Umfrage

Ermöglichen die Standard D&D Regeln die Darstellung einer für euch glaubwürdigen Fantasy-Welt?

Ja, ich habe keinerlei Probleme mit der Glaubwürdigkeit in unserer/n Welt/Kampagnen.
17 (12.6%)
Ja, lediglich wenn man über einige Dinge länger nachdenkt findet man Ungereimtheiten, aber diese sind nicht relevant für das Spiel an sich.
61 (45.2%)
Eigentlich schon, nur manchmal kommt es zu Situationen im Spiel in denen es an Glaubwürdigkeit mangelt z.B...(Im Thread angeben)
28 (20.7%)
Nein, um eine glaubwürdige Welt/Kampagne darstellen zu können, muss ich viel anpassen.
23 (17%)
Absolut nicht, es gibt praktisch keine unglaubwürdigeren Regeln in Bezug auf die Kampagne/Welt als die von D&D.
2 (1.5%)
Weiß nicht.
4 (3%)

Stimmen insgesamt: 132

Umfrage geschlossen: 24. September 2007, 07:43:43

Autor Thema: Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D  (Gelesen 24645 mal)

Beschreibung:

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Scurlock

  • Mitglied
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #60 am: 18. September 2007, 17:11:53 »
Zitat von: "Zechi"

Da gibt es einen Mittelweg. Immer angepasste Begegnungen wären logischerweise unglaubwürdig, daher ist natürlich nicht jede Kampfbegegnung angepasst, dass gilt natürlich insbesondere z.B. für normale NSC. Aber du wirst mir ja recht geben, dass überwiegend unangepasste Begegnungen schlichtweg langweilig wären, weil entweder viel zu einfach oder viel zu schwer.

Da gibt es keinen Mittelweg. Enweder Du hältst Dich an die Richtlinien der D&D-Regeln und paßt die Begegnungen an die Charaktere an oder Du ignorierst diese Vorgaben, um eine glaubwürdige Umgebung zu schaffen.
Zitat
Wie gesagt, ich denke hier ist der entscheidende Unterschied. Deine Spieler "sprengen" scheinbar gerne das Abenteuer oder führen es in ganz andere Richtigen,, meine sind Plot-Orientiert. Natürlich hat mal auch jemand einen Einfall der völlig überraschend kommt, aber dann auch immer auf den Plot bezogen.

Du gehst von einer falschen Prämisse aus. Meine Spieler "sprengen" nicht ein Abenteuer, sondern ich schaffe von vornherein Möglichkeiten und liefere auch die Anreize, dass sie sich frei in der Welt bewegen und zwangsweise auch mal einen Abenteuerpfad verlassen können. Und wenn sie einen Kampagnenaufhänger komplett ignorieren, so what? Dann schaue ich mir an, in welche Richtung die Charaktere laufen wollen und lass sie laufen. In ein paar Monaten übernimmt dann konsequenterweise der Dämonenherrscher, den sie eigentlich bekämpfen sollten, die Region.
Zitat
Ist das so schwer zu verstehen?
Gruß Zechi

Da hier im Thread immer wieder "Spiel" und "Spielwelt" vermischt werden, offenbar ja.
And now the rains weep o'er his hall and not a soul to hear...

Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #61 am: 18. September 2007, 17:19:16 »
Zitat von: "TheRaven"
Zechi, hast du eigene, handfeste Erfahrungen als Spieler in einer Gruppe, welche den Fokus auf die Erzählung und das Charakter-Rollenspiel legt und auch mal zwei Abende lang keinen einzigen Kampf absolviert und keiner Kampagne folgt? Für mich klingt es oft so, als würdest du diese Spielart nicht kennen, was dann natürlich zu einem gewissen Unverständnis führt. Ich habe das Gefühl, dass wenn du mal in einer Gruppe wie der von Scurlock mitspielen würdest, du vielleicht etliche "aha" Erlebnisse hättest im Sinne von "aha, das meinten die damit ...".


Früher haben wir durchaus so gespielt und ich habe schon mit Scurlock gespielt, wenn auch nicht unter seiner "Meisterschaft" ;)

Wie gesagt, ich denke ich habe den Hauptunterschied verstanden und ich denke Scurlocks Unterscheidung von kampagnenorientierten Spielstil und weltenorientierten Spielstil ist schon ganz treffend, wenn auch nicht so radikal wie er das trennt. Ich denke da gibt es viele Graubereiche. Wie gesagt ist es z.B. bei mir jetzt nicht unüblich, dass die SC Wege gehen die ich nicht eingeplant habe, aber auf der anderen Seite sind meine Spieler eben sehr Plot-Orientiert und folgen "brav" den Plot-Hooks die ich ihnen gebe. Daher passiert es eben nicht, dass die SC plötzlich nach Cormyr reisen, wenn sich ihre Kampagne im Eiswindtal abspielt, selbst wenn sie die Möglichkeiten haben. Ich spiele ja z.B. gerne High-Level. Im Prinzip haben die SC da alle Möglichkeiten, können überall hinreisen und nichts ist unmöglich. RIchtige Vorplanung ist da gar nicht 100% möglich, dennoch bleibt es immer im Rahmen des Kampagnenplots.

Ich sehe ein, dass bei einem weltenorientierten Vorgehen, es deutlich schwerer ist die Kampagne glaubwürdig zu gestalten.

Gruß Zechi

EDIT:
Zitat von: "Scurlock"
Da gibt es keinen Mittelweg. Enweder Du hältst Dich an die Richtlinien der D&D-Regeln und paßt die Begegnungen an die Charaktere an oder Du ignorierst diese Vorgaben, um eine glaubwürdige Umgebung zu schaffen.


Es gibt aber eben nicht die Vorgabe, dass jeder Begegnung herausfordernd sein muss. Nur mal als Beispiel:

In meiner Epic Kampagne waren die Helden alle so um die Stufe 20/21 und haben eine Festung eines mächtigen Klerikers von Shar auf der Schattenebene angegriffen, um dort eine entführte Person zu finden. Diese Festung ist durch viele Portal von Faerun aus erreichbar und ein Pilgerort der Shar-Anhänger. Somit war natürlich die Festung voller Shar-Pilger, die meisten von denen waren Commoner Stufe 1 oder 2 oder Low-Level Clerics, eben ganz gewöhnliche Leute, die natürlich von allem weggeblasen wurden, was die SC zu diesem Zeitpunkt auffahren konnnten. Was war jetzt der Clou? Ganz einfach, natürlich gab es neben diesen Pilgern auch gefährliche Gegner/Wächter in der Festung. Da die SC aber nicht genau wissen können, ob der dunkel aussehende Typ mit Shar Symbol nun ein 20. Stufe Cleric oder nur ein harmloser Pilger ist, war das ein erhebliches Problem für die SC, die zum einen viele Ressourcen auf völlig harmlose Gegner verschwendet haben, die selbst der Magier hätte totprügeln können, zum anderen wurden die gemischten Kämpfe (ein Dutzend Commoner und ein paar starke Gegner) auch sehr interessant. Auch gab es in dieser Festung eine Quasi Deity und ein episches Monster gg. das die SC noch keine Chance hatten.

Das meine ich mit "gemischt". Du hast natürlich vollkommen Recht, dass es eine Tendenz gibt immer herausfordernde Gegner den SC zu präsentieren, schließlich müssen die Kämpfe ja auch spaß machen, aber das kann man ja durchaus etwas breiter Fächern.

Gruß Zechi
Planen ist alles, Pläne sind nichts.

Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #62 am: 18. September 2007, 17:32:14 »
Zitat von: "Zechi"
(...) Wie gesagt ist es z.B. bei mir jetzt nicht unüblich, dass die SC Wege gehen die ich nicht eingeplant habe, aber auf der anderen Seite sind meine Spieler eben sehr Plot-Orientiert und folgen "brav" den Plot-Hooks die ich ihnen gebe. Daher passiert es eben nicht, dass die SC plötzlich nach Cormyr reisen, wenn sich ihre Kampagne im Eiswindtal abspielt (...)


Hm, wäre vielleicht auch mal eine Umfrage wert, wie so die einzelnen Kampagnen bei den verschiedenen Gruppen aussehen.

Also ich fände eine Spielsitzung bei Zechi wohl sehr langweilig, das dürfte auch für meine Spieler gelten.

Außerdem halte ich es für unglaubwürdig, dass hochstufige Charaktere sich nur auf den bekannten Quadratkilometern tummeln, ohne die ganzen Monster wegzuschnetzeln und somit jegliche Bedrohung auszuschalten. Mal abgesehen von den Möglichkeiten, schnell und problemlos die Örtlichkeit zu wechseln. Selbst in CotSQ gab es im Unterreich einen Teleporter, der einen vom Dolchtal flugs nach Cormyr brachte.

Was würdest du denn machen, Zechi, falls einer deiner Spieler plötzlich den Drang verspürt, den eingeschlagenen Abenteuerpfad zu verlassen? Ihn stoppen? Klingt für mich was ein wenig nach "The Truman Show".

Ich möchte übrigens nicht abwertend klingen, ich bin jetzt halt nur neugierig. Vor allem da mir letztens die großen Unterschiede zwischen US-RPG und deutschem RSP aufgefallen sind. Aber scheinbar gibt es selbst innerhalb von D&D und innerhalb einer Community große Unterschiede in der Auffassung von Rollenspiel. :)

socke

  • Mitglied
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #63 am: 18. September 2007, 17:33:38 »
Ohne mich im Uebermasse einmische zu wollen:

Spielt ihr Charaktere nach einer beendeten Kampagne, bzw. einem beendeten Abenteuer nie wieder, Zechi?
Denn selbst in dem schmalen Bereich, in dem sich die SC's bewegen moegen, muss es doch sonst frueher oder spaeter zu Glaubwuerdigkeitsproblemen kommen, wenn man sich keine Gedanken ueber die in der Kampagne nicht bespielte Umwelt macht.
Ein einfaches Beispiel, um meine Gedanken zu erlaeutern:
Du spielst eine Kampagne in Cormyr, wo die SC helfen einen grossen Buergerkrieg zu verhindern, in dessen Unruhen es keine klare politische Fuehrung gibt, also kein einzelner Herrscher existiert, der die Macht haette, um eine schlagkraeftige Armee aufzubauen. Sembia interessiert dich natuerlich nicht, da die SC da nach dem Abenteuerverlauf wohl nicht auftauchen werden.
Daraufhin spielst Du eine Kampagne (mit den selben Charakteren), in welchem diese eine Offensive einer starken sembischen Machtgruppe stellen muessen, die seit Jahren versucht, die Herrschaft in Cormyr an sich zu reissen. Jetzt stellt sich den SC's doch automatisch die Frage, warum diese nicht schon vor einigen Jahren gehandelt haben, wo Cormyr keine ernsthafte Gegenwehr haette leisten koennen.

Natuerlich kann man in einem solchen Fall Kampagne 2 einfach verwerfen, aber vielleicht hat man auch schon frueher mit einer anderen Gruppe (den selben Spielern) schon einmal Bekanntschaft mit diesen Leuten gemacht und wundert sich zumindest OT darueber, dass da nichts passiert.


Ich habe fuer 4 gestimmt. Ich bin immer wieder verwundert, dass man freiwillig mit den strikten D&D Regeln spielen kann. Es ist nun wirklich nicht mit all zu viel Aufwand verbunden, zumindest ein Muenzsystem zu entwickeln, welches glaubwuerdig ist und mit entsprechenden Preisen zu arbeiten. Man muss nur die Preise einfacher Gueter wie Schaufeln und Brot etwas anpassen und wird nie wieder gefragt werden, wie Bauer Kurt sein Leben finanziert.

socke
bueck dich fee, wunsch ist wunsch!

Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #64 am: 18. September 2007, 17:39:23 »
Zitat von: "Taysal"
Zitat von: "Zechi"
(...) Wie gesagt ist es z.B. bei mir jetzt nicht unüblich, dass die SC Wege gehen die ich nicht eingeplant habe, aber auf der anderen Seite sind meine Spieler eben sehr Plot-Orientiert und folgen "brav" den Plot-Hooks die ich ihnen gebe. Daher passiert es eben nicht, dass die SC plötzlich nach Cormyr reisen, wenn sich ihre Kampagne im Eiswindtal abspielt (...)


Hm, wäre vielleicht auch mal eine Umfrage wert, wie so die einzelnen Kampagnen bei den verschiedenen Gruppen aussehen.

Also ich fände eine Spielsitzung bei Zechi wohl sehr langweilig, das dürfte auch für meine Spieler gelten.

Außerdem halte ich es für unglaubwürdig, dass hochstufige Charaktere sich nur auf den bekannten Quadratkilometern tummeln, ohne die ganzen Monster wegzuschnetzeln und somit jegliche Bedrohung auszuschalten. Mal abgesehen von den Möglichkeiten, schnell und problemlos die Örtlichkeit zu wechseln. Selbst in CotSQ gab es im Unterreich einen Teleporter, der einen vom Dolchtal flugs nach Cormyr brachte.

Was würdest du denn machen, Zechi, falls einer deiner Spieler plötzlich den Drang verspürt, den eingeschlagenen Abenteuerpfad zu verlassen? Ihn stoppen? Klingt für mich was ein wenig nach "The Truman Show".

Ich möchte übrigens nicht abwertend klingen, ich bin jetzt halt nur neugierig. Vor allem da mir letztens die großen Unterschiede zwischen US-RPG und deutschem RSP aufgefallen sind. Aber scheinbar gibt es selbst innerhalb von D&D und innerhalb einer Community große Unterschiede in der Auffassung von Rollenspiel. :)


Ich denke du hast mich völlig falsch verstanden, ich habe nie gesagt das man auf eine Region beschränkt bleiben muss, gerade im High-Level Bereich ist das praktisch unmöglich und den Spiele ich ja sehr gerne.

Der aktive Kampagnenbereich kann durchaus ganz Faerûn oder mehr umfassen, aber eben immer nur die Bereiche in denen die SC auch irgendwie aktiv sind bzw. im Hintergrund eine Rolle spielen. In meiner letzten epischen Kampagne sind die SC in Cormyr, der Drachenküste, Sembia, der Schwertküste, beim großen Gletscher, diversen Inneren und Äußeren Ebenen gewesen, aber z.B. hat Mulhorand keine Rolle gespielt und ich müsste mir darüber keien Gedanken machen.

Was ich sagen will ist, dass ich mir erst über eine Gegend/idee Gedanken mache, wenn dafür irgendeine Relevanz besteht.

Gruß Zechi
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socke

  • Mitglied
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #65 am: 18. September 2007, 18:10:53 »
Zitat von: "Zechi"


Was ich sagen will ist, dass ich mir erst über eine Gegend/idee Gedanken mache, wenn dafür irgendeine Relevanz besteht.



Aber es besteht immer irgendeine Relevanz. Du kannst einfach nicht ausschliessen, dass etwas in dieser Gegend/Idee Einfluss auf die Geschehnisse nehmen koennte und dementsprechend irgendwan zu Glaubwuerdgikeitsproblemen fuehren wuerde.
Mein Bsp. war natuerlich plump, aber wenn du deine SC's in einer Gegend auf bedeutsamere Ereignisse Einfluss nejmen laesst und dabei nicht bedenkst, dass in der Umgebung nunmal jemand lebt, der darauf wohl reagieren wuerde, weil die SC's die Gegend ja schliesslich nicht besuchen, wirst du irgendwann unter Umstaenden in Erklaerungsnoete kommen.

socke
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Taysal

  • Mitglied
    • Taysals Abenteuerland
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #66 am: 18. September 2007, 18:30:31 »
Zitat von: "socke"
Zitat von: "Zechi"


Was ich sagen will ist, dass ich mir erst über eine Gegend/idee Gedanken mache, wenn dafür irgendeine Relevanz besteht.



Aber es besteht immer irgendeine Relevanz. Du kannst einfach nicht ausschliessen, dass etwas in dieser Gegend/Idee Einfluss auf die Geschehnisse nehmen koennte und dementsprechend irgendwan zu Glaubwuerdgikeitsproblemen fuehren wuerde.
Mein Bsp. war natuerlich plump, aber wenn du deine SC's in einer Gegend auf bedeutsamere Ereignisse Einfluss nejmen laesst und dabei nicht bedenkst, dass in der Umgebung nunmal jemand lebt, der darauf wohl reagieren wuerde, weil die SC's die Gegend ja schliesslich nicht besuchen, wirst du irgendwann unter Umstaenden in Erklaerungsnoete kommen.

socke


Ich glaube, ich habe es jetzt verstanden.

Zechi denkt erst dann über das ob und wann nach, wenn sich seine SC tatsächlich dem betroffenen Punkt nähern. Also ein Vertreter der statischen Kampagne, die auf einen Auslöser wartet, um erst dann Bezug auf die Ereignisse zu nehmen, falls tatsächlich davon betroffen. Das lässt die Sache dann wiederum in einem anderen Licht stehen.

Ich bin halt ein Freund dynamischer Kampagnen, in denen die Welt sich auch dreht, falls die SC woanders sind. Die meisten SL dürften Zechis Modell folgen, auch wenn es jetzt weniger danach aussieht.

Streckenweise meinen wir also doch das Gleiche. In diesem Thema scheinen einfach nur viele Verständigungsprobleme zu existieren. :)

Zechi

  • Globaler Moderator
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #67 am: 18. September 2007, 18:41:45 »
Zitat von: "socke"

Aber es besteht immer irgendeine Relevanz. Du kannst einfach nicht ausschliessen, dass etwas in dieser Gegend/Idee Einfluss auf die Geschehnisse nehmen koennte und dementsprechend irgendwan zu Glaubwuerdgikeitsproblemen fuehren wuerde.


Naja, ich nehme an, dass du auch irgendwo eine Grenze ziehen wirst. Du wirst doch nicht in einer FR-Kampagne dir Gedanken über Geschehnisse auf Oerth (greyhawk) machen, nur weil die SC evtl. über die Schatteneben da hinreisen könnten oder?

Das ist alleine eine Frage, wo man die Grenze zieht.
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socke

  • Mitglied
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #68 am: 18. September 2007, 19:11:02 »
Zitat von: "Zechi"
Zitat von: "socke"

Aber es besteht immer irgendeine Relevanz. Du kannst einfach nicht ausschliessen, dass etwas in dieser Gegend/Idee Einfluss auf die Geschehnisse nehmen koennte und dementsprechend irgendwan zu Glaubwuerdgikeitsproblemen fuehren wuerde.


Naja, ich nehme an, dass du auch irgendwo eine Grenze ziehen wirst. Du wirst doch nicht in einer FR-Kampagne dir Gedanken über Geschehnisse auf Oerth (greyhawk) machen, nur weil die SC evtl. über die Schatteneben da hinreisen könnten oder?

Das ist alleine eine Frage, wo man die Grenze zieht.


Das wuerde ich wohl nicht tun, aber ich wuerde auch im Normalfall keine FR-Kampagne spielen ;)
Solche Zauber und Elemente, die in einer normalen D&D Welt existieren machen es mir natuerlich unmoeglich, alle unter Umstaenden wichtigen Faktroen einzukalkulieren, was ja eben auch die Behauptung ist, welche (auch) ich treffe.
Sobald man in einer beschraenkten, endlichen Welt spielt, kann man einen Ueberblick haben und dementsprechend mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausschliessen, etwas wichtiges vergessen zu haben.
Ich habe nur endlich viele Machtfaktoren und kann diese somit alle einbeziehen und vollstaendige Glaubwuerdigkeit kann aufgrund der Fehlbarkeit des SL sowieso nicht existieren.
Aber man kann versuchen, sich ihr anzunaehern, wobei die D&D Regeln by the Book jedoch ein Hindernis sind.

socke
bueck dich fee, wunsch ist wunsch!

TheRaven

  • Mitglied
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #69 am: 18. September 2007, 19:19:14 »
Zitat von: "Zechi"
Du findest es nicht absurd sich als SL ernsthafte Gedanken über etwas zu machen, was keinerlei Bezug zur eigenen Kampagne hat?

Nein, denn als DM will man ja auf alle potentiellen Entscheidungen der Charaktere vorbereitet sein. Schlagen die plötzlich absichtlich oder unabsichtlich einen völlig anderen Weg ein, dann muss ich wissen, was für Auswirkungen diese Entscheidung auf die Welt hat und dafür muss ich wissen wie die Welt ganz grundsätzlich ohne die Heldengruppe, selbstständig, funktioniert. Die Welt ist ein Biotop wo ich die Charaktere "reinsetze". Die Welt ist nicht ein Konstrukt, welches ich um die Charaktere herum aufbaue.

Und das Problem von D&D ist, dass dieses Biotop nicht wirklich funktioniert, sondern in sich zusammenfällt. Das kritisiere ich nicht wirklich, denn D&D setzt ganz klar die Heldengruppe in das Zentrum des Geschehen und webt dann alles um die herum. Das Resultat davon ist jedoch, dass die Welt selbst nicht funktioniert und fundamentale Prinzipien der Logik verletzt, was am Ende zu einem Verlust an Glaubwürdigkeit führt.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

Darigaaz

  • Mitglied
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #70 am: 18. September 2007, 21:24:16 »
Jetzt stellst du aber Ansprüche, die das DMG niemls zu befriedigen versucht, es gibt Werkzeuge, um eine Umgebung zu kreieren, in die die Charaktere reingesetzt werden, es wird direkt am Abenteuertypus angesetzt (Site-/Eventbased). es ist immer noch ein Spiel, keine Simulation, weshalb natürlich das System versagt, wenn man über eine Region hinaus gehen möchte.
Realismus erhöht nur den DC

Wahre Worte sind nicht angenehm, angenehme Worte sind nicht wahr!

Rogan

  • Contest 2010
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #71 am: 18. September 2007, 22:31:48 »
Zitat
Was ich sagen will ist, dass ich mir erst über eine Gegend/idee Gedanken mache, wenn dafür irgendeine Relevanz besteht.


Auf vielen Ebenen mach ich es genau so. In unserer selbst erdachten Kampagne steht mittlerweile ein historischer Ablauf fest, der in der Frühphase der Kampagne nur grob skizziert war und sich im Laufe der Jahre immer weiter verfeinert hat. Ich kann sagen, dass die Auslöser zur Verfeinerung sich in etwa die Waage gehalten haben - mal war es notwendig, den geschichtlichen Hintergrund festzulegen, weil ein Abenteuer es plötzlich erforderte, mal entstand ein Abenteuer, weil ich Lust hatte, einen Teil der historischen Skizze auszumalen. In der Tat aber gestalte ich die Länder, in die meine Gruppe reist, erst aus, wenn es notwendig ist.

Meine Gruppe ist bei Inkonsistenzen der Welt recht gnädig. Eine frühere Gruppe von mir akzeptierte es, als ich die Zeitleiste der Welt nachträglich etwas umändern mußte, weil ich mich zuvor vertan hatte (ein Zeitreise-Abenteuer war der Auslöser). Meine jetzige Gruppe zog mich auf, weil ich in einem von ihnen geklärten Kerker eine Stahltür verbaut hatte: Wir spielten damals Runequest, und sie rechneten mir vor, dass sie bei den Eisenpreisen von Runequest als Besitzer einer Stahltür eine ganze Provinz hätten kaufen können.

Ich denke, dass kaum ein Rollenspieler von einem System eine wasserdichte Welt erwartet. Hier ähneln sich Rollenspieler und Leser von Romanen und Zuschauer von Actionfilmen: Zeitsprünge, Auslassungen, nicht immer ausgefeilte Figuren oder überzeugende Handlungen werden von ihnen oft als notwendiger Bestandteil des Spieles/Buches/Filmes erkannt, akzeptiert und verziehen.
Neustart!

TheRaven

  • Mitglied
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #72 am: 18. September 2007, 23:19:37 »
Zitat von: "Darigaaz"
Jetzt stellst du aber Ansprüche, die das DMG niemls zu befriedigen versucht, es gibt Werkzeuge, um eine Umgebung zu kreieren, in die die Charaktere reingesetzt werden, es wird direkt am Abenteuertypus angesetzt (Site-/Eventbased). es ist immer noch ein Spiel, keine Simulation, weshalb natürlich das System versagt, wenn man über eine Region hinaus gehen möchte.

Genau das sage ich ja. D&D ist ungeeignet eine komplette, in sich glaubwürdige und funktionierende Welt darzustellen, da das System nicht darauf ausgerichtet ist. D&D baut die Welt primär um die Charaktere und wichtige NPC herum. Weshalb es mich erstaunt, dass so viele Leute bei der Umfrage kaum Probleme bekunden. Ich denke, dass sich die meisten Leute noch gar nie wirklich Gedanken dazu gemacht haben was in einer typischen Kampagnenwelt wirklich passieren würde, wenn man ihr freien Lauf liesse. Das ist übrigens keine Kritik an D&D, sondern lediglich eine Feststellung. Als Autor dieses Systems hätte ich dies genau so gemacht.

Zitat von: "Rogan"
Ich denke, dass kaum ein Rollenspieler von einem System eine wasserdichte Welt erwartet.

Nein aber das war ja auch nicht der Kern der Umfrage. Die Frage ist inwiefern die standart D&D Regeln eine glaubwürdige Welt zulassen. Das ist eine einfache Frage und hat nichts mit den Erwartungen der Spieler zu tun. Die Antwort ist eigentlich auch nicht subjektiver Natur, denn Glaubwürdigkeit existiert oder existiert nicht. Der Grund wieso es trotzdem unterschiedliche Antworten gibt ist, dass sich die Leute, aufgrund abweichender Spielstile, unterschiedlich stark mit der Frage befasst haben.
Die Wissenschaft nötigt uns, den Glauben an einfache Kausalitäten aufzugeben.
- Friedrich

socke

  • Mitglied
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #73 am: 18. September 2007, 23:49:19 »
Zitat

Die Frage ist inwiefern die standart D&D Regeln eine glaubwürdige Welt zulassen. Das ist eine einfache Frage und hat nichts mit den Erwartungen der Spieler zu tun. Die Antwort ist eigentlich auch nicht subjektiver Natur, denn Glaubwürdigkeit existiert oder existiert nicht. Der Grund wieso es trotzdem unterschiedliche Antworten gibt ist, dass sich die Leute, aufgrund abweichender Spielstile, unterschiedlich stark mit der Frage befasst haben.

Das stimmt so nicht ganz. Auch wenn die Fragestellung der von dir formulierten entspricht, bilden die Antwortmoeglichkeiten ein breiteres Spektrum der Frage ab. Ansonsten wuerden die Antwortmoeglichkeiten Ja, Nein und Weiss nicht genuegen. Es wird aber durchaus auch skaliert, ob einen das stoert.
Wie die Umfrage zeigt, denken nur sehr wenige, das D&D geeignet ist, eine glaubwuerdige Welt dazustellen, die meisten stoert es eben nicht, eben weil - wie Du ja erwaehnst - D&D das eigentlich gar nicht will.

Das manche sich das eben trotzdem wuenschen wuerden, zeigt die Umfrage eben auch.

socke
bueck dich fee, wunsch ist wunsch!

DU#1229

  • Gast
Umfrage der Woche Nr. 53 - Glaubwürdigkeit in D&D
« Antwort #74 am: 19. September 2007, 00:09:24 »
Nach der vorangegangenen Diskussion habe ich jetzt letztendlich für 4. gestimmt. Ich habe Regeln und Mechanismen in meinem eigenen System (basierend auf D20 und Rolemaster) so umgestellt, dass viele Diskrepanzen ausgeschaltet wurden. Ich habe keine Schatztabellen mehr und nutze auch keine Zufallsbegegnungen mehr, weil ich im Voraus gerne Dinge vorbereite. Eine zufällige Begegnung (weil ich improvisieren muss) hat demnach keine zufälligen Schätze (per Tabelle), das wird mit meinem debilen GMV entschieden. "Zufallsbegegnungen" gibt es in dem Sinne auch gar nicht mehr. Wenn meine Spieler sich für einen anderen Weg entscheiden, dann ist das OK, wenn sie jemanden angreifen, greife ich auf meine Gegnertabelle zurück und gleiche pi-mal-Daumen an.

Ich habe das Gefühl, dass bei dieser Diskussion auch der Unterschied zwischen Kampagne und Abenteuer etwas ausser Acht gelassen wird. Scurlock, Raven und ich scheinen Kampagnen zu leiten, Zechi eher Abfolgen von Abenteuern, wo eine Einbettung der Regeln in die Welt vielleicht nicht eine so elementare Rolle spielt.
Und wenn man auf den VR spielt, dann sind die Regeln ein Bestandteil der Konsistenz der Welt. Wenn man seine eigene Welt bespielt, dann muss das halt nicht der Fall sein.

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