich ist weiß ich nicht, aber man wird es doch noch anstreben dürfen oder? Und genau das propagiere ich hier, das ist natürlich alles in ferner (trekkie ;-)) Zukunft, aber wenn man nicht anfängt oder es nicht versucht/anstrebt dann, ja dann hast du recht, dann ist es eine nicht vorhandene Zukunft.
Zitat
Und Deutschland ist ja nicht Klimaschutzvorreiter weil wir den anderen Länder ndamit n gefallen tun...wir haben einfach gechckte, dass Klimaschutz auch für uns superwichtig ist...wie auch für spätere Generationen... andere Länder tun sich da etwas schwerer...
Ja, ich meinte mit dem Beispiel auch wieder nicht dass man anderen einen Gefallen täte, oder dass das Sinn und Zweck der ganzen Sache sei, sondern ich meinte, dass man eine Vorreiter und -bild -Rolle einnimmt, wieder ein Beispiel von "einer muss doch anfangen". Der ganze Klimaschutz-Kram bringt doch einen scheiß wenn's nur einer macht und es kostet Geld und ist unbequem etc. Aber die Bundesrepublik - und wie ich glaube auch ihre Bewohner - haben sich entschieden nicht mit dem Finger auf die anderen zu zeigen und zu rufen "die machen ja auch nichts" sondern mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu rufen "Wir machen was, warum ihr nicht?"
Man kann geteilter Meinung sein ob Klimaschutz jetzt ein sinnvolles Ziel ist (ich finde schon) aber ich finde es eben positiv, dass man die Verantwortung nicht auf andere schiebt, sondern handelt, obwohl es quasi nichts bringt, solange nicht eine Mehrheit in der Welt mit macht. Das ist übertragbar auf andere Bereiche, man kann und darf ja durchaus gegen den Klimaschutz sein, mir ging es eben darum, dass man 'was tut (egal in welchem Bereich) obwohl es nur eine Wette darauf ist, dass andere auch irgendwann mal mit ziehen. Tritt das nicht ein war das ganze natürlich für die Katz'. Lässt man es aber von Anfang an ist es sogleich zum Scheitern verurteilt.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Berandor am 31. Januar 2009, 12:12:02
Nationalstaaten sind ein Konstrukt, über dessen Relevanz man sich auf jeden Fall streiten kann. Aber für eine Weltregierung sind wir wohl noch nicht bereit.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Wormys_Queue am 31. Januar 2009, 12:14:03
Ja, wo bleiben die doofen Außerirdischen, wenn man sie mal wirklich braucht.  :alien:
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Lord Magico am 31. Januar 2009, 12:22:44
Ich bin bereit die Weltregierung zu übernehmen...
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 31. Januar 2009, 23:38:42
Ich bin bereit die Weltregierung zu übernehmen...
aber die Welt "leider" nicht...
 :D
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Re-Amun am 28. Februar 2009, 12:39:51
Zeit? Zeit ist nur eine Frage des Bezugssystems - Wintscheff

Nicht um das Thema neu aufleben zu lassen, sondern weil ich es versprochen hatte (und aufgrund Seminararbeit sehr eingespannt war):

Habe leider keine wirkliche Studie gefunden (man kann sicherlich was finden, aber ich bekomme es wohl gerade nicht hin), sondern nur Hinweise auf welche wie dieser hier:

Hinweis auf Studie (http://idw-online.de/pages/de/news190310)
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Fabius Maximus am 28. Februar 2009, 14:14:29
Wie wärs denn hiermit: http://www.uni-bielefeld.de/ikg/Feindseligkeit/einfuehrung.html
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 01. März 2009, 00:33:37
Wie wärs denn hiermit: http://www.uni-bielefeld.de/ikg/Feindseligkeit/einfuehrung.html
Erklärs mir bitte, ich bin grad nicht auf der Höhe, zu erkennen, was das genau mit dem Thema zu tun hat.

Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Fabius Maximus am 01. März 2009, 01:08:31
Erklärs mir bitte, ich bin grad nicht auf der Höhe, zu erkennen, was das genau mit dem Thema zu tun hat.
Das ist im Endeffekt das Gleiche, was Re-Amun verlinkt hat, nur ausführlicher.
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Heretic am 02. März 2009, 04:25:40
Ja, eben.
Wo ist der Bezug zum Nationalstzolz?
Titel: Re: Nationalstolz (split off: kein D&D bei F&S)
Beitrag von: Fabius Maximus am 02. März 2009, 11:36:01
Ja, eben.
Wo ist der Bezug zum Nationalstzolz?

Frag mich nicht. Ich wollte nur aushelfen.